Was wird mit Oma und Opa?

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Feuerkopf
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Sa 15. Nov 2003, 18:11 - Beitrag #1

Was wird mit Oma und Opa?

Ein regelmäßiges familiäres Ärgernis bringt mich auf die Frage

Wie halten es eure Familien mit den älteren Familienmitgliedern?

Leben die Großeltern mit im Haus, sieht man sie nur zu den Geburtstagen, werden sie ins alltägliche Leben integriert?

Wie ist das Verhältnis zur Eltern/Großelterngeneration?

Wie wollt ihr es selbst handhaben bzw. wie sehr kümmert ihr euch um eure älteren Verwandten?

Gibt es für euch so etwas wie eine moralische Verpflichtung, oder macht ihr es gern?

Es ist ein Problem, vor dem wir alle irgendwann stehen, entweder als Kinder alter Menschen oder als alte Eltern von Kindern.
Wie sollte es sein, eurer Meinung nach?

Fraenker
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Sa 15. Nov 2003, 18:22 - Beitrag #2

da bist du auch tief in meine seele gerutscht mit diesem Problem. Mein Opa hat bis 1994 Alleine gelebt. Ab und zu kam die Diakonie vorbei. Dann wurde sein zustand immer schlimmer ... die Frage war also, heimholen oder Altersheim.

Eigentlich bin ich der totale Gegner von Altersheimen - aber da meine eltern beide berufstätig waren und mein opa immer stärker an gedächtnissverlust lit und immer mehr mist machte, blieb nur das heim.

Ich muss sagen, meine meinung über Altersheime musste ich von dem Tag an Ändern. Er hatte es wirklich sehr gut im Heim, wurde rund um die Uhr betreut, die schwestern waren nett und er hatte den ganzen Tag gesellschaft ... bei uns währe er alleine gewesen.

Allerdings haben wir uns auch weiterhin um ihn gekümmert, wir haben Heini jedes Wochenende (so lange es sein zustand erlaubte) zu uns nach Hause geholt, und auch als uns die ärzte davon abrieten ihn nach hause zu holen, waren wir jedes wochenende und ab und zu auch mal in der woche bei ihm ...

Leider ist er vor zwei Jahren gestorben.

Nun wird meine Oma langsam zu alt ihren alltag zu meistern. Da aber meine Mutter nächstes Jahr mit Arbeiten aufhören wird, werden wir sie wohl nach hause holen können.

Mein Fazit ist aber, wenn es nicht anderst geht, ist es okay seine großeltern oder eltern in ein Heim zu bringen ... aber dort darf man sie nicht vergessen, also nicht nur weihnachten und ostern besuchen. Und mann muss wirklich auch dass heim immer wieder kontrollieren. Aber schöner ist es nat. wenn man die Generationen vereinen kann. Wir leben auf einen großen Bauernhof mit drei Häüßern, Ich, meine eltgern un dmein Bruder mit Familie. Wenn meine Oma jetzt auch hier her zieht, wohnen hier 4 Generationen einer Familie zusammen ... sowas finde ich richtig toll ... ist aber loeider nicht immer umsetzbar ...

GoodHope
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Sa 15. Nov 2003, 18:25 - Beitrag #3

Ich persönlich halt große Stücke auf meine beiden Omas, die dazugehörigen Opas sind leider schon verstorben. Eigenartigerweise haben bei uns die Enkel mehr übrig für die Großeltern als die Kinder (also meine Eltern) selber. Da lässt man doch öfter durchblicken das Oma nervt. Mir platzt dann immer der Kragen. Nachdem ich meine Eltern gefragt hab ob sie es wollen das ich sie so behandle wenn sie mal 70 sind geht es jetzt eigentlich ganz gut. Meine Schwester und ich jedenfalls und auch unsere Partner haben ein sehr gutes Verhältnis zu unseren großeltern. Wohnen tut eine Oma in einer altersgerechten Wohnung die andere wohnt noch alleine. Besuchen tun wir sie so oft wir können obwohl es immer knapp 120 km Fahrt sind, aber egal wir haben nur die beiden Ömchens wie wir sie nennen.Leider scheint das wohl keine weit verbreitete Auffassung zu sein. Oma ist nur gut wenn sie Kohle springen lässt hör ich sehr oft ,und find ich absolut abstossend. Eine Gesellschaft erkennt man auch immer daran wie sie mit ihren Alten umgeht... in diesem Sinne.


GH

Nando
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Sa 15. Nov 2003, 19:19 - Beitrag #4

Das ist auch so eine Zeiterscheinung geworden, dass die Alten nicht mehr unmittelbar in die Familei integriert werden können, in vielen Fällen.
Früher (sagt man halt so) war das nicht denkbar in normalen Familien.
Und überhaupt auf dem Lande. Meistens hatten doch die Bauernhöfe auch ein Haus dabei, wo hinein die Eltern zogen, wenn sie den Hof an die nächste Generation abgegeben hatten.
Heim? - Gab es das damals überhaupt?

