Wie überzeugt man Jugendliche davon, nicht zu trinken?

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Nuvoin
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Mi 19. Mai 2004, 16:22 - Beitrag #1

Wie überzeugt man Jugendliche davon nicht zu trinken?

Ich war letzte Woche in Italien auf Abschlussfahrt. Und wie viele sich schon denken können floss viel Alkohol.
Das Zimmer in dem ich war, war leider direkt neben den zwei "Partyzimmern". Und da die Wände sehr dünn war und die Terrasse direkt bei meinem Fenster, habe ich leider sehr viel mitbekommen.
Aber "dummerweise" bin ich ein absoluter Anti-Alkoholiker. D.h. ich habe die ganze Zeit nur mein schönes Mineralwasser getrunken.
Doch ich wurde von den Leuten immer und immer wieder aufgefordert auch raus auf die Terrasse zu kommen und mit zu feiern. Irgendwann haben sie mich so lange belästigt, bis ich mich einfach mal dazu gesetzt habe. Es war für mich eine Art Trauerspiel. Ich empfand es als furchtbar.
Wie auch immer, ich wurde gefragt, warum ich kein Alkohol trinke. Darauf hin entstand eine lange Diskussion. Diese und andere die ich schon geführt hatte, und jetzt schließlich der andere Alkohol-Thread hier im Forum haben diesen Thread zum Vorschein gebracht.

Alle Argumente die ich aufzählte, wurden nur durch völlig (in meinen Augen) schwachsinnige "widerlegt". Und alles was ich sagte schien sie scheinbar nicht zu kümmern.
Wenn ich z.B. Gesundheitliche Nebenwirkungen aufzählte, so war die Antwort nur: "Andere Sachen sind auch ungesund."
Wenn ich als Argument gegeben habe: "Ich möchte meine komplette Handlungsfreiheit und meine klaren Sinne haben.", dann wollten diese dies nicht einsehen und haben als als unwahr dargestellt.

Jetzt meine Frage: Wie überzeugt man Jugendliche im Alter von 16-17 Jahren davon, keinen Alkohol zu trinken?
Bzw. wie macht man sie auf die Gefahr oder schädlichkeit des Alkohols aufmerksam?
Mir scheint es so, als glauben diese immer nur "mich trifft es eh nicht", bzw. "ich trinke nicht so viel". Und trotz aller Logik konnte ich ihnen dies nicht ausreden.

Außerdem habe ich noch eine Frage: Wozu Alkohol? Wieso wird für viele der Alkohol als Spaßfaktor vorausgesetzt? Wieso wird er so hoch gefeiert? Wieso ist man stolz darauf, betrunken zu sein?
Ich meine, man kann auch mit einem einfachen Gespräch Spaß haben.

Wie viele vielleicht schon gemerkt habe, ist es für mich ein Rätsel, warum Alkohol überhaupt getrunken wird. ^^*
Hoffe ihr könnt mir helfen. (Und ich denke auch daran, den Geschmack (mich schmeckt es allerdings nicht) in Relation zu den Nebenwirkungen zu sehen)

Und bitte jetzt keine Posts von Wegen "Das ist alles Quatsch" oder so. Sondern haltet euch bitte an das Topic. Danke.

PS: Habe auch auf der Abschlussfahrt ein paar Thesen aufgestellt, falls Interesse ist und hier keine Diskussion zu stande kommt, kann ich diesen Text gerne posten.

Fritz
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Mi 19. Mai 2004, 17:10 - Beitrag #2

Ich denke man muss Jugendliche nicht dazu bringen, keinen Alkohol mehr zu trinken, sondern damit verantwortungsbewusst umzugehen.
Das Alkohol per se ungesund ist, sollte auch allen Jugendlichen mitgegeben werden.
Zu diesem verantwortungsbewußten Umgang gehört natürlich auch, andere Ansichten über Alkohol zu akzeptieren.
Aber, und ich empfinde das auch schon mit 16 so, der Alkohol gehört teilweise einfach mit dazu. Das dies im eigentlichen Sinne kein Argument ist, sollte jedem klar sein, der sich darüber ein paar Gedanken macht. Aber oft wird Alkohol auch benutzt, um seine Zugehörigkeit zur Gruppe klarzustellen (Beispiel hierfür sind, aus meiner Umgebung, die "Oettinger Mondraketen"). Jetzt kann man natürlich wieder die Frage stellen, warum diese Gruppe unbedingt Alkohol braucht, um oberflächlich als homogen zu wirken. Die Antwort ist hier wohl doch eindeutig in der entspannenden Wirkung des Alkohols (in Maßen) zu sehen. Ich kann es, wie im anderen Thread schon beantwortet, genießen, nach dem Training ein Bier zu trinken.

