Als der hedonistisch gesonnene Mensch

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Ipsissimus
Dämmerung
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So 11. Sep 2005, 10:26 - Beitrag #1

Als der hedonistisch gesonnene Mensch

als den ich mich meistens empfinde, quält mich schon des längeren eine Frage, auf die eine Antwort zu finden sich für mich als äußerst schwierig erweist. Sie lautet

Welchen Lustgewinn erzielt eine Frau durch das Bügeln?

Die Frage mag flapsig erscheinen, ist aber hochernst gemeint ... hust ... also ernsthaft, meine ich. In meinem ganzen Bekanntenkreis wimmelt es jedenfalls von dieser Spezies von Frauen, die in einem Atemzug und ohne darin einen Widerspruch anscheinend auch nur zu erahnen, sich über ihre hohe Arbeitslast beschweren und bei Nachdragen nach ihrem aktuellen Tun in einer signifikant hohen Anzahl von Fällen bekunden, daß sie am Bügeln sind, für sich, für ihre Kinder, für ihre Männer.

Nun gibt es recht wenige Dinge, die mir noch gleichgültiger sein könnten als der Bügelstatus meiner Kleidung. Ich beobachte da also ein mir völlig unverständliches Verhaltensmuster. Bitte helft mir.

Ich könnte die Frage übrigens noch ausweiten auf eine weitere Beobachtung.

Was passiert in Männern, die sich alltäglich einen sogenannten "Schlips" um den Hals zwängen? Ist das ein verzeifelter Hilferuf, nach Liebe vielleicht, die subtile Ankündigung eines bevorstehenden Selbstmordes, brutale Erpressung seitens einer unbekannten Macht?

Fragen über Fragen.

janw
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So 11. Sep 2005, 10:46 - Beitrag #2

Fragen, die sich mir teils auch schon gestellt haben, gleichwohl, ich wagte sie nicht.
Vielleicht ist es, daß gebügelte Wäsche als ordentlich=Wert an sich gesehen wird, und somit wird mit Mühe beim Bügeln die Ordnung an sich wiederhergestellt. Die Mühe muss natürlich als solche geäußert werden, wie auch manche Männer ihre Frauen damit tangieren, wie mühevoll und anstrengend doch ihr Arbeitstag gewesen sei. Ein Schrei nach Wahrnehmung und Zuwendung, vielleicht.

Was den Schlips betrifft, er war das Objekt meines jugendlichen Aufbegehrens, indem Umwelt mir weismachen wollte, daß ich erst mit so richtig schön aussähe zu bestimmten Anlässen. Was mir nicht einleuchtete, zumal mir das Teil wirklich Atembeschwerden bereitet bei meinem dünnen Hals.
Ich weigerte mich irgendwann zunehmend, zum Mißfallen des männlichen Elters.
Was der Schlips soll, ist mir dabei aber auch nicht recht klar. Formal könnte er als Virilitätssymbol gedeutet werden. Er könnte auch ein Appell an andere Menschen sein, eben nicht so daran zu ziehen, daß sich der Knoten weiter zu zieht. Also eine Geste der Unterwerfung, wie wenn ein Hund einem seinen Bauch zuwendet. Eine Selbst-Unfrei-Erklärung also. Kann Mann das wollen?

Milena
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So 11. Sep 2005, 10:55 - Beitrag #3

Welchen Lustgewinn erzielt eine Frau durch das Bügeln?
..aus meiner Sicht betrachtet ist sicherlich wohl eher die Rede von einem eindeutigem Aggressionsabbau.... .schon beim Anblick des Wäschestapels sammelt die sich seit Tagen angestaute Aggresssion komplett zu einer Einheit, die sich darin äussert, dass ich mein Umfeld kurz abchecke....wo Bügeleisen, wo Bügelbrett und unschuldige Kinder genügend ausser Reichweite....
von da an kann es losgehen, angefangen in einem spezifischen Tempo,
wenn auch zu Anfangs noch bedacht und rücksichtsvoll, doch stets das Objekt nie aus den Augen verlierend, sich dem Rhythmus des Bügeleisens von rechts nach links anpassend und mit einer abtrünigen Befriedigung den kleiner werdenden Wäschestapel zu meiner Linken fixierend....von da an geht alles sehr sehr schnell, unkontrolliert, zerschwitzt und nicht mehr wirklich wahrnehmungsorientiert.....
und in diesem Zustand möge mir lieber kein Mann mit einem Schlips begegnen....

