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Intelligenz nutzen

BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2004, 20:05
von Traitor
Sie wird wohl jeder kennen: Leute, die anscheinend ausgesprochen intelligent sind, aber trotzdem keinen Erfolg haben. Oder an sich eine hohe Intelligenz zu haben scheinen, trotzdem aber völlig borniert und diskussionsunfähig sind. Deshalb die Frage: Kann man beurteilen, ob jemand seine Intelligenz auch wirklich nutzt? Wenn ja, wie? Oder würdet ihr sogar wahre Intelligenz nur als "die Intelligenz, seine Intelligenz zu nutzen" definieren?

Ich denke, prinzipiell kann man das Nutzen von Intelligenz an zwei Punkten festmachen. Einmal, ob der Mensch Erfolg hat. Dabei ist Erfolg im weitesten Sinne gemeint - sowohl ökonomischer Erfolg (Karriere) als auch sozialer Erfolg (Freunde und Familie) und privater Erfolg (generell "erfülltes Leben"). Ein Hochbegabter, der in der Schule schlechte Noten schreibt, hat also genauso Defizite in der Nutzung seiner Fähigkeiten, wie ein Fachidiot, der sich nicht um den Rest der Welt kümmert - der Erste könnte eigentlich mit seinen geistigen Ressourcen mehr leisten, wenn er sie nur richtig nutzen könnte/wollte, der Zweite erkennt nicht, wie er sie in sozialen Bereichen einsetzen kann.

Das zweite Kriterium ist die Fähigkeit zur Meinung. Von einem wahrhaft intelligenten Menschen erwarte ich, dass er eine eigene, gut ausgebaute Meinung hat, die er gegen andere verteidigen, aber auch selbstkritisch hinterfragen kann. Ein Mensch kann noch so viel Erfolg haben und noch so große theoretische Intelligenzleistungen vollbringen, wenn er zu soetwas nicht in der Lage ist, verschenkt er für mich sein Potential immer noch. Zur eigenen Meinung gehört auch eine gewisse Mindestbildung - Intelligenz und Bildung sind nicht das gleiche, aber Intelligenznutzung erfordert Bildung.

BeitragVerfasst: Mi 21. Jan 2004, 21:30
von fanvarion
Stimme ich fast eingeschränkt zu :s1:

Die meisten hochbegabten sind Fachidioten, wir haben bei uns in der Stadt zwei gute Beispiele:
Abi 0,9 kam an Drogen landete auf der Straße , der gebildeste Penner den die Schüler kannten
Nr. 2 Abi 0,95 traut sich nicht auf die Straße und ist der größte Einsiedler.

Sehr viele der "Erfolgsmenschen" haben einen IQ zwischen 115 und 130.
Sie überlegen nicht eine Viertelstunde wie man das Fruhstück von 4 Personen auf einmal tragen kann, sondern gehen dann lieber 2mal (Bsp aus dem Kollegenkreis IQ 146)

BeitragVerfasst: Mo 26. Jan 2004, 13:55
von Eve
Viele werden in der Schule gemobbt oder deswegen gehänselt.
(Eh, da kommt der Streber!!!)
Deswegen ziehen sich die meisten auch zurück, haben kaum Freunde und so.

Dann ist sowas traurig, wenn man seine Intelligenz vergeudet und im Suff landet.*kopfschüttel*

BeitragVerfasst: Mo 26. Jan 2004, 16:06
von Frühlingsrolle
Tja Intellignz nutzen ist wohl schwere als man sich es vorstellt.
Entweder hat man es oder nicht und für viele ist es wohl ein Fluch als ein Segen. Weil sie dadurch im Rahmen der geltenden Geseltschaft fallen und so einsam werden. Man mobb sie oder bildet eine gruppte gegen sie nur weil sie interlegenter sind als der Durchschnitt. Die meisten davon nutzen ihre Intelligenz (und werden vielleich zwar einsam) haben (aber dafür) Erfolg und Anerkennung (obwohl es doch nur der Neid von anderen ist )
Deswegen finde ich es nur traurig das es sowas gibt !!
Beim dem Anderen die ihre Überlegenheit nicht nutzen um nur dafür das sie in der Geselschaft (ich meine damit die Geselschaft der Schule aber auch in anderen Bereichen) angenommen werden. ´Haben zwar Freunde aber nicht viel Erfolg.
;) :s155:

