Passiv-Rauchen

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e-noon
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Di 23. Mär 2010, 16:51 - Beitrag #41

Ich gehe sicher nicht von einer intrinsischen oder objektiven Moral aus. Ich gehe einfach davon aus, dass in Deutschland die Menschenrechte gelten (und gelten sollten), und nach meiner Auslegung beschränkt mich erzwungenes Passivrauchen (in öffentlichen Räumen, Büros, Mensa etc.) in meinem Recht auf körperliche Unversehrtheit. Meinetwegen kann jeder beliebige Raucher 10000 Zigaretten am Tag rauchen, sich dafür verschulden und trotzdem darauf beharren, dass es seine freie Entscheidung war, kann ja durchaus sein. Er soll es nur bitte nicht in meiner Gegenwart tun, so wie ich auch niemandem ungefragt Deo oder Haarspray im Sekundentakt unter die Nase sprühen würde

Ipsissimus
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Di 23. Mär 2010, 17:11 - Beitrag #42

ja stimmt^^ ich habe so was schon mal gesehen, so vor 25 Jahren, dass Raucher das einfach so machen^^ die Anzahl derer, die mich im Bus oder dichtem Menschengedränge mit Deo oder ähnlichem belästigen, das sie aufgetragen haben, ist demgegenüber ständig gewachsen seit damals^^

e-noon
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Di 23. Mär 2010, 17:15 - Beitrag #43

ich habe so was schon mal gesehen, so vor 25 Jahren, dass Raucher das einfach so machen^^
Was machen?

die Anzahl derer, die mich im Bus oder dichtem Menschengedränge mit Deo oder ähnlichem belästigen, das sie aufgetragen haben, ist demgegenüber ständig gewachsen seit damals^^
Wenn ich im Bus oder in der Bar neben jemandem sitze, der aus der Kleidung, aus den Haaren oder sonstwie nach Zigarettenrauch/Deo/Knoblauch/Drogen/Alkohol oder sonstwas stinkt, ist das persönliches Pech. Etwas anderes ist es, wenn einem die Quelle dieses Geruchs unter die eigene Nase gesprüht wird: Also in der Bar mit Deo herumsprühen (im Sekundentakt, ohne Pause) oder Rauchen (im Sekundentakt, ohne Pause).

Padreic
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Di 23. Mär 2010, 17:31 - Beitrag #44

@e-noon: die Studenten, die rauchen, haben halt Pech gehabt. Meine Meinung weicht insgesamt, denke ich, nicht sehr von deiner ab, nur im Details wegen wir Interessen leicht unterschiedlich ab.

Ipsissimus
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Di 23. Mär 2010, 17:34 - Beitrag #45

das, was du dir in deinem unmittelbar vorhergegangene Posting mit "Er soll es nur bitte nicht in meiner Gegenwart tun" verbeten hast^^

Das mit dem persönlichen Pech sehe ich genauso^^ zum Rest sind unsere Positionen mittlerweile wohl hinreichend klar^^

e-noon
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Di 23. Mär 2010, 17:40 - Beitrag #46

@Ipsi: Das letzte mal hat vor 25 Jahren einer in deiner Gegenwart geraucht? Dann hast du aber ziemliches Glück gehabt seitdem.

@Padreic: Und warum sollte es den Studenten dann nicht erlaubt sein, jederzeit und überall zu rauchen? Wenn die Uniangestellten ohne den Rauch nicht arbeiten können, wie sollen dann die rauchenden Studenten ohne den Rauch was lernen?

Ipsissimus
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Di 23. Mär 2010, 17:44 - Beitrag #47

nein, vor 25 Jahren hat das letzte Mal in meiner Gegenwart einer 10000 Zigaretten am Tag geraucht, sich dafür verschuldet und Frau und Kinder zur Begleichung der Schulden verkauft^^

e-noon
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Di 23. Mär 2010, 18:01 - Beitrag #48

Ich weiß nicht, ob es Marathonraucher gibt, die mehrere Zigaretten gleichzeitig rauchen :D 10.000 sollte einfach als Metapher für "viele" stehen, falls das nicht eindeutig war. Meinetwegen muss ein Mensch auch seine Zigarette gar nicht mehr absetzen - außer dann, wenn er in einem kleinen Raum damit in meine Nähe kommt. Das wollte ich damit sagen.