Lykurg
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So 11. Sep 2005, 11:15 - Beitrag #4

Nun, Ipsissimus, natürlich ist die Bügelpflicht Folge eines kulturellen Wettrüstens. Wer in einer frischgebügelten Hemdgesellschaft zerknittert auftritt, kann es nicht vermeiden, kritische oder verwunderte Blicke auf sich zu ziehen. Du hast inzwischen die Möglichkeit, aus diesem Kreis auszubrechen, indem du ausschließlich bügelfreie Hemden trägst.

Frauen - aber nicht nur sie - legen eben Wert darauf, daß ihr(e)/sein(e) PartnerIn ;) in der Öffentlichkeit einen gepflegten Eindruck macht. Das ist vergleichbar mit dem Hündchen, das ja auch ab und zu gewaschen und gebürstet wird. Ein gepflegtes Äußeres ist ein Statusmerkmal, es zeigt, daß für Äußerlichkeiten Zeit zur Verfügung steht - und daß man bereit ist, sich eine gewisse Mühe zu machen. Insofern zeigt sich die bügelnde Frau ihrem Umfeld als eine tüchtige und ordentliche Person.

Nebenbei ist es ein Beitrag zum öffentlichen Wohlbefinden, durch Wahrung eines gewissen persönlichen Standards die allgemeine Lebensqualität zu erhöhen. Der beste Vergleich, der mir dazu einfällt, ist, daß wir uns hier in der Matrix an unsere orthographischen Konventionen halten, versuchen, Groß- und Kleinschreibung und Kommasetzung zu beachten und durch überschaubare Sätze die Lesbarkeit zu erhöhen. ;)

Den Schlips würde ich, wenn ich zwischen deinen Vorschlägen wählen müßte, als "brutale Erpressung einer unbekannten Macht" sehen, eben als Folge konventionellen Drucks. Deine Assoziation mit Strangulation ist übrigens nicht ganz abwegig, schließlich war es etwa im osmanischen Reich nicht völlig unüblich, eine Schnur zum schnellen Aufhängen täglich um den Hals zu tragen. Die bunten Halstücher kroatischer Einheiten im 30jährigen Krieg, die dann den Begriff Krawatte geprägt haben, dienten allerdings wohl nicht diesem Zweck, sondern zur Unterscheidung. Und das hat sich eigentlich bis heute erhalten. Der Schlips ist eine Möglichkeit geworden, in der stark konventionell vereinheitlichten förmlichen Kleidung der Männer eine individuelle Note zu setzen. (Daß es ein solches Kleidungsschema für Frauen nicht gibt, mag mit der immer noch traditionell männlichen Prägung anzugtragender Berufe liegen.)

Jegliche Klarheit in dieser Frage beseitigt diese Seite, ob sie eine humoristische Absicht hat, konnte ich nicht ermitteln. :)

aleanjre
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So 11. Sep 2005, 11:21 - Beitrag #5

Lust? Ach, wäre doch Lust im Spiel! Dann würde ich wohl wenigstens etwas gewinnen! :D

Leider habe ich einen Mann geheiratet, der sich in einer beruflichen Position befindet, die ihn dazu verpflichtet, jeden Tag mit einem anderen, ordentlich gebügelten Hemd zu erscheinen. An normalen Arbeitstagen darf es dazu eine saubere, knitterfreie Jeans sein, nur gelegentlich ist er gezwungen, in Tuchhose und Schlips anzutreten.
In seiner Freizeit bevorzugt er, Gott sei dank, einfache T - Shirts. Die zwar auch eher glatt, aber nicht pendantisch. Und DIE sind bügeltechnisch in 10 Sekunden abgehandelt.