BeitragVerfasst: Mo 26. Jan 2004, 19:06
von Padreic
Das klingt ja fast so, als ob der Regefall der Hochbegabte mit großen Problemen wäre. Da gibt es allerdings Untersuchungen, die das Gegenteil belegen. Sicher stimmt es, dass hochintelligente mit Problemen im Sinne von Neid oder auch bezüglich anderer Interessen als die Mehrheit zu kämpfen haben, aber bei den meisten ist es dann doch nicht so schlimm, dass sie nicht damit klar kommen könnten.

Ich denke, bei den Menschen, die zwar hochintelligent sind, ihre Intelligenz aber nicht recht nutzen (wie Traitor es ausdrückt), gibt es verschiedene Typen.
Einerseits sind da die echten Underachiver, die miserable Schulleistungen haben etc. Aber auch bei diesen kann man nicht sagen, dass sie ihre Intelligenz überhaupt nicht nutzen. Jeder Mensch nutzt seine Intelligenz auf seine Weise. Sie mögen sie nicht so umfassend nutzen, wie sie könnten, und auch nicht in den Bereichen, wo man es von ihnen erwartet, aber im Extremfall kann es eben sein, dass sie besonders geschickte kriminelle Pläne entwickeln oder dergleichen.
Der andere Typus geht wohl mehr in Richtung Fachidiot. Ich denke, das hat wenig mit Intelligenz nicht nutzen zu tun, sondern eher das Menschsein nicht recht nutzen. Auch ein "dummer" Mensch kann Freunde und Familie haben, kann sich auch durchaus eine Meinung bilden, auch wenn sie nicht sehr fundiert sein mag. Und diese Fachidioten nutzen ja ihre Intelligenz, wenn auch nur auf einem sehr eingeschränkten Bereiche. Ein notwendiger Zusammenhang zwischen sozialer Intelligenz (die für Freunde und Familie wichtig sein dürfte) und intellektueller existiert ohnehin nicht, auch wenn gewisse Korrelationen bestehen. Man kann zwar durchaus auch intellektuelle Intelligenz im sozialen Bereich nutzen (allein schon das, was man Witz nennt, setzt eine gewisse Intelligenz voraus), aber diese reicht sicher nicht, da kommen noch ganz andere Faktoren hinzu.

Das mit dem Erfolg sehe ich ohnehin als etwas problematisch an. Was ist mit dem Suchenden, den beruflicher Erfolg nicht interessiert, dem vielleicht für Familie und Freunde halb das Interesse, halb die sozialen Fähigkeiten fehlen und der seinen privaten Sinn noch nicht gefunden hat? Das widerspricht sich IMHO nicht mit Intelligenz. Intelligente Menschen neigen ohnehin oftmals zu einem gewissen Perfektionismus, der ihnen das Leben schwer machen kann, denn im täglichen Leben begegnet man viel öfter dem Mittelmäßigen. Sie suchen dann vielleicht auch im sozialen Bereich die "wahre" Freundschaft, die "wahre" Liebe. Wie oft gibt es so etwas? Was ihnen begegnet, deckt sich dann nicht mit ihren Vorstellungen. Genauso genügen sie sich dann selbst nicht und können kein echt erfülltes Leben führen und der Beruf genügt ihnen sowieso nicht. Sie mögen in ihrem Leben aus äußerer Perspektive einiges erreichen, vielleicht große Kunst schaffen oder dergleichen, aber haben sie denn wirklich Erfolg?

Und ich denke, selbstkritisches Hinterfragen hat nur mittelbar mit Intelligenz zu tun. Wie jede Analyse und Kritik erfordert natürlich auch die Selbstkritik Intelligenz, aber der Wille davon ist davon unabhängig. Intelligente Menschen können sich genauso selbst belügen, wie "dumme".

