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Di 6. Dez 2011, 10:29 - Beitrag #21 |
eben^^ deswegen trifft es auch nicht^^
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Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
-------------------------------------------------------------------------- ... nicht das Licht und nicht die Finsternis ... die Schatten, die leisen Übergänge ... |
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Di 6. Dez 2011, 19:07 - Beitrag #22 |
Oh, doch da kann ich die Sache ja jahrelang vor mir herschieben. ]selbst[/I]. Ich halte Prokrastination jedoch für ein eher steppenwölfisches Problem. Zitat "Steppenwolf": IIch war eine Weile ziemlich verzweifelt und mochte nicht mehr leben. Aber dann fand ich einen Ausweg. Ich nahm mir vor, dass ich an meinem 50. Geburtstag, in zwei Jahren, das Recht haben werde mich aufzuhängen, falls ich es dann noch Wünsche – und jetzt hat alles, was mir schwer fiel, ein etwas andres Gesicht bekommen, da es ja auch im bösesten Fall bloß noch zwei Jahre dauern kann. |
"Merkel und Steinmeyer werden noch als dunkles Kapitel in den Geschichtsbüchern erscheinen, fürchte ich. Und Schily als ihr Wegbereiter." janw
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Fr 4. Mai 2012, 20:13 - Beitrag #23 |
Die Lösung gefällt mir nicht so ganz.
Mein Problem, bzw. das absurde an meinem Problem, ist, dass die Aufgabe an sich Spaß macht - nur das Anfangen und Durchhalten nicht. Ich brauche eine Stunde, um mich zu überwinden, eine Datei zu öffnen - dann kann ich eine Viertelstunde konzentriert und (wichtig!) auch mit Freude etwas schreiben, dann klicke ich automatisch auf den Firefox-button und bin wieder weg. Oder ich mache etwas analog, unterbreche es spontan und setze mich ans Klavier. Außer in Klausuren schaffe ich es selten, eine Aufmerksamkeitsspanne von mehr als 15 Minuten zu erreichen. |
Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
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Fr 4. Mai 2012, 20:27 - Beitrag #24 |
Ich kann dir da auch nicht groß weiterhelfen, denn sowohl beruflich als auch privat plagt mich das gleiche Problem sehr oft. Ich nehme mir manchmal vor, ein PDF zu lesen (zu einem für mich interessanten Thema), nur um nach 15 Minuten noch keine Seite weiter zu sein, dafür aber im Browser plötzlich 4 mal Reddit offen zu haben, oft sogar genau die gleiche Seite, ohne mich erinnern zu können, wann ich da so oft draufgeklickt habe. Manchmal verbringe ich einen halben Abend damit, zu überlegen, wie ich meine Freizeit nutzen könnte, während ich ziellos Bookmarks anklicke. Entscheidungsunfähig aus der Angst, dass ich jetzt zwei Stunden zocken könnte nur um dann zu merken, dass es nicht so viel Spaß gemacht hat, wie eine andere potentielle Beschäftigung potentiell Spaß gemacht haben könnte. Und bei Arbeit ist das natürlich auch nicht unbedingt weniger einfach.
Was mir aufgefallen ist bei mir: Wenn ich mir selber eine Aufgabe setze (oder quasi gezwungen bin, etwas für mich zu tun..Friseurtermin, Ausweis auf Amt abholen usw.) schiebe ich so lange auf wie möglich. Wenn ich jemandem bei etwas helfen soll, empfinde ich es meist nichtmal als ansatzweise unangenehm. Wenn meine Eltern Hilfe bei Gartenarbeit brauchen, lasse ich ohne zu zögern meine Computerspiele liegen und es stört nicht. Was mir ab und zu mal eine Woche lang hilft, Routinen einzuhalten, sind To-Do-Listen. [url=chains.cc]Chains[/url] hat da ganz gut zu mir gepasst, da online und durch den "Wieviele Tage infolge habe ich die Aufgabe erfüllt"-Counter auch motivierend. Aber auch das einhalten einer To-Do-Liste wird dann mal kurz unterbrochen und schon ist wird die Motivation hinterfragt und fertig ist.. *räusper* Das Internet ist schuld! ![]() |
[align=center]..no tomorrow remains to save you
so let's relish in yesterday.. (Triarii)[/align] |
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Fr 4. Mai 2012, 22:02 - Beitrag #25 |
Es kann nicht nur das Internet sein, denn, wie du selbst sagst, sobald man es für andere macht, ist es leichter mit der Motivation. Hm...
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Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
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Fr 4. Mai 2012, 23:14 - Beitrag #26 |
Vielleicht ist es das nicht nur, vor allem bei dir nicht. Bei mir denke ich mittlerweile durchaus, dass meine Aufmerksamkeitsspanne größtenteils durch Computer/Internet gesenkt wurde.
