Homo-Ehen

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Traitor
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Mi 28. Jan 2004, 18:25 - Beitrag #61

Achtung, der Konjunktiv lauert! ;)
Aus Perspektive Homophober könnte man sonst

Ich habe geschrieben, was ein Homophober (wen ich meine, dürfte klar sein) uns sagen könnte udn was wir dagegen tun müssen. Es war mitnichten meine Meinung.

Fraterna
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Mi 28. Jan 2004, 18:36 - Beitrag #62

Original geschrieben von Feuerkopf

Schade eigentlich, dass wir keinen Aktivisten dieser Szene hier haben. Mir fehlen die scharfen Entgegnungen, die hier fällig wären.


Soll ich einen dieser 'Aktivisten' hierher einladen? ^^

Ich bin ja nebenbei auch der Meinung, dass die Duldung von Homosexuellen garnicht zur Diskussion steht...es wird niemandem etwas anderes übrigbleiben, da der homosexuelle Anteil der Bevölkerung dann doch groß genug ist, ihn nicht einfach 'übersehen' zu können.
Und etwas gegen sexuell anders gesinnte Menschen zu 'unternehmen' wäre rechtswidrig.

IMO stellt das eigentlich auch garkein Problem dar...einige meiner Freunde sind homo- bzw. bisexuell, und ich habe mich dadurch noch nie gestört oder belästigt gefühlt.
Außerdem kann ja bekanntlich niemand wählen, in wen er sich verlieben will. Und die Liebe von zwei Menschen zu verbieten, einfach weil man selbst nichts damit anfangen kann, wäre mehr als grausam.

Artanis
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Mi 28. Jan 2004, 19:38 - Beitrag #63

@Traitor

Von jemandem wie Thod, den du leider nicht mehr kennengelernt hast, lasse ich mir dann auch sagen, ich müsste das, um mitreden zu können, da er in die Tiefe dieser WErke geht und damit den Anspruch auf Kenntnis begründet. Bei dir allerdings, der nur die Werkstitel anführt und das als ein Argument ansiehst, sehe ich keinen Grund, meine immerhin ausgeführte Meinung gegenüber deinem Schlagwortgewerfe zurückzustellen.


Ich bin davon ausgegangen, dass sämtliche Werke die ich angeführt habe studiert wurden, Fragen gab es keine, insofern müsste der Inhalt doch bekannt sein und ein Verweis darauf genügen.

@Feuerkopf

Es wäre ein Leichtes, unsinnige Aussagen vieler anerkannter Literaten und Denker zu zitieren, der Ansatz mit obigem Zitat die Glaubwürdigkeit T.v.A.s zu unterminieren ist völlig unangebracht.

@janW

Du rechtfertigst also eine sexuelle Abart mit ihrer Akzeptanz, die wiederum aus der Wandlung der Gesellschaft resultiert? Folglich war also auch die Sodomie zu Zeiten der Kmäer akzeptabel?
Ich halte diesen Denkansatz für fragwürdig, eine sich selbst legetimierende Abart, mir stößt ähnlich auf, wie beim Gedanken an Abgeordnete, die ihre Bezüge selbst regulieren.

Traitor
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Mi 28. Jan 2004, 19:43 - Beitrag #64

Zumindest etwas in der Form "Dazu stellt Autor X in seinem Buch Y die These auf, dass es sich so und so verhält" wäre ein gutes Zeichen dafür, dass man auf eine ernsthafte Diskussion aus ist.

Zu deinem Kommentar zu janw: Jede Sittenform muss insofern akzeptiert werden, dass es die einer Gruppe von Menschen ist und somit prinzipiell der eigenen gleichrangig. Wie man diese nun persönlich beurteilt und versucht, in der eigenen Gruppe durchzusetzen oder zu verhindern, ist eine andere Sache. Dabei ist man dann aber im subjektiven Bereich, historische Allgemeingültigkeit kannst du deiner Meinung nicht zuweisen.