Youkai
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Mi 19. Mai 2004, 18:08 - Beitrag #3

Jo ich glaub auch nicht das man was dagenen machen kann und ich finde das ganze auch ziemlich mies ... aber heutzutage scheint sich ja kein mensch mehr zu kümmern ...

Ich war auch vor ein paar wochen mit der klasse auf klassenfahrt und wir hatten zwei jungen zimmer für uns ... trotz das wirklich ÜBERALL ! kameras und sonst was waren ( das ding war das reinste gefängnis) is einer von uns dan nach der knappen woche mit ca hundert leeren bierflaschen zum laden gegangen um das pfand abzuholen ... und ich und 4 freunde haben so gut wie garnix getrunken ( ich null die anderen mal 1 bier oder so) und dan waren das nichtmal 10 man die die hundert flaschen in den 5 tagen gesoffen haben ...

Einmal (am letzten tag) hab ich mich auch übereden lassen mit in diese jugenddisko zu gehen bei der die alle waren ... die meisten mädchen waren stock besoffen und ein paar jungs auch und ich fand das alles was eklig und unangenehm.

Ich hab seltsamerweise einen sogar gefragt warum die den so viel trinken ... und der meinte nur weils spaß macht ... ( kapier ich net ) aber was solls ... ich bin auch meist der einzigste der da mit wasser rumsitzt ... letztens ham die in der schule in einer pause auch ne riesen flasche alcohol geleert ...

Ich hab schon abundan mal bei den "härteren" sachen von meinem Vater probiert und immmer wieder war ich kurz vorm kotzen ... (dummerweise versuch ichs immer wieder). Ich find das ganze zeugs so eklig .. ich versteh auch nicht wie erwachene wie mein vater von Morgens früh an nur Bier trinken können ... der trinkt morgens ne tasse kaffee und danach NURNOCH Bier.

Monostratos
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Mi 19. Mai 2004, 18:33 - Beitrag #4

Xardas, da Du mit Deinen Argumenten scheinbar auf taube Ohren gestossen bist und in der Unterzahl (allein?) warst, kann man in einer solchen Situation deine Kameraden unmöglich überzeugen. Man könnte höchstens eine Clique machen, die völlig gegen Alkohol ist, und so zeigen, dass es auch ohne geht.

Da die Spezies Mensch meistens erst dann lernt, wenn es weh tut, würden Deine Kollegen vermutlich erst dann auf Deinen Rat hören, wenn es ein schwerwiegendes Unglück gab oder wenn sie Mitte 40 sind und ihre Leber sich *pöp* in Luft aufgelöst hat.

Wieso ist man stolz darauf, betrunken zu sein?
Man beachte bitte, dass es meistens der soziale Bodensatz ist, der sowas feiert. Und DESSEN Moral/ Wertevorstellungen will ich gar nicht wissen!

Was das Thema "Party und Alkohol" angeht: Hochprozentiges ist böse, Alcopops ebenso. Finger weg davon! Nie mehr als einen halben Liter Bier trinken, oder es eben sein lassen (was sowieso das Vernünftigste ist). Bei allem Anderen gibt es Folgen, die jenseits von Gut und Böse sind (Bin Augenzeuge gewesen. Weia!).

Kati
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Mi 19. Mai 2004, 18:38 - Beitrag #5

*nickt* ich bin eine Leidensgenossin @Xardas. Ich rühre Alkohol nicht mal im Entfernesten an, denke nicht mal dran welchen zu trinken.
Genau diese Gruppenzugehörigkeit die Fritz beschreibt habe ich selber auch beobachten können ( ca. in der 10 Klasse ). Jedoch bleibt sie mir unbegreiflich. Ich habe auf der, für mich total versauten, Abschlussfahrt als einzige auf Alkohol verzichtet... und stand immer völlig außen vor. Ende vom Lied war dann das ich Abends als erste im Zimmer war und gepennt habe :D Versucht man seine Sicht der Dinge dar zu legen, wird man entweder müde beschmunzelt oder die Ohren werden gleich dicht gemacht. Obwohl ich manchmal den Eindruck hatte, in paar fanden das was ich gesagt habe garnicht so unrecht. Aber " die anderen trinken das ja auch" ist dann ja wichtiger.

