Gleichberechtigung?

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Ziel oder Realität?

Keines der beiden Geschlechter wird heute benachteiligt
3
8%
Bei den Frauen besteht immer noch Aufholbedarf
11
31%
Mittlerweile sind die Männer im Nachteil
14
39%
Gleichberechtigung geht an der natürlichen Bestimmung der Geschlechter vorbei
4
11%
Interessiert mich nicht
0
Keine Stimmen
Dazu habe ich mir noch keine Meinung gebildet
4
11%
 
Abstimmungen insgesamt : 36

Traitor
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Sa 6. Jul 2002, 21:07 - Beitrag #41

@Mentao: Was willst du mit diesen verschiedenen "Ebenen" ausdrücken? Und die ganze Welt nur auf Liebe bzw Sex aufzubauen finde ich auch recht unlogisch, da gibt es doch weitaus mehr Elemente des Lebens.

mentao
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Sa 6. Jul 2002, 21:14 - Beitrag #42

Feuerkopf !
Liebe is immer EINFACH, schon vergessen? zu einfach für dich?


Syco !
was habich gesagt??
& du kannst das vielleicht alles in eine EsoterikSchublade stecken (was mich enttäuschen würde..) tatsächlich aba is das VirtualMechanik. Gezielte Aktualisierung von Ereignissen. cu@hp





Liebe is subjektiv & die Subjektivität is das Einzige, was sich die moderne Physik (oda Wissenschaft allgemein) per definitionem nicht leisten kann (es soll ja empirisch sein). EinsteinQuantenLiebe, könnte man sagen

syco23
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Sa 6. Jul 2002, 21:26 - Beitrag #43

@Dass ich das ganze in die Esoterik-Ecke schiebe, muss nicht unbedingt eine Abwertung des Gedanken sein.
p.s. ironischerweise findet man diesen RICHTIGEN Partner erst dann, wenn man seine eigene Vollständigkeit erkannt hat.....

"Vollständigkeit"? hast du nicht von Unvollständigkeit geschrieben?

Zu behaupten du hättest die Einfühlsamkeit der Frau betont, war ein Fehler von mir. Allerings impliziert, deine Betonung der harten (Männlichen) Seite von einem Rocker mit seiner weichen innerlichen Seite, eine grobe Männlich/Weiblich bzw. Hart/Weich-Kategorisierung. Somit verstehe ich den Schluss, dass Frauen im Krieg kein Erbarmen zeigen würden (obwohl sie ja zum weichen Teil gehören) nicht.

Syco

Feuerkopf
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So 7. Jul 2002, 10:05 - Beitrag #44

Abgesehen davon gibt es schon sehr lange Erfahrungen mit Frauen in Armeen, auch in der kämpfenden Truppe.
Ich habe nicht gehört, dass sie sich von ihren männlichen Kollegen unterscheiden.

Es ist eine Mär, dass Frauen für bestimmte Berufe nicht geeignet sind. So wie es körperlich starke Männer gibt, gibt es auch körperlich schwache. Dasselbe gilt für Frauen.
Selbst bei der Feuerwehr, der letzten männlichen Domäne werden jetzt bei uns Frauen gesucht - wegen Personalmangels.
Wieso sollte eine 1,75 m große, gut trainierte Frau nicht in diesem Job arbeiten können?
Was das Ertragen von Schmerzen angeht, sind wir eh weniger empfindlich. Nur, weil wir eher zum Arzt gehen, sind wir nicht weniger belastbar. Eher umsichtiger bezüglich der eigenen Gesundheit.

Die leidige Diskussion über die männlich gefärbte Sprache ist so alt wie die Frauenbewegung. Ich halte nichts von Übertreibungen, doch dort, wo es sinnvoll ist, kann ruhig auf "Männerismen" hingewiesen werden. Ich kann mich gut erinnern, dass es vor 20 Jahren noch nicht möglich war, auf mein Abschlussdiplom "Betriebswirtin des Handwerks" zu schreiben...
Selbst die "Kauffrau" war noch nicht möglich auf IHK-Abschlusszeugnissen.
Sprache spiegelt die Gesellschaft wieder, insofern ist es sinnvoll, sie kritisch unter die Lupe zu nehmen.