Pachouli
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Mi 28. Jan 2004, 19:55 - Beitrag #65

@AA du gehst davon aus das wir alle Büchger mit interessantem bis uninteressantem Inhalt die du hier in die Runde wirfst bis auf das letzte Wort studiert haben? Woher nimmst du das wissen darüber das wir das auch getan haben? Du setzt es einfach vorraus! Das ist absolut inakzeptabel! Speziell ich habe eine Abneigung gegenüber Büchern die mich nicht interessieren, es mag leute geben die diese Bücher dann trotzdem lesen, aber ich gehöre nicht dazu... nur weil ich in diesem Thema, zu dem auch schon genug gute Meinungen (deine mal ausgenommen), faktisch mitreden will? Muss ich dafür Latein studiert haben? Muss ich dafür einen Doktor in Ethik haben? muss ich dafür eine ganze Stadtbibliothek kennen nur weil du, speziell mir völlig unbekannte, Buchtitel und Autoren in den Raum wirfst? Ich würde mir speziell bei so enem Thema nie die Mühe machen mich eine oder zwei Wochen mit Bücherwälzen zu beschäftigen nur um deine Geilheit darauf, dass dieses Forum voon dir lernt, zu befriedigen!

Und das du Sodomie mit Homosexualität gleichsetzt ist ja wohl absolut nicht angebracht... schliesslich handelt es sich bei Sodomie um "Sex" (es sei denn du bevorzugst Geschlechtsverkehr oder Beischlaf) mit einer anderen Rasse! das ist kein Vergleich mit der Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern der selben "Rasse"! (das es Homosexualität in der tierwelt gibt scheint dir ja btw völlig egal zu sein)

Fraterna
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Mi 28. Jan 2004, 20:03 - Beitrag #66

Original geschrieben von Pachouli

Und das du Sodomie mit Homosexualität gleichsetzt ist ja wohl absolut nicht angebracht... schliesslich handelt es sich bei Sodomie um "Sex" (es sei denn du bevorzugst Geschlechtsverkehr oder Beischlaf) mit einer anderen Rasse! das ist kein Vergleich mit der Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern der selben "Rasse"! (das es Homosexualität in der tierwelt gibt scheint dir ja btw völlig egal zu sein)


Dem muss ich eben mal zustimmen...bei Sodomie handelt es sich (ebenso wie bei dem aktuellen Fall über unseren netten Kanibalen von nebenan) meiner Meinung nach um reine Triebbefriedigung, was dann doch etwas ganz anderes ist als die Liebe zu einem Menschen (und ich will jetzt nichts von chemischen reaktionen hören!).

janw
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Do 29. Jan 2004, 01:38 - Beitrag #67

Du rechtfertigst also eine sexuelle Abart mit ihrer Akzeptanz, die wiederum aus der Wandlung der Gesellschaft resultiert? Folglich war also auch die Sodomie zu Zeiten der Kmäer akzeptabel?


Nun, von der Einstufung der Homosexualität als Krankheit sind wir nun schon seit einigen Jahren abgekommen, die Tatsache, daß es alle Übergänge mit "switchen" gibt (s. Feuerkopf), spricht nicht unbedingt für eine pathologische Eigenschaft.
Auch die pathologische Einstufung würde hier nicht weiter helfen (Konjunktiv!), da auch die Haltungen gegenüber Menschen mit genetisch bedingten geistigen Behinderungen sich(glücklicherweise) geändert haben durch den gesellschaftlichen Wertewandel.

Hingegen ist die Gleichsetzung mit der Sodomie zur Zeit der Khmer falsch, da es sich bei der Khmerregierung (die meinst Du doch, oder?) um eine überaus grausame Diktatur gehandelt hat, in der denke ich viele zu Verhalten gezwungen wurden, das sie für sich sonst nie akzeptiert hätten.

Zudem entfernen wir uns doch etwas von dem ursprünglichen Thema, der Frage, ob gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften staatlich den normalen Ehen gleichgestellt werden sollten.
Für mich liegt im Zusammenleben der Menschen ein gesellschaftlicher Wert, weshalb ich die Frage bejahe- wenn schon Beziehungsförderung, dann für alle.

Ich halte diesen Denkansatz für fragwürdig, eine sich selbst legetimierende Abart, mir stößt ähnlich auf, wie beim Gedanken an Abgeordnete, die ihre Bezüge selbst regulieren.


Für mich sind, ob nun krankhaft oder nicht, Homosexuelle und Menschen mit angeborenen oder erworbenen Behinderungen zuerst einmal Menschen.
Sie als Menschen anzuerkennen und entsprechende Behandlung zu fordern, ist ein Verdienst der gesellschaftlichen Entwicklung, wenn Du hier ein selbst legitimierendes System erblickst, dann meinetwegen das einzige akzeptable.

Diue Frage mit den Abgeordneten betrifft ebenso ein selbstreferentielles System, allerdings ein weniger akzeptables, da hier eine Gruppe gleicher wird als der Rest.