Wie dem auch sei, ich und meine Clique beweisen immer wieder, das man auch ohne Alkohol wunderbar Party machen kann ;)

Native
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Mi 19. Mai 2004, 18:41 - Beitrag #6

Jaja der boese Alkohol. Ich denke man sollte jedem es selbst ueberlassen ob er trinkt, wieviel er trinkt und wann er es tut. Wenn jemane keinen Alkohol trinken will, repektiere ich dass, aber derjenige sollte es auch respektieren dass ich mir einen oder zwei hinter die Binde kippe.
Am ende muss doch jeder selbts wissen was das Beste fuer ihn ist.

trekkie29
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Mi 19. Mai 2004, 19:05 - Beitrag #7

Mir ist neulich aufgefallen dass ich (bin fast 19) in den letzten Monaten fast jedes Wochenende einmal betrunken war. Ich war zwar nicht so zu, dass ich einen vollständigen Filmriss hatte aber ich war doch schon ziemlich "unterwegs".

Da hab ich mir auch mal die Frage gestellt warum ich eigentlich immer so viel trinke.

Es ist tatsächlich so, dass es irgendwie einfach dazugehört wenigstens ein Bier zu trinken wenn man sich mit seinen Freunden trifft. Ein Bier ist ja eigentlich noch akzeptabel, aber wenn man erstmal angefangen hat ist das Aufhören gar nicht so leicht.

So wie ich das sehe trinken wir immer um lockerer zu werden und die Stimmung zu steigern. Aber man kann auch ohne Alkohol locker sein, das ist gar nicht so schwer. Eine alkoholfreie Unterhaltung oder Feier kann auch Spaß machen ohne dass man sich gegenseitig für die Trunkenheit und den Kontrollverlust auslacht. Das schönste an so einer Anti-alkoholischen Feier ist aber, dass man am nächsten Morgen keinen Kater hat.
Dass manche auf ihre Trunkenheit stolz sind kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich war einmal (unabsichtlich) total besoffen und bin dann am nächsten Morgen aufgewacht und wusste nicht wie ich heimgekommen. Sowas find ich einfach nur erschreckend.

Nuvoin
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Do 20. Mai 2004, 09:25 - Beitrag #8

Ich hab schon abundan mal bei den "härteren" sachen von meinem Vater probiert und immmer wieder war ich kurz vorm kotzen ... (dummerweise versuch ichs immer wieder).

Warum trinkst du Alkohol, wenn du gegen diesen bist? :confused:

Jo ich glaub auch nicht das man was dagenen machen kann und ich finde das ganze auch ziemlich mies ... aber heutzutage scheint sich ja kein mensch mehr zu kümmern ...

Da kenne ich einen schönen Spruch:
"Schau hin damit auch andere hinschauen."
Wortlaut ist zwar nicht 100%ig so, aber der Sinn schon.

Versucht man seine Sicht der Dinge dar zu legen, wird man entweder müde beschmunzelt oder die Ohren werden gleich dicht gemacht.

Tja, und so ging es mir auch. Deswegen ist meine Frage, wenn ich schon die anderen nicht abhalten kann, wie kann ich dann meine Meinung so darstellen, dass sie es auch ernster nehmen, bzw. sich einmal gedanken darüber machen?

Jaja der boese Alkohol. Ich denke man sollte jedem es selbst ueberlassen ob er trinkt, wieviel er trinkt und wann er es tut.

Naja, es ist ja auch so, dass Jugendliche die Alkohol trinken, immer andere zum mittrinken bringen wollen... und eben auch Anti-Alkoholiker.

und in der Unterzahl (allein?)

Ja, so wars (alleine).


Da die Spezies Mensch meistens erst dann lernt, wenn es weh tut, würden Deine Kollegen vermutlich erst dann auf Deinen Rat hören, wenn es ein schwerwiegendes Unglück gab oder wenn sie Mitte 40 sind und ihre Leber sich *pöp* in Luft aufgelöst hat.

Tja, das wäre dann etwas spät. ;)

Man könnte höchstens eine Clique machen, die völlig gegen Alkohol ist, und so zeigen, dass es auch ohne geht.

