Leute vom Land = Landeier = blöd etc.?

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Padreic
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So 14. Dez 2003, 12:42 - Beitrag #41

@Artanis
Ganz davon abgesehen, dass wohl auch 99% der Städter durch deine Allgemeinbildungskriterien durchfallen würden (ich bin mir z. B. sehr sicher, dass niemand aus meinem Jahrgang an unserer Schule niemand mehr als 2/3 deiner Begriffe erklären könnte), ist die Auswahl auch recht willkürlich. Ich ziehe es sowieso im Allgemeinen vor, mir Wissen in Gebieten anzueigenen, die mich interessieren, als in solches, was zu einer guten Allgemeinbildung zählt und mich nicht interessiert. Du hast ohne Zweifel eine höhere Allgemeinbildung als ich, aber ich könnte vielleicht auch eine Liste von Begriffen aufstellen, die den meisten zum Teil und vielleicht teilweise auch dir wenig oder nichts sagen. Das ist nicht schwer. Beispielsweise:

-"Gaspard de la nuit"
-Neapolitanischer Akkord
-Didache
-Hylemorphismus
-"De libero arbitrio"
-"Die Krankheit zum Tode"
-"Coniuratio Catilinae"
-Jordan-Brouwer Zerlegungssatz
-Ricci-Kalkül
-Geodäten
-Quaternionen
-"Demetrius"
-"Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung"
-Eukatastrophe
-Lenitionen
etc.

Bildung ist eine schwer zu definierende Sache. Eine landwirtschaftliche Bildung ist auch eine Bildung, eine Allgemeinbildung sicherlich aber nicht. Doch was eine echte Allgemeinbildung ist, ist auch schwer zu definieren, s. z. B. die Versuche von Herrn Schwanitz, die Naturwissenschaften und Mathematik ausklammerten. Richtiger wäre vielleicht der Schluss, dass Landbewohner eine andere Art von Bildung haben als Städter (im Durchschnitt), obwohl das seit dem Rückgang der Landwirtschaft etc. auch nicht mehr so der Fall sein mag. Das Verwischen der Grenzen, wie Traitor es schon nannte, findet immer mehr statt.

Padreic

Traitor
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So 14. Dez 2003, 12:52 - Beitrag #42

@Artanis:
ch würde nie ernsthaft eine so pauschalisierende Hypothese äußern, wie "Alle LAndeier sind dumm", das sollte jedem aufmerksamen Leser eigentlich dadurch ersichtlich sein, dass ich S/W Denken verurteilt habe. *in mich hinein grins*
Dass du dieses Denken verurteilst, ist schön und gut. Doch um uns zu überzeugen, dass du ihm nicht selber anhängst, reicht es nicht. Denn was man aus deinen Postings liest, ist genau dieses Denken. Kleines Beispiel: "Das ist auch kein Vorwurf, es ist vielmehr logische Konsequenz dessen, dass ihr Beruf und ihr Lebenswandel es ihnen nicht abverlangt, sich mit diesen Begriffen zu beschäftigen." Daraus, dass sie Bauern sind, folgerst du als "logische Konsequenz" - also schwarz-weiß, da es keine andere Möglichkeit gibt - ihre unzureichende Allgemeinbildung. Wer Bauer ist, kann nicht allgemeingebildet sein, egal, wie er als Person ist.
Solche Beispiele finden sich noch zuhauf.

Zu der Tier-Frage: behandle diese wie gesagt bitte in einem anderen Thread.

Ich muss mich wundern, warum mir immer wieder mein Schreibstil zur Last gelegt wird, wenn ihr Bücher nicht nur zum heizen verwenden würdet, sondern auch zum lesen, speziell klassische Literatur, dann wüsstet ihr woher das rührt.
Zur Last gelegt wird dir nicht dein Schreibstil. Es ist schön für dich, dass du gebildet schreiben kannst, und das sei dir auch gegönnt. Was man dir aber ankreiden muss, ist, dass du diesen Stil zur Norm erhebst - wer nicht genauso schreibt wie du, kann von vornherein kein gebildeter Mensch sein und somit kein vollwertiger Gesprächspartner. Das ist es, was Feuerkopf treffend als "Snobismus" bezeichnet.