Feuerkopf
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Do 29. Jan 2004, 09:16 - Beitrag #68

Artanis,
selbstverständlich kann ich mit Zitaten einen "anerkannten" Denker wie Thomas von Aquin zumindest in ein anderes Licht stellen. Er war nämlich ein ausgemachter Frauenverächter, wie viele seiner katholisch/klerikalen Kollegen. (z. B. Augustinus)
Das ist wichtig zu wissen, denn auch er war trotz seiner unbestritten umfassenden Bildung nicht vor dem Balken im eigenen Auge gefeit.

Und hör endlich auf, Homosexualität als etwas pathologisches hinzustellen. Dafür gibt es keine Beweise.

Außerdem:
Du kannst hier ohne weiteres behaupten, die von Dir genannten Werke studiert zu haben. Beweisen kannst auch Du das nicht. Vielleicht hast Du nur eine gute Suchmaschine.
Aber selbst wenn: Ein-bildung macht langfristig einsam.

Artanis
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Do 29. Jan 2004, 20:14 - Beitrag #69

@Feuerkopf

Selbstverständlich kann ich nicht beweisen, dass ich mich intensiv mit verschiedenster Literatus beschäftigt habe, dass ist auch nicht notwendig. GAnz im Gegenteil, es ist völlig unerheblich, ob du mir glaubst oder mich für einen egozentrischen Hochstapler hältst.
Nebenbei stelle ich Homosexualität nicht als krankhaft (wie war das mit den Fremdwörtern?) sondern als abnorm da, ein feiner aber wichtiger Unterschied.

@Fraterna

Sowohl Sodomie, als auch Homosexualität sind kontraproduktiv zum eigentlichen Sinn des Geschlechtsaktes, oder nicht? Abgesehen davon kann ich wieder einmal nur auf das Basiswissen verweisen, dass ich anmahne, ich spreche von Homosexualität, nicht von Homophillie, Homosensitivität(iirc) oder ähnlichem.

@Pachouli

Es gibt auch Rassen, welche ihre Population mittels Suizid steuern, ist das deshalb erstrebenswert?
Willst du die Hierarchie eines Wolfsrudels adaptieren, nur weil es bei Wölfen funktioniert?
Abgesehen davon gibt es KEINE Tierart, die ausschließlich homosexuell ist, die meisten, die du als homosexuell bezeichnen würdest sind ohnehin nur homosensitiv.

@Traitor
Sollte ich den Eindruck erweckt haben, meine Meinung als Gesetzmäßigkeit zu shen, so muss ich mich entschuldigen, dem ist nicht so.
Wenn ich deine Ansicht korrekt verstanden habe, dann würdest du folglich einer pädophilen Gruppierung keinen Vorwurf machen, sondern diese Gruppierung als der deinen gleichrangig ansehen?


@janw

Ich empfehle bezüglich der Khmer folgende Quelle zu studieren:

"Über das Leben in Angkor im 13. Jahrhundert"
Reisebericht von Chou Ta-Kuan

Dort wird dein Enwand eindeutig widerlegt. Vielmehr ist es so, dass die Regierungsform völlig unbedeutend war, den Aspekt der Sexualität betreffend. Die einzige Restriktion bestand bezüglich des Status des Sklaven.

Abgesehen davon wurden weder die ch'u-ku, die pa-ssu-wei, noch die pan'ch-i, welche die Größten Gruppiereungen in Angkor darstellten, hinsichtlich ihrer Sexualität unterdrückt.


Welcher gesellschaftliche Wert liegt für dich in der homosexuellen Ehe? Abgesehen von praktizierter Toleranz.

Für mich sind, ob nun krankhaft oder nicht, Homosexuelle und Menschen mit angeborenen oder erworbenen Behinderungen zuerst einmal Menschen.
Sie als Menschen anzuerkennen und entsprechende Behandlung zu fordern, ist ein Verdienst der gesellschaftlichen Entwicklung, wenn Du hier ein selbst legitimierendes System erblickst, dann meinetwegen das einzige akzeptable.


Folglich sind also auch Pädophile, Nekrophile und Sadisten zuförderst Menschen mit Rechten, die ihnen garantiert werden müssen. Warum ist dem nicht so, wenn doch unser gesellschaftliches System so ist, wie du behauptest?
Vielmehr ist deine Betrachtungsweise meiner Ansicht nach inkonsistent, da sie eine Differenzierung sexueller Abarten vornimmt, die allerdings laut deiner Meinung nicht stattfinden dürfte.