Das ist zwar eine gute Idee, aber dummerweise kenne ich hier in meiner Gegend nicht so viele Leute die meine Meinung teilen...
Aber da gibts zum Glück auch das Medium Internet... ;)

@trekkie29: Na das hört sich doch so an, als könnte aus dir ein Nicht-trinker werden. ;)

OT:
Ende vom Lied war dann das ich Abends als erste im Zimmer war und gepennt habe

Genau so wars bei mir auch. ;) Und am freien Tag hatte ich auch nichts besseres zu tun. ;) Naja, zum Glück konnte ich HdR hören. :D Das hat mich etwas abgelenkt.

Feuerkopf
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Do 20. Mai 2004, 10:23 - Beitrag #9

Hm. Warum klingen Leute, die GEGEN etwas sind, immer ein bisschen wie Party-Puper? Weil sie ihre GEGEN-Kampagnen immer ohne Humor angehen und andere missionieren wollen.

Das ist jetzt mal überspitzt ausgedrückt, trifft aber den Grund, warum eine ANTI-Haltung auf Gegenwehr stößt.
Ich möchte mir auch nicht vorschreiben lassen, was und wieviel Fleisch, Alkohol oder Zigaretten oder andere Sachen, gegen die man sein kann, ich mir zufüge.
Die gesundheitlichen Auswirkungen kenne ich zur Genüge, aber FREIWILLIG lasse ich nur die Finger davon, wenn ICH es will.

Ich lasse jetzt wirklich spontan süchtig machende Drogen wie Heroin mal außen vor und beziehe mich nur auf "Alltags"-Drogen. Wie der Name schon sagt, gehören sie zu unserem Alltag.
Ich höre ja auch nicht mit dem Autofahren auf, weil soundsoviel Tausend jedes Jahr daran sterben, dass irgendwelche Autonarren zu schnell brettern.
Was tu ich? Ich lerne, mit dem Auto umzugehen, durch Praxis.

Das gilt auch für Alkohol. Er ist eine gesellschaftlich akzeptierte Droge, gilt auch als Genussmittel, und das sehe ich auch so, wenn ich an ein gut gezapftes Bier vom Fass oder einen wohltemperierten Rotwein denke.

Es gehört m. E. zum Erwachsen-Werden dazu, auch mal die negativen Auswirkungen von zu viel oder zu miesem Alkohol kennen zu lernen. Das heißt nicht, dass ich die beschriebenen Alkoholexzesse gut finde. Sich mal die Lampe anzumachen, KANN vorkommen, MUSS aber nicht.
Ich halte von völligem Kontrollverlust auch nichts und auch nichts von Peinlichkeiten.

Es stimmt übrigens überhaupt nicht, dass exessiver Alkoholkonsum eine Spezialität des "sozialen Bodensatzes" ist, wie Monostratos behauptet.
Wieso saufen dann Abiturienten oder Studenten oder hochrangige Politiker?

Ich habe immer Menschen akzeptiert, die nicht trinken wollten, weil sie Alkohol nicht mochten oder nicht vertrugen. Aber ich werde grantig, wenn sie sich über mich erheben. Denn sie haben dafür mit Sicherheit andere Schwachpunkte.

Maurice
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Do 20. Mai 2004, 10:46 - Beitrag #10

Wieso saufen dann Abiturienten oder Studenten oder hochrangige Politiker?

Zeigt das nicht wie unvernünftig die "schlausten" Menschen unserer Gesellschaft sind? :shy:

Feuerkopf
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Do 20. Mai 2004, 10:54 - Beitrag #11

Es zeigt vor allem, wie menschlich sie sind.

Maurice
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Do 20. Mai 2004, 11:08 - Beitrag #12

Du weißt ja, dass dieses Adjektiv für mich kein reines Kompliment ist. ;)

ThomasM
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Do 20. Mai 2004, 12:37 - Beitrag #13

Hallo
Original geschrieben von Native
Jaja der boese Alkohol. Ich denke man sollte jedem es selbst ueberlassen ob er trinkt, wieviel er trinkt und wann er es tut. Wenn jemane keinen Alkohol trinken will, repektiere ich dass, aber derjenige sollte es auch respektieren dass ich mir einen oder zwei hinter die Binde kippe.
Am ende muss doch jeder selbts wissen was das Beste fuer ihn ist.

Tja, wenns doch nur so einfach wäre.