Padreic

BeitragVerfasst: Do 29. Jan 2004, 23:25
von Voronwe
Ich denke es gibt genug Jugendliche, was ich halt in meinem Umfeld merke, die vielleicht nicht Hochbegabt sind aber dennoch über dem Durschnitt liegen (warscheinlich gehör ich dazu) aber in der Schule misserable Leistungen bringe.
Da es heute echt scheint uncool zu sein wenn man gut ist. Ich hab es begriffen, aber meine faulheit ist mir wohl ein größeres Laster als die coolniss.

Ich denke die heutige Jugend trägt viel dazu bei das sich viele Jugendliche nicht ganz in ihrer geistigen kompetenz entfalten können/tun.

Fragt sich nun auch wie sich denn die Inteligenz audrückt.
Sie überlegen nicht eine Viertelstunde wie man das Fruhstück von 4 Personen auf einmal tragen kann, sondern gehen dann lieber 2mal (Bsp aus dem Kollegenkreis IQ 146)

drückt sich so inteligenz aus?
Ich denke nein, z.B. wie schnell und gut man sich Sachen merken kann dürfte wesentlich bedeutener sein.

BeitragVerfasst: Fr 30. Jan 2004, 12:06
von Feuerkopf
In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Typen mit nachgewiesener Hochbegabung. Er kann, wenn er will, in allen Unterrichtsfächern locker seine "1" haben.
Nur - er war, ich betone: war, emotional so daneben, dass er letztlich das Gymnasium geschmissen hat und auf dem besten Wege war, ins absolute soziale Nichts abzudriften.
Er hatte Glück. Er hatte Mentoren, die ihn aus seinem schwierigen sozialen Umfeld herausgeholt haben. Und er war wiederum intelligent genug, diese Chance zu nutzen.
Er macht jetzt seinen Schulabschluss nach und wird wohl seinen Weg gehen. Aber das hat ihn schmerzhafte Umwege gekostet.

Wenn die soziale und emotionale Intelligenz (oder wie immer man das nennen will) nicht auch vorhanden ist, dann wird ein hoher IQ schnell zur Behinderung.

Padreic hat übrigens Recht. Die meisten Schlaubis sind völlig unauffällig. Sie sind gute Schüler, sozial kompatibel und kommen gut zurecht.
Geredet und geschrieben wird meist nur über die Auffälligen.

BeitragVerfasst: Fr 30. Jan 2004, 18:43
von Padreic
Ein Extremfall aus meinem weiteren Bekanntkreis ist jemand, der in der 13 die Schule wegen 5 in Physik und Geschichte geschrieben hat, dann an die Uni gegangen ist, angefangen hat Physik zu studieren, dort die besten Prüfungsergebnisse seit 20 Jahren erreicht hat und jetzt sein Abi extern mit Sondergenehmigung nachmacht... Ich kenn ihn selbst nur wenig (mein Bruder besser), aber nach dem, was ich von ihm höre, ist er nicht nur im Bereich der Physik, sondern auch musikalisch und literarisch ein Genie, emotional zwar vielleicht kein Wrack, aber zumindest sehr ungewöhnlich.

Was Voronwe sagt, stimmt aber auch sicherlich. Heutzutage gilt es nicht mehr als 'cool' sich für die Schule anzustrengen, insbesondere nicht in der Mittelstufe. Da rutscht man natürlich leicht, im Bestreben cool zu sein, auch in untere Leistungsbereiche ab, auch wenn man's eigentlich drauf hat. Man sieht es ja immer wieder, dass Leute, wenn sie mal was tun und sich bemühn, wesentlich besser abschneiden.

Padreic

BeitragVerfasst: Sa 7. Feb 2004, 20:41
von Raiden/Yuji
Intelligent ist für mich nur jemand, der daraus auch Nutzen zieht. Kannte früher mal eine, die war super in der Schule, hatte aber trotzdem kein Plan vom Leben. Die hats selbst verschuldet, dass sie keiner leiden konnte und das lag nicht an ihrem IQ. Mit intelligenten Menschen kann man sich auch über mehr als nur 1 Thema unterhalten, folglich gehört auch zur Intelligenz ein bisschen Allgemeinwissen dazu. Man kann noch ein so hohes IQ haben, aber wenn man es nicht einsetzt ist man für mich net intelligent.
lg
Yuji

PS: Sorry für evtl Fehler, bin im Stress ;)

BeitragVerfasst: Di 24. Feb 2004, 13:27
von Maurice
Was denkt ihr denn über solche Inselbegabten. Also Leute, die z.B. sich irsinnige Zahlenreihen merken können, aber ansonsten auf dem Stand eines Kleinkindes sind. Oder wer 8 Sprachen sprechen kann, aber nicht allein einkaufen gehen kann. Sind solche Personen für euch inteligent?

