Was die Hemmschwelle der Jugendlichen angeht - ich finde nicht, das man pauschalisieren sollte, auch wenn man dazu verleitet wird. Extrem viele Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene (ich liebe diesen Begriff

) an meiner Schule sind Raucher, und eine erschreckende Anzahl sind auch Trinker (und mit Trinken meine ich dabei nicht der allfreitagliche Besuch in der Innenstadt, sondern wirkliches Kampfsaufen). In meiner Stufe (12) ist der Anteil an "Säufern" und "Kiffern" in letzter Zeit allerdings zurückgegangen, u.A. auch, weil sehr viele Leute jetzt Auto fahren und die Vernunft da geschaltet hat.
Bei den kleineren ist es allerdings - zumindest hier bei uns - ziemlich mies. Die Unterstufe hat immer weniger Respekt vor der Oberstufe, will aber auch gleichzeitig so sein wie wir. Sprich, man wird in der Schule gerne mal angepöbelt, weil die Kleinen doch gerne beweisen wollen, wie groß sie schon sind, aber auch, das die Jungs schon rumrennen wie die Mittelstufe - Baggy's, T-Shirts, Sweatshirts von Metal-Bands etc - und die Mädels allesamt schlicht nuttig aussehen. Eine 6t oder 7t-Klässlerin in einem Blümchenkleid, so wie es zu meiner Zeit als Unterstufenschüler nicht selten anzutreffen war, ist mittlerweile eine Rarität. Und genauso äusserst es sich auch im Drogenkonsum. Sehr viele der Kleinen rauchen (es ist immer wieder erschreckend, ein Kind zu sehen, was mir knapp bis über die Gürtellinie geht, und eine Zigarette in der Hand hält). Und auch nicht wenige kiffen - das ist ein noch größerer Schock

. Und der Trend setzt sich leider immer weiter fort. Wenn die mal Oberstufe sind, wird die Unterstufe dann noch schlimmer sein.
Was man dagegen tun kann? Nun ja, das beste Rezept ist eine möglichst negative Erfahrung am eigenen Leib bzw. im Umfeld. Ich zB. habe mit 15 geraucht, aber es gelassen, nachdem mir mehrfach in kurzem Abstand zB am Bahnhof Menschen begegnet sind, die an Kehlkopfkrebs erkrankt waren - ein grausamer Anblick, und erschreckend, wenn die dann mit Hilfe ihrer kleinen Maschinchen sprechen. Ich habe aufgehört zu kiffen (habe ich glaube 6 oder 7mal insgesamt gemacht), nachdem ich einen sehr derben Abschiss auf einer Fete hatte [Geht es dir gut? - Hmm.. - Hey, gehts dir gut? - Hmmm.... - Hey, was is los? - Würrggg....]), und ich habe aufgehört in größeren Mengen zu trinken, nachdem etwas ähnliches geschah.
Allerdings kann man solche Erfahrungen natürlich nicht vorraussetzen, erzwingen, wie auch immer. Und somit muss man einfach den Zugriff einschränken. Man muss nur den richtigen Laden oder die richtigen Leute kennen, und man kommt an alles, was man haben will. Härtere Strafen - unbedingt. Speziell den Zigarettenerwerb muss man verkomplizieren, das Erhöhen der Preise ist auch schonmal nicht schlecht. Eigentlich sollte man den Verkauf komplett verbieten, aber das kann sich der Staat nun mal nicht leisten. Dann lieber - wie zB die USA - die Toleranz für Raucher und das Rauchen allgemein senken. Es in der Öffentlichkeit verbieten, wie auch immer. Es aus der Werbung nehmen. Auf jeden Fall alle Beteiligten ansprechen - die Jugendlichen, deren Eltern, die Industrie, und nicht nur Maßnahmen ergreifen, die sich nur an wenige richten.