Von einem kulturellen Graben zwischen Kelten und Germanen kann kaum die Rede sein. Alles was dort dem heutigen "Gevatter Tod" entspricht werden die Banshee (Todesfeen) und die Walküren. Beide sind weiblich!
Der Sensenmann stellt eine klare Ernteymbolik dar. Daher der Tod ist das Ziel und die Vollendung des Lebens. Hier findet sich also die im Christentum relativ verbreitete Lebensansicht, das Leben sei nur die Prüfung für das ewige Leben und so weiter.
Von daher würde ich sagen der Sensenmann habe im Gegensatz zu den apokalyptischen Reitern ursprünglich keine negative Konnotation.
Er erntet wohl im Auftrag Gottes und erlöst somit die Menschen von der irdischen Qual, erntet die Leben, auf dass die Saat im Himmel aufgehe.
Der männliche Tod ist daher nicht in der germanischen sondern in der christlichen Kultur zu suchen. Das, was dem Sensenmann, wie ich ihn meine, biblisch am nächsten ist, ist der Satan im Buch Hiob.
(Bevor irgendwelche Verwirrungen auftreten:
Der Satan im Buch Hiob ist nicht der böse Teufel der Volksweisen. Er ist ein Diener/Engel Gottes und in keinster Weise gefallen.)
Der Satan zündet Hiobs Häuser an, bringt seine Frauen und seine Kühe und bringt Schorf und Elend über den armen Hiob; im Auftrag Gottes versteht.
Ähnlich vollbringt ja auch der Sensenmann nicht als Widersacher sondern als Diener Gottes seine Taten.
MfG Maglor