@Padreic:
Eine landwirtschaftliche Bildung ist auch eine Bildung, eine Allgemeinbildung sicherlich aber nicht.
Wieso ist eine Allgemeinbildung keine Bildung? Sie ist nicht klar zu fassen oder definieren, aber das sollte kein Kriterium für den Begriff Bildung sein, der letztendlich ja immer individuell ist.

Padreic
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So 14. Dez 2003, 13:11 - Beitrag #43

@Traitor
Mein Satz war vielleicht ein wenig missverständlich formuliert. Gemeint war, dass eine rein landwirtschaftliche Bildung keine Allgemeinbildung darstellt.

Padreic

Feuerkopf
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So 14. Dez 2003, 15:28 - Beitrag #44

"Landwirtschaftliche Bildung" ist zumindest eine, die Dich befähigt, Lebensmittel anzubauen und Tiere zu züchten und ggfs. zu schlachten. Ich als Städter kann beides nicht.
Insofern ist mir das "Landei" haushoch überlegen.

Artanis,
Deine Provokation habe ich sehr wohl verstanden, bzw. auch durchschaut. In Sachen "Instinkt" bewege ich mich aber auf neuestem Bio/Psychologischen Terrain. Dort wird der Begriff kaum mehr verwendet.
Schön, dass Du auf dem Bau gewerkelt hast. Dann verfügst Du zumindest über eine handwerkliche Grundbildung und brauchst nicht zu verhungern. :s126:

Warum gehst Du eigentlich immer so in die Ketten? Ich hatte etwas mehr Humor bei Dir vermutet.

Artanis
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So 14. Dez 2003, 16:31 - Beitrag #45

@Padreic
Ich habe willkürliche Begriffe aus allen möglichen Bereichen gewählt, nebenbei bin ich großer Fan von Aristoteles als Anmerkung zu deiner Liste, Begriffe die meines Erachtens zu Allgemeinbildung gehören, ich habe bewusst nicht auf höchstem Niveau selektiert, was du tust, denn das ist jeweils spezifische Bildung, die einzig aus individueller und intensiver Beschäftigung mit der jeweiligen MAterie resultiert.
Die Nikomachische Ethik gehört nicht zur Allgemeinbildung, geschichtliche Grundkenntnisse schon. Ich darf doch wohl von einem gebildeten Menschen erwarten, dass er zumindest den NAmen Machiavelli kennt, sowie er Aristoteles kennen muss, nicht aber den Inhalt der Werke. Für mich gibt es auch Pflichtlektüre, sollte man diese Werke nicht studiert haben, ist man meiner Meinung nach auch nicht gebildet, die Herkunft, HAutfarbe oder Religion ist völlig irreleveant.
@Traitor
Was ich bezüglich Landeier et cetera konstatiert habe war Schwachsinn, es wa nicht ernst gemeint, ich wollte lediglich etwas mehr Resonanz zum Thema, außerdem habe ich mich für den Argumentationsstil der Anwesenden interessiert, dieser gibt Aufschluß über die Bildung, nicht die Herkunft.

@Feuerkopf
Ein Wolf ist dir auch überlegen, wenn es darum geht ein Tier zu jagen, was soll das beweisen?
Ein Trüffelschwein ist dir überleghen, wenn es ums Trüffel-suchen geht, was beweist das?
Es geht doch um breit gefächerte Bildung, nicht um die Fertigkeiten, die notwendigerweise, durch das Ausüben einer Profession vorhanden sind.
Des weiteren finde ich, dass ich durchaus Humor habe, ich hatte deinen Einwand allerdings antizipiert und bereits im voraus darauf verwiesen, dass ich mir dessen bewusst bin er war also überflüssig, was mich an der humoristischen Sichtweise dieses Sachverhaltes gehindert hat.
Zur Wiedergutmachung ein humoristischer Exkurs, Was ist ein Boomerang der nicht zurückkommt?
Ein Stock.
MUHAHAHAHA *gröl*

JaY
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So 14. Dez 2003, 16:53 - Beitrag #46

@ Artanis:

Es Reicht!

Die Themen die du oben Aufgeführt hast gehören meiner Meinung nach nicht wirklich zur Allgemeinbildung. Denn Allgemeinbildung sind Nachrichten und ob du es glaubst oder nicht das was du in der Schule lernst.

