Homo-Ehen

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Fritz
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So 21. Mär 2004, 15:30 - Beitrag #81

Mein Hobby: Selbstverherrlichung *Artanis-Mode aus*
Ich finde es schön wie du deine Argumente darstellst - und auch die deiner Diskussionsteilnehmer (Uns als Diskussionspartner zu bezeichnen würde vorraussetzen das du unsere Argumente verstehst). Dein Argument, das die Schließung von Homo-Ehen die negative demographische Entwicklung beschleunigen würde, ist sowas von aus der Luft gegriffen. Bloß weil Menschen jetzt in der Lage sind, ihre sexuellen Vorlieben auch öffentlich registrieren zu lassen, bedeutet das doch nicht das auf einmal alle Leute, die einmal Kinder haben wollen auf einmal nur noch die Homo-Ehe anstreben.
Die Menschen, die sich dafür entscheiden, Kinder zu haben, werden auch versuchen, sich diesen Wunsch zu erfüllen. Aber ein Homosexueller, der sich dazu gedrängt fühlt, aus gesellschaftlichen Rollenerwartungen ein Kind zu zeugen, wird das Kind nicht annehmen können, da es für ihn nur ein Symbol seiner Unterdrückung ist.

Feuerkopf
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So 21. Mär 2004, 19:03 - Beitrag #82

Ach, Artanis, niemand klingelt so schön mit Worten wie Du... :s126:

Agnitio,
auch Du wirst diesen z. Z. frühlingsgefühlgeschwächten Adonis nicht überzeugen. ;)

Weib
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So 21. Mär 2004, 20:16 - Beitrag #83

Hmm.........

@Artanis ... es wird dir sicher schmeicheln, dass frau dich so oft zitiert ...aber

HOMOSEXUALTITÄT IST ABNORM ...
da muss ich auch was zu schreiben :

WER legt denn fest, WAS normal und unnormal ist?

...also mein BESTER Freund ist stockschwul und ich bin glücklich darüber, dass er es ist, sonst könnte ich nicht über ALLES mit ihm reden und gleichzeitig -ohne sexuelle Hintergedanken- seine Männermeinung einholen ;-)



... es wird nicht mehr lange dauern und wir können ganz auf Männer verzichten :P :s11: ... höchstens einen Harem werden wir uns noch gönnen ....

Artanis
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So 21. Mär 2004, 20:57 - Beitrag #84

@Feuerkopf

Ich wünschte es wären Frühlingsgefühle, doch mein Herz ist schwer, es scheint mir als würde mir die Luft zum Atmen genommen, eine erfahrung die mir glücklicherweise neu ist.
Mit Worten klingeln, ich fasse das als Kompliment auf.
In dieser, meiner schwärzesten Stunde, ihre Entscheidung erwartend, denn mein Glück liegt nicht länger in meiner Hand, warte ich auf frohe Kunde, doch bis dahin ist die Ungewissheit mein stetiger Begleiter. Mein Begleiter spricht nicht viel, doch mir mutet an, dass er meine Ängste kennt, dass er mich verlacht ob meiner Hoffnung, fast als wüsste er was geschehen wird und dieses Wissen neide ich ihm. Wie konnte ich mich so verwundbar machen, ein naiver Narr, der seinen Harnisch auf dem Felde ablegt, die Entfernung zu den feindlichen Reihen unterschätzend und als ihm gewahr wird, dass der tödliche Pfeil die Sehne verlassen hat, da wartet er dem Unvermeidlichen und hofft...
So genug geklingelt, obschon ich sagen muss, dass es mir unheimlich gut tut, dass mal auszudrücken und ich denke es genau wie ich es schreibe, ich bin tatsächlich ein schizoider Soziopath, wirklich interessant.

@Fritz

Es trifft mich, dass dir der Sinn meines Arguments verborgen blieb, doch dem kann ich Abhilfe schaffen. Du tätest gut daran ein Argument tiefgreifend zu analysieren, bevor du es abtust. Homosexualität ist ein teilweise soziologisch/psychologisch konditionierter Zustand, darum geht es. Pavlov auf wesentlich höherer Ebene, du verstehst? Du siehst hoffentlich, dass du versuchst die Tiefe eines Ozeans mit einem Lineal zu messen.

