Behandle andere Menschen so, wie Du selbst in ihrer Situation behandelt werden wollen würdest.
Mag ja sein, dass ich ähnlich viel Empathie habe, wie das Nummernschlid meiner gedrosselten Kawa, aber ich persönlich kann mich nicht wirklich in die Situation eines geistig Behinderten versetzten. Weil ich eben sehr vieles reflektiere und ein sehr kopflastiger Mensch bin, was mich nicht vor spontanen Aktionen mit kataklystisch-katastrophalem Ausgang feit. ^^ Aber und das ist das Entscheidende, ich kann mich nicht in die Situation eines Nicht-Denkenden oder wenig-Denkenden hineinversetzen, weil ich eben mehr denke. ICh kann mir allenfalls vorstellen wie ich behandelt werden wollte, wenn ich in einem Konzert grölen würde, oder besser welche Reaktion auf mein Verhalten ich da für angemessen hielte, aber ich bin nicht geistig behindert und insofern nicht nur juristisch sondern auch moralisch voll für mein Handeln verantwortlich, insofern hilft mir der Ansatz des empathischen Imperativ da überhaupt nicht weiter. Der hilft mir beim Bewerten des Verhaltens anderer "normaler" Menschen, aber nicht bei dem geistig Behinderter, zumal ich ja abgesehen von an Trisomie 21 Leidenden keine Vorstellung habe inwieweit der jeweilige Behinderte konkret eingeschränkt ist.
Hinzu kommt die gezielt vorangetriebene Tabuisierung, die Lykurg schon andeutete, dass es moralisch verwerflich sei, einen Behinderten zurecht zuweisen, weil er eben besonderes Verständnis et cetera verdiene, insofern eine tatsächliche Kontaktaufnahme mit dem Behinderten oder der Aufsichtsperson schon eine fragwürdige und definitiv ungern gesehene Aktion darstellte.
Davon abgesehen ist davon auszugehen, dass der Aufsichtsperson klar ist, welche Gefühle das unangebrachte Verhalten ihres Schützlings bei anderen Menschen auslöst und sie ggf. bereits versucht hat ihn zur Räson zu bringen, mit diesem Vorhaben also scheiterte. Folglich kann mein Kommunikationsversuch lediglich 2 Anliegen ausdrücken, nämlich erstens die Annahme ich könnte den Behinderten selbst zur Ruhe bringen, oder zweitens die Aufsichtsperson davon zu überzeugen, den Behinderten gegen seinen Willen zu entfernen. Letzteres ist eine Aktion die zu 100% eine Solidarisierung aller Tabuisierten - und somit der Mehrheit der Anwesenden - mit dem Behinderten und eine Eskalation des Problems zur Folge hätte und somit schwerlich meiner ursprünglichen Zielsetzung dienlich wäre.
Also ist es doch genau so, wie ich annahm, die Forderung besteht ganz konkret darin auf eigene Ansprüche zu verzichten um inaktzeptables Benehmen zu tolerieren und das finde ich absolut falsch.
ich hoffe lediglich, daß die Auseinandersetzung so geführt wird, daß die sich gestört fühlenden Parteien sich nicht hinter allgemeinen Maximen und angeblichen oder tatsächlichen Normen verstecken, sondern ihr Wollen auf die eigene Kappe nehmen, wohl wissend, daß sie darin zeigen, was für ein Mensch sie sind
Ein besserer Mensch als der, der schweigend dasitzt, sich genauso gestört fühlt aber zu feige ist für seine Meinung aufzustehen und hofft ein anderer möge ihm das abnehmen, um dann den moralischen Zeigefinger gegen eben jenen zu erheben.
was die Reifeprüfung angeht, so hatte ich eigentlich subtilere Methoden im Sinne,
In vorliegendem Fall wäre das konkret was? Und solltest du dich nicht gestört fühlen konstruiere bitte eine Situation in der du es wärst und definiere dann die subtilere Methodik ^^
Regeln machen für mich nur dann Sinn, wenn sie eindeutig zum Schutz von ohne diese Regeln wehrlosen Menschen geeignet sind, nicht, wenn sie zur Unterdrückung von Normabweichungen dienen sollen
Also alle Regeln, die nicht der Unversehrtheit des Individuums dienen sind unnötig, also 99,9% aller gesetze in Deutschland, beispielsweise Einteilung in Bundesländer, Schulpflicht, Müllentsorgungspflicht, Wahlrecht, angemessene Bekleidungspflicht, gewisse Grundregeln des Zusammenlebens, die beispielsweise öffentliches Korpulieren, öffentliches verrchten der Notdurft oder gsetzliche Ruhezeiten regeln sind alle unnötig?
Nein das sehe ich ganz anders, aus dem einfachen Grund, dass der mensch Regeln braucht, weil er eben noch kein Bewusstsein hat, welches das Zusammenleben entsprechend gewisser Maximen regelt, weil er eben nicht von Natur aus gut und rücksichtsvoll ist. Der ideale Mensch, der bräuchte keine Gesetze, aber der tatsächliche Mensch, der braucht sie imo dringend.