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Euer letzter Tag...

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 18:23
von Monostratos
Stellt euch vor, ihr wüsstet, dass morgen euer letzter Tag zu leben wäre:

Was würdet ihr tun?
Wie sähe bis dato euer Resumeé eures Lebens aus (sollte diese Frage zu privat werden: auslassen)?
Wie würdet ihr euch fühlen?
Welche Gedanken gingen euch durch den Kopf?



P.S.: Ich erwarte ein Posting-Minimum von mindestens 5 Zeilen! ;)

P.P.S.:Komisch, dass ich diesen Gesprächsklassiker hier noch nicht gefunden habe...

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 18:46
von Padreic
Ich würde, denke ich, jedem, der mir etwas bedeutet eine Karte, einen kurzen Text schreibe und vielleicht den ein oder anderen besuchen. Es gibt keine Sinnenfreude, die ich an dem Tag noch unbedingt erleben müsste. Statt dessen würde ich mich, hoffe ich, der Wahrheit stellen und beten. Und ich hoffe auch, dass ich nicht groß zurückgucken würde, denn das ist nicht mehr die Zeit dazu. Da muss man den Moment genießen und nach vorne schauen.
Ein Heiliger würde seinen letzten Tag sicherlich nicht groß anders verbringen als jeden anderen, sagt man doch, man sollte jeden Tag so leben, als ob es der letzte wär'. Ich bin leider kein Heiliger...

Padreic

P. S. Ich hab erst gerade jetzt deine Sig entdeckt und muss sagen, dass sie mir ein herzliches Lachen beschert hat ;).

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 18:55
von Continuum
Hi,

ich würde an meinem letzten Tag erstmal schön ausschlafen und ausgiebig Frühstücken. Danach würde ich in Katalogen und Onlineshops jede menge Sachen bestellen im Wert von mehreren Tausend Euros.
Als nächstes würde ich gern mit Vollgas über Straßen fahren, wo Blitzer stehen und zum Schluss würde ich Feiern gehen.
Wenn es ein Weltuntergang wird, würde ic h mich noch einer Religion anschließen.

Conti

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 18:55
von blobbfish
Was ich tun würde, gute Frage. Wenn ich so darüber nachdenke würde mir spontan nichts einfallen. Wenn ich mich richtig einschätze und ich hoffe, das ue ich, würde ich wohl trübsal blasen, die Sache aber recht locker nehmen und mich damit abfinden. Ich bin keine Kämpfernatur ich würde wohl nicht gegen das Ende ankämpfen, wenn ich weiß, dass ich es besiegen kann. Meine aktivitäten sind allerdings nicht vorrauszusehen, ich würde mich aber nicht großartig verabschieden, ich mag es nicht, wenn man sich um mich sorgt oder Trubel um mich gemacht wird (Egal aus welchem Anlass). wie ich mich dabei dann fühle, ich denke eine Art erlösende Depression, Befreiung aber Trübseligkeit. Ich glaube, ich würde in dem Zeitraum nicht lachen, ich würde auch nicht glücklich sein aber das als durchaus angenehm empfinden und auch als passend. Die Gedanken die mir durch den Kopf sauesen, ich denke so ähnlich wie die Gefühle die ich haben würde.

Das Resumé, ich glaube es wäre recht knapp, da es sehr komplex ist. das klingt zwar ein wenig paradox, ist es aber keinesfalls: Es ist schlichtweg nicht erfassbar. Es gibt Lebensabschnitte, die waren sicherlich positiv, dann welche mit negativen Aspekten und welche an die ich mich nicht erinnern kann, wo soll man sie einordnen? Es ist dann ja nicht zwingend negativ, wenn man einen Lebensabschnitt nicht präsent hat und ich rede hierbei nicht von Kindergarten und Babyzeit sondern von der Mittelstufe an welche man sich in der Regel noch recht gut erinernn kann. Ich kann also nicht definitiv sagen das und das war gut, das war weniger gut. Sicherlich es gibt einige Dinge die man im Nachhinein anders machen würde, aber man hat dann auch gleich die Frage der am Hals, wie sich das auf meine jetztige Persönlichkeit ausgeübt hat und wie sie sich geändert hätte. Ob ich mich für ein besseres "ich/mich" opfern sollte oder nicht. von daher wäre die Kurzform des Resumés: Ich habe sicherlich nicht alles richtig gemacht, aber es ist gut, dass es genau so passiert ist.