@Agnitio-Opes

Eine interessante Sichweise, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Problem nie aus emotionaler Sichtweise betrachtet habe, gegenwärtig würde ich dir zustimmen, dass es ungerechtfertigt wäre homosexuellen das Glück zu verwehren. Mehr noch, gegenwärtig wünsche ich es jedem einzelnen, aus emotionaler Sicht, meine rationalen Bedenken allerdings bleiben.

@Weib

Es würde mir schmeicheln, wenn du gesagt hättest, dass der tödliche Pfeil sein Ziel verfehlen wird ob der Unantastbarkeit eines süßen liebenden Herzens, aber mich zu zitieren schmeichelt mir nicht.

Ethymologisch betrachte entspricht Norm vage der Mehrheit, heute ist es wohl die Summe normativer moralischer ethischer ...Konstrukte.

The_Secret
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So 21. Mär 2004, 21:49 - Beitrag #85

So, melde mich nun auch mal wieder zu Wort.

@Artanis
Nachedem ich denn nun nachgeschlagen habe was du von mir wolltest, bitte benutze niocht ganz so viele Fremdwörter solange du mir auch noch anders sagen kannst, was du willst, und ich dabei feststellen musstest, dass deine Frage, laut dem gerade neben mir liegenden Wörterbuch, keinen Sinn macht, Bin ich zu dem entschluss gekommen, dass ich nur raten kann, was du wissen wolltest.
Zur Erinnerung es ging um Ehe und die primäre Bedeutung, so weit noch richtig?

Wenn ich deine Worte rihtig entschlüssele, worauf ich nicht wetten würde, steht in der Ehe für dich die sexuelle Vorliebe an erster Stelle. Für mich hingegen nicht.
(Sollte ich damit völlig abweichen tut es mir leid, aber das ist nun mal das, was ich aus deinem Post herausgelesen habe... Waren ja nur drei Zeilen...)

Die Bedeutung der Ehe hat doch eigentlich nur etwas mit Emotionen zu tun, zumindest laut mir, dennn alles andere kann man auch ohne einen derartigen Bund machen, oder liege ich da falsch?
Man heiratet nicht um Kinder zu bekommen oder um im selben Bett zu schlafen.
Heut zu Tage heiratet man, im klassischen Sinne, um seiner Leibe, die einen mit jemand anderen verbindet, einen Namen, ein Zeichen zu geben. Bei einer guten Ehe sollte es um Liebe und nicht um Moral oder Geld gehen.
In einer Zeit wie dieser, wo Ehen keine richtige Bedeutung haben, immer seltener werden und eh meistens in einer Scheidung enden, muss man sich doch Fragen, warum man heiratet.
Hat man diese Antwort, dann kann man mit ihr argumentieren ob es für alle erlaubt sein soll, oder ob gleichgeschlechtliche Beziehungen ohne diesen Titel existieren müssen.

@ Agnitio-Opes
Mir ist nicht ganz ohl bei dem, was du schreibst, wir werden noh mal drüber reden, keine Sorge, es geht nicht um deine Argumente, sondern um anderes. Von deinen Gedanken her... Du weißt es sicherlich besser als ich... wäre auch schlecht wenn nicht...

janw
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So 21. Mär 2004, 23:15 - Beitrag #86

Du solltest vielleicht zwischen der Institution der Ehe und dem sozialen Rollengefüge der Ehe differenzieren, zumindest das darf man doch erwarten, oder?


@Artanis: Wenn Du meinen post richtig gelesen hättest, wäre Dir nicht entgangen, daß ich implizit auf die Institution der Ehe abgezielt habe.

Die Äußerung von the_Secret
Heut zu Tage heiratet man, im klassischen Sinne, um seiner Leibe, die einen mit jemand anderen verbindet, einen Namen, ein Zeichen zu geben.


steht dazu nicht im Widerspruch, denn wenn Menschen sich lieben und zusammenleben möchten, sollen sie dies tun und ihm solch ein Zeichen geben können. Für mich steht dabei das Wort "Menschen" im Mittelpunkt, nicht "ein Mann und eine Frau".

