Mit Moral, Maurice, habe ich so überhaupt nichts am Hut, ich empfinde sie sowie auch ethische Forderungen mehr als überflüssig und hinderlich. Große Ansprachen, da du dieses Beispiel bringst, halte ich für eine Überflüssigkeit höchsten Grades - Menschen sind im Allgemeinen perfekt dafür prädestiniert hier komplett auszublenden und abzuschalten
Zum Glück hast du ja die mit Sicherheit richtige Sicht der Dinge und die Menschen müssen sich nicht mehr selbst kritisch mit der Thematik auseinander setzen, da sie sonst nur die Sache "verfälschen" würden. Slebst denkende Schüler, die nicht einfach mehr die moralischen Dogmen nachbeten, die vor hunderten von Jahren aufgestellt wurden... wo kämen wir da hin?
Ich wusste gar nicht dass wir uns Real life kennen.
Woher? Hilf mir bitte auf die Sprünge.
Nützlichkeitsdenken.
"Erstens schließt sich das nicht aus und zweitens ist letzteres bestehnder Alltag."
Zweiteres ist für mich das Problem. Dass es Alltag, Gewohnheit geworden ist. Und beides schließt einander aus: Solange Menschen einander unter diesem Aspekt betrachten, ist es ihnen meiner Meinung nach schlicht unmöglich diesen anderen "Nutzen" wirklich zu sehen.
"Wir beurteilen Menschen danach, inwiefern sie unseren Interessen nützlich sind oder nicht."
Ich bedaure diesen Umstand aufs Tiefste, und habe bedauerlicherweise nicht wirklich einen Lösungsansatz wie diese geändert werden könnte. Aber ich sehe darin keine Notwendigkeit, nur eine Gewohnheit die zur Bequemlichkeit geworden ist. Den anderen Menschen zu
sehen ist nämlich Anstrengung. Eine Herausforderung an sich selbst, der sich die meisten Menschen nicht stellen können od wollen.
Du machst auf mich den Eindruck als ob du den Gedanke, dass was dahinter steht, von Gesellschaft verinnerlicht hast, so dass er für dich selbstverständlich geworden ist.
Und ganz ehrlich: Lieber würde ich diese Nutzengesellschaft untergehen sehen, als sie zu unterstützen, zum Wohle vieler. Wie hat Spock doch einst gefragt? "Ist das Wohl vieler wichtiger als das Wohl einzelner?"
OT.
Ich scheine bei dir einen Nerv getroffen zu haben, Maurice. Das tut mir Leid, gewissermaßen, doch ist dieser Nerv bei dir. Da müsstest du vielleicht mal checken wieso er sich an dieser Stelle meldet.
Lykurg.
Lehrer versorgen die Schüler mit Informationen, die ihnen helfen, die bevorstehende Entscheidung bewußt zu treffen - verantwortungsvoll vor sich und ihren Mitmenschen.
Das unterstreich ich, hinzugefügt Jan's Arztbesuche als Informationsquelle.
Aber auch diesen Menschen den Zeitpunkt ihrer Entscheidung selbst zu überlassen.
Mein Gedanke was Ethik/Religions-Unterricht angeht: Die meisten Lehrer in diesen Richtungen sind "vorbelastet", tragen ihre Einstellung schon mit sich herum (gut, die anderen auch, aber:) und sie haben die Plattform - ganz offiziell - ihre Meinung als Maß für den Unterricht anzusetzen.
Kann natürlich sein, dass sich das in den letzten Jahren seit meiner Schulzeit geändert hat, wäre schön.
Aber einfach unter diesem Gesichtspunkt würde ich solche Themen nur ungern im Ethik-Unterricht sehen und überhaupt nicht im Religionsunterricht.
Jan.
Vielleicht auch erst auf dem Sterbebett - das ist immer noch zeitig genug für die Wartelisten.
Hab ich doch glatt was vergessen ;-)
(.....) bin ich der Ansicht, dass "die Gesellschaft" heute für die meisten Menschen keine Rolle spielt, sondern allein sie selbst und die Menschen, die einem nahe sind. Ab und zu wird noch der Sittlichkeit der Sitte willens etwas für die armen Kinder in Afrika gespendet oder etwas in die Richtung, aber das ist nicht von sonderlichen Gewicht. Aber das ist ein anderes Thema.
Nein.
Genau das ist das Thema
Zum Einen: Wieso sehen Menschen nur sich selbst und jene die ihnen nahe sind? Aber nicht all die anderen aberMilliarden Menschen neben sich?
Zum Zweiten (folgt aus Erstens): Der Sittlichkeit wegen. Eben. Und nicht weil sie Helfen wollen, weil sie diesem Menschen helfen wollen. Sondern - ganz krass ausgedrückt - weil es sie in ein gutes Licht stellt
Die Gesellschaft ist in diesem Zusammenhang ein netter Deckmantel der diesem Verhalten ein hübschen Anstrich und "Legalität" (od Ehrbarkeit od Humanität) verleiht.
Genau hier ist das Problem am Thema Hilfe und Spenden.
Übrigens.
Ich spende nicht.
Buchempfehlung:
(zu meinem Gedanken Tote als Materiallager und der Folge-Befürchtung, die hier wunderbar normal und gewöhnlich beschrieben wird)
Alles, was wir geben mussten
[size=-1]von Kazuo Ishiguro[/size]