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:02
von Traitor
Die letzten Grüße, wie Padreic sie erwähnt, würde ich wohl auch verfassen. Und darüber hinaus, würde ich mich, wenn ich die Ruhe dazu fände, hinsetzen und versuchen, noch möglichst viele meiner Gedanken zu verschriftlichen - ein paar "philosophische Brocken", Kommentare zu dies und jenem. Es wäre so in Eile geschrieben sicher nichts großartiges, aber ich hätte das Gefühl, wenigstens etwas hinterlassen zu haben.
Mich bei Sonnenschein an einen Fluss setzen und nochmal über das Leben, das Universum und den ganzen Rest nachdenken wäre sicher auch nicht schlecht.
Und wenn ich zu dem Zeitpunkt einen Menschen hätte, den ich liebe, würde ich meine letzten Stunden mit dem verbringen wollen.

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:17
von Maurice
Wie sterbe ich denn? Schlafe ich dann einfach ein und wache nicht mehr auf?

Also ich denke ich würde einen Thread aufmachen und ALLES was ich so an philosophischen Notizen auf dem PC habe posten, egal was da teilweise auch für ein Schrott drunter ist. :D
Vielleicht inspiriert das jemanden und führt meine Gedanken fort. ;)

Dann würde ich in Frankfurt eine gewisse Lokalität besuchen um zum Schluss nochmal das auszuprobieren, auf was ich bisher verzichtet hatte. :P

Hmm und sonst? Ich glaube ich würde mich von niemanden verabschieden, das würde mich bestimmt nur viel zu sentimental machen... naja viele gäbe es da e nicht, von denen ich mich verabschieden könnte. ^^*

Meine Stimmung wäre natürlich nicht die beste, aber ich würde mir da bestimmt sagen "hey seh es doch mal von der positiven Seite, endlich siehst du wer recht hatte, du oder die Theisten". :D

PS; Mono was heißt deine Sig übersetzt? ^^*
PPS: Pad ich sag doch du bist viel schlauer als ich. ^^**

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:29
von Monostratos
Ich würde am letzten Tag meines Lebens, morgen also, zunächst einmal meinen Frieden mit meinen Feinden, Freunden, der Familie, und wen ich noch kenne machen, "Entschuldigung" sagen. Ich würde mir die entscheidenden Abschnitte meines Lebens kurz nochmal vor Augen führen und sehen, was ich daraus gelernt und gewonnen habe. Ich würde noch ein letztes mal Beten und mich dann am Abend im Garten in eine Hängematte legen und dort zu leichtem Blues mich ein letztes mal zur Ruhe betten.
Wie ich mich fühlen würde... Befreit, friedvoll, ein wenig aufgeregt.
Ich würde aber nichts ausser das übliche materielle hinterlassen, was ich sehr schade finde. Haus bauen, Baum pflanzen, Kinder zeugen, Buch schreiben ect. pp.: Etwas von gewissem Bestand will ich schon am Lebensende erreciht haben...
UND: Mit Kollegen ein letztes mal das Früh besuchen, ´ne Lokalrunde geben, über nichts besonderes klönen.

EDIT: @Maurice: Wir lernen nicht für´s Leben, sondern für die Katz´.

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:33
von Padreic
OT: Für Monos Sig brauchte ich auch ein Wörterbuch, da ich die Vokabel 'feli' nicht kannte, was von 'feles'-'Katze' kommt. Sprich: Nicht für das Leben, sondern für die Katz' lernen wir ;).

Etwas philosophisches würde ich wohl nicht aufschreiben...ich fände es irgendwie eitel zu denken, man hätte der Menschheit irgendetwas wirklich wichtiges zu sagen [Das meiste, was man zu sagen hatte, hat man schonmal irgendwann irgendwem gesagt und der Rest ist wohl auch nicht so wichtig; ich bin kein Galois.]. Und an meinem letzten Tag möchte ich wirklich nicht noch eitel sein...obwohl, vielleicht doch in dem Sinne, dass mir an dessen Ende sagen kann: "Wenigstens den Tag hast du gelebt, wie man einen Tag leben sollte."