Artanis, die Deinen Fingern entsprungene Äußerung
Die pauschalisierenden Solidaritätsbekundungen mit Homosexuellen, die EINZIG der glorifizierten praktizierten Toleranz "at any cost" entspringen, beindrucken dich? Nun denn. Ich hätte mir eigentlich Argumente gewünscht, aber ich habe hier außer in meinem Post kein einziges gelesen, aber meine wurden ja durch stumpfsinniges Pseudo-Wissen übergangen. Also freue dich, dass du in einer Demokratie, die diesen Namen zu Unrecht trägt, lebst. In einer Demokratie voll von kurzsichtigen Menschen, die Demographie nur aus dem Wörterbuch kennen und nicht über den Rand ihres Tellers hinaussehen


nehme ich mit ehrfürchtiger Verneigung vor Deiner superioren Weisheit zur Kenntnis und gelobe Besserung...
Jedenfalls sind mir in diesem Thread sehr wohl Argumente nicht nur aus Deiner würdigen Hand begegnet, wie wenig Deinen durchweg mit stumpfsinnigem Pseudowissen begegnet worden ist. Wie ebenfalls hier auch keine Entfaltung der Persönlichkeit "at (wirklich) any cost" propagiert worden ist, jedenfalls nicht von mir. Die eigene Freiheit findet für mich ihre Grenzen in der Freiheit des Anderen, und meine Kurzsichtigkeit ist durch eine Brille behoben.
Die Demokratie...ist wahrlich jeden Tag eine neue Herausforderung, wiewohl die Demographie einem Damoklesschwert gleicht. Doch ersterer ist, so denke ich, durch Argumente eher gedient als durch Herabsetzung des Gegenübers (welche ich in Deinem post sehr wohl randlich erblicke, es sei mir verziehen) und letzterer mit Deiner Meinung nicht geholfen. Denn: Kinder sind der potentielle Ausfluß eines heterosexuellen Miteinanders, dieses aber läßt sich nicht erzwingen.

Ich wünsche Dir ein für Dein Bestreben glückliches Frühjahr! Glaube mir, ich schätze Dich, auch wenn ich Deine Meinung nicht teile.

Fritz
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Mo 22. Mär 2004, 00:04 - Beitrag #87

@Artanis:
Tiefgreifende Analyse eines Argumentes erfordert einen gewissen Tiefgang des Argumentes.
Interessant das du hier Pavlov verwendest: Ich habe mir gerade eben mal die Mühe gemacht und den ganzen Thread nach "Pavlov" durchforstet - komischerweise kein einziger Treffer...
Das die Homosexualität dadurch "abgeschafft" wird das in Zukunft jedem bewusst sein wird, das man den evtl. geliebten gleichgeschlechtlichen Partner nicht wird heiraten können und dadurch eben nicht zur Homosexualität "konditioniert" wird.
Ich glaube du versuchst dich gerade am Mariannengraben - ich traue dir aber einen Zollstock zu.

Feuerkopf
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Mo 22. Mär 2004, 01:35 - Beitrag #88

Artanis,
ich wünsche Dir zweifellos alles Gute, denn in Sachen Liebe gönne ich jedem sein Glück.
Aber bitte, bitte, "klingel" die Frau Deines Herzens nicht so zu wie uns, ja? :s126:

Und über den emotionalen Aspekt gleichgeschlechtlicher Beziehungen wurde hier wiederholt geschrieben.

janw
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Mo 22. Mär 2004, 14:25 - Beitrag #89

Fritz schrieb:
Interessant das du hier Pavlov verwendest: Ich habe mir gerade eben mal die Mühe gemacht und den ganzen Thread nach "Pavlov" durchforstet - komischerweise kein einziger Treffer...

Nun, hiermit ist nun auch Pavlov im thread repräsentiert, fragt sich nur wohin das führt, ob es einer Lupe oder eines Teleskops bedarf ;)

Artanis schrieb:
Homosexualität ist ein teilweise soziologisch/psychologisch konditionierter Zustand,


Lieber Artanis,

nun, du magst hiermit ein kleines Stück weit recht haben, doch achte darauf, daß Dein Tiefgang der Fahrwassertiefe entspricht.

