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Das schwarze flüssige Gold

Verfasst:
Mo 27. Jun 2005, 18:48
von Feuerkopf
Experten halten 2015 Ölpreis von 380 Dollar je Barrel für möglich
London (AFP) - Die Zeit niedriger Ölpreise könnte nach Einschätzung zahlreicher Experten auf lange Sicht vorbei sein. Nachden die Ölpreise in London und New York schon wieder auf historische Rekordhöhen kletterten, kursierten dazu am Montag an der Londoner Ölbörse die wildesten Spekulationen. Analysten mehrerer Großbanken erwarteten, dass der Preis für ein 159-Liter-Fass (Barrel) Rohöl in den USA über 65, 70 oder gar 75 Dollar klettern könnte. Die Investmentbank der französischen Sparkassen, Ixis CIB, schoss indes den Vogel ab: Ihre Fachleute fanden es "nicht unvernünftig", für 2015 einen Preis von 380 Dollar vorherzusehen - wobei sie zum Vergleich die Ölpreisschocks der 1970er Jahre heranzogen.
Na, wundert sich da irgend jemand? Das Öl ist eine endliche Ressource, die immer noch unverändert stark nachgefragt wird.
Wenn die Prognosen tatsächlich so sind, dann sollten wir uns mal verschärft an die Entwicklung alternativer Energien machen. So langsam lohnt sich das, langfristig sowieso.
Und wo bleibt das Drei-Liter-Auto als Norm?

Verfasst:
Mo 27. Jun 2005, 19:08
von nils.ri
Bald ist das Öl wech.
Aber erst gerstern habe ich einen Bericht über ein Wasserstoff-Auto gehört, was sogar viel effizienter als Benzin-Autos sein soll (weiß nichts genaues mehr).
Übrigens wäre Öl jetzt ne gute Anlagemöglichkeit.
Jetzt ein paar Barrel kaufen und 2015 wieder verkaufen - das dürfte sich auf jeden Fall lohnen.


Verfasst:
Mo 27. Jun 2005, 19:22
von Maglor
Der Ölmangel wird immer drastischer. Es zwar so, dass die netten Europäer wenigstens guten Willen zeigen, ihren Ölkonsum zu bremsen, während die US-Wirtschaft dies bekanntlich nicht tut...
Die "neue Bedrohung" der letzten Ölreserven sind allerdings viel mehr China und Indien, deren Einstieg ins Industriezeitalter auch den Einstieg in die Ressourcenverwertung bedeutet. Wenn Inder und Chinesen auch nur halb so viel Auto fahren würden wie wir, wären die Tage freuliches Tankens wohl für immer gezählt.
MfG Maglor

Verfasst:
Mo 27. Jun 2005, 22:57
von Traitor
Übrigens wäre Öl jetzt ne gute Anlagemöglichkeit.
Jetzt ein paar Barrel kaufen und 2015 wieder verkaufen - das dürfte sich auf jeden Fall lohnen.
Etwas ähnliches wird bereits im großen Stil betrieben. Die USA kaufen seit Jahren riesige Ölvorräte zusammen, primär aus "Sicherheits"gründen (man will die Erpressbarkeit zumindest kurzfristig senken). Dieses Manöver war in der letzten Zeit für den Großteil der Preisanstiege verantwortlich, die Fördermengen steigen derzeit noch, afaik sogar die bekannten Vorkommen.
Dass es irgendwann, und das bei direkter Extrapolation nicht in sehr weiter Ferne, vorbei sein wird, ist aber dennoch klar, und der technologische Fortschritt und vor allem die industrielle Einführung längst existenter Technologien für Ersparnis und Ersatz sollten endlich forciert werden.

Verfasst:
Mo 27. Jun 2005, 23:05
von Kacktus
Wenn Inder und Chinesen auch nur halb so viel Auto fahren würden wie wir, wären die Tage freuliches Tankens wohl für immer gezählt.
Und was würde erst Mutter Natur dazu sagen? Da ist doch folgende Meldung so erfreulich wie überfällig:
Die Volksrepublik China plant, ihre Kfz-Steuer an den Ausstoß von Schadstoffen zu koppeln; dadurch soll der Verbrauch von Benzin verringert werden.Quelle: Wikipedia.de, News

Verfasst:
Mo 27. Jun 2005, 23:14
von nils.ri
Soweit ich weiß (aus Erzählungen) kostet in Amiland Benzin auch nur so um die 60 Cent (oder jedenfalls ist es um einiges billiger als in Europa)... und die Amis regen sich trotzdem darüber auf, dass die Preise so hoch sind.