Fraterna
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Do 29. Jan 2004, 20:31 - Beitrag #70

Original geschrieben von Artanis
@Fraterna

Sowohl Sodomie, als auch Homosexualität sind kontraproduktiv zum eigentlichen Sinn des Geschlechtsaktes, oder nicht? Abgesehen davon kann ich wieder einmal nur auf das Basiswissen verweisen, dass ich anmahne, ich spreche von Homosexualität, nicht von Homophillie, Homosensitivität(iirc) oder ähnlichem.


...Du hast also nur dann Sex, wenn Du Kinder zeugen willst?

Folglich sind also auch Pädophile, Nekrophile und Sadisten zuförderst Menschen mit Rechten, die ihnen garantiert werden müssen.


Im Falle von Homosexualität handelt es sich bei einer Partnerschaft um eine, die von beiden Partnern gewollt und verstanden wird. Ein Homosexuelles Päärchen will aus Liebe zusammen sein.
Bei der Pädophilie kann man IMO keineswegs davon sprechen (zumindest habe ich davon noch nichts gehört), dass beide Partner denn Sinn und Zweck der '''Partnerschaft''' verstehen bzw. damit einverstanden sind - bei Nekrophilie kann man das einveständnis des Partners aufgrund fehlender Entscheidungskraft (bzw. fehlenden Lebens) eigentlich gänzlich ausschließen.
Sadisten werden, soweit ich weiß, von der Gesellschaft geduldet, sofern sie in ihrer Szene bleiben und keinen 'Außenstehenden' belästigen.
Außerdem können Sadisten, ungewöhnliche Praktiken hin oder her, bei ihren Neigungen ebenfalls Kinder zeugen - wo du schon bei Homosexuellen den 'fehlenden Sinn' des Geschlechtsaktes als Argument aufgeführt hast.

Artanis
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Do 29. Jan 2004, 21:10 - Beitrag #71

...Du hast also nur dann Sex, wenn Du Kinder zeugen willst?



Das ist völlig unerheblich, da es um die Fähigkeit an sich geht, ich kann wenn ich es möchte in einer heterosexuellen Lebensgemeinschaft, Kinder zeugen. Diese Fähigkeit hat ein Homosexueller in seiner Lebensgemeinschaft nicht, ebenso ein Pädophiler oder ein Nekrophiler.

Wenn also eine Frau verfügt, dass ihr Mann nach ihrem Tod ihre Leiche konservieren darf und seine Triebe ausleben darf, sprich beiserseitiges Einverständnis, dann ist Nekrophilie akzeptabel?
Nun dieser Differenzierung kann ich mich nicht anschließen.

Ich meinte nicht den Sadist im Sinne von Sadomasochismus, ich meinte ihn eher im Sinn von Fromms Charakteranalyse.

Nehmen wir als Beispiel einen Mörder, welcher mit einem Todeswilligen die Übereinkunft trifft, ihn zerstückeln zu dürfen, weil das die Befriedigung seiner abnormen Triebe bedeutet, deiner Logik zu folge ist dagegen nichts einzuwenden, es geschieht schließlich in beiderseitigem Einvernehmen.
Tötung auf Verlangen ist allerdings moralisch höchst umstritten, in Deutschland nebenbei auch strafbar.
Dieser Fall ist hypothetisch, allerdings sollte er ausreichen um dein Unterscheidungskriterium ad absurdum zu führen.

Fraterna
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Do 29. Jan 2004, 21:26 - Beitrag #72

Original geschrieben von Artanis
[B]
Das ist völlig unerheblich, da es um die Fähigkeit an sich geht, ich kann wenn ich es möchte in einer heterosexuellen Lebensgemeinschaft, Kinder zeugen. Diese Fähigkeit hat ein Homosexueller in seiner Lebensgemeinschaft nicht, ebenso ein Pädophiler oder ein Nekrophiler.


Aber ein Homosexuelles Päärchen kann durchaus Kinder adoptieren, die z.B. minderjährige Mütter abgegeben haben.
Nebenbei setzt auch nicht jedes heterosexuelle Päärchen im Laufe seines Lebens Kinder in die Welt - willst du jenen etwa auch das Recht einer Partnerschaft absprechen?
Für mich zählt nicht nur das Potential, sondern seine Nutzung.
Dies ist meine eigene, persönliche Ansicht - und als solche keinesfalls unerheblich.