Denn: ungeachtet der Frage, ob wir die Konditionierungen, denen wir Menschen in unserer individuellen Entwicklung zwangsläufig ausgesetzt sind, als Pavlovsche Reflexe deuten können, (was für mich aber nicht so ausgemacht ist), Sexualität, bzw. unser Empfinden für unsere sexuelle Ausrichtung ist per se zum guten Teil soziologisch/psychologisch konditioniert (bestimmt). Das fängt damit an, daß eine Mutter ihren Sohnemann von Anfang an anders behandelt als ihre Tochter, und der Vater ebenso, wie auch die Verwandtschaft.
Fragt sich nur (wenn wir jetzt mal den populationsdynamischen Effekt außer Acht lassen), wie wir jetzt welche Konditionierungsrichtung bewerten, willst Du hier Richter spielen?
Fragt sich auch, welchen Anteil diese Konditionierung quantitativ an unserem sexuellen Werden hat...

Artanis
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Mo 22. Mär 2004, 18:19 - Beitrag #90

@janw

Ich kann mich nicht erinnern hinsichtlich der von dir beschriebenen und von mir angesprochenen Problematik Wertungen vorgenommen zu haben, ich habe lediglich darauf verwiesen, dass sie besteht und folglich ihre exakte Dimension einer Evaluierung bedarf um qualifizierte Äußerungen zu tätigen, alles andere wäre unzulässig. Drücke ich mich derart unverständlich aus? Vielleicht sollte ich tatsächlich daran arbeiten meine Gdankengänge detaillierter zu protokollieren.

@Fritz

Du solltest dich nur zu einer Thematik äußern, wenn du sie auch verstehst, dein letzter Post zeigt mir, dass dem nicht so ist, nach Hagakure hättest du lange dein Gesicht verloren...Seppuku...aber lassen wir das, ich sage nur...Lineal.

@The Secret

Aha, was ist denn dann die primäre(lat. zuerst, zuförderst) Divergenz(lat. Abweichung)?


Dich stört der fehlende zweite Satzteil, dessen die Divergenz semantisch bedarf? Er ist durch die abgekürzte Satzform sowie den Kontext bereits impliziert. Aber ich kann es auch anders schreiben: Was ist der relevanteste/signifikanteste Unterschied zwischen einer homo- und einer heterosexuellen Lebensgemeinschaft? Doch wohl die sexuelle Orientierung oder nicht? Folglich handelte es sich um eine rethorische Frage, eine Beantwortung war überflüssig.

Deine Aussagen zur Ehe sind durchaus korrekt, allerdings bezeichnen sie die Ehe an sich und differenzieren nicht zwischen der homo- und heterosexuellen Ehe, dass allerdings tue ich.

@Feuerkopf

Schade, dass dir der Sprachstil nicht gefällt, ich bin ein großer Fan davon.

janw
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Mo 22. Mär 2004, 18:41 - Beitrag #91

@ Artanis: Nun, indem du die Problematik benannt hast, hast du ihr implizit Gewicht gegeben. Und wenn ich aus deinen früheren Äußerungen schließe, wäre es zumindest denkbar, daß du diese Problematik so bewerten würdest, daß Homosexualtität aus einer fehlerhaften soziologischen/psychologischen Konditionierung resultiert, wie eben alle "Anomalien" auf fehlerhafte Prozesse zurückgehen (als Anomalie betrachtest du sie doch, oder?).
Sollte ich mit dieser aus meinem begrenzten Blickwinkel begründet angenommenen Gewichtung falsch liegen, tut es mir leid!

Ich finde Deinen lyrischen Sprachstil übrigens interessant, man liest nicht viel dergleichen heute...