Verfasst:
Mo 27. Jun 2005, 23:32
von dmz
Ich untersuche zur Zeit die Alternativen zur Erdoelheizung im elterlichen Haus.
Da gibt es nicht so viele Moeglichkeiten.
Die Brennstoffzellen-Technik scheidet im Augenblick noch aus;
es sei denn, man koennte sich noch ein paar Jaehrchen Zeit nehmen und abwarten.
:::
Mir ist dabei klar geworden, dass Erdgas voraussichtlich nicht in Frage kommt,
da es preislich ans Erdoel gebunden ist.
Ausserdem muessten wir erst eine 20m-lange Gas-Zuleitung auf eigene Kosten an unser Haus legen lassen; -
zusaetzlich natuerlich neuer Heizkessel (Oeltanks fielen allerdings weg).
Machte Kosten von schaetzungsweise EURO 12'000; -
aber die sind auch fuer irgendeine Alternativ-Loesung erforderlich.
Gas ist allerdings aus verfahrenstechnischer Sicht nicht mein Fall (Gefahrenrisiko).
:::
Als Alternative plane ich zunaechstmal Solar-Bedachung in Verbindung mit einer Waermepumpe im Keller.
In Ergaenzung eventuell eine Isolierung der Hauswaende aussen.

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 00:24
von Feuerkopf
Interessant war ein Bericht in der Sendung "markt", vorhin, zu diesem Thema.
VW hatte schon vor knapp 30 Jahren ein Auto auf den Markt gebracht, das mit etwa 3 l Sprit auskam und eine Motortechnik hatte, die den Motor bei längeren Wartezeiten automatisch ausschaltet.
Dieselbe Technik bot der Audi A 2, das verbrauchsgünstigste Fahrzeug seiner Klasse.
Beide Wagen wurden bzw. werden mangels Nachfrage eingestellt.
Offenbar ist der Sprit immer noch nicht teuer genug.

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 00:47
von dmz
Zitat von Feuerkopf:.....Beide Wagen wurden bzw. werden mangels Nachfrage eingestellt.
Offenbar ist der Sprit immer noch nicht teuer genug.
..... oder 'Trittin' koennte mit seiner Aeusserung vor ein paar Jahren richtig gelegen haben: Benzin zu 5 DM/Ltr ;-))

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 00:51
von aleanjre
Als Technikblondine mal naiv gefragt:
Welche Nachteile mögen solche Spritgünstigen Autos haben, das das Fahrervolk sich nicht lechzend auf sie gestürzt haben? Denn ein Auto, das an Leistung und Optik den anderen nicht nachsteht, dafür aber nur 3l Sprit verbraucht, müsste doch die Offenbarung des Himmels sein?

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 01:06
von dmz
Ich meine, dass diese 3Ltr-Autos zu wenig Leistung haben
und nicht schnell genug fahren koennen .....

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 13:07
von Traitor
Und bisher sind sie in der Anschaffung sehr teuer. Genau habe ich's nicht im Kopf, aber der 3l-Lupo war/ist mehrere Tausender teurer als das normale Modell. Da überlegt man es sich eben ausführlich, ob sich die Ersparnis wirklich rechnet.
Außerdem kaufen Leute, denen es ums Sparen geht, eher größere Gebrauchtwagen als kleine Neuwagen zum selben Preis, was sich wohl erst durch die neuen Billigmodelle etwas verändern wird. Aber das sind ja auch keine 3l-Modelle.

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 13:13
von blobbfish
Hinzu kommt, dass der 3Liter Lupo auch nicht grade auf dem aktuellen Stand der Technik war. Standardmäßig wurde an quasi allem gespart, was Gewicht hat, zum Beispiel Servolenkung.

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 15:56
von Feuerkopf
Zitat von blobbfish:Hinzu kommt, dass der 3Liter Lupo auch nicht grade auf dem aktuellen Stand der Technik war. Standardmäßig wurde an quasi allem gespart, was Gewicht hat, zum Beispiel Servolenkung.
Wozu brauchst du bei einem Lupo Servolenkung? Hast du keine Muskeln?
Ich habe gerade mal bei Audi nachgeguckt. Die haben den Audi A 2 in der Produktpalette, der im Mischbetrieb 3 l/100 km braucht. Er hat 61 PS und schafft immerhin 168 Spitze. Kostet neu 19.000 €.
Das ist weder zu klein, noch zu langsam, noch zu schlecht ausgestattet, finde ich.
Hand aufs Herz: Welche Einsparungen fasst ihr ins Auge, wenn das mit dem Ölpreis so weiter geht?

