Klar gibt es immer mehr ausnahmen, aber das wird vielleicht ja auch an der evolution der menschen liegen.
Die Evolution macht (nach meinem Kenntnisstand der Theorie) keine großen Sprünge. Dass sich die Verhaltensweisen von Männern und Frauen innerhalb von 2-3 Generationen maßgeblich ändern, kann also nicht evolutionär bedingt sein. Eine solche Veränderung spricht eindeutig für den Einfluss der Gesellschaft. Auch weil im Moment bei uns nicht die Bedinungen herrschen, die große evolutionäre Änderungen verursachen könnten, da dies entweder einen hohen selektiven Druck bedürfen und/oder viel Zeit und viele genetische Variationen bedingt durch eine häufige Rekombination verschiedener Gencodes.
@Identifikation mit dem eigenen Geschlecht:Es geht mir nicht um Trivialitäten wie, ob man Fußball mag oder nicht oder ob man auf Blondinen oder Brünetten steht. Es geht um grundlegende "männliche" oder "weibliche" Attribute. Es geht um den Eigenschaftenkatalog, den wir beigebracht bekommen haben und bei dem sich die Frage stellt, ob er an sich geschlechtsimanente Eigenschaften beschreibt oder nur das Ideal, dass die Gesellschaft an die Individuen stellt, das aber fälschlicherweise als Beschreibung gesellschaftsunabhängiger Eigenschaften gehalten wird.
Je nachdem ist das Abweichen von diesem Katalog mehr oder weniger für das Individuum relevant. Es macht einen Unterschied, ob ich glaube, ich entspreche nur nicht dem subjektiven Ideal bestimmter Menschen oder ob mein Verhalten unnatürlich und krank ist.
Da ich nicht an eine Natur des Menschen und damit auch nicht an eine männliche oder weibliche Natur glaube, kann es sich nur um gesellschaftliche und somit subjektive Setzungen handeln. Da ich sie aber verinnerlicht habe, ist es schwer mich davon zu trennen. Mit der freudschen Terminologie gesprochen: Mein Über-Ich kritisiert mein Ich und obwohl mein Ich glaubt, dass mein Über-Ich unrecht hat, ist es ihm trotzdem nicht egal, was das Über-Ich sagt.
Ist das alles noch nahe genug am Ursprungsthema oder bedarf es einem eigenen Thread, wenn wir diese Diskussion weiterführen wollen? Was sagen die Mods dazu? Ich will ja nicht ot sein...
Edit: Nuriko meint, die Diskussion sei nicht ot. Wenn also der Thread weiterhin ungesplittet bleibt, bin ich dafür, das Thema so zu erweitern, dass auch die Frauen nach ihren Eindrücken gefragt sind, ob und wie sie sich mit ihrem Geschlecht identifizieren. Bisher ging es ja nur um die Männer.