Fritz
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Mo 22. Mär 2004, 20:02 - Beitrag #92

Mir hier einen Selbstmord nahezulegen, das muss doch nun wirklich nicht sein. Toleranz "at any cost" - gerade das verlangst du doch mit solchen übetriebenen Formulierungen, die du zudem noch so verklausulierst sind das es erst einer Recherche bedarf...
Zudem bin ich durchaus gewillt der "Gefangennahme" durch deine Argumente zu begegnen, aber sie sind alles, nur nicht schlüssig. Wenn deine Gedankengänge so hochwertig sind - und hoffentlich auch weniger selbstverliebt - dann protokolliere sie doch, dann hat auch der Rest der Forenteilnehmer die Chance an der Diskussion teilzunehmen ohne von dir eine Richtigstellung zu erhalten, die man durch simples Aufschreiben ja schon lange hätte sich erdenken können.

Artanis
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Mo 22. Mär 2004, 20:18 - Beitrag #93

@janw

Das ist durchaus zutreffend, selbstredend erachte ich die Problematik der Konditionbarkeit als signifikantes Kriterium, indem ich ihr somit, wie du richtig bemerkst, einen Wert zuweise, belasse ich es dennoch bei einem variablen Parameter, den exakt zu bestimmen ich mich außer Stande sehe, da er schwerlich quantitativ erfassbar ist; gleichwohl definiere ich, wie du auch richtig anmerkst, ein möglicherweise vorliegendes annormales Kondionierungsprocedere, als a priori notwendig, da die Homosexualität, sofern mein Denkansatz korrekt ist, dessen zum Auftreten bedarf.
Wodurch notwendigerweise bewiesen würde, dass Homosexualität in kausalen Zusammenhängen mit dem sozialen Rollenverständnis, der Selbstidentifikation, der Attribuierungsweise, dem sozialen Gefüge und der sozialen Konstellationen sowie dem a priori partiell determinierten Habitus
stehen würde, was auch bei deduktiver Sichtweise naheliegend erscheint.

Ich habe deine sarkastischen Andeutungen bereits vor geraumer Zeit verstanden, eine stetige Wiederholung ist müßig, ich werde meine Arroganz nicht ablegen, da sie der Diskussion förderlich ist.

Was meinen lyrischen Sprachstil angeht, so muss ich gestehen, ich schreibe fast ausschließlich so, wenn meine Niederschriften sich mit Emotionen befassen, ich rede nicht von Beiträgen im Forum sondern von Versuchen des selbst-Ausdrucks, die ich zuweilen zu Papier bringe.

Artanis
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Mo 22. Mär 2004, 20:33 - Beitrag #94

@Fritz

Obschon wohl sehr viele hier das Gegenteil behaupten werden, so schreibe ich nichts ohne einen Grund, vielmehr ist es so, dass ich dir durch meinen Post einige Ratschläge gegeben habe, die du mit einigem Überlgen herausgefunden hättest, das ist es was ich bezwecke, ein wie ich finde durchaus edles Motiv.

Glaub mir ich bin mir der Reaktionen sehr wohl bewusst, aber ich nehme sie gerne in Kauf, ich möchte dir vermitteln, dass nicht alles mit einer oberflächlichen Betrachtung abzutun ist. Ich habe das selbst praktiziert um eine Reaktion zu erzielen, doch dieser Versuch schlug fehl, daher wähle ich seitdem diesen Weg.

Indem du mich widerlegen möchtest bist du gezwungen mich zu verstehen, bedingt durch Antipathie, welche ich artifiziell erzeuge.

Ich erkläre es am Beispiel meines letzten Beitrags an dich, ich habe dir deinen Gesichtsverlust und den nach Hagakure angebrachten seppuku dargelegt, das war dir kein Begriff, folglich wurdest du gezwungen dich mit einem immens wichtigen Bestandteil der Literatur zu beschäftigen, weiterhin hätte ich mir die Transferleistung von Hagakure nach Sunzi erhofft, wo du erfahren hättest, dass du deinen Gegner erst kennen musst, bevor du das Felde betrittst, diese Erkenntnis hätte dich unweigerlich zu meinem verehrten Clauswitz gebracht und mein Ziel wäre erreicht. Ich hoffe du erkennst, dass es sich gelgentlich lohnt auch meine Posts tiefergehend zu betrachten.