Aber die gesellschaftlichen Auswirkungen des Alkoholismus sind leider enorm. Jugendliche, die sich den Alkohol angewöhnen, werden zu grossem Prozentsatz zu erwachsenen Alkoholikern und diese wiederum verursachen Schäden, Schäden in der Gesellschaft durch Krankheit, Produktivitätsverlust und Kriminalität, Schäden im persönlichen Umfeld durch Gewaltanwendung und Schäden an sich selbst durch Verlust der Lebenskontrolle und der eigenen Würde.

Ich bin kein Anti-Alkoholiker, aber ich habe mit Therapeuten gesprochen, die mir aus ihrer eigenen Erfahrung berichteten, dass die Gefahr des Verlustes der Kontrolle sehr gross ist und diese Gefahr ist um so grösser, je jünger die Trinker sind.

Jugendliche als Gruppe wird man nur schwer von den negativen Auswirkungen des Alkohols überzeugen können, dazu ist die Versuchung, sich "richtig erwachsen und stark" zu fühlen zu groß. Also hoffe ich, dass mir wenigstens bei meinem Sohn genug Einfluß bleibt. Im Notfall nehme ich ihn mal mit nach Frankfurt, zu oft gehe ich da an den ganzen leichenartigen Menschen vorüber. Und wenn man mal mit einem Betroffenen spricht, der so richtig unten hängt, dann bringt das einem vielleicht zur Besinnung.

Gruß
Thomas

Sunset
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Do 20. Mai 2004, 14:02 - Beitrag #14

Ich habe auch mal versucht einen Freund (oder eher Bekannten) davon zu überzeugen, dass er nicht so viel trinken soll.
Es war nämlich so gewesen, dass wir mit der ganzen Klasse abends weg waren und alle Jungs besoffen waren, anschließend einen Alkoholtest gemacht haben und dann damit rumgeprotz haben, wer denn nun die meisten Promille im Blut hat... Das Ganze dann aba nicht nur an Ort und Stelle, nein als er zu Hause war musste er noch mal ins Internet gehen und hat dann dort das Ganze noch in ein GB reingeschrieben.
(Sowas ist meiner Meinung nach nicht nur ziemlich Niveaulos sondern grenzt auch nicht von Reife!)

Am nächsten Tag hab ich ihn dann drauf angesprochen, was das denn sollte und warum er sich immer so besaufen muss.
Für ihn stand fest, dass er das auch nicht gut findet mit dem Saufen, doch als ich ihn fragte, warum er dann nix dran ändert hat er gemeint, dass er nicht weiß warum bzw. wozu er das ändern soll.
Nach einem ganzen hin und her, dass es seine Gesundheit schadet, was er denn so toll an diesem Zustand findet, etc. hab ich ihn letztendlich dazu gebracht, dass er es reduzieren wollte.
Aba auch hierbei kam ganz klar raus, dass beim Saufen unter Jugendlichen Hauptgrund der Gruppenzwang ist.

Ich hab selbst so eine Zeit hinter mir: Ausprobieren; sich toll fühlen, dass man angetrunken ist; etc. Doch ich bin aus dieser 'Phase' rausgekommen, indem ich mir wirklich gesagt hab, dass es einfach assozial ist irgendwo besoffen rumzuhängen, mich wegen des Alk's übergeben zu müssen, dass es mir einfach nix bringt besoffen zu sein, etc.
Ergo: Man kann keine Jugendlichen wirklich richtig davon überzeugen, dass sie nicht mehr so viel Alk trinken sollen. Sie müssen selbst drauf können, dass es nix bringt. Das Einzigste, was man tun kann ist sie drauf aufmerksam zu machen, dass es Unsinn ist sich sinnlos zu besaufen. Man kann ihnen Denkanstöße geben. (Bei einigen helfen diese vll relativ bald, anderen hingegen muss man sowas immer und immer wieder unter die Nase halten, bis sie es begreifen.)

So far...
Sunset

Monostratos
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Do 20. Mai 2004, 14:47 - Beitrag #15

Es stimmt übrigens überhaupt nicht, dass exessiver Alkoholkonsum eine Spezialität des "sozialen Bodensatzes" ist, wie Monostratos behauptet.

Das meinte ich auch nicht. Ich meinte, dass diese soziale Schicht noch am ehesten darauf Stolz ist und damit prahlt, trunken zu sein. All die Leute, die einen über den Durst trinken, als "sozialen Bodensatz" hinzustellen, ist natürlich Schwachfug.
Politiker sollten natürlich tunlichst ihre Exzesse zurückhalten (Logisch, oder?).

fanvarion
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Do 20. Mai 2004, 16:55 - Beitrag #16

@xardas
Diskussionen dieser Art zu führen ist meistens sinnlos.

