Ipsissimus,
du kannst mich nicht enttäuschen, dafür halte ich zu große Stücke auf dich, es geht einfach nichts über die bestechende Logik eines Zirkelschluss'. ^^
Außerdem hast doch schon schön argumentiert, du wirst mir sicher beipflichten, dass sich einer Diskussion zu verwehren schlechter ist, als in dem Vorhaben zu scheitern andere zu überzeugen, was ja der ursprüngliche Sinn einer Agumentation ist. Ich respektiere natürlich, wenn du moralische Vorbehalte nicht zur Diskussion stellen willst, oder den Sinn einer Diskussion vom Grundsatz her in dieser Thematik anzweifelst. Aber selbst wenn das Ende kein Konsens ist, so kann die Argumentation an sich schon neues Wissen und neue Perspektiven eröffnen und profitabel sein. Zumindest für mich und da ich ein gesunder Egoist bin ist das mein Hauptinteresse. ^^
ist die Relativierung des Kolonialismus unter historisch-praktischen und Nützlichkeits-Aspekten.
Mir persönlich geht es nicht um eine Relativierung eines Unrechts, es geht mir darum historische geschehnisse nicht aufgrund der damit verbundenen Ungerechtigkeit nur aus einem Blickwinkel zu betrachten, Vorteile des Kolonialismus zu diskutieren impliziert weder diesen gutzuheißen, noch das Unrecht zu relativieren. Sollte ich den Eindruck vermittelt haben, das wäre mein Anliegen, habe ich mich schlecht ausgedrückt.
Aber genauso absurd, wie mir eine Relativierung dessen, was im Dritten Reich geschah, vorkäme, nur weil ja damals die Autobahnen gebaut wurden und den Arbeitslosen Arbeit gegeben wurde, genau so absurd erscheint mir eine Relativierung des Kolonialismus unter sachlichen Aspekten.
WAAAAHHHHH! Ipsissimus, du Tor (entschuldige), wie kannst du sowas sagen, weißt du etwa nicht, dass die Maxime des Jewish Council derartige Ketzerei explizit verbietet, die sakrosankte Maxime "Eine Leugnung der Einzigartigkeit des Holocaust, auch und insbesondere durch Anstellen von Vergleichen, kommt der Leugnung des Holocaust an sich gleich" gilt uneingeschränkt. Entschuldige dich sofort fernmündlich bei Weißnase Friedmann sonst wirst du exkommuniziert, dir wird die Staatsbürgerschaft aberkannt, dein IQ wird dauerhaft um 57,28 Punkte gesenkt und du wirst als Antisemit gebrandmarkt...
Ich hoffe du nimmst mir die minimalen humoristschen Implikationen nicht übel, aber ich plädiere keinesfalls für eine Relativierung einer Schuld, ich wünsche mir nur eine Diskussion aus mehreren Perspektiven.
Ich bin alles, nur nicht naiv, vielleicht kannst du mir das glauben.
Wenn ich das nicht wüsste, würde ich kaum darum betteln, dass du dich an der Diskussion beteiligst.
Derzeit bewegen wir uns offenbar in einer Zeit, in der die subtileren Methoden überwiegen - wobei ich mich gar nicht über die "Intelligenz" dieser "Subtilität" lustig machen will, sie reicht offenbar aus - aber das macht die Sache nicht weniger perfide.
Dem stimme ich absolut zu, Kolonialismus firmiert heute als Handelsvertrag, diplomatische beziehung oder Sanktion. Dass die Folgen nicht weniger fatal sind liegt auf der Hand und wird nicht durch den enormen Vorteil für die Weltmächte gemindert.
Nur weil wir, die Erben, Nutznießer und vor allem Rechtsnachfolger, glauben, daß diese "alten" Geschichten mal vorüber sein müssen - hauptsächlich weil wir nicht mit den weiß Gott berechtigten Regressansprüchen dieser Länder belastet werden wollen - sind diese Geschichten noch lange nicht vorbei. Sie gehen weiter, und wir schulden diesen Ländern alle unsere Behaglichkeit und allen unseren Luxus. Und damit hätten wir nur das Materielle gut gemacht, nicht die Schmerzen und das Leid bezahlt.
Dem stimme ich auch zu, aber ich begebe mich jetzt in die Gefahr jeglichen Respekt zu verlieren und formuliere ketzerisch, wie ich bin:
Das Leid, der Schmez und die Schäden an Gesundheit und verlorenen Menschenleben sind nicht wieder gutzumachen, auch nicht durch materielle Zuwendungen, unabhängig von deren Ausmaß. Die Aufgabe, die ich als Rechtsnachfolger für mich sehe, ist di Verpflichtung Gewährsmann zu sein, das derartiges sich nicht wiederholt, Aufklärungsarbeit zu leisten, in den Dialog einzutreten, Wissen zu erwerben und es weiterzugeben um Prävention zu betreiben. Auch in 1000 Jahren wird die Schuld nicht abgegolten sein weil sie nicht abgegolten werden kann, aber man kann aus Fehlern lernen und das ist die Aufgabe, die ich dem Rechtsnachfolger zuweise, statt sich im florienden Ablasshandel Pseudo-Absolution zu erstehen sollten die dringend notwendigen Schritte zur Prävention kompromisslos und entschieden angegangen werden.
Nein, ich weigere mich, im Duktus und nach Vorgabe der Vernunft der Mächtigen über diese Dinge nachzudenken
Dann diskutieren wir außerhalb dieses Duktus, wir diskutieren unabhängig von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erwartungen, weder moralinsauer noch (regel)utilaristisch wenn du möchtest. Falls nicht ist ein einfaches Nein ausreichend, es bedarf keiner Rechtfertigung, um das Offensichtliche explizit zu erwähnen. ^^