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Zeitmanagement

BeitragVerfasst: Di 5. Sep 2006, 20:51
von janw
Ich erhielt eben diese Geschichte über das Management von Zeit und anderen Ressourcen. Vielleicht bietet sie ja Stoff für eine Diskussion...

Die Geschichte vom Blumentopf und dem Bier

Wenn die Dinge in deinem Leben immer schwieriger werden, wenn 24
Stunden im Tag nicht genug sind, erinnere dich an den "Blumentopf und
das Bier". Ein Professor stand vor seiner Philosophieklasse und hatte
einige Gegenstände vor sich. Als der Unterricht begann nahm er wortlos
einen sehr großen Blumentopf und begann diesen mit Golfbällen zu
füllen. Er fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei. Sie
bejahten es. Dann nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen
und schüttete diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte und die
Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann
fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei. Sie
stimmten zu. Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und
schüttete diesen in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten
verbliebenen Freiraum. Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei.
Die Studenten antworteten einstimmig "ja". Der Professor holte zwei
Dosen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete den ganzen Inhalt in
den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern
aus. Die Studenten lachten. "Nun", sagte der Professor, als das Lachen
langsam nachliess, "Ich möchte, dass Sie diesen Topf als die
Repräsentation Ihres Lebens ansehen. Die Golfbälle sind die wichtigen
Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre
Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens,
welche, falls in Ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese
verbleiben würden, Ihr Leben trotzdem noch erfüllend wäre. Die
Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit,
ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten.
Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben", fuhr der Professor fort,
"hat es weder Platz für die Kieselsteine noch für die Golfbälle.
Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in
Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die
wichtigen Dinge. Achten Sie auf die Dinge, welche Ihr Glück gefährden.
Spielen Sie mit den Kindern. Nehmen Sie sich Zeit für eine
medizinische Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es
wird immer noch Zeit bleiben um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu
erledigen. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die
wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur
Sand." Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn
das Bier repräsentieren soll. Der Professor schmunzelte: "Ich bin
froh, dass Sie das fragen. Es ist dafür da, Ihnen zu zeigen, dass,
egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, egal was auch immer
passiert, das jeder Zeit noch Platz ist für ein oder zwei Bierchen."

BeitragVerfasst: Di 5. Sep 2006, 23:53
von Da-Fe
Schöne Geschichte. Besonders das Ende... :P
...hmm Diskussion: Was kann man anderes sagen, als: er hat Recht. Bis auf vllt die Tatsache, dass für manche die Golfbälle andere Dinge sind, die er als Kleinigkeiten abtut. Es mag ja Menschen geben, die ohne 3 Stunden täglich ihrem Hobby zu widmen nicht in der Lage sind ein gut laufende Beziehung zu führen.

BeitragVerfasst: Mi 6. Sep 2006, 15:09
von Ipsissimus
ich mag eigentlich für ne Sache, die mehr mit Weisheit als mit allem anderen zu tun hat, keinen so häßlichen Begriff wie "Management" verwendet sehen^^

hinter Management steht Druck, steht Leistungserpressung bis zum letzten Tropfen udgl. und was die Geschichte beschreibt, ist eher das genaue Gegenteil von Management. Mag sein, daß ein paar technische Aspekte ähnlich sind, aber die Intention hinter modernen Zeitmanagementstrategien lautet nicht "Zeit für´s Wesentliche", sondern "mehr Zeit, um noch mehr zu leisten"

BeitragVerfasst: Mi 6. Sep 2006, 20:33
von fanvarion
Ich finde den Text klasse, die Aussage ist schön.

Sie ist nicht ganz umsetzbar, denn Geld regiert die Welt, aber sie ist anwendbar auf das eigene Leben.

Wie Da-Fe schon schrieb, was bei wem die Golfbälle und was die Kieselsteine sind dürfte sich in Nuancen unterscheiden.

fan

BeitragVerfasst: Do 7. Sep 2006, 10:31
von Lykurg
Daß die Studenten in der Geschichte dreimal einstimmig zustimmen (obwohl sie die Gegenstände auf dem Tisch ja sehen können!), erfüllt mich mit einiger Besorgnis. Ist es mit den Philosophen schon so weit gekommen? Eine Folge der neuen stromlinienförmigen Studiengänge? ;)
Aber nein: Die Vorlage ist englischsprachig. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

"Über den Umgang mit Zeit und anderen Ressourcen"? Denn daß Management dazu führen kann, daß knappe Dinge knapper werden, entbehrt nicht ganz der Grundlage.

@fanvarion
Ich halte die Moral von der Geschicht' trotz und wegen der Bedeutung des Geldes für wesentlich. Der Umgang mit Geld ist ein bedeutsamer Teil des Inhalts dieses Blumentopfes (bzw. 'mayonnaise jar', wegen Durchsichtigkeit und mangels Loch im Boden irgendwie auch besser geeignet...); auch Geld gehört zu den Dingen, dessen Bedeutung im Leben persönlich gewichtet werden muß, das einen ihm gemäßen Platz bekommen sollte, ohne Selbstzweck zu werden, und ohne den Platz für andere Dinge aufzubrauchen.

BeitragVerfasst: Do 7. Sep 2006, 12:16
von janw
Ipsi, ja bei dem M-Wort überkommt mich auch jedes Mal ein sehr ungutes Gefühl, und doch...die mediale Giftverspritzung macht, daß mensch von seinem Sensus verlassen wird^^
Was soll ich tun, Meister?

So gesehen gilt das dann auch für den Ressourcen-Begriff...ist die Endlichkeit der Zeit, ihre Nichtvermehrbarkeit und unser Bedarf nach ihr notwendiges Kriterium für ihre Werthaltung, oder ist nicht ihre bloße Existenz schon hinreichend, um einen achtungsvollen Umgang mit ihr zu fordern?