Wer sich eine große Wohnung leisten kann oder gar ein Haus hat, sollte das nicht machen. Ich meine, wenn ein Elternteil zurückbleibt, zu allererst das Heim in Betracht ziehen.
Manche alten Leute wollen es aber, um den Kindern nicht zur Last zu fallen.
Eine generelle Lösung kann man nicht empfehlen, sondern man muss sich den konkreten Fall anschauen.

Tendou
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So 16. Nov 2003, 02:53 - Beitrag #5

Meine beiden Opas habe ich nie kennengelernt da der eine bereits verstorben ist bevor ich geboren wurde und der andere meine Oma verlassen als er erfahren hatte das sie schwanger ist.

Meine Oma mütterlicherseits heiratete dann nochmals und da ihr neuer Mann sie schlug lebte sie bei uns. Eigentlich mochte ich sie aber als sie dann bei uns wohnte hat sie mich genervt und teilweise habe ich auch ziemlich gemeine Aktionen gebracht obwohl sie eine sehr nette Person war. Ich war damals etwa 8 und nunmal in so einem Arschlochkindalter ohne ein richtiges Bewusstsein meiner Taten.
Mein Verhalten ihr gegenüber hat sich nicht verbessert bis sie dann in einem hässlichen Autounfall starb. Mein schlechtes Gewissen meiner Großmutter gegenüber kann nicht ruhen, und ich denke das sich das auch nie ändern wird.

Meine andere Oma (die Verlassene) ist ne richtig gute Frau :D
Sie hat trotz ihres hohen Alters und fastiger Blindheit ihren Humor und Verstand nie verloren. Ich sehe sie etwa 2-3 mal im Jahr da sie im Ausland lebt und dann gibts auch immer schön Geld ;) Ich habe nichts dagegen aber ich würde sie auch ohne lieben. Ich hänge ziemlich an ihr, nur das Problem hier ist das meine Mutter mit ihr und auch der restlichen Schwiegerfamilie überhaupt nicht zurechtkommt. :shy:
Meine Familienverhältnisse sind sowieso nicht die Besten.

Ich kenne auch Leute die sagen das ihre Großeltern nichts taugen wenn sie kein Geld geben. Sowas ist ganz schön traurig...

mfg. Tendou

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So 16. Nov 2003, 04:18 - Beitrag #6

Ich habe das aussergewoehnlich Glueck noch beide Grosseltern zu haben und das soe trotz ihre hohen Alters boch fit leben sie ncoh in ihren eigenen Haeusern, aber da das Alter seine Tribut fordert ziehen jetzt ein Grosseltern Paar in ein Pflegeheim, das denke ich ist die beste Loesung, sehen tu ich sie nicht sehr oft, da sie ca. 2 Autostunden entfernt wohenen und wir selten Zeit finden sie zu besuchen.

Feuerkopf
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So 16. Nov 2003, 12:40 - Beitrag #7

Natürlich steuere ich auch meine Erfahrungen bei. Ich habe noch meinen Ur-Opa kennengelernt, er lebte in einem Altenheim in unserer Nähe und war sehr häufig bei uns. Ein liebenswerter alter Mann mit Glatze, doch ein sehr grantiger Vater, wenn ich meiner Großmutter glauben durfte. Sie trug ihm die preußisch-harte Erziehung nach, die er ihr und ihren Schwestern angedeihen ließ.

Meine Großeltern habe ich alle gekannt. Die mütterlicherseits waren sehr alt, recht einfach und nett. Mein Großvater war ein bisschen ehrfurchtgebietend, ein alter christlicher Gewerkschafter, der nichts lieber machte, als mit meinem Vater die Weltpolitik zu diskutieren. Meine Großmutter hat etwa ein halbes Jahr in unserem Haushalt gelebt, doch das ging überhaupt nicht gut, weil sie und meine Mutter nicht miteinander klar kamen. Oma musste leider ins Pflegeheim. Wir fuhren täglich hin, versorgten Oma bis zu ihrem Tod.

Die Eltern meines Vaters waren eher bürgerlich, liebevoller. Bei ihnen war ich sehr häufig. Hier war es auch die Oma, die den Opa überlebte und die schließlich ins Pflegeheim musste, weil sie allein nicht mehr zurecht kam und ihre Pflege auch für Angehörige zu schwierig wurde.