Padreic

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:43
von Maurice
Wie wir wissen bin ich nicht eitel, aber ich will eben nur nicht, dass all meine Gedanken im Niergendwo verschwinden. Ka was mit meinem PC nach meinem Tod passiert, vielleicht wird er verkauft und keiner liest sich die Notizen auf ihm durch. Ja im Grunde genommen ist es egal was mit den Notizen passiert, nach meinem Tod juckt mich das e nicht mehr, aber jetzt wo ich lebe habe ich den irrationalen Wunsch, dass vielleicht den ein oder anderen neue Anregungen geben. Das sind Notizen, das sind keine weltbewegenden Inhalte, aber ich habe stets geschrieben um gelesen zu werden. Die Texte sind nicht wichtig, aber mir ist wichtig, dass sie der ein oder andere noch zu Gesicht bekommt.

Pad was ist ein Galois? ^^*

@OT: Ich bin kein Genie in Latein, aber müsste es nicht "vitam" heißen? Für wen oder was lerne ich? Für das Leben, also Akkussativ. Vielleicht sollten wir in der Bildungs-Sektion einen Latein-Thread aufmachen, wo wir gemeinsam übersetzen... das wäre auch eine gute Übung für mich, denn ich muss das ja können. ^^*

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:44
von blobbfish
Ich habe eine sehr dzente Frage an auch, bis auf an Maurice: Wieso wollt ihr umbedingt an diesem Tag noch etwas "Besonderes" oder "Gutes" vollbringen?

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:47
von Monostratos
@blobbfish: Nein, nur einen Schlussstrich ziehen.

@Maurice: Nein. ;)

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:49
von Maurice
Ey ist Sex etwa nix gutes? :D
Und meine philosophischen Gedanken scheinen für dich keine Bedeutung zu haben. :s25:

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:54
von blobbfish
Mit meiner Frage habe ich eigentlich nach Hintergrund des Schlusstriches gefragt, auffällig war nur, dass keiner Amok läuft, das wird bei so einer Frage ja auch hin und wieder angegeben. hat der Schlusstrich für dich eine Bedeutung und wenn ja welche?

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 19:57
von Maurice
Hmm Amok laufen wäre natürlich auch eine Möglichkeit, aber wenn mich dann ein Polizist durch einen Schuss aus seiner Pistole stoppt kann ich die Restzeit meines Lebens, wenn der Schuss nicht tötlich ist, nicht so verbringen, wie ich gerne würde.
Ne Amok laufen ist, wenn man nicht jemanden kennt, den man unbedingt umbringen will, noch sinnloser als alles Sinnlose sonst. :D

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 20:01
von blobbfish
Achja, dann solltest du dich in Epoxydharz eingießen lassen, auf dem Weg nach Frankfurt könnte dir ein Ziegelstein auf den Kopf fallen. Mit andren Worten: Dein Post war ein wenig überflüssig und meiner wohl unklar. ;) *Meckermod bei der Arbeit, man ist das anstrengend*

Ich meinte, dass die meisten, mit Ausnahme von dir und mir wohl tendenziell positive Sachen als Schlusstrich setzten und es hingegen weniger negative Sachen gibt. Wir beide setzten ja im Prinzip keinen Schlusstrich.

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 20:08
von Maurice
Sorry aber was meinst du genau mit Schlußstrich? Jeder macht an der Stelle, was er in dieser Situation noch machen will, ob der sich von allen verabschiedet oder der andere einfach nur allein über sein Leben nachdenkt, sehe ich in der Wertigkeit gleich. Und das mal abgesehen von der Aussage meiner Sig. Warum soll das eine gerade besser sein als das andere, das verstehe ich nicht. :confused:

Flubber brauchst doch nicht gleich zu meckern, meine Antwort auf deine Frage warum kein Amoklauf war durcha ernst gemeint. *schmoll*
Was den Ziegelstein angeht, so ist das ein Risiko welches wir uns Tag für Tag aussetzen. Wir lieben eben das Risiko. ;)

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 20:26
von blobbfish
Na gut, nur für mich kam das mit dem Amok so rüber, dass man es wegen der Gefahr nicht tun sollte.

