Verständnis für Suizid

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Maurice
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Mo 7. Nov 2005, 14:42 - Beitrag #81

Weil ich im Thread einiges nachzuholen habe, habe ich jetzt noch nicht alles gelesen (bin in der Mitte von Seite 3), wollte aber trotzdem schon mal etwas schreiben:

@LadysSlave: Verstehe ich dich richtig, dass für dich die Quantität des Lebens wichtiger ist, als die Qualität? (Erinnert mich spontan an Camus.)

@E-Noon: Ich habe den Eindruck, dass du in deinen Bewertungen verschiedene sich widersprechende ethische Grundeinstellungen durcheinanderwirfst. Mal argumentierst du nur mit persönlichen Interessen, dann mit Pflicht und Verantwortung gegenüber anderen und dann mit Glücksmaximierung einer Gruppe. Mal argumentierst du deontologisch, mal theleologisch. Ich denke, man sollte sich entscheiden, ob man nun eine deontologische oder eine theleologische Moral vertritt. Beides gleichzeitig führt zu widersprüchen.
Was meine Ausführungen zur Macht zu Beginn angeht, hast du mich auch auf Widersprüche hingewiesen. Ich war noch zuviel gedanklich an Nitzsche gebunden, um die Probleme zu sehen. Ich überdenke die ganze Angelegenheit nochmal und versuche dann einen überarbeiteten Standpunkt zu formulieren.

Mich würde aber mal eine generelle Diskussion über Moral und Glück interessieren. Nur fehlt es mir im Moment etwas an Zeit und ich weiß nicht, ob sich genügend hier an diesen Themen beteiligen würden...

PS@ Pad: Wer ihm das Recht gibt, jemanden als krank zu bezeichnen? Er selbst! Und ein selbst gegebenes Recht reicht als Grund, etwas zu tun.

Padreic
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Mo 7. Nov 2005, 19:27 - Beitrag #82

Pad: Wer ihm das Recht gibt, jemanden als krank zu bezeichnen? Er selbst! Und ein selbst gegebenes Recht reicht als Grund, etwas zu tun.

Du wiederholst dich, Maurice ;). Das "Wer gibt dir das Recht zu..." ist natürlich auch nur eine rhetorische Formulierung. Es sollte wohl genauer heißen: "Ich würde dir nicht das Recht zusprechen, dich so über andere zu stellen." bzw. "Ich sehe es nicht als zulässig an, dass du dir dieses Recht selbst zusprichst."
Wenn du natürlich sagst, dass man sich zulässig jegliches Recht zusprechen kann, dann ist eine Diskussion auf solch unterschiedlichen Basen müßig. Ich könnte mir dann genauso das Recht zusprechen, dich umzubringen oder gar unutilitaristisch zu handeln; sprich, jede Ethik wäre hinfällig. Das ist nicht meine Position und steht auch außerhalb des philosophischen Grundkonsenses, der im allgemeinen in diesem Forum gewahrt wird, um nicht in jedem Thread in Grundsatzdiskussionen zu fallen.

Zu Moral und Glück existieren übrigens schon einige Threads im Philo-Forum, wie dir sicherlich auch bewusst ist. Meinetwegen kann man aber ein Revival starten. Das würd sich vielleicht auch deshalb nicht schlecht treffen, weil wir Themen in diesem Umfeld momentan auch an der Uni behandeln, wenn auch auf etwas oberflächliche Art.

mathew
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Di 8. Nov 2005, 17:07 - Beitrag #83

Suizid

Hallo,


unter gewissen Umständen wäre die Suizidrate nicht so hoch, ich könnte mir vorstellen, wenn z. B. jeder jeden verstehen würde, oder jeder wüßte, warum es einem schlecht geht, man dadurch manchen Suizid verhindern könnte. Nehme jetzt mal als Beispiel, es gibt ja welche, die bringen sich aus Schulangst um, wenn die alle jemanden gehabt hätten zu Sprechen, wären sie mit Sicherheit heute noch am Leben. Aber leider wäre...............

Maurice
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So 13. Nov 2005, 22:23 - Beitrag #84

Ich könnte mir dann genauso das Recht zusprechen, dich umzubringen oder gar unutilitaristisch zu handeln

Jup das könntest du, wenn du wolltest.

sprich, jede Ethik wäre hinfällig

Wenn du meinst, dass eine Ethik eine meta-subjektive Basis braucht, dann wird das wohl der Fall sein. Mir reicht hingegen das Subjekt als Basis, weshalb es theoretisch soviele Ethiken für Subjekte geben könnte und keine davon an sich richtiger als die andere ist.

Aber das wird natürlich zu meta. Ich mache vielleicht morgen den ein oder anderen neuen Thread auf. Mal sehen. :wink:

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