Wenn also eine Frau verfügt, dass ihr Mann nach ihrem Tod ihre Leiche konservieren darf und seine Triebe ausleben darf, sprich beiserseitiges Einverständnis, dann ist Nekrophilie akzeptabel?
Nun dieser Differenzierung kann ich mich nicht anschließen.

Solange ich das nicht mitansehen muss: Ja, solange ist es IMO akzeptabel.
Ich meinte nicht den Sadist im Sinne von Sadomasochismus, ich meinte ihn eher im Sinn von Fromms Charakteranalyse.

Ah, ok...Ich kenne nur Auszüge aus Fomms Werken, und etwas über Sadisten gehört nicht dazu.

Nehmen wir als Beispiel einen Mörder, welcher mit einem Todeswilligen die Übereinkunft trifft, ihn zerstückeln zu dürfen, weil das die Befriedigung seiner abnormen Triebe bedeutet, deiner Logik zu folge ist dagegen nichts einzuwenden, es geschieht schließlich in beiderseitigem Einvernehmen.
Tötung auf Verlangen ist allerdings moralisch höchst umstritten, in Deutschland nebenbei auch strafbar.
Dieser Fall ist hypothetisch, allerdings sollte er ausreichen um dein Unterscheidungskriterium ad absurdum zu führen.

Mir ist durchaus bewusst, dass dies moralisch zurecht umstritten ist - allerdings sehe ich logisch gesehen ehrlichgesagt auch nicht, warum das nicht möglich sein sollte, solange beide Beteiligten im vollständigen Besitz ihrer geistigen Fähigkeiten und damit einverstanden sind... wenngleich es in meinen Augen aber natürlich immernoch abartig (im Sinne von widerlich) bleibt.

Nebenbei verstehe ich aber immernoch nicht, wie du Homosexualität mit Nekrophilie und Pädophilie in einen Sack werfen kannst...

janw
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Do 29. Jan 2004, 21:45 - Beitrag #73

@ Artanis: Was die Khmer betrifft, Artanis verzeih mir, habe ich Dich falsch verstanden. Ich habe die Khmer-Regierung mit den Roten Khmer assoziiert, nicht mit der Hochkultur im 13. JH.

Was diese betrifft, nun ihre praktizierte Sodomie könnte ich toll finden oder nicht, es ist lange her. Aber ich kann sagen, sie war ein akzeptierter Bestandteil ihrer Kultur, insofern aus historisch-kritischer Sicht ein Stück weit akzeptabel.
Das heißt nicht, daß ich eine Gruppe in Deutschland, die Sodomie praktiziert, akzeptabel finden muß, wenn ich das in Deutschland vorhandene Wissen über die Schmerzempfindlichkeit von Tieren einbeziehe.

Meine Betrachtungsweise halte ich eigentlich nicht für inkonsistent, sie orientiert sich daran, daß durch die ausgeübten Praktiken niemand beschädigt oder in seinen Rechten beeinträchtigt werden darf.
Homosexualität, warum nicht, wenn es für beide Partner in Ordnung ist? Pädophilie lehne ich hingegen ab, da hier Kinder im Spiel sind, die das Geschehen nicht begreifen und nicht beeinflussen können und sehr regelmäßig schwere Schaden davon tragen. Nekrophilie, nun, die Ruhe der Toten ist mir sehr wichtig, und ich sehe hier eine Störung derselben. Außerdem ist Sexualität für mich etwas, an dem beide Partner Anteil und möglichst Gefallen haben sollen, was hier nun nicht gegeben ist.
Insofern ist für mich fraglich, ob man diese beiden Praktiken auch nur im Ansatz mit Homosexualität in einen Sack stecken darf
Sadismus, nach dem, was ich mal darüber erfahren habe, geht es wohl im wesentliche nicht um das Zufügen von Gewalt, sondern eher um die Phantasien darüber, wobei dies alle Beteiligten betrifft und zugleich klare Grenzen bestehen, was geht und was nicht. Wenn dem so ist, nun gut, aber hier bin ich durchaus skeptisch.
Jedenfalls sind wir gesellschaftlich mittlerweile recht weit davon entfernt, Sexualität nur als Mittel der Fortpflanzung zu dulden, und das finde ich in Ordnung. Es sei nur darauf verwiesen, daß man auch im Mittelalter diese Vorstellung als schon recht weit verbreitet ansehen kann, wenn man die damaligen Bemühungen
vieler Frauen besieht, eine beginnende Schwangerschaft loszuwerden. Allein, die Frauen, die hierbei halfen, wurden als Hexen verfolgt...

