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Absurditäten

BeitragVerfasst: So 24. Aug 2003, 12:49
von Marc Effendi
Mal eine Frage: was ist für euch absurd? Würde mich mal interessieren. vielleicht könnt ihr eure Meinung auch mit einem Beispiel erläutern.

Für mich sind totale Gegensätze irgendwie absurd. Beispiel: ein Grufti ganz in schwarz mit einem T-Shirt wo draufsteht: "Grandmaster of Death-Metal", der dann beim Einkaufen einen bunten Bio-Joghurt-Becher mit nur 0,2% Fett in der Hand hält finde ich ziemlich ulkig....:D

BeitragVerfasst: So 24. Aug 2003, 12:59
von JaY
Das find ich jetzt nicht so, er achtet halt nur auf seinen Körper!

Für mich ist absurd das Jemand Techno hasst, aber immer wenn etwas im Radiogespielt wird das in diese Richtung geht mit dem Takt geht oder das Tanzen darauf anfängt

BeitragVerfasst: Do 28. Aug 2003, 10:53
von Shockk
Absurd ... alle Kinder (auch geistige), die ihre Individualität betonen möchten und doch nichts anderes als stupide Herdentiere sind. So zB Mädchen, die mit 13/14 nur in Gruppen rumlaufen, alle gleich aussehen und alle dasselbe machen (gilt für Jungs genauso).

Weiterhin sehr absurd - Leute, die sich für reif halten, aber sich selbst durch ihre jeweilige Argumentation/Auslegung(en) in einem Zug widersprechen.

BeitragVerfasst: Do 28. Aug 2003, 16:34
von Fritz
Eltern die ihre Kinder Nikodemus nennen ;)
Eltern, die sich bei Spielen ihrer 8 jährigen Kinder wegen Schiedsrichterentscheidungen prügeln.
Trainer, die ihre Spieler nach vorne schreien wollen, auch wenn sie erst 6 sind.
Wenn man Jugendtrainer beim Fußball ist erlebt man schon einige absurde Situationen...

BeitragVerfasst: Do 28. Aug 2003, 17:46
von JaY
Original geschrieben von F R E A K
Eltern die ihre Kinder Nikodemus nennen ;)


Sorry, wahr wohl ein Insider. Den versteh ich net. Find den Namen eigentlich gar net mal so schlecht!

BeitragVerfasst: Do 28. Aug 2003, 21:46
von Shockk
Der Kleine von Ratte und Seeker wird Nikodemus heissen ;). Imo ein sehr schöner Name!

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 01:17
von JaY
Ja das weiß ich, aber was ist an dem Namen absurd?

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 12:46
von Abadoe
mmh...absurd?
Absurd finde ich diese Möchtegern Hip-Hopper die tatsächlich versuchen mit Anglizismen zu reden (Hey jo ich bash dich!)
Dann das Beispiel mit dem Grufti und dem Jogurt find ich ganz passend.

Aber ist absurd nicht eigentlich so etweas wie ekelhaft?
Korrigiert mich, wenn ich mit meinem Duden falsch liege...

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 12:52
von Seeker
Original geschrieben von F R E A K
Eltern die ihre Kinder Nikodemus nennen ;)


Absurd? Ne, ne ...
Absurd finde ich Membernamen wie F R E A K! ;)

Gruss,
Seeker

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 12:53
von Traitor
Wenn wir hier lauter kleine Absurditäten aus dem Alltag aufzählen, bringt das wenig - mehr als einen absurden Haufen Kleinkram bekommen wir da nicht zusammen ;)
Interessanter fände ich, was man grundsätzlich unter dem Begriff "absurd" versteht. Eine ethymologischen Herleitung habe ich nicht zur Hand, ich würde mal auf soetwas wie "abwegig" tippen.
Allgemein verstehe ich unter "absurd" eine Steigerung von seltsam. Absurd ist, was in einer Situation völlig überraschend kommt und sich nicht mit dem deckt, was man erwartet - wie Marcs Joghurt-Grufti. Absurd erscheint aber auch, was den eigenen Grundeinstellungen völlig zuwiderläuft - wenn jemand so handelt, dass man es absolut nicht nachvollziehen kann, ist es für einen absurd.
Daraus folgt, dass "Absurdität" keine negative Bewertung sein muss. Es kann auch ein Augenöffner sein.

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:07
von Thod
und was wären dann beispiele für derartige *absurditäten* ;)

allgemein finde ich es absurd, wenn leute für etwas kämpfen, an dass sie selber nicht glauben.