Deine vergleiche hinken so als würde ich behaupten das Menschen aus der Stadt nicht den Unterschied zwischen Ochsen, Bullen und Stieren kennen. Oder "Städler" sogar versuchen würden ein männliches Rind zu Melken.

Die Landbevölkerung hat eben einfach nur andere Ansichten und Misst oftmals mit anderen Massstäben als bewohner der Stadt und das schon allein aus dem Grund das es Auf dem Land andere Intressen und Bräuche usw. gibt.

Artanis
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So 14. Dez 2003, 17:35 - Beitrag #47

@Jay-82
Selbstverständlich hast du Recht, Nachrichten und schulische Kenntnisse sind Bestandteil der Allgemeinbildung, allerdings ist die Allgemeinbildung ein gradueller Zustand, der sich ständig entwickelt, folglich muss man Allgeiminbildung differenziert betrachten:
Wenn du in der Schule immer schön aufpasst(aufgepasst hast) und jeden TAg brav die Zeitung liest, oder Heise durchstöberst, dann bist du gebildet, allerdings bist du dennoch weniger gebildet als ein anderer, der das gleiche tut und sich zuzüglich mit differenzierter Literatur beschäftigt, das ist doch offensichtlich. Mein Anspruch an Allgemeinbildung, nicht nur für mich sondern auch für Diskussionspartner ist über dem Maßstab angesiedelt, den du charakterisierst.
Was die leidige Angelegenheit der Landeier angeht, ich habe bereits erläutert, dass ich nicht denke, dass die Herkunft oder der Wohnort eines Individuums, dessen Bildungsstand maßgeblich determiniert. Meine Äußerungen waren reine Provokation, weiter nichts.

Padreic
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So 14. Dez 2003, 18:41 - Beitrag #48

@Artanis
Ich persönlich würde z. B. die 'Nicomachische Ethik' für mindestens genauso bedeutend halten wie die 'Discorsi'. Du sagst ja schon, dass die politikgeschichtliche Grundkenntnisse für die Allgemeinbildung anscheinend für wichtiger hältst als philosophiegeschichtliche. Ich persönlich würde auch von einem gebildeten Menschen erwarten, dass er ein Gespräch über Aristoteles führen kann, wenn es auch nicht zu sehr ins Details gehen mag. Jeder setzt da seine Prioritäten anders, genauso wie bei Pflichtlektüren. Bei so etwas wie Goethes Faust könnte man sich noch einigen, bei Platons Politeia würden die Meinungen schon auseinandergehen.

Padreic

Traitor
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So 14. Dez 2003, 19:15 - Beitrag #49

@Artanis:
Meine Äußerungen waren reine Provokation, weiter nichts.
Dann darfst du dich nicht wundern, wenn man dich nach diesen Äußerungen beurteilt, denn die Distanz zu ihnen vermisse ich nachwievor, da du außer den Distanzierungen selbst nichts Inhaltliches gesagt hast, was ihnen widersprechen würde.

DaumA
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So 14. Dez 2003, 19:49 - Beitrag #50

Wenn du in der Schule immer schön aufpasst(aufgepasst hast) und jeden TAg brav die Zeitung liest, oder Heise durchstöberst, dann bist du gebildet, allerdings bist du dennoch weniger gebildet als ein anderer, der das gleiche tut und sich zuzüglich mit differenzierter Literatur beschäftigt, das ist doch offensichtlich.

Das ist schon klar Artanis, doch Menschen die Kühe melken haben dann doch auch etwas mehr Allgemeinbildung oder? Ich meine die wissen wie man mit den Tieren umzugehen hat usw.! Zur Landwirtschaft gehört ein bisschen mehr als nur Kühe melken etc.! ein Bekannter ist nur in der Ausbildung zum Landwirt und der ist mit sicherheit nicht dumm! Im Gegensatz, er ist ziemlich schlau und hat auch in anderen Sachen ganz schön was aufm Kasten!
Allgemeinbildung ist ein Wort das sich schwer deffinieren lässt! Ich kann von mir sagen, dass ich viel von Tennis und Musik verstehe, hab ich dann also auch mehr Allgemeinbildung als jmd. der sich mit den Dingen überhaupt nicht auskennt?
Ich glaube Allgemeinbildung ist echt das, was man bis zur 10. Klasse hin lernt und was man aus Nachrichten etc. hört! Ist doch irgendwie auch klar,...?!
naja...
Ich habe was besseres zu tun als mich über deine schwachsinnige Provokation aufzuregen!