The_Secret
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Mo 22. Mär 2004, 21:13 - Beitrag #95

@Artanis
Als ich ein weiteres MAl seine Beiträge gelesen habe ist mir etwas aufgefallen, dass mein Interesse geweckt hat. Es handelt sich um die Aussage

Indem du mich widerlegen möchtest bist du gezwungen mich zu verstehen, bedingt durch Antipathie, welche ich artifiziell erzeuge.


Ich denke, dass du mit dieser Aussage recht hast und möchte daher versuchen dich zu verstehen.
In deiner Antwort auf meinen Post schriebst du:

Deine Aussagen zur Ehe sind durchaus korrekt, allerdings bezeichnen sie die Ehe an sich und differenzieren nicht zwischen der homo- und heterosexuellen Ehe, dass allerdings tue ich.


Nun möchte ich verstehen, warum du differenzierst, dass kommt schließlich nicht von ungefähr...
Wenn ich es schaffe dich zu verstehen ermöglicht dies vielleicht eine andere Art von Diskusion, aber bedenke, das gilt auch für dich.
Ach... und tu mir bitte einen gefallen.... Auch wenn es deine Art ist so zu schreiben und ich den eigenen Stil schätze und der auch gar nicht mal schlecht ist... Ich will nicht in jeden dritten Satz ein Wort nachschlagen müssen um dich zu vertsehen. Zu einer Diskusion gehört auch, dass man den anderen teilnehmern ermöglicht einen zu verstehn, damit sich antworten können. Ansonsten wirkt das vverhalten auch etwas kindisch, da es den Anschein erweckt, dass man nur so redet, damit die anderen einem nicht richtig antworten können und so auch nicht auf die dargelegten Argumente eingehen können...
Da ich aber denke, dass du durchaus gute Argumente hervorbringst, denke ich , dass eine derartige Art an Verschleierung nicht notwendig ist.

Feuerkopf
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Di 23. Mär 2004, 00:57 - Beitrag #96

Diese Diskussion hat alle wichtigen Argumente längst genannt.
Ich klinke mich hier aus.

Artanis,
Du hast es richtig erkannt. Ich mag Deinen zur Zeit favorisierten pseudolyrischen Stil nicht für 5 Cent. Du produzierst nämlich Wörterwolken und die sind mir höchst verdächtig, weil sie den Kern Deiner Aussagen verhüllen.

Um es mal deutlich zu sagen: Junge, Butter bei die Fische! ;)

janw
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Di 23. Mär 2004, 02:23 - Beitrag #97

@ Artanis: Wenn nun die Bewertungsproblematik der Konditionierbarkeit auch offen darliegt, so ist die Frage der Übertragbarkeit ihrer Konsequenzen auf die Mitglieder einer freiheitlichen Gesellschaft noch etwas unklar. Ich habe zwar, nach Schach gesprochen, Dir einige Züge voraus gedacht, doch möchte ich dies nicht wieder versuchen, was gedacht wurde, könnte allzuleicht Wirklichkeit annehmen.

Wichtiger wäre mir, allen Diskussionspartnern einen leichten Zugang zu den Inhalten zu erhalten, insofern wäre ein weniger artifizieller Stil evtl. doch von Vorteil. Arroganz, nun, sie ist ein rhetorisches Mittel im Sinne des permovere, der Anregung der Gefühlsebene, um noch dem letzten die Frontenlage der Schlacht zu verdeutlichen, doch ist sie auch tauglich ad maiorem disputatori gaudium?

Oder offenbart der post an Fritz das wirkliche Bestreben Artanis`jenseits der Meinung zum Thema, Tore zur Weisheit zu weisen , und sei es durch dezentes Austeilen japanischer Halsschlingen und Krummdolche?
Immerhin mal was anderes als immer nur der Clausewitz...

Ich jedenfalls bin der Ansicht, daß die Tatsache der soziologisch-psychologischen Konditioniertheit vieler bewußtseinsprägender Sachverhalte eher dazu führen kann, die Anomalie als Regelfall anzunehmen, im Sinne des Jeder ist irgendwie anders, einmalig und deshalb etwas besonderes.
Und in dieser Welt ist vieles interessant, das seltene besonders, wenn auch nicht unbedingt sympathisch.