Welcher gesellschaftliche Wert liegt für mich in der homosexuellen Ehe?
Prinzipiell der Wert, der in jeder heute geschlossenen Ehe liegt, nämlich daß zwei Mesnchen auf längere Zeit für einander da sein wollen, speziell auch in schwierigen Phasen und dann z.b. im Krankenhaus auch für einander entscheiden wollen. Ich halte dies für einen besseren Zustand, als einen Haufen atomisierte Menschen. Gut, homosexuelle Beziehungen tragen nichts zur Geburtenrate bei, aber tut das in praxi jede "normale" Ehe??

The_Secret
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Mo 8. Mär 2004, 18:08 - Beitrag #74

Mh.... meine Erfahrungen können sich vielleicht nicht mit den euren messen... ich kann auch keine Professoren oder anderes zitieren und fließend Latein ist wohl ein Scherz, aber dennoch wag ich zu behaupten mitreden zu können.

Eine Sache die mir hier aufgefallen ist, ist das hier oftmals mit Fortpflanzung argumentiert wird, aber das hat nur was mit der Partnerschaft, nicht aber mit der Ehe zu tun.

Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber ich bin mit diesem Thema aufgewachsen. Mein bester Freund ist schwul und meine Schwester wie auch ein paar Freundinnen von mir Bi oder gar lesbisch.

Und wenn wir auf natürlichkeit und Sinn des Lebens abziehlen wollen, dann sollte man doch bedenken, das die Ehe auch unnormal ist, zumindest in dem Sinne, in dem häufig argumentiert wird.

Mir ist es egal wer heiratet, warum oder wen, es ist eine Entscheidung die jeder für sich treffen muss und da haben andere nicht reinzureden, dass gilt für uns genauso wie für die Kirche oder Politiker.

Und auch wenn man nicht heiratet kann man trotzdem Kinder zeugen und sie aufziehen, oder?

Auch sexuelle Vorlieben haben glaube ich nur im weitesten Sinne etwas mit der Homo-Ehe zu tun, oder?

Deshalb finde ich die meisten argumente die hier gebracht wurden irrelevant, kann sein, dass auch nur ich das so sehe, aber das kann mir ja auch egal sein.

Auf jeden Fall bin ich dafür, dass jeder sein eigenes Ding machen soll und andere, die es anders sehen oder entgegengesetzt zu den eigenen Moralvorstellungen handeln, sich ebenfalls um ihre Sache kümmern sollen.

Also regt euch nicht auf, egal ob dafür oder dagegen und versucht, wenn ihr es unbedingt so wollt, sachliche auch wirklich zum Thema gehörende Argumente zu finden oder gebt einfah nur eure Meihnung ab. Mehr könnt ihr doch auch eh nicht tun, oder?

janw
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Mi 10. Mär 2004, 14:09 - Beitrag #75

the-secret schrieb:
Und wenn wir auf natürlichkeit und Sinn des Lebens abziehlen wollen, dann sollte man doch bedenken, das die Ehe auch unnormal ist, zumindest in dem Sinne, in dem häufig argumentiert wird.


Wirklich gut, daß dieses Argument hier mal auftaucht!

Unser ganzes Wertesystem hinsichtlich Beziehungen wurde letztlich mal aufoktroyiert, von Leuten, die die in der Bibel schon alttestamentarische Zweierbeziehung als das nonplusultra und einzig vertretbare Beziehungsform begriffen, und auch vielleicht die darin liegende Möglichkeit zur Beherrschung gesehen haben.

Immerhin ist diese Form nämlich schön übersichtlich, gegenüber der Sippe, wobei wir aber von unseren natürlichen Anlagen gerade Sippenlebewesen sind, so Modell Großfamilie mit 15-20 Personen.

Ich für mich finde, daß jede Form der Beziehung zwischen Mnerschen ein Vorteil ist gegenüber der Atomisierung die heute gängig ist, und deshalb gefördert werden sollte. Die Frage des Nachwuchses, ja auch eine nichteheliche Lebensgemeinschaft kann Kinder bekommen, aber wieviele richtige Ehen bleiben gewollt kinderlos - viele!