Aber:
Alle Argumente die ich aufzählte, wurden nur durch völlig (in meinen Augen) schwachsinnige "widerlegt". Und alles was ich sagte schien sie scheinbar nicht zu kümmern. Wenn ich z.B. Gesundheitliche Nebenwirkungen aufzählte, so war die Antwort nur: "Andere Sachen sind auch ungesund." Wenn ich als Argument gegeben habe: "Ich möchte meine komplette Handlungsfreiheit und meine klaren Sinne haben.", dann wollten diese dies nicht einsehen und haben als als unwahr dargestellt.

Dein Rethorischer Fehler:
Bei dem Argument andere Sache sind genauso Ungesund.
Direkt Kontern und sagen das wir nicht über andere Sachen sprechen sondern im Augenblick über Alkohol.

Argument Ich möchte ..... Handlungsfreiheit haben.
Gegenfragen Was den Unwahr ist? Immer wieder die Antworten in Fragen formulieren und Gegenargumentieren.
Bei solchen Diskussionen muss man immer in der Frageposition bleiben (Moderatorenstelle) Gegenfragen aufnehmen und in eigene Fragen formulieren. Immer W Fragen (Warum Wieso Weshalb ....)

@ xardas
Jetzt meine Frage: Wie überzeugt man Jugendliche im Alter von 16-17 Jahren davon, keinen Alkohol zu trinken? Bzw. wie macht man sie auf die Gefahr oder schädlichkeit des Alkohols aufmerksam? Mir scheint es so, als glauben diese immer nur "mich trifft es eh nicht", bzw. "ich trinke nicht so viel". Und trotz aller Logik konnte ich ihnen dies nicht ausreden.


Wie oben schon erwähnt fast unmöglich es sei denn die Gruppe die du bei dir hast ist genauso gegen Alkohol und der oder diejenige für den Alkohl sind in der minder Zahl dann könnte es fruchten.
Allein fast unmöglich. Einmal bis jetzt gehört das einer gegen 25 Führungskräfte jedes Argument zu seinen Gunsten verdrehte. Dieser Mann war Diplompsychologe.

Außerdem habe ich noch eine Frage: Wozu Alkohol? Wieso wird für viele der Alkohol als Spaßfaktor vorausgesetzt? Wieso wird er so hoch gefeiert? Wieso ist man stolz darauf, betrunken zu sein?
Ich meine, man kann auch mit einem einfachen Gespräch Spaß haben.


Gruppenzwang die meisten haben nicht das Rückrat sich gegen eine Gruppe zu stellen.
Der Mensch ist ein Herdentier und nur wenige sind die Anführer.
Ausserdem ist Alkohol inzwischen so verharmlost das er schon an 12jährige verteilt wird zum Testen.

@native
Wenn du ausser niedriger Brüllqualitäten nichts dazu zu schreiben hast dann lasse es doch einfach wie es der Anfangswunsch von xardas war.

@feuerkopf
Klar sind unsere Politiker menschlich, vor allem kommen sie noch aus der Generation wo Saufen zu jeder Uhrzeit rechtens war.

- Das habe ich bei uns in der Firma festgestellt als durch eine Sonderaktion, d.h. innerhalb von 6 Jahren, kein Kollege mehr vorhanden war der Älter ist als 51 Jahre. Seitdem sind auch die Alkohlexxesse fast verschwunden. Denn die junge Führungsschicht steht fast komplett gegen diese Saufaktionen während der Arbeitszeit.

Ansonsten kann ich den anderen nur zustimmen abundan zu trinken ohne das die Lampen vollständig ausgehen ist zu akzeptieren.
Ohne wenn und aber.
Keine Seite darf über die andere Richten, aber die Argumentation wenn sie vernüftig vorgetragen wird kann man sich anhören.

Das einzige was ich absolut nicht akzeptieren kann und will ist:
z.B. Mittwochsabend saufen oder auch nur ausreichend Alkohol trinkt, so das man noch genug Promille bzw. überhaupt noch Promille im BLut hat und dann Arbeitet. + den Leuten (Arbeitskollegen) die das Stillschweigend akzeptieren. Diese Menschen beider Seiten sind keine Kollegen denn sie bringen sich Gegenseitig in Gefahr
Derjenige der Trinkt seine "Mit ihm Arbeitenden"
und
die die es ingnorieren bringen sich selber in Gefahr bzw. Tolerieren es das Ihr Leben oder Ihr Körper in hohe Gefahr gebracht wird.
:o :o
Dies gilt auch für Trinker auf der Arbeit!!!!!!!!!!