Nun habe ich auch noch zwei Töchter. Die neigen dazu, hübsche Kleider zu lieben. Leider sind verknitterte Kleider nicht hübsch. :(
Zum Glück kann ich sie bei kühlem Wetter in Jeans und Shirt in die staatliche Betreuung schicken. Und Samtkleidchen sind nicht nur besonders hübsch, sondern auch noch knitterfrei.

Ich selbst, muss ich gestehen, fühle mich in verknitterter Wäsche auch nicht wohl. Vielleicht falsche Konditionierung? Vielleicht fehlgeleitete Eitelkeit, weil ich sonst so neben meiner knitterfreier Familie herausstechen würde?

Was bislang völlig unerwähnt blieb: bügeln kostet nur die Hälfte der Mühe. Viel, viel anstrengender ist der ewige Kampf gegen das Sockenmysterium. Zwei Socken wandern in die Waschmaschine. Zwei Socken wandern in den Trockner. Auf dem Weg vom Waschkeller in die Wohnung geht eine Socke zuverlässig verloren. Warum nur tut sie das? Welche Erfahrungen macht sie auf ihrem Weg? Warum finde ich sie erst dann wieder, wenn ich längst alle Hoffnungen aufgegeben habe? Und warum, verdammt noch mal, gibt es nicht längst ein Bildreiseband von T.E.N. Nisstrumpf: "Im Land der Laufmaschen" ?

janw
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So 11. Sep 2005, 11:48 - Beitrag #6

Nun ja, Bügeln für einen gepflegten Eindruck für einen guten Eindruck - sicher ein Motiv.
Vielleicht ist das grundlegende Motiv aber auch die geistige Okkupation der Bügelnden, die damit verbunden ist, diese an Gefährlicherem hindert, Denken zum Beispiel oder bestimmter Lektüre. :rolleyes:
Einen Hund zu kämmen, ist dagegen objektiv nützlich und sinnvol.

Der Schlips setzt in der Tat eine prsönliche Note, böse Zungen könnten es auch individuellen Anstrich einer geistigen Uniformität nennen. Zumindest in weiteren Teilen.

Lykurg, die Seite ist nur falsch aus dem Koreanischen übersetzt;)

alea, die Socken verschwinden nicht einfach, sie wechseln nur ihre Dimension im Raum-Zeit-Kontinuum, sie stellen ja formal ein Modell des Universums dar.
Fragt sich nur, warum Hawking seine Füße in Nußschalen steckt...

aleanjre
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So 11. Sep 2005, 11:55 - Beitrag #7

Ich muss hier grundlegend klar stellen, dass ich beim bügeln ausgesprochen gut denken kann. Als völlig geistlose Routinetätigkeit beschäftigt es lediglich die Arme. Ich bin völlig sicher, dass die Gründung der Suffragetten eng mit dem Schwingen des Plätteisens zusammenhängt, und könnten wir Jeanne d'Arcs Geist beschwören, würde sie bestimmt sagen, dass sie gerade Wäsche wusch, als ihr das allererste Mal der Gedanke kam, gegen Engländer zu kämpfen.

Warum spricht sie nicht mit mir, diese Socke, nach ihren Raum - Zeit - Erlebnissen? Bin ich ihrer nicht würdig? Diene ich ihr nicht eifrig genug? Ich wärme sie doch an meinem Fuß, wasche sie, gebe wirklich mein Bestes, ihr einen passenden Gefährten zu finden. Warum verschmäht sie diesen?

