Ach, wie schlechte Augen wir doch alle haben!


Warum nicht mal über eine sinnliche Unzulänglichkeit schreiben und die Erfahrung damit?!
Als ich mit 9 Jahren zum Gymnasium kam, stellte meine Klassenlehrerin sehr schnell fest, dass ich von meinem Platz aus nicht alles lesen konnte, was an der Tafel stand.
Am darauf folgenden Sonntag standen wir in der Küche meiner Großeltern und ich konnte tatsächlich kaum die Schlagzeile der Bild am Sonntag lesen, so auf Raumdistanz.
Meine Eltern waren der Meinung, meine Kurzsichtigkeit würde sich "verwachsen" und kauften mir eine absolut unsägliche Kassenbrille, die ich zähneknirschend nur im Unterricht trug.
Als ich mit 15 in der Tanzschule einen sehr ansprechenden Typen kennenlernte und er sich auch sehr für mich interessierte, gestand ich ihm beim zweiten Treffen, dass ich eigentlich eine Brille tragen müsse. Zum Glück war er sehr verliebt in mich und ich konnte ihm mir endlich genau angucken.

Mit Anfang 20 kaufte ich mir weiche Kontaktlinsen, weil ich das Brillenschlangendasein leid war. Wirklich lieben tat ich die Dinger nie, denn es war meine intensivste Kneipenzeit und ich war zudem noch starker Raucher.
Die Linsen habe ich zwei Jahre ausprobiert, dann bin ich wieder auf Brille umgestiegen und trage sie bis heute, immer, da ich etwa - 1,5 Dioptrien habe und eine Hornhautverkrümmung. Seit einem Jahr habe ich eine Gleitsichtbrille, denn ich entwickle gleichzeitig eine Altersweitsichtigkeit und brauche eine Lesebrille. Außerdem lasse ich mich regelmäßig wegen Grünem Star untersuchen, da diese Augenkrankheit leider in der Familie liegt.
Heute habe ich überhaupt keine Probleme mehr damit, Brillenträgerin zu sein.