SoF
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So 14. Dez 2003, 22:16 - Beitrag #51

Also ich denke nicht das "Landeier" in irgendeiner Weise schlechter gebildet sind, schlechter aussehen oder sonst wie "minderwertiger" sind als Stadtmenschen. Im Gegenteil, sie müssen früh lernen mit Verantwortung umzugehen und auch helfen (auf dem Bauernhof). Allerdings muss ich zugeben ich als Stadtmensch bin zufrieden eben in der Stadt zu wohnen. Um mal ehrlich zu sein, mir wäre es auf dem Land etwas zu öde. Wem es gefällt ist natürlich ok, es gibt bestimmt auch Vorteile auf dem Land zu wohnen, aber wie gesagt für mich wäre es zumindest nichts ;)

Artanis
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Mo 15. Dez 2003, 00:57 - Beitrag #52

@Traitor
Ich wundere mich nicht.
@DaumA
Du scheinst nicht zu verstehen, worauf ich hinauswill, also nochmal in aller Deutlichkeit:
Jeder Mensch, der eine Bildungseinrichtung genießt und in einem gewöhnlichen sozialen Umfeld aufwächst erwirbt ein gewisses Maß an allgemeiner Bildung, dieses wird determiniert durch seine Leistugsfähigkeit und Leistungsbereitschaft in der Bildungseinrichtung, das Maß der Bildung seines sozialen Umfelds sowie seines eigenen Wunsches sich zu bilden. Darüber hinaus erwirbt er spezifische Bildung, diese in den Anfängen vornehmlich durch die Berufe dem sozialen Umfeld angehörender Personen, sowie durch die obligatorischen Aufgaben des häuslichen Umfelds, später durch seine berufliche Orientierung und seinen Trieb sein eigenes Wissen zu mehren.
Folglich ist deine Annahme unsinnig, da der Terminus "Allgemeinbildung" der Tätigkeit "Kühe melken", was zweifelsohne spezifische Bildung ist, exakt entgegensteht.
Ich dachte ich hätte die essentielle Wichtigkeit dieser differenzierten Betrachtungsweise bereits erklärt, da ohne diese Diferenzierung ein Vergleich von Bildung nicht möglich bzw. sinnfrei, da resulttatlos wäre.
Ich merke, wie wenig dich meine Provakation tangiert hat. Erhabenheit steht dir nicht gut zu Gesicht, vielleicht einer Emillia Galotti, wenn überhaupt, aber dir mitnichten.
@Padreic
Ich halte sowohl die Lektüre von Aristoteles als auch die von Platon für essentiell, allerdings würde ich niemandem eine schlechte Allgemeinbildung attestieren, sofern er sich nicht mit ihnen auseinandersetzt, allenfalls eine gewöhnliche, da beide Werke meines Erachtens eher in die spezifische Bildung abgleiten, als Machiavelli, der in Discorsi fachübergreifend bildet.
Wie du allerdings richtig angemerkt hast, ist das Ansichtssache.

Cheilon
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Mo 15. Dez 2003, 02:54 - Beitrag #53

Aus dem kontroversen Thema zum Bildungsstand der Landbevölkerung wurde eine Erörterung zur Definition der Allgemeinbildung. :confused:

Keiner, mich eingeschlossen, bringt (neue) empirische (nicht subjektive!) Erhebungen in seine Meinung (zum Thema) mit ein.

Dennoch bin ich der Ansicht:

"Bildung ist jenseits aller Standesunterschiede."
Konfuzius, chinesischer Philosoph

.... und Herkunft.


P.S.: Ui ui ui, was seid ihr alle gebildet. Da gibt es Jahrgangsbeste, autodidaktische Versicherungsfachleute, philosophisch gebildete Schüler. Bescheidenheit wird hier nicht als Tugend angesehen.
Ich glaube ein wirklich gebildeter Mensch trägt kein Schild um den Hals auf dem eine Liste dessen steht was er alles weiß, und somit seine Aussagen legitimiert. Aber Einbildung ist ja bekanntlich auch eine Bildung.