Ipsissimus
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So 11. Sep 2005, 11:58 - Beitrag #8

mensch erkennt, in welche Tiefen der Philosophie und der Kosmologie solche anscheinend alltäglichen Verrichtungen führen^^

C.G.B. Spender
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So 11. Sep 2005, 13:43 - Beitrag #9

Extrembügeln

Nix da! Bügeln ist Männersache! Die pseudohemdsärmeligen Zupftätigkeiten der gemeinen Weiber sind nichts im Vergleich zum echten harten Männerbügeln, oder zumindest zum Extrembügeln!

Hier am Südpol:
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Milena
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So 11. Sep 2005, 13:58 - Beitrag #10

verständlich,
ist ja auch weit und breit keine Frau in der Nähe
zum Abreagieren... ha ha^^

janw
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So 11. Sep 2005, 14:29 - Beitrag #11

alea, Deine Sicht lässt das Bügeln in einem neuen Licht erscheinen. Vielleicht war es ja gerade das, was den Frauen den Kopf frei gab für neue Gedanken. Hätten das die Männer mal gewußt, die das Bügeleisen erfanden ;)

Die Socke liebt vielleicht die Vielfalt, statt den schwarzen Gefährten von immer mal den witzigen Ringelsocken. Auch Universen mögens bunt :P

e-noon
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So 11. Sep 2005, 14:31 - Beitrag #12

Also einmal... nicht nur Frauen bügeln ^^ wenn auch meistens besser.
Auf diesselbe Frage (wieso bügeln?) ist mein Schatz gestoßen, als ich seine T-shirts bügeln wollte (Arbeitsteilung - er hat die Wäsche zusammengefaltet). Da ich meine Sachen gern gebügelt habe, weil sie zerknittert meinem kritischen ästethischen Empfinden einfach nicht standhalten, habe ich dann einfach meine Sachen gebügelt und seine nicht. Bügeln ist zwar keine schöne Arbeit (man sollte sie, wo es geht, durch Knitterschutz ua. umgehen), aber Fensterputzen, Staubsaugen und ähnliches auch nicht, das man für mehr Ordnung und Sauberkeit doch ebenfalls in Kauf nimmt.
Warum Frau für die Kinder bügelt, ist klar - die sollen ja in Grundschule oder sonstwo nicht ausgelacht werden, und schließlich steht ein Ruf als treusorgende Mutter auf dem Spiel.

Zu Krawatten kann ich nicht so viel sagen ^^ Manche müssen sie von Berufs wegen tragen (sieht auch meistens gut aus, finde ich), andere, wie zB. mein Opa, fühlen sich wohler damit, weil sie es als das einzig passende Accessoire für ihre Kleidung empfinden ^^ Wer es stört und es nicht muss, kann es ja einfach lassen :)

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So 11. Sep 2005, 18:01 - Beitrag #13

Milena, wie denkst du denn über die Männer? :|

Außerdem ist Bin Laden auch sehr häuslich, selbst draußen.

Milena
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So 11. Sep 2005, 18:27 - Beitrag #14

ich..?:naja: ,..
na, ja.......
denken wäre da etwas übertrieben.....^^
aber ansonsten,
auch in mir, ach wohnen zwei Seelen in der Brust...^^

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So 11. Sep 2005, 19:06 - Beitrag #15

Zwei Seelen, soso...

Naja, es ist durchaus möglich ambivalente Gefühle gegenüber den Mitmenschen zu haben, da es z.B. auch Vorteile hat, alleine zu sein.

janw
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So 11. Sep 2005, 19:44 - Beitrag #16

Spender, wenn schon Bin Bügeln ;)

Zwei Seelen, die mit einer Zunge reden, ach, das lob ich mir.

C.G.B. Spender
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Mo 12. Sep 2005, 00:40 - Beitrag #17

Kleider bügeln die Menschen

"Zwei Seelen, die mit einer Zunge reden"? Führt so etwas nicht früher oder später zu einer gespaltenen Zunge? :crazy:

Bin Bügeln ist cool. Unterwasserbügeln ist jedoch noch besser, auch bekannt aus diversen James Bügel Filmen.