Agnitio-Opes
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So 21. Mär 2004, 06:08 - Beitrag #76

Hallo an alle!
Ich muss zugeben aus persoenlicher "Betroffenheit" hat mich dieses Thema ganz besonders interessiert. Ich hatte aber zu Anfangs nicht gedacht, dass mich das Lesen der Beitraege so bewegen wuerde. Ich bin wirklich positiv ueberrascht von diesem Internet-Forum. (Ist diese Bezeichnung korrekt?)
Gut, nun aber zum Thema: Ich bin nun seit gut drei Jahren mit meinem Outing innerhalb meines Freundeskreises und meiner Familie beschaeftigt und habe gluecklicherweise nur positive Reaktioenen erhalten. Bevor ich mich selbst im Bezug auf meine Sexualitaet erkannt habe (vorrausgesetzt, dass dies ueberhaupt einem Menschen moeglich ist), habe ich dieses Thema so gut es ging verdraengt. Doch da ich nicht einmal im Ansatz sexuell an Maedchen/Frauen interressiert bin, hing die Erklaerung: "Ich bin schwul", wie ein Damokelesschwert ueber mir.
Wie das Leben so spielt, habe ich mich in einen Jungen verliebt und aus der Hoffnung, aus dem Traum, es koennte mehr als nur mein Empfinden sein, stand der Gedanke, Homosexualitaet koennte etwas Negatives sein, dem Streben nach Glueck, ja nach Liebe im Wege.
Mit anderen Worten: Weil ich gluecklich sein will, soll Homosexualitaet fuer mich nichts Hinderndes sein.
Ich erinnere mich an das Sprichword: "Man soll Reisende nicht aufhalten". Wenn eine Gesellschaft Entwicklung, Fortschritt will und dies auch im Sturmkauf neuester Computer und anderer Technikgueter manifestiert, dann muss diese auch bereit sein Menschen, die auf eine andere fuer die Mehrheit fremde Weise gluecklich werden, zu akzeptieren, da sie deren Mitarbeit braucht. Ich bin bereit, fuer diese Gesellschaft viel zu geben, nicht auszuwandern, dann muss mir aber auch Freiheit gewaehrt werden!
Man kann andere schlagen, ja zerstoeren, aber hat man dann noch genug Kraefte um aufzubauen, zu schaffen, um einfach nur Gutes zu tuen?
Ich denke, die Oeffnung der Ehe fuer gleichgeschlechtliche Paare kann noch etwas warten, maximal 10-15 Jahre, aber Homosexuellen auf unbestimmte Zeit die Zivilehe zu verwehren ist absolut kontraproduktiv!
Ich hoffe mein Beitrag kommt nicht zu spaet.
Alles Gute

Artanis
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So 21. Mär 2004, 10:34 - Beitrag #77

@Agnitio-Opes

Du warst positiv überrascht? Die pauschalisierenden Solidaritätsbekundungen mit Homosexuellen, die EINZIG der glorifizierten praktizierten Toleranz "at any cost" entspringen, beindrucken dich? Nun denn. Ich hätte mir eigentlich Argumente gewünscht, aber ich habe hier außer in meinem Post kein einziges gelesen, aber meine wurden ja durch stumpfsinniges Pseudo-Wissen übergangen. Also freue dich, dass du in einer Demokratie, die diesen Namen zu Unrecht trägt, lebst. In einer Demokratie voll von kurzsichtigen Menschen, die Demographie nur aus dem Wörterbuch kennen und nicht über den Rand ihres Tellers hinaussehen.

@janw

Du solltest vielleicht zwischen der Institution der Ehe und dem sozialen Rollengefüge der Ehe differenzieren, zumindest das darf man doch erwarten, oder?

@The-Secret

Auch sexuelle Vorlieben haben glaube ich nur im weitesten Sinne etwas mit der Homo-Ehe zu tun, oder?


Aha, was ist denn dann die primäre Divergenz?