Artanis
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Di 23. Mär 2004, 14:56 - Beitrag #98

@Feuerkopf

Pseudolyrisch? Du beleidigst mich, nun denn, ich lasse diesen Affrant (iirc) unkommentiert.

@janw

Auf provokativer Ebene bin ich unempfänglich, daher werde ich deinen letzten Post nicht beachten.
Was jedoch das Schachspiel angeht, so ist nur der, meiner Ansicht nach, einer Meister dieses Wettstreits, der Züge nicht vorausdenkt, sondern dessen Spiel mit dem letzten Zug beginnt und beim Fall des Königs seinen Anfang nimmt.

@The_Secret

Ich schlage vor der Diskussion zunächst einen Rahmen zu geben, sofern du dem zustimmst.
Angenommen man differenziert zunächst zwischen mehreren Funktionen der Ehe, also ihrem immatriellen emotionalen Nutzen, ihrem soziologisch gesellschaftlichen Nutzen, dem moralisch ethischen Nutzen und ihrem matriellen Nutzen. Ich bin nun der Ansicht, dass der emotionale Nutzen der Ehe nicht hinsichlich des Geschlechts der Ehepartner variiert, er bedarf also keiner näheren Analyse.
Anders verhält es sich mit dem gesellschaftlichen Nutzen.
Die Soziologie lehrt uns, dass der Mensch in der Gesellschaft eine soziale Rolle inne hat, diese wird als die Summe sämtlicher Erwartungen an das Individuum definiert.
Die Erwartungen kommen allerdings aus verschiedensten Quellen, die dominantesten aus dem unmittelbaren sozialen Umfeld, der Familie, der Ehe, dem Freundeskreis. Nachfolgend nenne ich noch das mittelbare soziale Umfeld, sowie die Gesellschaft. Die gesellschaftlichen Erwartungen sind die Summe moralischer, ethischer, sittlicher und logischer Regeln und Gesetze und stimmen im hypothetischen Idealfall mit den Erwartungen des unmittelbaren sowie mittelbaren Umfelds überein.
Das Hineinwachsen in diese soziale Rolle ist ein Prozess, der per definitionem nie beendet ist. Er erfolgt über das Prinzip der Konditionierung.
Ein Mensch wird durch andauernde Reize konditioniert, es kommt in diesen Fällen zur Reizgeneralisierung.
Ein einfaches Beispiel:
Die Farbe Rot bezeichnet man als Signalfarbe. Ein normal konditionierter Mensch wird durch Reize, welche ihm bei Missachten der Signalfarbe rot Gefahr aufweisen zu dem Ziel gebracht, Rot als Hinweis zu sehen. Es kommt zur Reizgeneralisierung, weil der Mensch mit der Farbe rot Gefahr assoziiert, ähnlich wie er mit dem Feuer "heiß" assoziiert.
In diesem Fall war die Konditionierung erfolgreich.
Pavlov hat nun mit seinen Verhaltensforschungen nachgewiesen, dass diese Reizgeneralisierung in jeglicher Weise stattfinden kann.
Ein Mensch kann also durch sein soziales Umfeld auch zu einem intern indirekt attribuierenden Menschen konditioniert werden.
Das bedeutet:
Ein selbstbewußter Mensch assoziiert einen Erfolg direkt und intern, er denkt: Ich (DIREKT) habe das gelernt (INTERN / Ursache), deshalb kann (Wirkung) ich es.
Ein nicht selbstbewusster Mensch denkt bei einem Erfolg:
Er (indirekt) , hat mir geholfen (extern /Ursache), desahlb habe ich es geschafft (Wirkung)
Somit ist bewiesen, dass das die ganze unterbewusste Assoziierungs- und Attribuierungsweise eines Menschen konditionierbar ist.
Folglich muss auch die sexuelle Orientierung eines Menschen konditionierbar sein. Wenn dem so ist, dann heißt das, dass ein Mensch, welcher von homosexuellen Eltern erzogen wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit eine annormale Konditionierung hinsichtlich seiner sexuellen Orientierung erfährt.
Da aber nicht nur die Eltern sondern auch das unmittelbare soziale Umfeld eine entscheidene Rolle bei der konditionierten Selbstidentifikation übernehmen ist eine homosexuelle Ehegemeinschaft ein annormales Konditionierungspotential.
Wen dem nun so ist, dann entsteht ein sozialer Rollenkonflikt, weil ein Individuum mit widersprüchlichen, im schlimmsten Fall gleichrangigen, Erwartungen konfrontiert wird.
Das alles ist etrem vereinfacht und als Modell konzipiert, für eine qualitativ höherwertige Analyse bedarf es intensiver Beschäftigung mit der Materie.
Ich belasse es vorerst dabei um dir die Gelegenheit zu Einwänden zu geben.