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:16
von Traitor
Beispiele für den ersten Typ von Absurditäten sind wie gesagt Ereignisse wie der Joghurt-Grufti - man schätzt eine Person oder Situation auf eine gewisse Art ein, legt sich geistig zurecht, was vermutlich als nächstes passiert - aber es kommt völlig anders und widerspricht dem, was man sich gedacht hat.
Für den zweiten Typ sind Beispiele zB Vertreter einer der eigenen völlig zuwiderlaufenden Meinung. In gewissem Sinne ist es für mich absurd, dass man an einen Gott glauben kann, denn das deckt sich absolut nicht mit meinen Grundansichten.
Augenöffnend ist ersteres, indem man sieht, dass man jemanden oder etwas falsch eingeschätzt hat, und dies revidiert. Letzteres, indem man sieht, dass es eben solch grundlegend verschiedene Ansichten gibt und man sie auch ernstnehmen muss.

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:22
von JaY
@ Thod:

Das was du geschrieben hast war ein sehr interesanter Gedanke jedenfalls für mich! Vielleicht kann man die Absurdität besser erklären oder erkennen was einen dazu bewegt für eine sache zu Kämpfen an die man nicht mal glaubt!

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:29
von Seeker
Absurd finde ich es, wenn Dritte-Welt-Länder Tonnen von Kaffeebohnen ernten, rösten, vertreiben und die Menschen, die ernten nie selbst eine Tasse Kaffee getrunken haben.
Um beim Kaffee zu bleiben:
Absurd ist es, wenn die Industrie eines Landes nur noch mit Kaffee lebensfähig ist (und dies verurteilt), aber gleichzeitig keine Bildung oder andere Standbeine aufzubauen versucht, um aus dem Teufelskreis auszuscheren.

Xipolis sagt:

absurd [lateinisch >misstönend<, >sinnlos<],
1) allgemein: unsinnig, widersinnig (→ad absurdum).
2) Philosophie: In der Patristik galten diejenigen Aussagen ...

"misstönend" hat doch etwas negatives an sich, oder Traitor? Dennoch finde ich Deine Definition stimmig.

Gruss,
Seeker

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:37
von Thod
@ jay,
ich weiss nicht, ob ich dich richtig verstehe, aber ich kann kerne näher erläutern was ich meine. beispiele möchte ich keine geben, da das dann schnell ot werden könnte.
oft empfinden menschen für eine idee oder einen gedanken bzw. eine welt- oder lebensanschauung quasi aus dem bauch heraus sympathie, und darum kämpfen sie für diese sache. in ihrem konkreten leben zeigt sich aber durch handlungen und auch durch anderes wofür sie sich einsetzen, dass sie im grunde mit dieser sache nichts gemein haben, ihr ja sogar oft zuwider handeln.

vielleicht doch ein beispiel: menschen, die sich für absolut realistisch halten und sich nur von wissenschaftlichkeit im sinne eines naturwissenschaftlichen determinismus geleitet glauben, die dann aufgrund einer anderen ansicht o.a. einen cholerischen anfall bekommen.

hier müsste ich mich aber dann wohl verbessern. das verhalten selber finde ich nicht absurd, sondern sogar recht erklärlich. absurd finde ich, wenn man sowas beobachtet, daraus keine schlüsse zu ziehen, und sich z.b. dennoch von der sachlichkeit des betroffenen menschen überzeugen zu lassen.

nun, das war jetzt wohl etwas durcheinander. ich bitte dies zu entschuldigen, hoffe man kann dennoch erkennen, was ich meine.

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:39
von Traitor
Damit hätten wir mal wieder einen Fall, wo der geläufige Gebrauch eines Wortes (oder der, den ich dafür halte, was natürlich nicht repräsentativ sein muss) weit von dem abweicht, was das Wort in seiner ursprünglichen Herleitung bedeutete. Sowas kommt einem immer wieder unter und erschwert das Definieren natürlich massiv. Aus der Umschreibung "unsinnig, widersinnig" könnte man meine Definition jedoch ableiten - aus der eigenen Perspektive erscheint das Ereignis, Verhalten bzw die fremde Ansicht unsinnig und widersinnig zu den eigengen Grundansichten und Einschätzungen.

BeitragVerfasst: Fr 29. Aug 2003, 13:46
von Thod
der sinn von worten verschiebt sich mit der zeit oftmals von seinem etymologischen ursprung aus in andere richtungen.
auch definitionen aus lexika oder duden helfen da oft nicht weiter, da sie ja letztlich auch nur von einem autoren zu einem zeitpunkt eine festgelegte definition widergeben, die im kontext nicht alle bedeutungsfelder umfasst. ich denke darum ist es oft einfach wichtig, sich über den gewünschten gebrauch eines wortes im vorfeld einer diskussion auszutauschen.

hier wäre marc wohl gefragt, worüber er hier hauptsächlich reden möchte, und was für eine definition den beispielen zu grundel liegen soll.

gruss,
thod

BeitragVerfasst: Mo 1. Sep 2003, 22:05
von JaY
Ich habe das was absurd ist!

Wenn Deutschland eine Strafe zahlen muß weil es eine Grenze im Stabilitätspakt für den Euro nicht einhalten kann. So kann man den Schuldenberg nochweniger veringern!