*cheilonisteinfreundvontilleulenspiegelundweißerhatsichjetztvielefeindegemacht* :P

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Mo 15. Dez 2003, 15:04 - Beitrag #54

Original geschrieben von Cheilon

P.S.: Ui ui ui, was seid ihr alle gebildet. Da gibt es Jahrgangsbeste, autodidaktische Versicherungsfachleute, philosophisch gebildete Schüler. Bescheidenheit wird hier nicht als Tugend angesehen.
Ich glaube ein wirklich gebildeter Mensch trägt kein Schild um den Hals auf dem eine Liste dessen steht was er alles weiß, und somit seine Aussagen legitimiert. Aber Einbildung ist ja bekanntlich auch eine Bildung.


Wie wahr ;)

mfg. Tendou

Feuerkopf
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Mo 15. Dez 2003, 15:41 - Beitrag #55

Es gibt auch entsprechendes Sprichwort:

Je mehr ein Mensch an innerem Gewicht besitzt, desto weniger hat er es nötig, sich nach außen hin ins Gewicht zu legen.


Feuerkopf
normalerweise "Das Maß aller Dinge" ;)

JaY
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Mo 15. Dez 2003, 15:46 - Beitrag #56

@ Cheilon:

Du hast die Sache auf den Punkt gebracht!



Ich glaube ihr verpeilt etwas! Platon und Aristoteles gehören auf keinen Fall zur Allgemeinbildung. Nur ihr Name und ein paar Daten dazu. Literatur ist schwierig in die Allgemeinbildung zu integrieren da es z.B. in Haupt- oder Realschulen wenig möglichkeiten gibt darüber zu Sprechen.


Allgemeinbildung ist das was man wie schon weiter oben von irgend jemanden erwähnt wurde nur das was man bis zur 10. Klasse in der Schule lernt.

Oder möchte hier jemand allen ernstes Behaupten das z.B. Hauptschüler weniger Allgemeinbildung haben als Gymnasiasten?

Für mich ist das Allgemeinbildung was man zum Allgemeinen Leben benötigt in Matematik, Sprache und und Geschichte/Erdkunde. Mal im ernst wer braucht als normaler Arbeiter oder Vorarbeiter Integralrechnung. Wer einew Weiterführende Schule besucht besitzt keineswegs mehr Allgemeinbildung als einer der nur eine Gesamtschule oder ähnliches besucht hat sondern er hat Fachwissen.

Man muß beim Theama Allgemeinbildung sehr darauf achten das man diese nicht mit irgendeinem Fachwissen verwechselt.

Aber nun zurück zum Thema!

Der Bildungsgrad hängt davon ab ob jemand lernen will/ etwas wissen will. Zudem gibt es viele die eine unheimlich große Allgemeinbildung haben diese aber nicht immer Zeigen.

Allgemeinbildung und Bildung überhaupt ist bestimmt nicht vom Wohnort oder vom Schultyp abhängig sondern von jeder einzelnen Person.

Artanis
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Di 16. Dez 2003, 00:52 - Beitrag #57

@Cheilon
Bescheidenheit wird hier nicht als Tugend angesehen.

Wo du doch so bescheiden und überhaupt nicht appodiktisch bist.
Es muss eine Tortur für einen Nephilim sein, sich mit Primitiven zu umgeben, nicht wahr?
Bildung ist also unabhängig vom Stand, und der Herkunft, MUHAHAHA, das wird die aids-kranken Straßenkinder Nigerias sicherlich freuen.

@Jay-82
Ein HAuptschüler und ein Gymnasiast haben eine gleichwertige Allgemeinbildung? Aha, das revolutioniert unser Bildungssystem, herzlichen Glückwunsch. :s1:

Feuerkopf
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Di 16. Dez 2003, 11:04 - Beitrag #58

Wer es wirklich wissen will,...

... der kann unter
BOWIT

den sogenannten Bochumer Wissenstest anfordern. Genaueres auf der genannten Seite der Ruhr-Uni-Bochum.
Ist wirklich klasse; ich habe ihn gemacht und war über die Auswertung sehr erstaunt.