Nachtrag an Mentao:
Tut mir leid, ich kann Deinen Beiträgen nicht folgen. Auf welcher wissenschaftlichen Basis argumentierst Du?

mentao
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Mo 8. Jul 2002, 20:22 - Beitrag #45

Ho, Syco!

das alles bezog sich auf den INNEREN Aspekt! Frauen sind in ihrem Inneren viel härter als Männer, nicht das, was nach außen gezeigt wird (is ja auch nicht negativ, es is halt so...)
Dafür, daß Oberfläche & Kern einer Kugel zwei extrem verschiedene Angelegenheiten sind, kann ich leider nix...

:D


& Feuerkopf !

Freut mich wirklich, daß du mir -als Frau- recht gibst... ihr MÜSST mehr Schmerzen ertragen können als Männer, sonst gäbs uns alle nicht ! (mir reicht der Dentist schon, kaum auszudenken, wenn ich ein Kind zur Welt bringen müsste....)
Meine Wissenschaft is eben keine, weil meine Kosmologie Subjektivität beinhaltet -& ein Schluck davon würde der Empirik sicher ganz gut tun...


SCHUSTER, BLEIB BEI DEINEN LEISTEN !

Würden wir irgendwas verbessern können, hätten wir das längst getan -aba Frauen sind immer noch Frauen & Männer immer noch Männer....





:s16:

mentao
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Mo 8. Jul 2002, 20:25 - Beitrag #46

Traitor !

Warum sollte das Gehirn eines Jägers & Sammlers in der Lage sein, Differentialgleichungen zu lösen?
Natürlich is da mehr, ebendies is das Mysterium....
Aba 6 is der Kern der Sache, oda warum denkst du, bist du hier??

Traitor
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Mo 8. Jul 2002, 20:38 - Beitrag #47

Äh, wie kommst du jetzt wieder auf Differentialgleichungen und Urmenschengehirne? :confused:
Natürlich gäbe es uns ohne Sex nicht, aber trotzdem sind wir doch weit entfernt von einem Leben, das nur aus ihm besteht.

Thod
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Mo 8. Jul 2002, 20:50 - Beitrag #48

Vielleicht bin ich da ja intellektuell einfach nicht in der Lage, das alles so mitzuvollziehen....

nur so ein paar Stichworte, die mir aufgefallen sind:

- Liebe ist meiner Erfahrung nach eines der komplexesten und schwiegigsten Themen überhaupt...

- Ein Mensch ist für sich genommen eine Einheit, also Individum durch einen Gattungsbegriff definiert. Käme jemand auf die Idee, einem Einsiedler, nur weil er keine Partnerschaft lebt, in das *Menschsein* in weniger stark verwirklichter Weise zuzusprechen?

- Jeder Mensch ist doch von anderen Unterschieden. Worauf gründet sich da der Gleichheitsanspruch?

- Wie schon angemerkt: wir versuchen IMHO das maskulin geprägte Leistungsdenken auch auf Frauen zu produzieren, und nennen das Gleichberechtigung. Wäre es nicht auch denkbar, dieses Leistungssystem zu enttrohnen?

- Innerhalb eines Gattungsbegriffes ist der Geschlechtsunterschied die gundsätzlichste Differenzierungsmöglichkeit. (Nicht nur bei Menschen) Warum sollte siche dieser Unterschied in einigen Teilaspekten (bis in tiefste psychologisch- und biologische Funktionen hinein) nicht in *allen* Bereichen des menschlichen Daseins bemerkbar machen?

- Irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass Geleichheit und Unterschiedenheit wertende Masstäbe sind. Wenn es unterschiedliche Rechte und Pflichten gibt, so liegt das nach meiner Einschätzung nicht auf der gleichen Ebene wie Wertigkeiten. Dinge können verschieden sein, aber im Wert gleich, oder überhaupt nicht vergleichbar.

