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Findet ihr dass nicht ein bisschen gemein, dass...?

BeitragVerfasst: Mo 1. Mär 2004, 20:09
von PunkRaven
:( Hallo! Ich hoffe, nachdem ihr diese Mail von mir gelesen habt, von mir nicht denkt, dass ich Leute gegen den staat aufhetzten will! KEINESWEGS!!! Also schaut: Meine Mutter ist im September gestorben, an Krebs... :( ... Also, es ist jetzt so, dass einer von der Regierung kam und alle unsere Möbel und besonders Mama ihre Sachen an schaute, und wir müssen jetzt die ganzen Möbel & Co. bezahlen. Was meine Frage an euch ist: Findet ihr dass nicht herzlos? Ich meine, da stirbt ein Mensch und dann kommt der Staat mit Steuern daher, wegen dem/der Verstorbenen! Allen denen es so geht wie mir: Herzliches Beileid!
Okay, ich hoffe ich hab euch mit der Frage jetzt nicht genervt....also, bye, eure PunkRaven!

BeitragVerfasst: Do 11. Mär 2004, 22:52
von silent
Hm... ich habe zwar nie so etwas erlebt (und hoffe es auch nicht erleben zu müssen), aber das bewegt mich schon total... das ein Staat oder die Personen die dort sitzen so herzlos sein kann ist schon kalt und unmenschlich.... man sollte wenigstens einen kleien Aufschub oder ähnliches gewähren...
Mein herzlichstes Beileid dir *flausch und knuddel*

BeitragVerfasst: Do 11. Mär 2004, 23:12
von nemisisali
Tja der Staat mal weider.
Ich versteh das bloss nicht so ganz, also deine Mama (von mir auch herzliches Beileid *drück*)
Ist gestorben und hat ihrer Steuern nicht bezahlt oder wie?

BeitragVerfasst: Do 11. Mär 2004, 23:20
von Student27NRW
Von mir auch erstmal mein herzlich Beileid!
Leider bleibst du in deiner Beschreibung sehr wage. So wie es sich anhört, scheint deine Mutter wohl Schulden gehabt zu haben, weshalb wohl ein Gerichtsvollzieher o.ä. bei euch war. Natürlich kann man hier von "herzlos" sprechen, aber das ist nunmal das Gesetz. Die Erben bekommen nicht immer nur Geld, sondern müssen auch die Schulden des Verstorbenen übernehmen. Objektiv betrachtet ist das auch richtig so, weil die Gläubiger auch wieder an ihr Geld kommen müssen.

BeitragVerfasst: Do 11. Mär 2004, 23:23
von silent
Es ist aber auch so, dass man dann das Erbe ablehnen könnte theoretisch, oder hab ich da was falsch verstanden?

BeitragVerfasst: Fr 12. Mär 2004, 07:20
von [EaR]Termy
wenn ichs richtig verstanden hab gehts hier um die erbschaftssteuer....
un es is scho bissl arg hart da quasi kurz nachdem die ersten schaufeln erde auf dem sarg liegen die erbschaft schätzen zu lassen :shy:
aber naja, so isser halt, unser staat, holt sich überall geld, nur von denen die genug ham un am meisten zahlen müssten net ;)

BeitragVerfasst: Fr 12. Mär 2004, 14:59
von JaY
Ich habe mal eine Frage an euch alle, wieso wünscht ihr 'herzliches Beileid'? Ihr habt die Person weder gekannt noch habt ihr irgendeinen Bezug zu ihr. Ihr könnt auch nichts für ihr Ableben. Für mich ist es das schlimmste wenn ich mein Beileid bekünden muss. Mir kommt es vor wie Heucheln. Denn die Menschen die meine Beziehung zu der Verlorenen Person kennen wissen das ich Leide. Es ist kein körperliches Leid sondern eher der Verlust einer Person. Mir kommt es oft so vor als würden diese Leute einfach nur etwas sagen wollen. Zu personen die ich gut gehe sage ich höchstens The Show must go on oder Life goes on

Ich hoffe das ich niemanden zu nahe getretzen bin aber ich finde es eben blöd und unmenschlich Beileid zu wünschen.


Zurück zum Thema:

Tja so ist unser Staat, selbst die die den Schmerz erlitten haben müssen dafür noch zahlen. Auf die Hinterbliebenen kommen oft enorme Kosten zu. Denn eine Beerdigung ist verdammt teuer.

BeitragVerfasst: Sa 13. Mär 2004, 18:52
von silent
Ich habe mein Beileid gewünscht, weil ich weiß, wie es ist eine nahe stehende Person zu verlieren und es mir wirklich leid tut, dass ihm/ihr auch so etwas passiert ist!!!