Aber wie sagen selbst die Testspezialisten der Psychologischen Fakultät :s11: :

Eine letzte Antwort auf die Frage, was nun "Allgemeinwissen" ist, kann auch unser Test letztendlich nicht liefern, da niemand in der Lage ist, dies genau zu definieren. Mit dem BOWIT bieten wir dem Teilnehmer lediglich die Möglichkeit, sein Wissen im Vergleich zu den anderen Testteilnehmern objektiv und zuverlässig auf den elf unterschiedlichen Dimensionen einzustufen.


Feuerkopf
in diesem Falle mal "apodiktisch" mit einem "p"
;)

Traitor
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Di 16. Dez 2003, 17:14 - Beitrag #59

Ok, dann sind wir halt in einer Allgemeinbildungsdiskussion... da die beiden Themen aber zu sehr verflochten sind, kann ich keinen neuen Thread daraus machen, füge ich es also einfach in den Titel ein.

@Jay: Da muss ich ausnahmsweise doch mal Artanis zustimmen: ein durchschnittlicher Gymnasiast hat sehr wohl mehr Allgemeinbildung als ein durchschnittlicher Hauptschüler (was Einzelfälle nicht ausschließt). Schließlich lernt man auch in der Oberstufe viel Neues, was eindeutig allgemeinbildend ist - Geschichte, Politik, Deutsch, um nur im allgemein anerkannten Kanon-Bereich zu bleiben. Fachwissen ist schon viel dabei, aber auch genug, was absolut allgemein ist.

Padreic
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Di 16. Dez 2003, 18:59 - Beitrag #60

@Jay-82
Die Schnittmenge dessen an Wissen, was die Bürger unserer Bundesrepublik für ihr tägliches Leben wirklich benötigen, ist minimal. Wenn man auf dem Bau als Handlanger arbeitet, ist kaum Wissen, was in den Bereich Allgemeinbildung gehören könnte, vorausgesetzt. Des Weiteren widerstrebt mir ohnehin eine pragmatische Definition des Allgemeinbildungsbegriffs, die du ja eigentlich auch nicht triffst, da aus pragmatischer Sichtweise geschichtliche Kenntnisse (bis vielleicht auf die Betriebsdaten von letztem Monat) nicht notwendig sind.

Man muß beim Theama Allgemeinbildung sehr darauf achten das man diese nicht mit irgendeinem Fachwissen verwechselt.

Allgemeinwissen als solches, das nicht gleichzeitig auch Fachwissen ist, kann gar nicht existieren, denn jedes Wissen lässt sich in irgendeinen Bereich einordnen. Du sagst ja auch, dass du Grundkenntnisse in der Mathematik zur Allgemeinbildung zählst, was ja Fachwissen ist. Eine absolute Allgemeinheit existiert nicht in Konkretheit. Was du vielleicht meinst ist, dass man in den Fächern nicht zur sehr in die Tiefe gehen sollte, sondern vielmehr zu einer breiten Auswahl von Gebieten etwas sagen zu können. Das schließt aber anderseits auch wieder ausschließt, da du Allgemeinbildung auf grundlegende Fähigkeiten in Mathematik, Sprache und Geschichte/Erdkunde beschränkst.
Mir scheint eher, du verstehst das 'allgemein' von 'Allgemeinbildung' eher davon, dass es Wissen ist, was (fast) allgemein bekannt ist und nicht, wie z. B. ich, als eine breite Bildung. Ich z. B. würde sicherlich die Auseinandersetzung mit den Wurzeln unseres westlichen Denkens (und damit auch Platon und Aristoteles) zumindest in grundlegenden Zügen dazurechnen.

Deiner These, dass Hauptschüler durchschnittlich etwa die Allgemeinbildung von Gymnasiasten haben ist aber, denke ich, auch unter deinen Voraussetzungen nicht zuzustimmen. Bekanntlich haben wir in Deutschland etwa 10% faktische Analphabeten, d.h. Leute, die keine einfachen Texte verstehen können. Diese finden sich hauptsächlich an Hauptschulen und sind wohl auch nach deinem Begriff von Allgemeinbildung nicht allgemeingebildet.

Padreic

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