- Woher nehmen wir überhaupt unsere Rechtsansprüche, wer hat uns was versprochen? Und (am Beispiel der Gleichberechtigung) woher wissen wir, dass irgendetwas uns allen in gleicher Weise zukommt?

Nu, um ein paar neue Ansätze, welche sich von der allgemeinen politischen Debatte erfreulich Abheben würden, wäre ich in diesem Zusammenhang einmal recht dankbar...

Gruss,
Orald

Steini
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Mo 8. Jul 2002, 20:55 - Beitrag #49

Original geschrieben von Orald
- Woher nehmen wir überhaupt unsere Rechtsansprüche, wer hat uns was versprochen? Und (am Beispiel der Gleichberechtigung) woher wissen wir, dass irgendetwas uns allen in gleicher Weise zukommt?
Gruss, Orald


Sag mal, steht nicht schon im Grundgesetz: Gleiches Recht für alle?

Thod
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Mo 8. Jul 2002, 21:02 - Beitrag #50

:D
ja. Wenn es einem als Begründung reicht, dass man das was geschrieben steht, auch bekommt, dann schon. Ich habe persönlich bei meiner Geburt nichts versprochen bekommen. Zumindest erinnere ich mich nicht mehr dran ;)

Gruss,
Orald

Krautwiggerl
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Di 9. Jul 2002, 16:27 - Beitrag #51

Irgendwie scheinst du das missverstanden haben: ich will ja gar nicht das männliche Leistungsprinzip auf die Frauen übertragen, sondern es durch Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft "enttrohnen", wie du so schön sagtest.

Thod
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Di 9. Jul 2002, 19:17 - Beitrag #52

den teufel mit dem beelzebub austreiben, wie man früher sagte, würde ich das nennen.
Ich nehme mal das Beispiel der beruflichen Kariere, um zu versuchen, anzudeuten, was ich meine, auch wenn ich weiss, dass das sicher mal wieder anders verstanden wird, als ich intendiere...

Die ursprünglich wohl eher männlich dominierte Geschäftswelt hat gewisse Fakten bezüglich Erfolg und Misserfolg geschaffen, die über die Geschäftswelt hinaus gehen. Ein geschäftlich erfolgreicher Mensch, gilt i.d.R. auch in der Gesellschaft als erfolgreich, so dass berufliche Kariere ein wesentlicher Faktor ist, nach dem sich Menschen ausrichten.
Dieses, durchaus maskuline Prinzip des Herrschens und Leitern emporkletterns, der Hierarchisierung etc, wird mittlerweile zunehmends auch von Frauen als Möglichkeit personaler Verwirklichung entdeckt. Gleichberechtigung in diesem Sektor scheint also zu sein, Frauen die gleichen Karieremöglichkeiten zu eröffnen, wie Männern. Dagegen scheint erst einmal auch nichts einzuwenden. Allerdings bleibt für mich doch die Frage, ob es sich da um eine wirkliche *Selbst*verwirklichung handelt, oder ob man nicht, weil es gesellschaftlich anerkannt ist, in einem gesellschaftlich anerkanntem Fremdchema aufgeht. Wäre zweiteres der Fall, so würde man seiner Sache sicher einen Bärendienst erweisen, in dem eine Frau ihre ganze Kraft und ihr ganzes Können in die Erhaltung, Stärkung und den Ausbau einer maskulinen Hierarchie stellt, die dadurch an Reputation letzlich nur gewinnen wird.

Interessant in diesem Zusammenhang wäre für mich allerdings viel eher, Möglichkeiten aufzuzeigen, auch weiblichen Strukturen in der Gesellschaft einen Stellenwert zukommen zu lassen, der den männlichken Strukturen ebenbürtig ist. Dahin scheint mir allerdnings der Weg immer weiter zu werden. Bzw. er kommt sozusagen durch die Hintertür... (Esoterik mal als Stichwort in den Raum geworfen)

Gruss,
Orald

P.S.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch nochmal einen alten Thread von mir erwähnen...
http://www.the-web-matrix.de/showthread.php?s=&threadid=3552

Feuerkopf
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Di 9. Jul 2002, 23:33 - Beitrag #53

Ich weiß, Orald, es zieht Dich wieder hinan auf die Höhen sprachlich-philosophischer Urgewalt. ;)

Ich möchte das Thema aber bitte mit den Füßen auf der Erde behandelt sehen.

