Tod auf der A5

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Zirias
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Di 24. Feb 2004, 16:48 - Beitrag #201

Original geschrieben von Traitor
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich mich aus der Bremsendiskussion komplett heraushalte. Und zwar aus dem Grund, dass ich mich da technisch nicht auskenne und somit nichts entgegenzusetzen hätte. Wenn ich sehe, dass mir jemand überlegen ist, dann schreie ich auch nicht sinnlos dagegen an.

Vielen Dank, leider tun das wenige.
Die Unfallzahlen eines Landes sind keine Funktion der Geschwindigkeitsbegrenzungen. Es gibt unzählige Faktoren, die zu ihnen führen, dabei sind diese Regeln nur einer.

Stimmt, aber sie sind sicher eine Funktion der Summe aller Regelungen und exekutiven Maßnahmen, und insofern kann unser Regelwerk ja SO schlecht nicht sein, oder? Bei uns wird bewusst auf eine allgemeine Beschränkung verzichtet, aber wieviel % der Autobahnen haben tatsächlich keine Streckenverbote? Ich finde Streckenverbote nunmal sehr viel sinnvoller als allgemeingültige Regelungen, weil sie da greifen, wo sie nötig sind.
Und der aggressive Fahrstil der Spanier zB ist bekannt und macht den Geschwindigkeitsfaktor anscheinend wieder wett.

Naja, also dass man viel auf die Mentalität eines Volkes zurückführen kann, will ich jetzt doch mal bezweifeln.
Auch wieder ein Beispiel für falsch angewandte Statistiken bzw. Scheinkorrelationen.

Diesen Vorwurf kann man IMMER erheben, wenn IRGENDJEMAND IRGENDWELCHE Rückschlüsse aus einer Statistik zieht. Statistiken sind immer nur ein kleiner Ausschnitt der Realität, und Rückschlüsse kann man immer nur mit gewissen Plausibilitäts-Überlegungen ziehen. Ich halte hier meine Rückschlüsse für plausibel ....
Aktuelle Situation. Erlaubt ist unendlich, sicher wären bis 150. Ein schlechter Fahrer fährt 170, es gibt einen Unfall.
IDealsituation: Erlaubt ist 130, sicher wären bis 150. Fahrer hat Angst vor Polizeit und fährt nur 130, es passiert nichts.
Beispiel verstanden?

Beispiel fiktiv, würde ich sagen. Lässt sich auf jede Geschwindigkeit anwenden, es wird sicher nicht möglich sein, Begrenzungen immer so zu halten, dass sie ~überall~ unter der "sicheren" Geschwindigkeit liegen, denke da nur an die bereits diskutierten Abhängigkeiten von Witterung, Technik des Fahrzeugs, fahrerischem Können, ...
Und von allzuviel Automatiken halte ich nichts, die Geschichte hat oft genug gezeigt, wohin Technikverliebtheit führen kann ...
Dass das eine Milchmädchenrechnung sei, ist eine Meinung.

Tja, Meinungen sind wie Arschlöcher, was? Zumindest ist es eine Annahme, für die viele Beobachtungen sprechen.
Sie ist unterschwellig dabei, wenn man nur von der Mitschuld redet und damit das Thema als beendet ansieht.

Hat hier niemand getan. Von daher ist das eine Interpretation deinerseits, und ich möchte wetten, dass niemand hier die Teilschuld als etwas anderes als einen Anreiz gesehen hat, sich das eigene Tempo genau zu überlegen.

Greets, Ziri

Traitor
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Di 24. Feb 2004, 17:18 - Beitrag #202