Also für mich gehört die "emotionale Inteligenz" nicht zur Inteligenz im allgeminen dazu, man nehme nur mal den Fall, dass jemand inteligentes eine schwere Kindheit gehabt hat und deshalb emotionale Probleme hat, dann ist doch seine eigentliche Inteligenz nicht von seinem emotionalen Kracks beeinträchtigt, sondern seine Verhaltensweise ist von den negativen Erlebnissen beeinflusst. Wäre Einstein etwa weniger inteligent gewesen, wenn er seine Relativitätstheorie abgeschottet als Einsiedler in irgendeinem Keller geschrieben hätte und man die Aufzeichnungen erst nach seinem Tod entdeckt hätte? Imo nein.

Aber wie will man schon sicher Inteligenz feststellen? Durch schulische Leistungen? Da lernt einer wie blöd und hat vieleicht noch Nachhilfe und kommt auf eine 3 und jemand der keinen Finger rührt kommt auf die selbe Note. Oder wenn ich von irgendwelchen 1er-Zeugnissen höre denke ich mir, wenn sie andere Leher gehabt hätten wärs wahrscheinlich nur ein 2er-Zeugnis... gibt nämlich Lehrer die mal locker in der Bewertung mindesten eine Note unterschiedlich im Durchnitt bewerten, als andere.
Erkennen, dass jemand ein Talent ist kann man imo nur, wenn er es nach außen hin zeigt, also z.B. ein ausgezeichnetes Buch schreibt, ein Instrument klasse beherrschen kann usw. Ich finde man sollte sich auch überlegen ob der Begriff Inteligenz überhaupt sinnvoll ist, ich würde lieber von Talenten oder Begabungen sprechen, denn kein kann alles... und manche gar nichts richtig. ^^*

BeitragVerfasst: Mi 25. Feb 2004, 18:44
von Artanis
@Maurice
Emotionale Intelligenz hat nichts mit Intelligenz im herkömmlichen Sinne zu tun, nicht nur für dich sondern per definitionem.
Näheres dazu gibt es bei Bedarf von Daniel Goleman bzw. den Abhandlungen Saloveys derer er sich in seinem Werk bedient.
EI untergliedert sich ihm zufolge in 5 Bereiche, die mit dem Bereich der herkömmlichen Intelligenz (hauptsächlich Wahrehmung und Assoziationsfähigkeit) nichts zu tun haben.

-Motivation
-Selbststeuerung
-Selbstwahrnehmung
-Soziale Kompetenz
-Empathie

BeitragVerfasst: Do 26. Feb 2004, 18:46
von janw
Nun, Intelligenz (ohne emotionale I.) ist definiert als ein Konglomerat von für meßbar gehaltenen Geistesleistungen. Die Nutzung als Kriterium heranzuziehen ist so, als würde man einem Menschen den rechtmäßigen Besitz einer riesigen Bibliothek absprechen, weil er wenig liest.
Es ist gar nicht selten, daß Menschen mit hervorragenden Begabungen diese nicht hinreichend nutzen oder Dinge tun, die ihnen die Nutzung verwehren. Und es gibt zahlreiche Gründe, die einen intelligenten Menschen davon abhalten, seine Intelligenz immer wieder offen auszuspielen.
So galt schon zu meiner Zeit (so in den 80ern) der Streber in der Schule nicht viel, erst recht, wenn er eine leichtes Ärgerobjekt war, mit dem man die Stunde gut vom Unterricht befreien konnte...(Erfahrungen am eigenen Leibe). Die richtige Reaktion ist, nicht immer das beste zu geben (womit man sich auch selbst weniger Streß macht), hauptsache man kommt durch. Doof nur, wenn man dann tatsächlich Lehrer hat, die einem ihr Fach zur Lernunmöglichkeit werden lassen (daß es der lehrer war, merkt man dann an der Uni, wo man plötzlich Physik und Mathe versteht).
Und nach wie vor glt, daß Intelligenz angst machen kann, bei Menschen, die sich für weniger intelligent und damit unterlegen halten, noch ein Grund...
Was letztlich den Erfolg betrifft, der hängt für mich von so vielen Dingen ab, daß ich ihn nicht als Kriterium nehmen würde, wenn ich nicht einzelne Fälle genau betrachte.
Mir persönlich fehlt etwas die Disziplin, um das zu erreichen, was ich evtl. könnte, wobei ich aber nicht unzufrieden bin.
Die Frage ist auch, wie will ich wahrgenommen werden, als wandelndes Lexikon (dafür könnte man auch ein Lexikon mit einem post-Algorithmus kombinieren) oder als Mensch mit Charakter? Ich neige zu letzterem.