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 16:30
von Maglor
Das Problem bei den Autos und ihrer Benutzung ist, dass sie von großen Teilen der Bevölkerung nicht als Gebrauchsgegenstände gesehen werden. Mal richtig Gas geben, wird da durchaus schon mal als Ausdrucksmittel verstanden. Bei im Verbrauch sparsamen Waschmaschinen gibt es vergleichbare Probleme nicht. Das merkwüridge 1-Liter-Auto, das VW vor ein paar Jahren vorstellt, konnte nur 100 km/h fahren. Sowas will doch keiner kaufen? Selbst wenn Geschwindigkeiten über 130 km/h bei der Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen wohl kaum erreicht werden, wünschen sich viele Verbraucher trotzdem, dass die Karre im Fall des Falles auf 200 kommen könnte.
Das Problem ist das alles höher, schneller und breiter werden soll; eine Entwicklung die nur durch den begrenzten Geldbeutel aufgehalten wird, doch nicht selten wird dann auch noch auf Kredite zurückgegriffen.
Zitat von dmz:Ich untersuche zur Zeit die Alternativen zur Erdoelheizung im elterlichen Haus.
Da gibt es nicht so viele Moeglichkeiten.
Eine wirklich sinnvolle Möglichkeit sind solche Warmwasser-Solar-Zellen. Sie kosten in der Anschaffung relativ wenig, im Vergleich zur Gesamtheizung; und sie lassen sich leicht bei oft ohnehin fälligen Aufrüstungen einbauen. In der Sommerzeit kann die Heizung wirklich auf absoluter Sparflamme laufen und die Badewanne wird von der Sonnenenergie aufgeheizt.
MfG Maglor

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 17:30
von nils.ri
Ich fahre einfach kein Auto, da ich wahrscheinlich wegen meiner Augen sowieso keine Führerschein machen können werde.
Ansonsten denke ich schon, dass die Technik bald nicht mehr so sehr auf das Öl angewiesen sein wird (Biomasse-, Solar-, Wind-, Fusionsenergie, Brennstoffzellen, Wasserstoffantrieb ....).

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 19:13
von Bauer-Ranger
Um Wasserstoff herzustellen braucht man Strom, dadurch brauchen wir so viele Atomkraftwerke, viel Spass damit dann. Wasserstoffantrieb bei Autos ist Schwachsinn imho... man muss nach anderen Alternativen suchen...
mfg Michi

Verfasst:
Di 28. Jun 2005, 19:18
von aleanjre
61 PS wäre für mich mehr als ausreichend. Auf der Autobahn fahre ich nie mehr als 140 km/h. Aber 19.000 Euronen ist ein heftiger Happen.
Ich als Wenig- und Kurzstreckenfahrerin müsste wahrscheinlich sagen: zu teuer.
Auf Servo würde ich nicht mehr verzichten!

Auf anderen Spielkram wie Klimaanlage, EPS etc. jederzeit.
nils.ri: Wie schlimm ist die Einschränkung der Augen denn?

Verfasst:
Mi 29. Jun 2005, 14:04
von Maglor
Zitat von Bauer-Ranger:Um Wasserstoff herzustellen braucht man Strom, dadurch brauchen wir so viele Atomkraftwerke, viel Spass damit dann. Wasserstoffantrieb bei Autos ist Schwachsinn imho... man muss nach anderen Alternativen suchen...
Die Idee der Brennstoffzelle ist ja im Grunde die Emissionsreduzierung. Ja Kohlendioxid und Co ist das einzige Abgas des Wassterstoffsautos ja Wasserdampf. Das würde auch jegliche Diskussionen über Feinstaub vol und ganz unnnötig machen. Genauso gut wie mit Atomstrom kann man Wasserstoff auch mit Solarenergie herstellen.
Im Grunde hat man mit dem Öl zwei Probleme: Die Verbrennungsgase und die Begrenzteheit des Rohstoffes
Die Ressource ist begrenzt und wird wohl noch in diesem Jahrhundert aufgebraucht sein. Man kann Öl durch Biodiesel, Biogas oder auch einfach durch Holz als Brennstoff ersetzen. Diese Rohstoffe wachsen zwar nach, ändern aber nichts aber Abgasproblem. Im Grunde wird aber bei der Verbrennung nachswachsender Rohstoffte nur so viel Kohlendioxid frei, wie die Pflanzen bei der Photosynthese vorher gebunden haben.
MfG Maglor

Verfasst:
Mi 29. Jun 2005, 16:44
von Bauer-Ranger
Die Ressourcen mit Solarzellen reichen bei weitem nicht aus, um genügend Wasserstoff herzustellen, so dass wir kein Öl mehr brauchen!!!!!!! Bei weitem!!!!!!!
Allerhöchstens bei einer weltweiten Lösung, wenn man die ganzen Wüsten mit Solarzellen zumauert, könnte es vielleicht funktionnieren. Ohne Atomkraftwerke geht es nicht. Hab ich schon oft gehört, ich meine es stand auch mal im Spiegel. Werde mich da aber nochmal genauer kundig machen...
mfg Michi