Und es gibt durchaus Menschen und ich kenne auch selbst welche, die Rauchen, obwohl das ihre finanzielle Lage eigentlich nicht erlaubt. Da wird dann eher mal an Kleidung oder anderem gespart. Kann man machen, ist mir auch relativ egal, solange dabei andere nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Von freier Entscheidung würde ich da aber nicht mehr sprechen.

Ipsissimus
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Di 23. Mär 2010, 18:49 - Beitrag #49

du brauchst da ja auch nicht von freier Entscheidung sprechen, solange du anderen nicht verbieten willst, was sie da praktizieren^^

e-noon
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Di 23. Mär 2010, 19:06 - Beitrag #50

Möchte ich nicht, solange sie nicht meine Entscheidung, rauchfrei zu atmen, gefährden :)

Padreic
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Di 23. Mär 2010, 20:49 - Beitrag #51

@e-noon: wer sagt, dass die Uni-Mitarbeiter ohne Rauch nicht arbeiten können? Ich sagte nur, dass ohne, manche schlechter arbeiten können. Das ist doch alles keine Grundsatzentscheidung. Verschiedene Leute haben verschiedene Interessen und die versucht man gegeneinander abzuwägen. Ich gestehe einem Nichtraucher das Recht zu, dass in seiner Gegenwart nicht geraucht wird (außer im privaten Bereich, wo man es schlecht regeln kann), zumindest in geschlossenen Räumen. Deswegen sollte meiner Meinung nach in universitären Veranstaltungen nicht geraucht werden. Tendentiell sollte es auch so sein, dass sich ein 20jähriger eher auf weniger oder nicht mehr rauchen einstellen können sollte, als ein 50jähriger, der schon seit 35 Jahren raucht.

Andererseits sehe ich prinzipiell auch ein Recht zu rauchen. Und da sage ich: wenn jemand das in seinem eigenen Büro macht, während kein anderer da ist, dann verletzt er so wenig die Rechte anderer, dass er das machen kann. Ich sehe ein, dass man da eine andere Abschätzung treffen kann, da eine gewisse Belästigung natürlich noch gegeben ist durch herausziehenden Rauch auf den Flur, dass das Zimmer in einer Prüfung auch noch etwas nach Rauch riecht, selbst wenn gerade nicht geraucht wird, etc. Meine Meinung ist allerdings, dass die Rechte anderer da noch nicht in erheblichen Maße verletzt werden. Ähnliches hast du ja auch schon in einem früheren Post gesagt, deswegen weiß ich nicht genau, warum du noch dagegen anrennst.

e-noon
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Di 23. Mär 2010, 21:12 - Beitrag #52

Keinesfalls renne ich dagegen an, ich stimme dir zu, wie du ja auch schon festgestellt hast ^^ Ich möchte nur deine Argumente gegen das Rauchen in Hörsälen hören.

e-noon
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Sa 26. Nov 2011, 19:51 - Beitrag #53

Gesundheitliche Folgen des Rauchverbots

Zitat von Wikipedia:Laut Forschungsergebnissen, die in den Wissenschaftszeitschriften Circulation und Journal of the American College of Cardiology im Jahre 2009 veröffentlicht wurden, haben Rauchverbote in Europa und den USA die Anzahl der Herzinfarkte jährlich um 26 % vermindert.[20] Das Canadian Medical Association Journal berichtet von einem Rückgang cardiovaskulärer Erkrankungen um 39 % sowie von einer Reduktion der Atemwegserkrankungen um 33 % in Toronto.[21] Die Anzahl der Klinikeinweisungen wegen Herzproblemen ging nach der Einführung von Rauchverboten im Schweizer Kanton Graubünden um mehr als 20 %,[22] in der US-Stadt Helena um 16 %,[23] in der US-Stadt Pueblo um 41 %,[23] in Island bei den männlichen Nichtrauchern um 21 %,[24] in der italienischen Region Piemont bei Personen bis zum Alter von 60 Jahren um 11 %[25] und in Neuseeland bei Personen im Alter von 55 bis 74 Jahren um 9 % sowie bei Menschen von 30 bis 54 Jahren um 5 % zurück.[26]