Ich sitze quasi wann immer ich nicht esse oder mich irgendwo hinbewegen muss vor einem Computer, so als Informatiker, der zu Hause auch nur selten anderes macht (da meine Freunde auch in der IT arbeiten und so wie ich auch quasi alle Hobbys/Interessen digital ausleben können). Und ich bin es gewohnt, alle meine typischen Beschäftigungen mit ein paar Mausklicks zu erreichen. Sobald Langeweile aufkommt entscheide ich zwischen Videos/Foren/Spielen/Chat/noch mehr Kaffee, das alles ist mehr oder weniger immer gleich. Ich weis, was ich erwarten kann. Das Gehirn wurde jahrelang darauf konditioniert, Euphorie/Erwartungen aufkommen zu lassen, sobald ich auf "Neue Beiträge", "Emails abrufen" oder etwas dergleichen klicke. Egal ob was neues da ist, oder nicht. Sobald ich mich tagsüber in den Garten setze um ein Buch zu lesen, gebe ich gefühlt die Kontrolle über einen großen Teil meines Lebens ab und erlange sie erst wieder, wenn ich einen Monitor vor mir habe. Wenn das Internet ein paar Stunden lang nicht funktioniert, kriege ich das Gefühl, dass die Welt viel zu langsam abläuft. Ist jetzt ein wenig arg dramatisiert ausgedrückt ^^, aber seitdem ich mich daran gewöhnt habe, dass der Weg zum Ziel meist nur eine Sekunde dauert, ist es schwer, eine uninteressante Passage eines Buches zu lesen, weil sofort der Reflex da ist, irgendwelche Bookmarks zu öffnen. Weil ich ja weis, dass ich sogar dann einen kleinen Dopaminschuss bekomme, wenn am Ende doch keine neuen Beiträge/News/Mails da sind. Abschalten von diesem Modus ist überhaupt nicht schwer, sobald ich weis dass es gerade keine Möglichkeit gibt, online zu sein. Auf dem Weg zur Arbeit an der Bushaltestelle 20 Minuten zu warten, überhaupt kein Problem. Aber wehe, es steht ein PC in Reichweite ![]() Anders ausgedrückt bin ich es gewohnt, dass mir Unterhaltung entgegenkommt, anstatt dass ich aktiv was dafür tun muss. Und ich glaube, vor 50 Jahren hatten die meisten jungen Menschen größere Geduld als wir heute, genau deshalb. Wenn ich für Andere etwas mache, muss ich mir nicht die Frage stellen "Was habe ich davon, und wenn ich jetzt diese Tätigkeit als meine derzeitige Beschäftigung wähle, wäre das vll. eine Fehlentscheidung von mir, weil mir was anderes mehr Spaß machen könnte?". Es ist dabei nicht mein Ziel, mich zu bespaßen, vll. ist es also leichter weil einem die Entscheidung abgenommen wird. Edit: Ich glaube, dass zumindest mir regelmäßiges Meditieren am ehesten helfen würde, weniger zu prokrastinieren, weil das so ziemlich das direkte Gegenteil von Informationsflut ist. Aber dazu fehlt halt leider auch oft die Geduld, 10 Minuten ist lang wenn man eh schon im Bett sitzt und liegen angenehmer wäre ^^.. |
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so let's relish in yesterday.. (Triarii)[/align] |
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Fr 4. Mai 2012, 23:59 - Beitrag #27 |
Ana, Du drückst es im Grunde so aus, wie ich es auch erlebe. Das Internet senkt die Aufmerksamkeitsspannen ziemlich, weil es stets Neuigkeitsreize bietet.
Ob der Rechner an sich eine Rolle spielt, bin ich noch nicht ganz sicher, aber vielleicht ist es so, daß das direkte Handbearbeiten einer Sache hirntechnisch anders verarbeitet wird als wenn da eine Tastatur und ein Bildschirm zwischen sind. Die Frage ist nur, wie damit umgehen? Ipsi, weist Du einen Rat? |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Sa 5. Mai 2012, 00:05 - Beitrag #28 |
Ich glaube nicht dass Tastatur/Monitor was damit zu tun haben, sondern in erster Linie der verminderte Aufwand.
Wenn ich mich vor 20 Jahren für ein Thema interessiert hätte, über das ich gerne was lesen würde, hätte ich mir das auf nen Notizzettel geschrieben und wäre am Wochenende in die Bibliothek gefahren. Heute habe ich das Buch halt in Sekunden vor mir und mit Strg+f muss ich mich nichtmal mit einem Inhaltsverzeichnis rumschlagen. "Wozu also" sollte heute noch in Kauf nehmen, für die Erfüllung meiner Launen/Interessen Zeit aufzuwenden? Lösungsvorschlag? Widerstand ist zwecklos, tauch ein in die Matrix ![]() |
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