Zitat von aleanjre:J.C.: Wenn hier in Deutschland Krieg ausbrechen würde und du (egal aus welchem Grund) mit deiner Familie nach z.B. Ägypten fliehen müsstest - ganz ehrlich, würdest du sofort:
ägyptische Nationalität annehmen
landestypische Tracht anlegen
zum Islam übertreten
nur noch landestypische Kost verspeisen und ägytisch sprechen?
alle deutschen Traditionen ablegen wie einen alten Hut?
Oder bliebe da nicht die mit den Jahren schwindende Hoffnung, zurückzukehren in deine Heimat, dein Geburtsland? Dort, wo aufgewachsen bist, das Klima, die Landschaft, die du gewöhnt bist? Würdest du nicht jede Gelegenheit nutzen, deutsch zu sprechen und dich weiterhin mit deinem Geburtsland identifizieren?
Wenn ich aus diesem Grund vertrieben werden würde, würde ich mich dem Land anpassen, indem ich lebe. Das verlangt das Land von mir, die Regierung, die Bevölkerung.
Sollte ich da einfach mal - weil ich einen anderen Glauben hab - ein Kirche baun wollen, würde mir die Hand abgehackt werden.
Zudem würde ich es als Ägypter eine sauerei finden, wenn da einer aus Ger kommt und denkt er könne hier seine Kultur einführen.
Ich würde versuchen, so gut ich es könnte, mich dem Land, den Menschen, der Kultur anzupassen. Und wenn es nur wäre, damit ich weniger Probleme hab, besser Chancen hab, nen Job zu finden, schneller Freunde finde und und und. Ist doch nur logisch.
Ob ich das Verlangen hab, zurück zu ziehen, ist ja mein Privatvergnügen.
Das hat ja nix damit zu tun, dass ich nunmal in Ägypten sitz.
Ich muss doch mit der Situation, wie sie mir gegeben ist, fertig werden, und kann doch nicht ständig rumheulen "Ach, scheiße, wie gern wär ich in Ger,... da war alles so toll, bla bla."
Wenn da alles so toll wäre, hätt ich ja dort bleiben können.
Und wenn da Krieg ist, dann sollte ich mir mal überlegen, ob das momentane Deutschland vielleicht doch nicht so toll ist.
Zitat von Ipsissimus:J.C. würdest du diesen Rat auch allen unseren Deutschen geben, die im AUsland wohnen? Wenn sie schon in den USA, in Japan, oder sonstwo wohnen - bitte nehmt doch dann auch deren Staatsbürgerschaft an und unterlaßt es, euch in nachgemachten bayrischen Biergärten zusammenzurotten. Deutsche im Ausland neigen genauso zu "Gemeindebildung" und "Rückbesinnung" auf die Schönheiten der "Heimat" wie alle anderen auch.
Habe ich in der oberen Antwort schon mit einbezogen denke ich. Wenn du willst, dass ich genauer darauf eingehe, kannsts ja sagen =)
Zitat von Freyja:@ J.C.
Also ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Nur weil Du in ein anderes Land gehst, ist dies noch lange net Deine Heimat. Die meisten Ausländer, die hier herkommen, sind hier, weil sie sich erhoffen, daß es ihnen hier besser geht. Das heißt aber net, daß sie dadurch ihr bisheriges Leben einfach abstreifen können.
Ich bin nur in ein anderes Bundesland gezogen und manchmal vermisse ich den Ort an dem ich vorher gelebt habe, obwohl es mir dort sicherlich überwiegend schlecht ging. Aber ich bin dort aufgewachsen meine Familie und meine Freunde sind dort. Das vergisst man net so einfach. Und das, obwohl ich meine Heimat eher hier empfinde, einfach weil ich mich hier wohl fühle. Wenn ich aber nun in ein fremdes Land, mit vielleicht vollkommen anderer Mentalität ziehen würde, so würde ich bestimmt erst recht net meine Heimat vergessen, verleugnen können. Gerade, wenn ich net unbedingt freiwillig in dieses Land gegangen bin. Dann hege ich doch auch irgendwie die Hoffnung irgendwann heimkehren zu können. Natürlich würde ich mich bemühen auch die andere Sprache zu lernen und mich eingermaßen den dortigen Gegebenheiten anzupassen. Aber dennoch würde ich weiter sagen ich bin Deutsche, meine Heimat ist Deutschland.
Ich verlange auch nicht, dass man sein früheres Leben abstreift.
<=== Unmöglich.
Um ehrlich zu sein: Ich verlange überhaupt nichts. Ich sage nur mal, wie ich das sehe.