Beachtlich, insbesondere, wenn man bedenkt, dass lediglich das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen verboten wurde. Wenn man durch rechtzeitige Aufklärung dahin käme, dass die Menschen freiwillig auch andernorts auf das Rauchen verzichten, wären die Zahlen vermutlich noch drastischer. Cool. :cool:

Ipsissimus
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Sa 26. Nov 2011, 20:46 - Beitrag #54

wer hat die Forschungen bezahlt?

e-noon
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Sa 26. Nov 2011, 22:01 - Beitrag #55

Bisher habe ich nur dies dazu gefunden:
Die am Donnerstag vorgestellte Studie stammt vom Institute of Medicine (IOM). Diese unabhängige Organisation gehört zu den Nationalen Akademien der USA und ist vom Kongress beauftragt, die Regierung in wissenschaftlichen Fragen zu beraten.

Quelle.

Ansonsten wird hier eine der Studien recht umfangreich beschrieben: http://www.cmaj.ca/content/early/2010/04/12/cmaj.091130.full.pdf

Im Schweizer Kanton Graubünden wurde sie vom ansässigen Spital durchgeführt; Studienleiter war Piero Bonetti, Leitender Arzt der Kardiologie am Bündner Kantonsspital.
Graubünden.



Man muss aber natürlich anerkennen, dass es durchaus Kritik und gegenteilige Meinungen gibt. ;)

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So 27. Nov 2011, 01:55 - Beitrag #56

Die Tabakindustrie wars im Zweifel nicht, die finanziert seit Jahrzehnten alle Studien, die das Gegenteil behaupten. ;)

Das macht wirklich Hoffnung...

Ipsissimus
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Mo 28. Nov 2011, 11:47 - Beitrag #57

ich hatte auch mal an die Objektivität der Wissenschaft geglaubt^^

e-noon
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Mo 28. Nov 2011, 11:53 - Beitrag #58

Ich finde es einfach unwahrscheinlich, dass alle diese Studien bewusst gefälscht sein sollen. Wenn also keine groben Messfehler passiert sind, denke ich schon, dass die Zahl der Herzinfarkte, Lungenkrebs etc. tatsächlich zurückgegangen ist. Das ist ja schonmal gut. Lungenkrebs und Rauchen gehen zurück, höchstvermutlich das eine wegen des anderen, aber selbst wenn nicht, ist das immer noch ein Grund zum Freuen.

Ipsissimus
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Mo 28. Nov 2011, 12:09 - Beitrag #59

ich hingegen finde es sehr gut nachvollziehbar, dass wissenschaftliche Ergebnisse Zeitgeist-abhängig sind, da auch Wissenschaftler nicht immun sind gegen dessen Einflüsterungen und Vorgaben. Solche Ergebnisse müssen nicht gefälscht werden; sie brauchen lediglich nicht quergeprüft werden, z.B. darauf, ob es nicht andere Einflüsse gibt. Sollte nicht passieren, aber was sollte nicht alles, vor allem, wenn man vorher schon weiß^^

e-noon
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Mo 28. Nov 2011, 12:12 - Beitrag #60

Wie oben gesagt: Wenn andere Einflüsse diesen Rückgang verursacht hätten, wäre das Ergebnis immer noch schön :) Aber die von mir oben verlinkte Studie gibt sich ja durch Vergleiche mit Städten ohne Einführung des Rauchverbots Mühe, andere Einflüsse auszuschließen.

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