Agnitio-Opes
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So 21. Mär 2004, 11:45 - Beitrag #78

@Artanis: Ich gestehe, als ich davon las, dass du auf meinen Beitrag geantwortet hast, lief mir ein Schauer ueber den Ruecken, aber gluecklicherweise bist du ja deiner theoretischen Bestrebung ein hoechstniveauvoller Diskussionsteilnehmer zu sein gefolgt und hast persoenliche Angriffe auf mich unterlassen. Doch leider folgst du einem fuer Minderheiten, ja auch du!, typischen Muster und inszinierst mehr als du tatsaechlich zu sagen hast, zu Mindest bist du nicht auf den Inhalt meines Beitrags eingegangen und gibst den Unantastbaren, der aber trotz angeblicher Niveaulosigkeit seiner Umgebung nicht aufhoeren kann seine Beitraeg abzugeben.
Du willst Argumente? Warum sollte man Homosexualitaet tolerieren, akzeptieren, warum gar offiziell legintimieren? Du glaubst, in Deutschland schauen zu wenige Menschen ueber den Tellerrand?
Ich brauche fuer mein Leben, mein Sein, meine Toleranz, meine Akzeptanz und vielem mehr nur eine Maxime: Der nach (einem erreichbaren) Glueck strebende Mensch ist bereit, viel zu geben und zu tun!
Und den Menschen heiraten zu koennen, den man liebt ist doch eine unglaublich schoene Sache, da man sich und seiner Umwelt zeigt, dass man bereit ist fuer einen anderen alles zu geben.
Aber das willst du wahrscheinlich alles gar nicht hoeren¡_.
Ich bin uebrigens gegen eine ¡°HOMO¡±-Ehe, in Form der eingetragenen Lebenspartnerschaften, und fuer eine Ehe zwischen zwei Menschen, wer diese auch immer sein moegen.

Artanis
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So 21. Mär 2004, 12:22 - Beitrag #79

@Agnitio-Opes

Ich verstehe, dass du Beleidigungen erwartet hast, doch ich versuche außnahmsweise von meinen soziopathischen Zügen Abstand zu nehmen, auch wenn es nichts zur Sache tut, weil ich mich um ein Mädchen bemühe und einem, wie mir fast schicksalhaft anmutet, unerreichbaren Glück Herr zu werden gedenke. Ich respektiere dich als Mensch, mit sämtlichen Rechten und Freiheiten, die einem Menschen a priori zustehen, ich freue mich für dich, wenn du glücklich bist, egal mit wem, ich leide mit dir, wenn du leidest, ich hasse dich nicht ob deiner Homosexualität, ich sehne nicht die Pest über dich und dein Haus, ich akzeptiere deine Wünsche und deine Sehnsüchte, ich teile einige davon, den Wunsch nach Geborgenheit und Sicherheit, nach Zärtlichkeit, insbesondere deshalb, weil ich heute wohl den letzten verzweifelten Versuch unternehmen werde, gleich einem byzantinischen Reiter eine Division feindlicher Bogenschützen angreifend, mich gegen den drohenden Verlust der Erreichbarkeit meines Glücks zu widersetzen.

Entschuldige meine Abschweifungen, ich kann mich nicht recht konzentrieren, ich bin zu angsterfüllt, dass sich meine Befürchtungen bestätigen werden, dennoch werde ich versuchen sachlich zu bleiben.

Allerdings diferenziere ich zwischen den menschlichen Grundrechten und den gesellschaftlichen Rechten. Und gewisse gesellschaftliche Rechte, wie das Recht auf eine mit allen Vorteilen bedachte Eheschließung gestehe ich dir nicht zu, unabhängig ob du sie einforderst, da das die Kausalität der ehelichen Vorzüge ad absurdum führte.
Ich werde, sobald ich etwas Abstand zu meinem gegenwärtigen Zustand gewonnen habe versuchen, einen qualitativ höherwertigen Beitrag zu posten und auf deine Ansätze einzugehen bis dahin bitte ich um Nachsicht.

Agnitio-Opes
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So 21. Mär 2004, 12:56 - Beitrag #80

@ Artanis
Du bist schon faszinierend! Erinnerst mich sogar an die eine oder andere Person, die ich kennen gelernt habe.
Deine emotionale Seite steht jedenfalls in einem krassen Gegensatz zu deiner theoretischen Ader bzw. deinem Anspruch darauf. Ich gestehe, ich begreife nicht, was dich an der Moeglichkeit, Homosexuelle und andere wuerden heiraten duerfen, so weit gebracht hat, dass du sogar zensiert wurdest!
Es geht doch um maximal zehn prozent der Gesellschaft, in einer Gesellschaft voller Alleinstehender.
Warum musst du dich dem Glueck anderer entgegenstellen?
Ich wuesste zu gerne, was dich antreibt.
Moral, Ethik, ja alle erst durch Menschen geschaffenen Dinge, koennen ein Leben nicht vollkommen ausfuellen!

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