janw
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Di 23. Mär 2004, 15:38 - Beitrag #99

Du bist schwach, Artanis, wenn Du Dich zur Ignoranz verleiten läßt. Aussetzen gibts nicht beim Schach.

Aber mal zum Text. Schön wie Du die Hintergründe der Konditionierung dargestellt hast.
Aber: Die Problematik der anormalen Konditionierung wäre ebenso gegeben bei der gängigen Kinderalleinerzieherin, und die ist durchaus akzeptabel heutzutage.

Außerdem ist zu berücksichtigen, daß die sexuelle Ausrichtung zwar stark durch soziale Konditionierung bedingt wird, aber nicht alleine.

Letztlich steht aber ein erwachsener Mensch dann da mit einer bestimmten sexuellen Ausrichtung,
und dem zu sagen, äääh, du bist ja anormal geprägt, du darfst jetzt nicht mit dem Menschen deines Herzens eine anerkannte Beziehung eingehen, finde ich dann wirklich krank und abstrus.

Feuerkopf
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Di 23. Mär 2004, 18:44 - Beitrag #100

Habe einen Aspekt gefunden, der noch nicht ausreichend dokumentiert wurde.

Die prä- und postnatale Differenzierung von Sexualorganen und Gehirn bestimmt gemeinsam mit Lernprozessen das Sexualverhalten des Menschen.

Unabhängig von den Geschlechtschromosomen entwickelt sich der Fetus in den ersten Schwangerschaftswochen bisexuell, d. h. geschlechtsindifferent. Bei Vorhandensein eines XY-Chromosoms werden ab der 6. - 7. Woche Testeswachstum und Androgenproduktion und somit Maskulinisierung des Körpers und Gehirns eingeleitet. Ohne Androgene bleibt der sich entwickelnde Organismus weiblich. ... Androgene, v. a. Testosteron, haben in der zeit vor und kurz nach der Geburt den entscheidenden organisierenden Effekt für die Hirnentwicklung, in der Pubertät und danach einen primär aktivierenden Effekt auf Sexualverhalten.
...
Beim Menschen wird der reale Ablauf des Sexualverhaltens durch die unterschiedliche Entwicklung einzelner neuronaler Strukturen wenig beeinflusst, der weibliche und männliche sexuelle Reaktionszyklus ist ähnlich. Entscheidend ist der organisierende Einfluss der Androgene auf die sexuelle Orientierung des späteren Heranwachsenden und Erwachsenen.
...
Das Testosteronniveau erwachsener männlicher Homosexueller ist von dem von Bi- oder Heterosexuellen nicht zu unterscheiden.
Für die primäre Homosexualität bei Mann und Frau, die bereits vor der Pubertät ausschließlich auf das eigene (sichtbare) Geschlecht gerichtet ist, auch wenn die Möglichkeit andersgeschlechtliche Partner zu wählen vorhanden ist, spielen Erziehungs- und psychologische Einflüsse vermutlich keine oder nur eine geringe Rolle.

(aus:Schmidt: Neuro- und Sinnesphysiologie, Springer Verlag. Berlin. 1998)


Btw, Artanis, meine Bemerkung war kein Affront, sondern die unverblümte Aufforderung, Dich nicht in wolkigen Formulierungen zu verlieren, der reinen Verständlichkeit halber.

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