BeitragVerfasst: Sa 13. Mär 2004, 19:23
von Tendou
@Jay-82
Was hat es für eine Belange ob du die verstorbene Person kanntest wenn du jemanden um deren Verlust "Beileid" wünschst?
Ich finde es ist einerseits einfach eine Frage der Höflichkeit, und ich glaube das du das Wort "Beileid" schlichtweg falsch definierst.
Sprüche wie "Life must go on", finde ich erst dann passend wenn die Person den Verlust der anderen etwas verarbeitet hat, oder es schon etwas her ist. Ganz am Anfang sowas zu sagen klingt für mich eher so nach: "Halb so wild" etc.. Das finde ich blöd.

Und die Leute die bereits Erfahrungen haben wie es ist einen Elternteil zu verlieren, können erst recht ihr Beileid wünschen. Da sie wissen wie sich die Person fühlen muss. So wie leider auch bei mir, auch mein Beileid Raven.

@topic
Tja, einfach ätzend...Trotz Recht könnte man ruhig etwas mehr Respekt vor den Gefühlen der Hinterbliebenen haben.


mfg. Tendou

BeitragVerfasst: So 14. Mär 2004, 13:18
von the hui
Jay-82: ich geh davon aus das du auch schon mal eine beerdigung erlebt hast und du sagts doch auch nich zu denen die dir ihr herzliches beileid wünschen sie sollen es nicht tun weil du es "blöd" findest oder?also manchmal versteh ich deine Ansicht echt nicht, aber muss ich vielleicht auch nicht

BeitragVerfasst: So 14. Mär 2004, 14:36
von Feuerkopf
Jay,
was ist eigentlich so schwierig daran, einfache gesellschaftliche Umgangsformen zu akzeptieren?
Es ist ein Akt der Höflichkeit, das Leiden anderer zu respektieren. "Mein Beileid" bedeutet nichts anderes. Jeder hat ein Recht auf Trauer. Es ist sogar gänzlich falsch, Trauer zu verdrängen.

Ich gebe Dir aber Recht, dass es sehr schwierig ist, einem Trauernden gegenüber sein Mitgefühl zu bekunden, ohne dass es "falsch" klingt. Ich bin dazu übergegangen, in Beileidsschreiben von schönen Erinnerungen zu erzählen, die mir den Verstorbenen weiterhin nah sein lassen.

Die Umstände dieser sonderbaren Behördenaktion sind m. E. hier nicht ausreichend dargestellt, dazu kann ich nichts sagen.

BeitragVerfasst: So 14. Mär 2004, 17:51
von JaY
Wie so oft wurde ich wieder mal Falsch verstanden, doch Feuerkopf hat mein Problem erfasst. Ich finde so wiue es gesagt hat die Worte 'Herzliches Beileid' Abgedroschen. So wie sie es macht ist es glaub ich eine gute Alternative.

Auch ich habe schon einige Verwande und gute Bekannte auf ihrem letzten Gang begeleitet. Meiner Meinug nach zu Viele und so mache ich mir eben meine Gedanken. Bei den Meisten Beerdigungen la? ich als erstes die Anzeige in der Tageszeitung und die Meisten wollen wirklich nicht das man ihnen am Grab sein Beileid bekundet. So steht es Meistens in der Totentafel.

Ich möchte auch nicht das wenn ich von dieser Welt scheide irgendjemand zu meinen Hinterbliebenen eine Floskel sagt. Denn wie gesagt die Leute die das Recht/ die Pflicht haben ihre Trauer auszudrücken, brauchen es nicht so zu bekunden da jeder weiß das sie Mitfühlen.

Für mich sind Beerdigungen die schwierigsten Pflichten, die ich zu erfüllen habe. Ich stehe oft Teilnahmslos da und führe mir die gemeinsamme Zeit des Verstorbenen mit mir noch einmal vor Augen.

Ich würde sagen wenn man viele Menschen verliert die einem in irgendeiner Art und Weise etwas bedeuten und diese in etwa dem gleichen Alter sind wie man selbst wird man sehr Nachdenklich!

BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2004, 18:55
von janw
Erstmal @ PunkRaven: Du schreibst, daß du Deine Mutter verloren hast. Auch wenn ich Dich nicht kenne, kann ich mit Dir fühlen und wünsche Dir die Kraft, diesen Verlust zu überwinden.

Mal zum Fall: Also was da konkret passiert ist durch die Behörde, erschließt mich nicht so ganz, aber wenn es sich die Begleichung von Schulden dreht, so ist das so, daß man eine Erbschaft unbesehen annehmen kann oder auch nicht, und wenn sie sich als ein Berg Schulden herausstellt, so übernimmt man diese mit und muß dafür aufkommen.
Was die Erbschaftsteuer betrifft, in den nächsten Jahren werden gewaltige Summen vererbt werden, wir haben eine starke Konzentration von Kapital bei relativ wenigen Menschen, und viele, die nur wenig haben. Hier große Erbschaften zu besteuern finde ich durchaus richtig, um allen Teilen der Gesellschaft einen Anteil an der statlichen Leistungsfähigkeit zu geben.
Daß es dabei hohe Freibeträge geben muß - und auch gibt - ist ebenso klar und wichtig. Blöd ist natürlich, wenn die Frage gleich nach der Beerdigung sich stellt, etwas Zeit sollte schon gegeben werden.