Stimmt, aber sie sind sicher eine Funktion der Summe aller Regelungen und exekutiven Maßnahmen, und insofern kann unser Regelwerk ja SO schlecht nicht sein, oder? Bei uns wird bewusst auf eine allgemeine Beschränkung verzichtet, aber wieviel % der Autobahnen haben tatsächlich keine Streckenverbote? Ich finde Streckenverbote nunmal sehr viel sinnvoller als allgemeingültige Regelungen, weil sie da greifen, wo sie nötig sind.
Die Summe der Regelungen und aller Begleitumstände. Und SO schlecht ist unser Regelwerk auch nicht, das meiste funktioniert ja halbwegs. Aber ich sehe eben noch Optimierungsbedarf.
Was die Streckenverbote angeht... die sollten zur weiteren Spezifikation an besonders gefährlichen Stellen dienen. Eine darüber hinausgehende Höchstgrenze beeinflusst stärkere Streckenverbote ja nicht.
Naja, also dass man viel auf die Mentalität eines Volkes zurückführen kann, will ich jetzt doch mal bezweifeln.
Von einer "Volksmentalität" an sich will ich nicht reden. Aber wenn man in Spanien oder Italien unterwegs ist, fällt einem doch ein deutlich anderer Fahrstil auf.
Diesen Vorwurf kann man IMMER erheben, wenn IRGENDJEMAND IRGENDWELCHE Rückschlüsse aus einer Statistik zieht. Statistiken sind immer nur ein kleiner Ausschnitt der Realität, und Rückschlüsse kann man immer nur mit gewissen Plausibilitäts-Überlegungen ziehen. Ich halte hier meine Rückschlüsse für plausibel ....
Es ist ja auch kein pauschaler Vorwurf, alle Statistiken wären falsch, sondern mit einem Argument gegen die Statistiken unterstützt: dass es nicht nur dieser eine Faktor ist, der sie erklärt, und sie deshalb zu dessen Beurteilung nichts taugen.
Beispiel fiktiv, würde ich sagen. Lässt sich auf jede Geschwindigkeit anwenden, es wird sicher nicht möglich sein, Begrenzungen immer so zu halten, dass sie ~überall~ unter der "sicheren" Geschwindigkeit liegen, denke da nur an die bereits diskutierten Abhängigkeiten von Witterung, Technik des Fahrzeugs, fahrerischem Können, ...
Siehe dazu eines der früheren Postings... totale Runterregulierung kann nicht das Ziel sein, sondern ein gesunder Kompromiss.
Und von allzuviel Automatiken halte ich nichts, die Geschichte hat oft genug gezeigt, wohin Technikverliebtheit führen kann ...
Für eine totale Fahrautomatik ist mir die Technik auch noch zu unsicher. Die wäre auch schon alleing wegen der Ortungsungenauigkeit derzeitiger Satellitensysteme nicht machbar. Mittelfristig lediglich BEgrenzungen wie Tempo und Abstand und langfristig dann echte Automatiken halte ich aber durchaus für machbar.
Tja, Meinungen sind wie Arschlöcher, was? Zumindest ist es eine Annahme, für die viele Beobachtungen sprechen.
Für die Gegenannahme auch... aber dafür müssten wir in die entsprechenden Threads wechseln.
Hat hier niemand getan. Von daher ist das eine Interpretation deinerseits, und ich möchte wetten, dass niemand hier die Teilschuld als etwas anderes als einen Anreiz gesehen hat, sich das eigene Tempo genau zu überlegen.
Ich kann Texte nur so beurteilen, wie sie hier stehen, und diese ließen mich diesen Eindruck gewinnen.

Zirias
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Di 24. Feb 2004, 17:35 - Beitrag #203

Original geschrieben von Traitor
Was die Streckenverbote angeht... die sollten zur weiteren Spezifikation an besonders gefährlichen Stellen dienen. Eine darüber hinausgehende Höchstgrenze beeinflusst stärkere Streckenverbote ja nicht.

Wie oft fährst du denn Autobahn? Schau dir z.B. die Strecke zwischen Baden-Baden und Karlsruhe an, 3spurig ausgebaut, fast überall gerade. Bei gutem Wetter und wenig Verkehr sind hier 200 problemlos möglich. Eine generelle Grenze bei 200 würde aber kaum Sinn machen, da diese Geschwindigkeit nur in Ausnahmesituationen gefahren werden kann. Generelle Grenzen halte ich für so unsinnig wie pauschale Aussagen.
Gegenvorschlag: Kennst du diese automatischen Verkehrsüberwachungs-Systeme, die an Brücken Begrenzungen im Bereich von 60 bis 130 oder eben auch gar nichts (vielleicht auch 150?) anzeigen können? DIE halte ich für sehr sinnvoll, da hier der aktuellen Verkehrssituation auch wirklich Rechnung getragen wird. Vielleicht wäre es eine vernünftige Maßnahme, diese Dinger flächendeckend zu installieren.
Von einer "Volksmentalität" an sich will ich nicht reden. Aber wenn man in Spanien oder Italien unterwegs ist, fällt einem doch ein deutlich anderer Fahrstil auf.

Sehr interessant. Ich hoffe mal, dass ich hier jetzt nicht falsch informiert bin, aber soweit ich weiß haben die Italiener eine recht niedrige Unfallrate, obwohl das Fahrverhalten ähnlich wirkt wie das der Spanier. Vielleicht zeigen einige Regelungen und das penetrante Blinkwerk an jeder Kurve ja ihre Wirkung? *g*
Siehe dazu eines der früheren Postings... totale Runterregulierung kann nicht das Ziel sein, sondern ein gesunder Kompromiss.

Stimmt, und ich find so einen Kompromiss kann man nicht pauschal treffen, der wäre immer viel zu schlecht, sondern abhängig von der Strecke und idealerweise, wie oben geschrieben, von der Verkehrssituation.
Für eine totale Fahrautomatik ist mir die Technik auch noch zu unsicher. Die wäre auch schon alleing wegen der Ortungsungenauigkeit derzeitiger Satellitensysteme nicht machbar.

Die Satellitensysteme sind nicht das Problem. GPS ist für zivile Nutzung zwar nur auf einige Meter genau, das liegt aber daran, dass das Signal teilverschlüsselt ist. Die US-Army kann damit cm-genau peilen. Die technische Machbarkeit ist also da.
Das Problem ist, dass sich beim Entwurf jedes Systems Fehler einschleichen können (prominentestes Beispiel ist die viel strapazierte Titanic) und dass es KEINE Garantie gegen Ausfälle gibt (fatal: Es gab mal eine Bruchlandung eines Flugzeugs, weil es aufgrund eines Defekts der Meinung war, in einer bestimmten Höhe zu fliegen, und sich dann aus Sicherheitsgründen das Fahrwerk nicht ausfahren lies).
Deshalb bin ich strikt gegen einen "automatischen Verkehr". Da vertraue ich den menschlichen Fähigkeiten direkt doch noch ein klein wenig mehr.

Greets, Ziri

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