Deshalb:
Diejenigen die Trinken wollen sollen das tuen,
diejenigen die sich zwingen lassen selber Schuld,
diejenigen die keinen Alkohol Trinken wollen sind zu akzeptieren
und das was ich jetzt schreibe ist in meinen Augen am Wichtigsten
keinen Alkohol vor, während und in der Pause bei der Arbeit/Schule.

Feuerkopf
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Do 20. Mai 2004, 18:26 - Beitrag #17

Wie sollte denn die Alternative zum heutigen IST-Zustand aussehen?
Alkohol zu verbieten bringt nichts, das zeigen die Erfahrungen mit der amerikanischen Prohibition und auch in den skandinavischen Ländern.
Seit wann sind denn Menschen bereit, auf das Rauchen zu verzichten? Seit sie wie mündige Bürger behandelt werden und nicht zugeschwallt werden mit apokalyptischen Visionen bezüglich ihrer Lungen.
Verzicht auf Abusus in jeder Form setzt immer den eigenen Willen voraus, das weiß jeder, der schon mal einen Entzug hinter sich hatte, egal ob Nikotin oder Alkohol.

Der Zugang zu Alkohol sollte schon begrenzt sein, aber das ist er offiziell heute auch schon. Auch in den USA, wo es schwieriger ist, an Alk heranzukommen, saufen die Teenager, sobald sie die Gelegenheit dazu haben.
Menschen scheinen einen Hang zu destruktivem Verhalten zu haben. Vielleicht liegt es an unserem allzu reglementierten, vergnügungsfernen Alltag.

Vielleicht sollte es wirklich eine Art "Sauf-Etikette" geben, die besagt, wann und wo man sich nicht betrinken sollte.

Kurisu
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Fr 21. Mai 2004, 22:31 - Beitrag #18

Also ich verstehe es nicht wenn sich diese kleinen 13 jaehrigen besaufen die das machen um "cool" zu sein(nich auf deine Freunde sondern die allgemein heit bezogen).Also ich hab kein Problem damit wenn jemand keinen Alkohol trinkt,denn das muss man fuer sich sekbst entscheiden doch jedes Wochenende damit zu verbringen sich zu besaufen...das kanns dann acu net sein.
Ich sage nicht ich trinke nichts aber eher selten weil es mich abolut nicht reizt ...
Ich denke mal das es zu viel ist jemanden zu ueberrreden Alkohol zu trinken das ist einfach eine Entscheidung die man fuer sich selbst treffen muss,ich koennte jetzt noch stundenlang darueber diskutieren aber dann wird der post nur noch laenger :P
mfg Kuriu

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Fr 21. Mai 2004, 22:39 - Beitrag #19

Ich möchte mir auch nicht vorschreiben lassen, was und wieviel Fleisch, Alkohol oder Zigaretten oder andere Sachen, gegen die man sein kann, ich mir zufüge.
Die gesundheitlichen Auswirkungen kenne ich zur Genüge, aber FREIWILLIG lasse ich nur die Finger davon, wenn ICH es will.

Ok, aber es geht hier um Jugendliche... Wenn diese Jugendlichen genau so handeln würden, wäre es ja ok. Aber ich lag teilweise in meinem Bett und es wurde an meine Scheibe geklopft und sie wollten mich mit allen Mitteln zum trinken bringen. Müsste dieses Handeln dann nicht auf Gegenseitigkeit basieren? Außerdem versuche ich dem anderen meine Meinung nicht aufzuzwingen, sondern sie durch Argumentation zu dieser zu führen.

Ich höre ja auch nicht mit dem Autofahren auf, weil soundsoviel Tausend jedes Jahr daran sterben, dass irgendwelche Autonarren zu schnell brettern.

Das ist nicht zu vergleichen. Wenn du normal Auto fährst ohne einen Unfall zu bauen, hast du keine gesundheitlichen Schäden. Wenn du trinkst hast du immer welche, auch wenn sie bei geringen Mengen eben gering sind oder abbaubar.