@Maurice: Klar, keiner kann alles, obwohl Einstein auch ein guter Musiker war, aber dafür sind die Tests auch bereichsübergreifend ausgelegt, so daß Mängel in einem Bereich durch andere Dinge aufgewogen weden können.

BeitragVerfasst: Fr 2. Apr 2004, 19:55
von Feuerkopf
Intelligenz ist etwas, das einem sozusagen in die Wiege gelegt wird. Sie ist eine Herausforderung für den "Betroffenen" und vor allem für dessen Angehörige und Lehrer, wenn sie ein großes Potenzial hat.

Die sogenannte Soziale bzw. Emotionale Intelligenz ist aber m. E. das, was einen Menschen erst zum sozialen Wesen macht.
Ohne entsprechende Kompetenzen haben wir es sonst mit einem schwierigen Menschen zu tun, der zu psychischen Fehlentwicklungen neigen kann.
Eine Studienkollegin von mir - jahrgangsbeste Abiturientin NRW - kam mit ihrer großen Begabung emotional nicht zurecht. Sie entwickelte eine manisch-depressive Persönlichkeit, war zeitweise in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht und beschloss, als sie feststellte, dass ihr Geist sich immer mehr verwirrte, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Mit Mitte 20.

Eltern von hochbegabten Kindern sehen diese Fähigkeiten durchaus mit gespaltenen Gefühlen.

BeitragVerfasst: Fr 2. Apr 2004, 20:20
von janw
Damit wäre ein Unterschied zwischen Intelligenz im "klassischen Sinne" und der sozialen Intelligenz genannt. Nämlich jener, daß erstere auf angeborenen und geförderten geistigen Begabungen basiert, während letztere wesentlich durch soziale Interaktion bedingt wird.
Hierin könnte ein Grund liegen, warum manche Hochbegabte (sicher nur ein kleiner Teil, aber doch auffällig) weniger sozial und emotional kompetent sind, denn in der für die Entwicklung des Sozialverhaltens wichtigen Phase sind geistige Leistungen unter den gleichaltrigen oft weniger angesehen. Wenn mensch dann noch schlecht Fußball spielt, ist man ziemlich schnell allein mit seinen Büchern.

BeitragVerfasst: Fr 2. Apr 2004, 23:16
von Feuerkopf
Ich denke, es ist eine Frage des Respekts und einer gewissen Demut.
Ganz wichtig: ruhig stolz sein auf die eigenen Möglichkeiten, sich aber nicht arrogant über andere, weniger Begabte, aufschwingen.

Das ist sicherlich die größte Herausforderung für einen besonders begabten Menschen, trotz intellektueller Überlegenheit kooperativ und respektvoll zu sein, eine sozial kompetente Persönlichkeit zu entwickeln.

BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2004, 09:47
von Anadyr
Mh... ich finde "Intelligenz" zu definieren ist beinahe unmöglich. Mal ganz abgesehen von der emotionalen Intelligenz. Weil dann wird die ganze Sache noch viel komplizierter.
Doch wie will man die rein intellektuelle Intelligenz messen, definieren? Dass, das mit den Schulleistungen nicht hinhaut, muss ich ja nicht nochmal erwähnen. Aber ich glaube es ist auch nicht darüber zu definieren wie schnell man etwas lernt, ich meine klar hat es vielleicht auch was damit zu tun, wenn man einen Text lesen kann, und ihn nachher, mehr oder weniger auswendig weiss, doch dass ist für mich eher einfach ein gutes Kurzzeitgedächtniss. Die Intelligenz ansich, sehe ich eher darin, wie schnell man etwas neues versteht, begreift. Doch wie dies dann möglich wäre zu messen weiss ich nicht.
Was die Vereinsamung von intelligenten Menschen angeht, denke ich es gibt beides. Die einen, welche sich einfach in die Gesellschaft integrieren, resp. in ihren Kollegenkreis und einfach so zu sagen, "normal" leben. Jedoch auch die anderen, diejenige welche vielleicht einfach andere Interessen haben, als ihre altersgenossen und sich deswegen eher zurück ziehen und ihren eigenen Weg gehen.
Ich möchte auch nicht über das eine oder andere ein Urteil fällen. Denn solang derjenige damit glücklich ist... wieso auch nicht?

Ein wenig Hintergrund

BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2004, 10:56
von Feuerkopf
Intelligenz lässt sich recht gut "messen", denn die standardisierten Tests umfassen die wesentlichen Aspekte der Intelligenz, als da sind:

- induktives, deduktives und räumliches Denken,
- Sprach- und Sprechfähigkeit,
- abstrakt-logisches und rechnerisches Denken

Es gibt inzwischen auch sprachfreie Tests und analoge Entwicklungen.

Ein "richtiger" Intelligenztest ist sehr umfangreich und weit entfernt von den Spielchen in irgendwelchen Zeitschriften.

Die sogenannte "emotionale Intelligenz" beschreibt die Fähigkeit, eigene und die Gefühle anderer zu verstehen und das Verhalten daran zu orientieren.

Ohne Gefühlsbeteiligung sind Kontakt mit der Umwelt, Lernen, Gedächtnis und ausgewogenes Handeln undenkbar, wie Gehirn- und Emotionsforschung herausgefunden haben.

Messen kann man den "EQ" nicht, aber man kann den Umgang mit den eigenen Emotionen gut trainieren.

BeitragVerfasst: Sa 3. Apr 2004, 16:18
von fanvarion
Funktionierende Intelligenz ist ein Mix aus all dem was bis jetzt als Fakten zusammengetragen wurde.

Ich habe mal einen Bericht über IQ Bereiche gelesen.
Die Fazit war das Normaler IQ - 115 die am unbesorgt Lebenden sind alles was sie an Wissen brauchen wird für sie erlernbar sein, für höhere Wissenschaften sind sie meistens ungeeignet.

Der Bereich 115 - 129 IQ kann viel erreichen dort sind viele höhere Führungsebenen angesiedelt. Die machen sich mehr Gedanken (lassen sich deshalb auch nicht so häufig von der Presse ausspielen) und haben in vielen Bereichen Wissen, können ihren EQ ausleben und verstehen.

Höher- und hochbegabte IQ ab 130 haben häufig (nicht alle) Probleme mit den EQ werten oder sind sprachlich sehr weit können aber gerade Deutsch um zu überleben.
oder umgekehrt.
Häufig sind Hochbegabte aber auch dadurch gestraft das sie das Asperger Syndrom oder Ähnliche Krankheiten haben. Das gibt genug Einschränkungen vor allem auf der EQ Ebene.

BeitragVerfasst: Mo 5. Apr 2004, 11:46
von Syntax Error
Ich kenne hochbegabte Doktoren und Professoren, die nicht in der Lage sind, sich einen Tee selbstständig zu kochen.
Man sollte einen hohen IQ nicht zu sehr überbewerten.

Mir ist es vollkommen egal, wie hoch mein IQ ist. Viel weiter als jetzt würde es mich sowieso nicht bringen.

BeitragVerfasst: Di 6. Apr 2004, 13:49
von janw
Nun Syntax, das ist nicht ohne weiteres verwunderlich, denn Teekochen ist wirklich eine Kunst, die der Übung bedarf, und des individuellen Geschmacks.

Für mich ist hinsichtlich des IQ wesentlich entscheidend, wie der Mensch mit seiner intellektuellen Gabe umgeht, zuviele handeln hier nach der Devise "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr, äh, sie.