Wir sind Menschen, es gibt unterschiedliche Ausprägungen in Form und Farbe, aber grundsätzlich sind wir biologisch gleich. Wir sind so nah verwandt, dass wir "kreuzbar" sind.
(Es gibt Finkenarten, die sind weniger kompatibel.)

Die Evolution hat sich für eine getrenntgeschlechtliche Form der Fortpflanzung entschieden. Die bedingt Mann und Frau.
Auch hier sind wir gleichgestellt, wir brauchen einander, um Kinder zu zeugen. (Entwicklungen wie die Labormedizin lassen wir hier mal außen vor.)

Wir leben hier in einem System, das allen Menschen zumindest nominell dieselben Chancen verspricht. Dieses System ist weniger als hundert Jahre alt.
Es hat sich offenbar bewährt, Männern und Frauen dieselben Rechte zu geben. In Ländern, die so verfahren, ist der Lebenstandard hoch, auch der Bildungsstand.


Provokante These:
Dass Männer so repressiv Frauen gegenüber sind, liegt an ihrem tiefverwurzelten Minderwertigkeitsgefühl. Sie können keine Kinder bekommen und zudem nie sicher sein, dass ihre Kinder auch die leiblichen Kinder sind.(Ohne Labormedizin, wie gesagt.)

Krautwiggerl
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Di 9. Jul 2002, 23:44 - Beitrag #54

Dass Männer so repressiv Frauen gegenüber sind, liegt an ihrem tiefverwurzelten Minderwertigkeitsgefühl.

Das unterschreib ich sofort!

Sie können keine Kinder bekommen und zudem nie sicher sein, dass ihre Kinder auch die leiblichen Kinder sind.

Das hier aber nicht. Ich sehe die Gründe woanders. Das liegt wohl an der höheren Schmerzempfindlichkeit im Inneren und einer daraus resultierenden Überkompensierung nach aussen.

Auch die Korrelation zwischen Wohlstand und Frauenrechten finde ich etwas tautologisch, aber dass es sich trotzdem bewährt hat, kann man wohl sagen. Auch finden immer mehr Männer gefallen daran, eine emanzipierte Partnerin zu haben. Ein gleichgestellter Partner ist schon um einen Gutteil spannender als ein total untergeordneter. Um Beruf bringen Frauen auch ihre Qualifikationen ein, insofern muss ich Peg doch recht geben, denn ohne Gleichstellung hätten wir nicht die Anzahl an qualifizierten Leuten und daher auch einen niedrigeren Lebensstandard. Bunter wird die Berufswelt ausserdem ;)

Traitor
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Mi 10. Jul 2002, 14:49 - Beitrag #55

@Orald:
Wie schon angemerkt: wir versuchen IMHO das maskulin geprägte Leistungsdenken auch auf Frauen zu produzieren, und nennen das Gleichberechtigung. Wäre es nicht auch denkbar, dieses Leistungssystem zu enttrohnen?
Hättest du denn eine Alternative, die ebenso erfolgversprechend ist?
Dieses, durchaus maskuline Prinzip des Herrschens und Leitern emporkletterns, der Hierarchisierung etc
Wieso ordnest du solche Strukturen so fest den Männern zu? Es gibt auch matriarchalische Strukturen in der Natur bzw bei menschlichen Naturvölkern.
@Feuerkopf:
Ich würde eher sagen, der Wolhstand kam zuerst, denn die Gleichberechtigung der Frauen vollzog sich ja erst nach Industrialisierung und Demokratisierung. Dass die Gleichberechtigung diese Effekte danach aber begünstigt hat, bezweifle ich nicht.
Dass Männer so repressiv Frauen gegenüber sind, liegt an ihrem tiefverwurzelten Minderwertigkeitsgefühl.
Erstens sind nicht "Männer" repressiv gegen Frauen, sondern manche Männer ;) Zweitens kann ich dem nicht zustimmen. Den von dir genannten Grund finde ich recht sekundär, ebenso den von Krautwiggerl. Ich denke nicht, dass Männer minderwertig sind oder sich so fühlen, jedes Geschlecht hat seine Stärken und Schwächen.

