Wenn Lykurg einen alten thread ausgraben kann... ^^ Zu dieser Fragestellung habe ich einiges beizusteuern.
Die Kommunikation in unserer Familie ist vollkommen gestört

Maurice als mehr oder weniger unbeteiligter Beobachter kann das bestätigen. Dies liegt eindeutig (ich traue mir die notwendige Objektivität durchaus zu) an der Beschränktheit meiner Eltern. Es geht nicht darum, dass ich nicht zur xy-Party gehen darf oder ähnlichem, sondern es herrscht ein täglicher Kampf, weil meine Eltern Forderungen (besonders an meine Brüder) stellen, die diese nicht erfüllen. Das ist ja noch kein Wunder, aber meine Eltern schaffen es einfach nicht, sich entweder durchzusetzen oder ihre Niederlage zu akzeptieren. Es ist leicht zu sehen, dass seine durchschnittlichen 8 Stunden am PC meinem 14-jährigen Bruder nicht guttun (krummer Rücken, keine Freunde, versetzungsgefährdet) und dass er abhängig ist (keine Fähigkeit zu anderer Beschäftigung, rasende Wut und übermenschliche Widerstandskraft beim Wegnehmen des PC). Meine Eltern drohen "Wenn du nicht Hausaufgaben, dann PC weg" (verkürzt), mein Bruder kennt das langsam und dreht den Spieß um "wenn ich nicht PC, dann ich nicht Hausaufgaben", teilweise ignoriert mein Bruder die aus Resignation durch die ge- (nicht ver-) schlossene Tür gebrüllten Forderungen. Es passiert eh nichts. Wenn der PC zwei Stunden weg ist, macht er so einen Terz, dass er ihn sofort wieder bekommt, und wenn er ihn nicht wiederbekommt, macht er auch keine Hausaufgaben, sondern sucht ihn, bis er ihn findet.
Dauernd herrscht lauter Streit (wenn sie das wenigstens unter sich ausmachen würden), am Tisch, im Zimmer meines Bruders (durch sehr dünne Wände von meinem getrennt) oder im Wohnzimmer, wenn ich Fernsehen will (darum und weil mein Zimmer im Keller liegt, wurde ich zum Kellerkind
Mein Vater beruft sich auf nicht vorhandene Autorität und Überlegenheit, wenn er mit seiner langsamen Art zu denken mal wieder keine Argumente findet (meist hat er keine), meine Mutter redet einfach konsequent an mir vorbei, ohne es zu merken, beides macht mich aggressiv, logisch, aber meine Mutter muss man belächeln, die hat diese geistigen Gaben eben einfach nicht, während bei dem Dicken regelmäßig Hassgefühle aufkommen.
Zwischen meinem Bruder und mir klappt die Kommunikation gut (ich weiß quasi immer, was er denkt und sagen will), ist aber selten, da wir wenig gemeinsam haben und er sich eigentlich nur für PC interessiert. Mein anderer Bruder ist meist außer Haus bei Freunden, was manchmal unterbunden werden soll, dann wirds wieder laut

und dann geht mein Bruder trotzdem (17,5 Jahre).
Diesem Wahnsinn werde ich bald entrinnen ^^ (Ihr müsstet es mal erleben, hat was von Stand-up-comedy). Meine Großeltern lass ich mal außen vor, weil die nicht hier leben. Man kann sich mit ihnen nett unterhalten, solange man nichts gegen Gott sagt (meine Großeltern halten mich konsequent zum beten an, wissend, dass ich nicht an Gott glaube, und es mit unglaublicher Beharrlichkeit verdrängend, ansonsten mag ich sie sehr).
Bei Maurice ist es ähnlich, Kommunikation mit Vater total gestört (der wohnt auch nicht mehr bei ihnen), Kommunikation mit Mutter meist erfolgreich, aber bei komplizierteren bzw. abstrakteren Themen deutet sie meist alles esoterisch, ohne zuzuhören oder das gehörte in der intendierten Bedeutung erfassen zu können.
Trotzdem glaube ich, dass ich einfach Pech hatte mit den Eltern in meinem Umfeld. Mit Gleichaltrigen trifft man häufig auf ähnliche Kommunikationsschwierigkeiten, weil diese die Themen nicht interessieren oder sie sich bei komplexeren Zusammenhängen keine Meinung bilden können/wollen bzw. mit Argumenten belegen. Es gibt auch ältere Leute in meiner Verwandtschaft, z.B. die Schwester meiner Oma und deren Mann, bei denen ich immer das Gefühl habe, dass Intelligenz hinter ihrer feinsinnigen Miene existiert und sie die Bedeutung dessen, was ich sage, immer erfassen. Bei dem Bruder meines Vaters ebenso

Es liegt also imo weder an Verwandtschaft noch am Alter, sondern einfach an den einzelnen Individuen. Da kann man schwer Pech haben, sodass man irgendwann glaubt, alle Eltern/Alten/Teenager/was auch immer wären so. Oder man hat Glück

Aber beides sollte man nicht verallgemeinern.