Es gehört m. E. zum Erwachsen-Werden dazu, auch mal die negativen Auswirkungen von zu viel oder zu miesem Alkohol kennen zu lernen.

Dann werde ich wohl nie Erwachsen werden...

Aber ich werde grantig, wenn sie sich über mich erheben. Denn sie haben dafür mit Sicherheit andere Schwachpunkte.

Es geht nicht darum, dass diese Personen sich über dich erheben und von oben herab gucken. Sie sollen dich nur auf einen deiner Fehler aufmerksam machen. Und als Gegenleistung amchst du diese Personen eben auf ihren Schwachpunkt aufmerksam. Dann konntet ihr beide voneinander lernen und seid um eine Erfahrung reicher. Sofern ihr es denn annehmt und in einer Diskussion begründet. Denn die Meinung aufzwingen, wie ich oben schon schrieb, bringt recht wenig.

Im Notfall nehme ich ihn mal mit nach Frankfurt, zu oft gehe ich da an den ganzen leichenartigen Menschen vorüber. Und wenn man mal mit einem Betroffenen spricht, der so richtig unten hängt, dann bringt das einem vielleicht zur Besinnung.

Das wäre auch eine neue Idee. Aber dann würden die meisten Jugendlichen wohl sagen: "Sowas passiert mir eh nie." Zumindest könnte ich es mir vorstellen.

Dein Rethorischer Fehler:
Bei dem Argument andere Sache sind genauso Ungesund.
Direkt Kontern und sagen das wir nicht über andere Sachen sprechen sondern im Augenblick über Alkohol.

Naja, wenn sie es dann annehmen, ist es gut. Aber oftmals nutzt so etwas nicht. Die Jugendlichen die ich kenne, "diskutieren" eben "anders", wenn du verstehst, was ich meine.

Gegenfragen Was den Unwahr ist? Immer wieder die Antworten in Fragen formulieren und Gegenargumentieren.
Bei solchen Diskussionen muss man immer in der Frageposition bleiben (Moderatorenstelle) Gegenfragen aufnehmen und in eigene Fragen formulieren. Immer W Fragen (Warum Wieso Weshalb ....)

So aggressiv wie du habe ich es noch nicht versucht, aber nächstes mal werde ich es teste. :)

Gruppenzwang die meisten haben nicht das Rückrat sich gegen eine Gruppe zu stellen.

Dann müsste man versuchen, von einzelnen das Rückrat aufzubauen, ihnen eben Mut zu machen.
Kann nur Kampfsport empfehlen, zumindest bei mir klappts. ;)

Seit wann sind denn Menschen bereit, auf das Rauchen zu verzichten?

Wenn die Preise zu crass in die Höhe schnellen. ;)
Aber selbst dann würde es wahrscheinlich genug geben, die so süchtig wären, dass sie diese Bezahlen würden. Aber zumindest könnten so viele von diesen abgebracht werden.

Feuerkopf
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Fr 21. Mai 2004, 23:54 - Beitrag #20

Xardas,
ich gebe Dir völlig Recht, dass es Deine freie Entscheidung sein muss, ob und wann und wieviel Alkohol Du trinkst. Dieser dösige Gruppenzwang scheint aber auch ein menschliches Phänomen zu sein.

Wenn du trinkst hast du immer welche, auch wenn sie bei geringen Mengen eben gering sind oder abbaubar.


Das ist persönliches Risiko. Wer z. B. Freeclimbing macht, riskiert auch Unfälle.
Es stimmt übrigens nicht so, wie Du es schreibst. Geringe Mengen Alkohol, etwa ein kleines Glas trockener Rotwein, ist sogar dem Herz-Kreislaufsystem zuträglich, denn er beugt Arteriosklerose vor. Alkohol ist ein Naturprodukt, denn die alkoholische Gärung findet auch ohne menschliches Zutun statt, in faulendem Obst, z. B.
Wie bei vielen Dingen ist es eine Frage der richtigen Dosierung.

Ich denke nicht, dass ihr wohlmeinenden Abstinenzler auf dem missionierenden Wege Erfolge haben werdet. Mach jemandem Vorwürfe und er wird auf stur schalten.

Ich frage mich, wie diese 13jährigen es so leicht schaffen, sich große Mengen Alk zu besorgen. Und ich frage mich auch, wieso meine Kinder beide kein besonderes Interesse an Alkohol und Zigaretten haben, ohne jegliches Verbot...

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