Erinnerungslücken

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Aydee
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Fr 11. Nov 2005, 15:36 - Beitrag #1

Erinnerungslücken

Wie erinnert man sich woran man sich nicht erinnern kann?

Wie kann ich meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen? Da gibt es eine "Erinnerung", ein Bild aus der Vergangenheit, das einfach nicht klar werden möchte. Das mir einfach nicht zeigen möchte was geschehen ist. Dem woran ich mich erinner, trau ich nicht. Es fühlt sich manchmal wie eine aufgesetzte... gebastelte Erinnerung an. Wie komme ich an das darunter heran...? Habt ihr hierfür "Strategien", Tipps....?

janw
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Registriert: 11.10.2003
So 13. Nov 2005, 13:48 - Beitrag #2

Tja...da musste ich mich auch erstmal... erinnern, hatte ich soetwas auch mal?
Ich meine, weniger extrem.

Ich denke, man sollte das Umfeld abklopfen. Wann war das, worum es mir geht? Wo war das? Kann das sein, daß ich damals dort war? Wer war noch dort?
Und dann vielleicht wieder den Ort aufsuchen, wenn das noch geht, oder seine Nähe. Vielleicht weckt das dann andere Bilder, die das Gesuchte wie ein Puzzle umgeben. Oder es ausschließen, zum Trugbild machen.

Eine andere Methode ist der geistige Weg. Such Dir einen Menschen, dem Du vertraust, der Dir durch Trance oder Meditation, vielleicht auch durch Psychoanalyse, eine Tür zu Deiner Vergangenheit öffnet.
Vielleicht ein guter Weg, wen derjenige Dich dann auffangen kann.
Denn manches ist bewußt verdrängt, um nicht dem Schrecken täglich ins Auge zu sehen...

Feuerkopf
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Beiträge: 5707
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Mo 14. Nov 2005, 13:37 - Beitrag #3

Erinnerungen darf man nur bedingt trauen.
Sie verändern sich, im Laufe der Jahre. Auch bewertet man sie immer anders, nämlich vom aktuellen Befindlichkeitsstandort aus.
Hinzu kommt, dass Erinnerungen auch manipulierbar sind. Es gibt Tests, in denen Menschen Erinnerungen suggeriert wurden und sie schworen Stein und Bein, so und nicht anders sei es gewesen. Das macht Zeugenaussagen auch so problematisch.

Eine meditative Stimmung hilft sicherlich, sich zu erinnern. Versuch, das Gefühl erneut zu beschwören, mit dem die Erinnerung verbunden ist. Vielleicht gibt es typische Gerüche, denn die Geruchserinnerung ist eine der stärksten, da ältesten im Gehirn.

Wenn es dir wirklich ganz wichtig ist, dich zu erinnern, so kann tatsächlich ein Psychotherapeut weiter helfen. Es gibt Techniken, Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen.
Aber immer ein bisschen misstrauisch bleiben! Man neigt dazu, sich auch selbst zu beschummeln. Eine meiner Lieblingserinnerungen hat sich nach gut 30 Jahren als zwar korrekt, aber in der Bewertung ganz anders herausgestellt.

Ich bin auch davon überzeugt, dass das Gehirn nicht zwischen realen Erlebnissen und Traumerlebnissen unterscheidet. Je nach Realitätsnähe eines Traumes kann auch das dort erlebte als Erinnerung abgespeichert werden. Ist mir alles schon passiert.;)


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