Mit dem Schlusstrich meine ich folgendes: sich nicht einfach damit abfinden, sondern es in gewisser Weise als eine Art besonderes ereignis für sich und für andere zu werten indem man sich zum Beipsiel wie Mono bei seiner Umgebung entschuldigt. Für mich ist ein solcher Schlusstrich nicht passend, denn ich finde, wenn man abdankt ist es kein grund sich seine Sünden vergeben zu lassen oder nochmal eine besondere Leistung zu erbringen wie Traitor als Beispiel, der seine Gedanken niederschreiben möchte. Wenn man der Nachwelt wirklich etwas hinterlassen will, so sollte man es in der Zeit tun in der man es ungezwungen kann, ohne dass man es dringend erledigen muss, weil es nie wieder gehen wird. Im Prinzip muss man ja eigentlich immer nach dem Prinzip leben, dass man steben könnte und wenn man der Nachwelt umbedingt etwas hinterlassen will, dann sollte man es nicht aufschieben. Das fand ich bei im gegensatz zu Traitor bemerkenswert: du veröffentlichst deine Werke um jemanden anzuregen, aber im Pinzip ist es dir egal ob sie jemand liest oder nicht (angesehen davon, dass du nach deinem Tod sowieso nichts davon mitbekommst). Für dich, so scheint es mir, spielt es keine Rolle ob du und dein Gedankengut weiterexistiert, ebenso wie bei mir. Und ehrlich, was groß andres hätte ich bei dir auch nicht erwartet, ist nicht bös gemeint ;)

Ich für meinen teil danke ja gänzlich unspektakulär ab, lediglich mit der Belastung die ich habe, dass ich weiß, dass es um mich geschehen ist. Aber das ist für mich kein Grund einen Schlustrich zu ziehen noch etwas zu machen, was ich nur aus dem Anlass mache, weil ich morgen sterben werde.

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 20:27
von Feuerkopf
Gebe die Göttin, dass ich niemals auf den Tag genau wissen muss, dass er mein letzter ist!

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 20:53
von Maurice
Nein egal ist es mir eben nicht, ob jemand meine Texte liest oder nicht, denn wenn es mir egal wäre würde ich mir nicht die Mühe machen sie dann nochmal hier zu posten. Ich sage nur, dass es mir im Grunde egal sein könnte, ob sie jemand liest, weil ich wenn ich tot bin e nichts mehr davon habe. Aber in dem Moment des postens ist es mir nicht egal, weil mir das Schreiben wichtig war und es diente dem Zweck meine Gedanken festzuhalten und wenn möglich andere damit zum nachdenken anzuregen. Es ist nur konsequent, wenn ich diesen Zweck auch vor dem Ende beibehalte. Das ganze ist ist natürlich etwas paradox.

BeitragVerfasst: So 27. Jun 2004, 22:17
von Chennyboy
Wieder mal ein höchst interessanter Thread, haben wir schon lange nicht mehr. Wenn ich wüsste, dass ich noch ein Tag zum leben habe, dann würde ich als erstes zu einem Basketballspiel aus meiner Mannschaft gehen. (Wenn die aus U18 keine Spiele machen, dann guck ich mich im 1. Mannschaft um) Da geb ich mein bestes, bis ich vollgeschwitzt bin. Nach dem Spiel suche ich mir meine Freundin auf. (Jetzt habe ich noch keine, aber später bestimmt, wenn nicht dann hab ich wohl Pech gehabt, aber wenn es einen Gott gibt, dann soll er nicht so unfähr sein und wenigstens für den vorletzten Tag meines Lebens mir eine hübsche Freundin klarmachen, die ich auch 100% vertrauen kann.) Ich nehme sie mit in einem idyllischen Wald auf einem hohen Berg, wo uns keiner sieht. Am besten noch können wir auf einer hohen Klippe sitzen. Da erkläre ich ihr, (sie muss sich total verarscht fühlen) dass ich nicht mehr lange zum Leben habe. (Da ich sie 100% vertrauen kann, wird sie schon niemanden etwas davon berichten, dass ich tot bin.) Sie soll den anderen sagen, dass ich auf eine Weltreise bin und vermutlich nicht wiederkehren werde. Nachdem ich die Formalitäten abgeklärt habe, mache ich das, was ich noch nie mit einer Mädel gemacht habe (das darf man sich nicht entgehen lassen): Ich mach mit ihr einen heißen Zungenkuss und sterbe dann in ihren Armen.