Ich zitiere einfach aus dem Buch "Evolutionäre Psychologie" von David M. Buss das ich gerade lese:
"Barbara Smuts glaubt, dass im Laufe der evolutionären Geschichte der körperliche Schutz zu den wichtigsten Dingen gehört hat, die ein Mann einer Frau bieten konnte. Aggressive Männer, die die Frauen körperlich beherrschen und ihnen ihre sexuelle Entscheidungskraft nehmen wollten, werden zur Zeit unserer Vorfahren einen starken Selektionsdruck auf die Frauen ausgeübt haben."
"Reife Fortpflanzungszellen nennt man Gameten. ]...[
Die anfänglich größere Investition der Frauen in die Gameten endet nicht mit den Eizellen. Sie sind auch für Befruchtung und Schwangerschaft zuständig, wichtige Bestandteile der menschlichen elterlichen Investitionen. Ein Geschlechtsakt, der nur eine minimale Investition des Manns erfordert, kann unter Umständen eine zwangsläufige und energieaufwändige neun Monate dauernde Investition der Frau zur Folge haben, die für sie weitere Paarungsmöglichkeiten unmöglich macht. Darüber hinaus obligt auch das Stillen, das in manchen Kulturen bis zu vier Jahre dauern kann, allein den Müttern.
Die große anfängliche elterliche Investition der Weibchen macht sie zur wichtigen Fortpflanzungsressource (Trivers). Schwangerschaft, Geburt. Stillen, Versorgung, Schutz und Ernährung eines Kindes sind außergewöhnlich wertvolle Fortpflanzungsressourcen, die nicht willkürlich zugetgeilt werden können. In jedem Ökonomie-Grundkurs lernen wir, dass niemand, der wertvolle Ressourcen besitzt, diese nach dem Zufallsprinzip verteilt. Da die Frauen in unserer evolutionären Vergangenheit eine extrem hohe Investition als Folge eines Geschlechtsaktes riskierten, begünstigte die Evolution die Frauen, die ihre Partner sehr sorgfältig auswählten. Unsere weiblichen Vorfahren mussten extrem hohe Kosten tragen, wenn sie nicht wählerisch genug waren: Sie hatten geringeren Fortpflanzungserfolg und nur wenige ihrer Kinder überlebten lange genug, um sich selbst fortzupflanzen. Ein Mann konnte sich in der Evolutionsgeschichte nach einem flüchtigen Fortpflanzungsakt einfach abwenden, den er hatte ja nur einige Stunden oder gar Minuten verloren. Sein Fortpflanzungserfolg war dadurch nicht ernsthaft beeinträchtigt. Eine Frau in der Evolutionsgeschichte riskierte dagegen eine Schwangerschaft und die damit verbundenen Risiken und jahrelangen Kosten.
Die modernen Methoden der Grburtenkontrolle haben dies verändert. In de heutigen Industrieländern können Frauen kurzfristige sexuelle Beziehungen eingehen, ohne eine Schwangerschaft fürchten zu müssen. Die menschliche Psychologie der Sexualität hat sich jedoch über Millionen Jahre hinweg dazu entwickelt, mit den Adaptationsproblemen der Vorfahren umgehen zu können, bevor es die modernen Verhütungsmethoden gab. Also besitzen die Menschen immer noch diese grundlegende Sexualpsychologie, obwohl sich die moderne Umwelt verändert hat.
Zusammenfassend trifft Trivers' Theorie der elterlichen Investitionen und der sexuellen Selektion zwei grundlegende Vorhersagen: (1) das Geschlecht, das mehr in den Nachwuchs investiert (in der Regel, doch nicht immer das weibliche Geschlecht), wird bei der Partnerwahl wählerischer sein: und (2) das Geschlecht, das weniger in den Nachwuchs investiert, wird um das andere Geschlecht stärker konkurrieren."
Was ich damit sagen will: Ipsi hat recht, denn die Machtverteilung zwischen Mann und Frau ist asymmetrisch, aber das ist keine kulturell bedingte Sache. Man sollte nicht versuchen Mann und Frau anzugleichen, denn das wird nciht gelingen und fordert nur noch mehr Frustrationsakte, wie man es heute schon teilweise sieht.
Meiner Meinung nach sollte man versuchen mit diesem Unterschied bestmöglich zu leben, das heißt Vergewaltigungen und Übergriffe von Männern über Frauen bestmöglich unterbinden und gleichzeitig genug Spielraum für die intrageschlechtliche Konkurrenz geben, damit Frustrationen dort abgebaut und ausgefochten werden können, was gefühlsmäßig immer mehr unterbunden wird und dadurch das unkontrollierte Gewaltanwenden aufgrund schlechter Sozialisation begünstigt wird, da ein Mann nicht mehr gelernt hat, wann Schluss ist.
mfg Michi