Thod
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Mi 10. Jul 2002, 15:22 - Beitrag #56

@ Feuerkopf,
es tut mir leid, wennd du meinst, ich wolle das Thema nur rethorisch zerreden. Mir ist das anliegen *wirklich* von der Sache her wichtig, und eine Stellungnahme auf die konkrete Fragestellung würde ich mir druchaus wünschen. Mit "sprachlich-philosophischer Urgewalt" solte das nichts zu tun haben, natürlich versuche ich aber, meine Sprachkenntnisse zu nutzen, mum dass, was ich meine, möglichst auf den Punkt zu bringen. Das Thema ist sicher zu ernst und zu heikel, um es nur zu zerreden.
Dazu bilde ich mir durchaus ein, mit beinden Beinen auf der Erde zu stehen.
Wir sind Menschen, es gibt unterschiedliche Ausprägungen in Form und Farbe, aber grundsätzlich sind wir biologisch gleich. Wir sind so nah verwandt, dass wir "kreuzbar" sind.
(Es gibt Finkenarten, die sind weniger kompatibel.)

Was hat das "kreuzbar" mit dem Geschlechterunterschied zu tun?
Worin unterscheidet sich deine Aussage von der meinen, dass wir als Menschen eine Gattung bilden, aber der Geschlechtsunterschied die tiefste gattungsinterneTrennung, bzw. Unterscheidung sei?
Indirekt bedienst du ja noch viel mehr des Klischees als ich: z.B. deine "provokante These" am schluss, macht doch eindeutig fest, dass du der Ansicht bist, es gäbe geschlechtsspezifische Neurosen, oder es könnte sie zumindest geben. Wo setzt du dich da von meiner Position, dass es psychologische oder medizinische Unterschiede gäbe ab? Und wie begründest du, dass es Unterschiede bezüglich gewisser Disziplinen gebe, diese aber nur einige, und nicht (wie ich vermute habe) auf alle Bereiche menschlichen Daseins zutreffen?
Die Evolution hat sich für eine getrenntgeschlechtliche Form der Fortpflanzung entschieden. Die bedingt Mann und Frau.

Ja, das ist offensichtlich. Genauso offensichtlich ist aber auch, dass dies ein *Unterscheidungsmerkmal* ist.
Auch hier sind wir gleichgestellt, wir brauchen einander, um Kinder zu zeugen. (Entwicklungen wie die Labormedizin lassen wir hier mal außen vor.)

Erstens möchte ich eigentlich ungern erkenntnisse aussen vor lassen, nur weil sie nicht in deine Argumentation passen, aber schon vorher möchte ich nochmal auf meine Frage kommen, wieso ein Unterschied überhaupt eine wertung sein soll. Dadurch, dass ich etwas unterscheide, sehe, dass zum einen die einen, zum anderen die anderen Dinge besser passe werte ich sie doch nicht. (Bsp.: Was ist mehr Wert? Wasser-Eis; Blume-Stauch;Tasse-Teller;U-Bahn-Gehsteig; ...)
Wir leben hier in einem System, das allen Menschen zumindest nominell dieselben Chancen verspricht. Dieses System ist weniger als hundert Jahre alt.
Es hat sich offenbar bewährt, Männern und Frauen dieselben Rechte zu geben. In Ländern, die so verfahren, ist der Lebenstandard hoch, auch der Bildungsstand.