In meinen nun 45 Jahren habe ich nicht ein Weihnachten ohne die Anwesenheit älterer Familienangehöriger erlebt, das war und ist für mich undenkbar. Meine Eltern sind jetzt Mitte 70, beide noch sehr gut beieinander und ich hoffe, dass sie so lange wie möglich selbstständig werden leben können. Ich habe das große Glück, dass wir ein Mehrfamilienhaus besitzen, in dem wir zur Not im Rahmen des Eigenbedarfs eine geeignete Wohnung haben könnten. Ich werde nicht zulassen, dass meine Eltern in ein Altenheim gehen und ein Pflegeheim werde ich so lange wie möglich zu verhindern wissen. Da weiß ich auch meine Schwester an meiner Seite.

Zur Zeit lebt meine 82jährige Schwiegermutter in unserem Haus, in einer kleinen eigenen Wohnung. Sie ist richtig aufgeblüht, seit sie wieder mehr Familie in der Nähe hat.
Ein trauriges, leider häufig beobachtetes Phänomen ist, dass andere Geschwister sich gern aus der Betreuung der Eltern ausklinken, sobald die Eltern von einem Bruder oder einer Schwester betreut werden. Das passiert gerade bei uns. Mein Mann hat inzwischen einen richtigen Zorn auf seine beiden Brüder entwickelt.
Wäre die Oma ein Ekel, könnte ich das ja noch verstehen, aber sie ist nicht allzu schwierig, großzügig und hat in der Vergangenheit immer tatkräftig mit angepackt, wenn Hilfe nötig war.

Mir ist klar, dass es Grenzen gibt, körperliche und seelische. Aber so lange meine Familie und ich damit klar kommen, kümmere ich mich um meine Angehörigen. Warum?
Ich habe gute Vorbilder, meine Eltern.
Außerdem denke ich, ich kann ihnen ein bisschen zurück geben von der Fürsorge, die ich durch sie erfahren habe.

Padreic
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So 16. Nov 2003, 17:02 - Beitrag #8

Meine Großväter sind beide tot, den einen habe ich nie gekannt, der andere ist vor dreieinhalb Jahren nach langer Krankheit gestorben. Meine beiden Großmütter leben noch und erfreuen sich recht guter Gesundheit (besonders für den Umstand, dass meine Großmutter mütterlicherseits bald schon 90 wird). Meiner Großmutter väterlicherseits wohnt mein Onkel und seine Frau direkt gegenüber, weshalb ihr immer geholfen wird, wenn sie mal was braucht. Wir besuchen sie auch mindestens einmal im Monat, nicht selten auch öfter (bei etwa einer Stunde Fahrt dahin). Meine Großmutter mütterlicherseits wohnt etwas weiter entfernt und wir sehen sie nur etwa 3mal im Jahr, aber mütterlicherseits ist meine Verwandtschaft auch recht zahlreich, weshalb da wenige Probleme bestehen.
Meine Großtante ist vor kurzem ins Alters-/Pflegeheim gekommen. Ihr geht's dort nicht sehr gut, denn dort gibt es nur wenig Personal und die meisten Alten, die dort leben, sind nicht mehr klar im Kopf (meine Großtante aber schon). Es ließ sich aber leider nur sehr schwer anders regeln. Ihre Tochter kümmert sich zwar so sehr wie sie kann um sie, aber sie hat auch einen behinderten Mann und noch Kinder und kann ob dieser Doppelbelastung natürlich nicht ihre Mutter komplett allein pflegen. Und einem Umzug in ein anderes Haus oder fremdes Pflegepersonal im eigenen Haus steht meine Großtante eher skeptisch gegenüber. Manchmal lässt sich leider wenig machen. Wir besuchen sie etwa einmal im Jahr, aber viel öfter können wir sie auch nicht sehen, da es einige Stunden Fahrt zu ihr sind.

Padreic

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Mo 17. Nov 2003, 15:53 - Beitrag #9

Ich sehe meine Großeltern recht selten - was aber an der Entfernung liegt. Wir wohnen im Ruhrpott, sie bei Leipzig, und mein einer Uropa bei Dresden. Wir sehen uns dafür aber nicht unbedingt selten im Jahr, gut ein halbes Dutzend mal, mal mehr, mal weniger, auch zu größeren Familienfeiern - Geburtstagen, Weihnachten usw. Meine Großeltern (alle 4) wohnen noch zusammen in Wohnung / Haus und sind alle Mitte 60, gesundheitlich vielleicht nicht mehr so fit, aber es geht ihnen noch gut.

Sollten sie irgendwann nicht mehr in der Lage sein, für sich selbst zu sorgen, dann würden wir wahrscheinlich nicht so viel damit zu tun haben, aufgrund besagter Entfernung. Diverse Tanten und Onkel wohnen in der näheren Umgebung und hätten dann sowohl den Draht, die Mittel und den Platz, um für sie zu Sorgen.

Das Eltern/Großeltern-Verhältnis ... eigentlich ein Gutes. Sicherlich gibt es hier und da ein paar Meinungsverschiedenheiten, aber alles in allem - soweit ich das mitkriege - keine ernsthaften Probleme.


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