Ach ja, Krawatten kann ich immer noch keine binden, d.h. ich habs wieder verlernt. Mit Bügeln habe ich keine Probleme. Auf dem Red Rock in Australien habe ich mal die Steckdose dafür gesucht, aber außer Elefantenknochen und einem verrosteten Manta nichts weiter finden können. Im Mantaradio-CD-Wechsler war noch eine Pop-CD aus den 80zigern Jahren, u.a. mit David Bowies "Let's dance" und den "Earthsongs", eine Kompilation von Didgeridoo Klängen. Als ich die Earth Songs laufen ließ, fing die Erde an zu beben und aus dem Sand der Wüste tauchte ein Stalker auf, ein dreibeiniges Maschinenwesen, 50 Meter hoch. Es roch nach Erde.

"Ich bin gekommen, um dir beim Bügeln zu helfen!", tönte es von oben und ein Metallrüssel fuhr hinab bis neben das Bügelbrett. Ich erkannte eine dreifach-Steckdose.

Und wenn sie nicht gebügelt wurden, dann bügeln sie noch heute.

janw
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Mo 12. Sep 2005, 01:58 - Beitrag #18

Elefantenknochen in Australien, sehr verwunderlich...

Die gespaltene Zunge hat schon einen Bart, so Eva einen hatte, und so hatte sie vielleicht auch ambivalente Gefühle gegenüber ihrem Mitmännchen. Welch Glück, daß sie keine Spinne war.

Heute ist die Zunge vereint und die Brust zum Ort der Seelen gereift, die eigentlich Herzen sind. Denn alles ist meta.

Feuerkopf
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Mo 12. Sep 2005, 10:27 - Beitrag #19

Bügeln ist die einzige Haushaltstätigkeit, die ich nicht komplett doof finde.
Sie kann was Kontemplatives haben, durch ihre Gleichförmigkeit. Oder ich lausche dem Radio, bzw. ich gucke parallel dazu Fernsehen. Das geht wunderbar. Meine Mutter pflegte sich gern beim Bügeln mit uns zu unterhalten. Das war auch nicht schlecht.

Außerdem ist das Bügeln eine Versinnbildlichung der hausfraulichen Sissyphos-Arbeit: Man hat den Bügelkorb leer, um ihn anschließend wieder zu füllen. Es hat was zyklisches, also was sehr weibliches. :cool:

Inzwischen bügle ich bestimmte Teile der Wäsche längst nicht mehr, aber T-Shirts aus Baumwolle knittern einfach zu schlampig. Und ich lasse meinen Mann auch nicht vor die Schülerwelt treten, ohne seine Oberhemden geplättet zu haben. Bei vier Personen kommen einfach viele Klamotten zusammen, die wenigstens ein bisschen behandelt werden wollen.
Außerdem gestehe ich: Es ist geil, anschließend den bewältigten Wäscheberg ordentlich gestapelt bzw. aufgehängt zu sehen.
Und Atlantis ist dann ein bisschen näher...

Alea,
das Phänomen der vagabundierenden Socken ist noch mal ein Extra-Thema.

Ipsissimus
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Mo 12. Sep 2005, 11:50 - Beitrag #20

könnte es sein, daß das Phänomen der vagabundierenden Socke auf eine tiefe Beziehungskrise des Sockenpaares hindeutet? Haben sich die Socken überhaupt gekannt, als sie zu einem Paar zusammengefügt wurden? Hatten sie genügend Zeit für sich, oder wurden sie gleich durch die Anforderungen der schnöden Arbeitswelt gezwungen, ihre Gemeinsamkeit zugunsten merkwürdiger Gerüche im Zwischenzehenmilieu aufzuopfern?

Vielleicht bedarf es eines Sockenbeziehungstherapeuten ...

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