Aahhh ja meine Kindheit war hauptsächlich schön!
Erinnerungen habe ich an Ferien mit meiner Familie, im Sommer am Strand in Domburg, auf dem Bauernhof in Bayern, in einem Kloster in Salzburg, oft bei meinen Großeltern... Dann die Sommerabende im Garten und auf dem Feld hinter unserem Haus, mit meinen besten Freundinnen, wenn wir in den Ferien länger als üblich noch draußen spielen durften...
Und die Adventsabende mit der gesamten Verwandtschaft, Heiligabend mit der Familie, das Geschenke auspacken, ebenso Ostern, Ostereier und Osterhasen suchen, Nikolaus, St. Martin...
Und die Schule war noch einfach, ohne lernen und quasi ohne Hausaufgaben, zum Mittagessen war man zu Hause und Sorgen und Stress gab es wenig (bzw. ich habe sie seitdem ziemlich erfolgreich verdrängt).
Zur Erstkommunion gab es zb. ein Riesenfest, bergeweise Geschenke und sogar einen Computer, bis dato etwas völlig unbekanntes...
Meine beste Freundin und ein paar andere Freundinnen und ich waren quasi unzertrennlich und hatten ähnliche Interessen, wobei mein kleiner Bruder und ich immer die verrücktesten Ideen hatten (Bettdecken und Kopfkissen aus dem Fenster im ersten Stock geworfen, Schirm geholt und grade im Begriff, Fallschirm zu springen, als meine Mutter uns erwischte

).
Es gab auch nervige Sachen, klar, aber die schlimmste Sorge war, ob man zB. für die Hausaufgaben 15 oder doch furchtbare 20 Minuten brauchen würde
Von jeglichen Kleidungsfragen war man noch verschont, pinke Cordhosen mit Hochwasser zu braunen Schuhen, gelb-lilaner Pulli und Buchstaben- Haarspange - wen stört's? Mami legt die Sachen raus, am Abend sind sie sowieso wieder dreckig, aufs Aussehen achten Freunde nicht.
Das waren noch Zeiten...
Wettrosenkranzbeten mit meinem Bruder

ich natürlich gewonnen, zwei Jahre Entwicklungsvorsprung machen in dem Alter einen großen Unterschied in der Fähigkeit, sich zu artikulieren; WettABCaufsagen, Wettzählen, Wettlaufen, zu dritt oder viert auf eine Schaukel setzen und schwingen, bis man waagerecht fliegt...
Mama im Garten helfen, hauptsächlich dadurch, dass man nicht im Weg steht, über Wunder staunen, wie zB. das, wie Mama die Tür aufkriegt, obwohl sie von innen verriegelt ist, wie man Dinos aus Schnee machen kann oder ganze Häuser, wie man in diesen Iglus dann Feuer machen kann, ohne obdachlos zu werden, indem sie schmelzen...
Wenn ich nicht alles verdrängt und beschönigt habe, um irgendein Trauma zu überdecken, war meine Kindheit sehr schön, mindestens bis ich aus der Grundschule kam
Auf jeden Fall gab es aber auch Dinge, die besser hätten sein können und die ich später mit meinen Kindern anders machen möchte
