Klonen soll ja auch auch nicht für das geklonte Tier eine Lebensverlängerung sein, sondern Für den Besitzer, der das durchaus als Lebensverlängerung ansehen kann.
Da das Tier nach dem Klonen nicht als 12-jährige Katze vor Herrchen steht, sondern als Junges, das von seiner Mutter gesäugt wird, ist das Wort Lebensverlängerung etwas falsch gewählt, oder?

Nein, das Tier kann sich ziemlich unterschiedlich zu dem entwickeln, was der Halter vorher vor sich hatte. Denn selbst Hund und Katze sind nicht völlig gengesteuert, sondern haben eine Persönlichkeit, die wesentlich auch durch die Umwelt geprägt wird. Und die besteht aus wesentlich mehr als dem Verhalten des Herrchens.
Maurice schrieb:
Dem Mensch sind die Gene in unserer heutigen Gesellschaft doch e egal. Wer denkt denn bitte noch an "fitness"? Das wäre ja unmoralisch... Die Einzigen, die sich darüber noch Gedanken machen, ja als einzige sogar Gedanken machen dürfen, sind Biologen, solange dies aber in einem kleinen vorgegebenen Rahmen stattfindet.
Nach wie vor entscheiden Frauen und Männer aktiv, welchen Partner sie nehmen wollen, das Gewicht der weiblichen Entscheidung ist dabei wohl sogar etwas größer. Und bei der Partnerwahl stehen unbewußte Wahrnehmungen von fitnessrelevanten Merkmalen mit an erster Stelle.
Klar ist, daß ein quasi flächendeckendes Klonen die genetische Diversität und damit eine wesentliche Bedingung für die fitness der Population extrem gefährden würde. Jede Möglichkeit der Neukombination von Erbanlagen fiele dann weg, und damit das Gerüst gegen sich ständig ändernde Umweltbedingungen.
Die grundsätzliche Diskussion über solche Fragen allein den Biologen zu überlassen, käme sicher einigen Partikularinteressen entgegen, wäre jedoch in jeder Hinsicht töricht:
Ein grundsätzlicher Diskurs über für übergeordnete Belange relevante Dinge ist nur dann zielführend, wenn er auch die verschiedenen Aspekte dieser Belange berücksichtigt: Ein Diskurs über die gesellschaftliche Relevanz des Klonens darf nicht nur unter den klonenden Wissenschaftlern, also im Elfenbeinturm um sich selbst kreisend, verbleiben, sondern muß auch die gesellschaftlich relevanten Kräfte einschließen.
Daß diese dazu kritikfähig sein müssen im Sinne einer Kenntnis der naturwissenschaftlichen Methoden und Implikationen, ist dabei klar, ebenso wie daß hier in Teilen starke Defizite bestehen. Wenn ich an die Berichterstattung in den Medien denke, so ist hier von Kenntnissen oft wenig zu erkennen.
Die "Werte-Diskussion bezüglich Genen" darf geführt werden, Tabus gibt es hierbei hinsichtlich des Klonierens des Menschen, aus guten Gründen.