Also. Ich will niemandem ein Recht nehmen, aber doch fragen, was in welcher Beziehung sinnvoll ist. Meine Argumentation mit dem *Bärendienst* erwähnst du hier mit keiner Silbe, obwohl gerade dieses mich aus der Sicht einer Frau einmal *wirklich* interessiert hätte, zu diskutieren. Schade.
Nebenbei: Die schlichte Tatsache des Lebensstandards ist sicher nicht Kausal auf die Geschlechtergleichberechtigungspüraxis zurückzuführen.

@ Traitor,
ja, Alternativen gäbe es durchaus. Aber solche Dinge sind Entwicklungen unterworfen, die Denkprozesse in der Gesellschaft voraussetzen. Man kann sie nicht einfach schaffen. Das Benennen eines Konzeptes würde auch in diesem Kontext (zu mindest an dieser Stelle der Diskussion) eher missverständlich, denke ich. Mir geht es eher darum, Fehler in der augenblickelichen Entwicklung aufzuzeigen, als Gegenkonzepte politisch durchzudrücken. Eins nach dem anderen, sozusagen...

Was die Strukturen angeht: sie gehören halt klassisch ins männliche Schema. Hier kann man sicher vieles Aufzählen, was so oder so überall interkulturell sich hinauskristallisert. Warum das so ist, wollte ich ja eigentlich mal in dem anderen Thread besprechen...
Was die Matriachate angeht: Es ist ein leider noch immer verbreiteter, aber schon längst widerlegter Irrtum, dass ein Matriarchat wie ein Patriarchat gegliedert sei, nur dass die Position von Männern durch Frauen ersetzt wäre. Im Gegenteil. Die Rollenverteilung ist oft die gleiche, nur die Achtung vor der Rolle in der Gesellschaft und der Stellenwert variieren. Die unendlich vielen Studien dazu möchte ich jetzt nicht alle aufzählen, du findest im Netz sicher eine Menge, wenn du z.B. unter den Kritikern von Backofen nachschaust...

Gruss,
Orald

Feuerkopf
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Mi 10. Jul 2002, 19:07 - Beitrag #57

Orald, missversteh mich nicht: Ich möchte nur nicht, dass diese eigentlich sehr lebensnahe Thematik zu abgehoben diskutiert wird.
Kann sein, dass ich DICH missverstanden habe. Selbstverständlich sind Männer und Frauen nicht gleich, unsere Gehirne funktionieren etwas anders und auch unsere Hormonstruktur ist anders. Wir sind zwei Seiten einer Medaille, der Medaille Mensch, könnte man bildhaft sagen.

Wegen der vielen Jahrtausende männlich dominierter Gesellschaftformen dürfte es mehr als schwierig sein, herauszufinden, was denn nun originär männliche oder weibliche Eigenarten sind. In einer Gesellschaft, die nicht ganz so fixiert auf bestimmtes Rollenverhalten ist, in unserer z. B., stellt man fest, dass die Grenzen absolut fließend sind. Männer und Frauen verlassen alte Rollenbilder oder tauschen vermeintlich typische Eigenarten aus.

Diese Sterotypen, die sich in all den Generationen herausgebildet haben, sind in unseren Köpfen verankert. Und ein Stereotyp loszuwerden ist ungefähr so schwierig, wie sich das Rauchen abzugewöhnen.
Ein guter Schritt in die richtige Richtung ist sicherlich, diese Stereotypen zu beschreiben und sichtbar zu machen, dann kann man ihnen mit wachen Sinnen begegnen.

Thod
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Mi 10. Jul 2002, 19:16 - Beitrag #58

Ja, abgehoben, möchte ich es auch nicht diskutieren. Eher wirklichkeitsnah :-)

Du scheinst halt die Vorentscheidung zu machen, dass die Chemata vom Rollenverhalten alle kulturelle Ursachen haben. Das kann ich mir halt nicht vorstellen, da andere Unterschiede auch imanent sind.
Die Frage, nach dem Ursprung und der Beteutung dieser Dinge ist mir wichtig. Dabei möchte ich ja nicht einmal festlegen, ob jeder Mann typisch männlich und jede Frau typisch weiblich ist oder sein soll. Es gibt ja in der modernen Diskussion auch die Feststellung, dass man das Geschlecht an (ich glaube ) sechs Themen festlegen kann, und dass es nur wenige Menschen gibt, die in allen Bereichen dem gleichen Geschlecht zuzuordnen sind. Sowas muss natürlich letztlich mitberücksichtigt werden, wenn man eine Thematik umfassend behandeln will. Und das ist wohl auch mein Anliegen: ich mag nicht so gerne die x. Standarddiskussion mit immer den gleichen emotionalen oder auch sonstigen Argumenten, sondern ich möchte mir ein Bild von der *Wirklichkeit* machen, und die ist oftmals halt nicht so einfach...

