@Artanis
Ganz davon abgesehen, dass wohl auch 99% der Städter durch deine Allgemeinbildungskriterien durchfallen würden (ich bin mir z. B. sehr sicher, dass niemand aus meinem Jahrgang an unserer Schule niemand mehr als 2/3 deiner Begriffe erklären könnte), ist die Auswahl auch recht willkürlich. Ich ziehe es sowieso im Allgemeinen vor, mir Wissen in Gebieten anzueigenen, die mich interessieren, als in solches, was zu einer guten Allgemeinbildung zählt und mich nicht interessiert. Du hast ohne Zweifel eine höhere Allgemeinbildung als ich, aber ich könnte vielleicht auch eine Liste von Begriffen aufstellen, die den meisten zum Teil und vielleicht teilweise auch dir wenig oder nichts sagen. Das ist nicht schwer. Beispielsweise:
-"Gaspard de la nuit"
-Neapolitanischer Akkord
-Didache
-Hylemorphismus
-"De libero arbitrio"
-"Die Krankheit zum Tode"
-"Coniuratio Catilinae"
-Jordan-Brouwer Zerlegungssatz
-Ricci-Kalkül
-Geodäten
-Quaternionen
-"Demetrius"
-"Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung"
-Eukatastrophe
-Lenitionen
etc.
Bildung ist eine schwer zu definierende Sache. Eine landwirtschaftliche Bildung ist auch eine Bildung, eine Allgemeinbildung sicherlich aber nicht. Doch was eine echte Allgemeinbildung ist, ist auch schwer zu definieren, s. z. B. die Versuche von Herrn Schwanitz, die Naturwissenschaften und Mathematik ausklammerten. Richtiger wäre vielleicht der Schluss, dass Landbewohner eine andere Art von Bildung haben als Städter (im Durchschnitt), obwohl das seit dem Rückgang der Landwirtschaft etc. auch nicht mehr so der Fall sein mag. Das Verwischen der Grenzen, wie Traitor es schon nannte, findet immer mehr statt.
Padreic