Seite 1 von 1

Seid ihr bereit....?

BeitragVerfasst: Mi 28. Sep 2005, 09:01
von Aydee
Ich dachte heute morgen auf dem Weg zur Arbeit, dass ich in diesem thread gar nicht hätte schreiben dürfen. Dürfen im Sinne von: was dort von mir Geschrieben, ist nichts weiter als Sehnsucht, Wunschdenken.... wattweißich. Gegenstandslos, da eine einzige "Vorbedingung" fehlt. Die wichtigste überhaupt. Denn selbst wenn alles wie gewünscht eintreten würde, könnte ich nicht.

Daher die Frage:
Seid ihr bereit jederzeit zu sterben? Das was ist, zurückzulassen. Dem was nicht ist, nicht nachzusehnen/wünschen....

Denn selbst wenn alles wie gewünscht eintreten würde, könnte ich nicht loslassen. Jetzt.
Gibt da nen Song, in dem heißt es:
And the things you can't remember tell the things you can't forget...

BeitragVerfasst: Mi 28. Sep 2005, 09:46
von aleanjre
Sterben ist eine Ausnahmesituation. Etwas, auf das man sich nicht wirklich vorbereiten kann, denn es gibt nicht die Möglichkeit, es zu üben.
Wenn der Tod dich einfach wegreißt, durch ein Unglück, eine Krankheit... dann stellt sich nicht die Frage, ob man bereit ist. Ob man nun losgelassen hat oder nicht, mit einem Lächeln im Gesicht oder schreiend vor Angst oder Schmerz, ob am Leben klammernd, weil man zurückbleiben will, oder entspannt daliegend, bereit für das nächste große Abenteuer: du wirst mitgenommen.
Wenn der Tod sich anschleicht, und dir die Möglichkeit gibt mit ihm zu kämpfen, liegt es an dir selbst, ob du ins Gefecht ziehst, oder dich demütig ergibst. Vielleicht kannst du ihn besiegen, für Tage, Wochen, oder sogar einige Jahre!
Wenn du von Menschen zum Tode verurteilt wirst, liegt es ebenfalls in deiner Hand, wie du deine letzten Stunden verbringst: mit Abschied, Wehmut, resümieren - oder Verzweiflung, Angst, sich auflehnen...
Etwas anderes ist es wohl, wenn du beschließt dich selbst zu töten, obwohl dein Körper gesund und stark genug für noch viele Jahre ist...

Jetzt, hier, in diesem Moment, wo ich sitze und schreibe, bin ich weit entfernt vom Tod. Ich lebe, ich hoffe, ich träume, ich plane, ich wünsche, ich denke - unendlich viele Dinge. Wenn ich gleich aufstehe, um etwas zu trinken, könnte ich ausrutschen und mir das Genick brechen. Diese Möglichkeit wird mich jedoch nicht davon abhalten, trinken zu wollen. Oder weiterhin zu leben, hoffen, träumen, planen, wünschen und denken.

BeitragVerfasst: Mi 28. Sep 2005, 10:16
von Aydee
Sterben ist eine Ausnahmesituation. Etwas, auf das man sich nicht wirklich vorbereiten kann, denn es gibt nicht die Möglichkeit, es zu üben.

Ist es das? Eine Ausnahmesituation?
Trifft doch früher od später jede/n von uns (mal Maurice' und Ipsi's Einspruch großzügig beiseite feg :-)) Also wenn jede/r von uns weiß und verinnerlicht hat, dass er/sie irgendwann sterben WIRD, kann er/sie sich doch darauf vorbereiten. Klar, nicht auf das WIE (jedenfalls nicht mehr als durchspielen, falls jemand das möchte), aber sehr wohl auf das DASS....
(das mit dem Üben - da geb ich dir recht :-))


Wenn der Tod dich einfach wegreißt, durch ein Unglück, eine Krankheit... dann stellt sich nicht die Frage, ob man bereit ist.

imo - Doch. Auch, oder vielleicht gerade dann.

Wenn der Tod sich anschleicht, und dir die Möglichkeit gibt mit ihm zu kämpfen, liegt es an dir selbst, ob du ins Gefecht ziehst, oder dich demütig ergibst. Vielleicht kannst du ihn besiegen, für Tage, Wochen, oder sogar einige Jahre!

Letztendlich kann ihn niemand besiegen. DAs wäre nur ein Aufschub. Aber vielleicht auch nicht. Lebenszeit. Was wenn dieser Aufschub eh eingeplant wäre...? :-)

Warum dann also kämpfen? Warum nicht akzeptieren DASS man sterben WIRD.
Warum dann kämpfen? Warum Abschied nehmen (wovon?)? Warum Wehmut? Warum Verzweiflung? Warum Angst?
Wenn es doch etwas ist dass zum Leben einfach gehört.... Warum kann der Tod nicht genauso akzeptiert werden wie zum Beispiel eine neue Freundschaft....? Die Geburt eines Kindes....? Warum nicht darüber freuen...? (ist das "pervers"?)

Selbstmord möchte ich bei meiner Frage ausschließen, weil ich da etwas "andere" Ansichten zum Selbstmord habe (fürchte ich)



Ich glaube mein Wunsch wäre schmerzfrei zu sterben
Wie weit dieses "schmerzfrei" tatsächlich "ohne Schmerzen" bedeutet bin ich mir nicht sicher. Vielleicht auch nur ein "meine Schmerzgrenze bitte nicht überschreitend" ....

BeitragVerfasst: Mi 28. Sep 2005, 14:20
von Die Maschine
Ich bin noch nicht bereit zu sterben, und außerdem mache ich mir darum keinen Kopf, da ich erst 18 bin und auf natürlichem Wege noch ein langes Leben habe. Außer ich werde schwer krank wovon nicht auszugehen ist.

Deswegen mach ich mir noch keine Gedanken, was im Jenseits passiert, oder über das Sterben generell, denn wenn ich alt bin oder eben schwer krank, hab ich noch genügend Gelegenheit darüber nachzudenken... oder auch nicht!

Im Moment jedoch sehe ich keinen Grund, warum ich zum Sterben bereit sein sollte.

BeitragVerfasst: Mi 28. Sep 2005, 15:04
von Anaeyon
Gut das du Selbstmord ausgeschlossen hast, sonst würde ich ja sagen.

Wenn ich einfach, nicht von einer Krankheit bedingt, sterben würde, dann wäre ich dafür sicher nicht bereit.
Wenn ich mir jedoch eine Pistole an den Kopf halten würde, dann hätte ich die Wahl, sie wegzulegen oder mich bereit zu machen.

Aber wenn ich wirklich keine Wahl habe, dann bin ich nicht bereit. Bereit tot zu sein bin ich, kein Problem. Aber zu sterben? Nein.
Ob es pervers ist, sich über den Tod zu freuen? Nein, warum sollte es? Ich freue mich über die Sicherheit.