Gruss,
Orald

Feuerkopf
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Mi 10. Jul 2002, 19:41 - Beitrag #59

Vermutlich ist es mit den Rollenklischees wie mit vielem anderen: Sie sind ein Resultat langer Entwicklung.
Es ist in den Kindertagen der Menschheit sinnvoll gewesen, arbeitsteilig zu leben. Die Frau bekommt das Kind, muss es stillen, muss es beschützen, hat also keine Zeit, sich um die Nahrungssuche zu kümmern, zumindest, solange das Kind noch hilflos ist.
Deshalb geht derjenige los, der eben nicht die Milch für das Baby hat und beide Hände frei hat für die Jagd.
Da es sinnvoll ist, als Jäger schnell, findig und stark zu sein, werden sich diese Eigenschaften durchsetzen. Ebenso setzen sich widerstandsfähige Frauen durch, die die vielen Kinder großziehen. Sie werden natürlich auch ein Interesse an einem sicheren und einigermaßen komfortablen Heim entwicklen, weil sie viel Zeit dort verbringen müssen. Sie fangen irgendwann an, Tiere zu domestizieren und einen Garten anzulegen, weil sie so in einem überschaubaren Radius tätig sein können.
Männer werden auf der Jagd vielleicht Nahrungskonkurrenten anderer Stämme begegnen, und es wird vielleicht die ersten Kämpfe geben, die ersten Kriege.

So entwicklen sich aus pragmatischen Verhaltensweisen irgendwann stereotypisierte Rollenmuster, die an die nächste Generation weitergegeben werden- weil sie sich bewährt haben.
ABER: Nimm ein weibliches Baby und lass es wie einen Jungen aufwachsen. Bring ihr das Jagen bei und das Kämpfen. Und sie wird es lernen.
Lass einen Jungen von Klein auf Kinder versorgen, Gärtnern, Kochen und Nähen. Und er wird es lernen.
Diese Kulturtätigkeiten sind nicht angeboren, sie sind erlernt.

Thod
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Mi 10. Jul 2002, 19:52 - Beitrag #60

Komischerweise hat man das mit der Erziehung schon versucht, und die Ergebnisse, dann auf dennoch vorhandene Fremdeinflüsse geschoben...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das, was du beschreibst, wirklich die Hauptursache für die Rollenverteilung ist. Gerade Medizin, aber auch die natürliche Beobachtungsgabe zeigen manigfaltige Unterschiede der Geschlechter auf. Auch wie gesagt im nicht-psychischen Sinne. Warum sollten diese Grunddispositionen sich nicht bemerkbar machen. Wieso sollten Körperliche, Hormonelle und ähnliche Eigenheiten nicht auf andere Bereiche abstrahlen, oder anders: es kommt mir äusserst spspekt vor, dass es überall wo Unterschiede direkt empirisch Messbar sind, manigfaltige gefunden werden, und übrall dort, wo man sie wegdiskutieren kann, auf einemal keine mehr da sein sollen. Das riecht doch nach Gesinnungswissenschaft...

Meinst du nicht, dass man durch diese Gleichmacherei dem Menschen als ganzem, bzw. der Menschheit nicht Möglichkeiten nimmt, indem man dass, was einem Geschlecht besonders liegt, zu gunsten der kleinsten allgemeinen Gemeinsamkeinten vernachlässigt?
Ich halte diesen Trend zur Androgynität und damit zur Farblosigkeit für keinen Gewinn...

gruss,
Orald

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