Brauche Hilfe: Motorradfahren - Lebenstraum gegen elterliche Angst

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Da-Fe
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Di 23. Jan 2007, 17:28 - Beitrag #1

Brauche Hilfe: Motorradfahren - Lebenstraum gegen elterliche Angst

Aufgrund der Tatsache, dass ich da irgendwie selber schlecht allein mit klar komme, möchte ich euch nun um Rat bitten. Folgendes Problem:

Soweit ich weiß war ich schon immer fasziniert von motorisierten Zweirädern, wollte schon mit 13 Mofa fahren (was ich mit 15 dann glücklicherweise nicht durfte - ich meine wie kacke sind Mofas? ^^) und habe dann, nach ewigen Diskussionen, mit 16 den Führerschein Klasse M (Roller, Mokick etc.) machen dürfen. Meine Eltern wollten mir damit etwas mehr Unabhängigkeit geben, was mir sicherlich auch gut getan hat. Nun steht mein 18. Geburtstag bevor und ich möchte meinen Traum vom Motorradfahren verwirklichen und habe daher gestern mit dem Führerscheinmachen angefangen, was zur Folge hatte, dass sowohl meine Mutter, als auch mein Vater sich in tränenreichen langen Gesprächen an mich wendeten, um mir das ganze irgendwie auszureden.
Ich bin mir völlig bewusst darüber, wieviel gefährlicher Motorradfahren gegenüber bspw. Autofahren ist (ich meine etwas vom Faktor 7 gelesen zu haben), aber ehrlich gesagt ist MIR das nahzu völlig egal. Ich möchte Motorrad fahren und es gibt kaum etwas, was ich mir vorstellen kann, was mir ähnlich viel spaß bereiten wird (wenn man von schwierig realisierbaren Dingen wie Fallschirmspringen absieht). Nennt mich von mir aus korrumpiert von Werbung oder ähnlichen Dingen, aber für mich verkörpert Motorradfahren Freiheit und Lebensfreude und an zweiterem mangelt es mir momentan leider etwas.
Meine Eltern hingegen haben (und das will ich ihnen keinesfalls verdenken) nur riesige Angst um ihren Sohn. Sie sehen im Motorradfahren mein Todesurteil oder den bereit stehenden Rollstuhl. Mein Vater fährt selber eine Honda Silver Wing, das ist zwar per Definition ein Großroller und kein Motorrad, hat aber mit 53 PS schon 2 mal so viel Leistung wie für mich anfangs zulässig. Er würde dieses Hobby jedoch, wenn ich das fordern würde sofort an den Nagel hängen. Er hat mir auch vorgeschlagen alte Trecker auf vordermann zu bringen oder ähnlich verrückte Dinge zusammen zu machen, nur damit ich nicht Motorrad fahre.
Mich lässt dieses Verhalten meiner Eltern natürlich keineswegs kalt, ganz im Gegenteil, seit gestern gehts mir einfach nur mies, aber ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Meinen Traum verwirklichen und meine Eltern damit unglücklich machen? Dabei immer wissen, dass WENN mir was passiert, sie sich die Schuld daran geben würden? Oder es bleiben lassen und ständig darüber nachdenken, wie gerne ich das doch machen würde und wie glücklich es mich vermutlich machen würde.
Wer beschneidet hier wessen Freiheit mehr? Und warum können meine Eltern nicht für sich akzeptieren, dass ich das möchte, mir Schutzkleidung schenken und mich bitten im Gedanken an sie immer vorsichtig zu fahren.

Es mag einigen oder sogar den meisten von euch vielleicht nicht ganz leicht fallen, sich in meine Lage zu versetzen, aber ich bitte euch wirklich einfach um Rat und eure Meinung.

Danke schonmal.

Lykurg
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Di 23. Jan 2007, 18:15 - Beitrag #2

Hmmm, ich empfand nie diesen Wunsch, kann es aber nachvollziehen - wie auch die Angst deiner Eltern. Ein Bekannter von mir hatte in über die Jahre schon diverse Unfälle, die jeweils glimpflich ausgingen; ein anderer hat sein Motorrad sofort verkauft, als er heiratete...

Gerade wenn dein Vater selbst fährt, steht ihre Möglichkeit, dich davon abzubringen, auf tönernen Füßen. Allerdings ist aufgrund deines Alters und zu erwartender Charakterzüge ;) das Fahren noch ein gutes Stück riskanter - nun ja. Ich kann dir schlecht helfen, sie zu überzeugen, dir nur raten, das weiter zu versuchen, weil es sicherlich nicht das letzte Mal ist, daß du dich aus den elterlichen Fleischtöpfen nähren willst... ;)

Und selbstverständlich würde ich NUR mit 0,0 Promille und gut ausgeschlafen fahren. Auch an deiner Stelle. :cool:
(Ist nur die Frage, ob sich die Anschaffung dann noch lohnt.) :angel:

Da-Fe
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Di 23. Jan 2007, 18:22 - Beitrag #3

Zitat von Lykurg:Allerdings ist aufgrund deines Alters und zu erwartender Charakterzüge ]

Das ist auch eines der Lieblingsargumente meines Vaters.
Meine Antwort darauf (in meinem jugendlichen Leichtsinn^^): Ich bin zwar risikofreudig, aber nicht dumm oder wahnsinnig und ich bin zwar wagemutig, aber (imo^^) nicht leichtsinnig. Und es liegt definitiv nicht in meinem Interesse durch einen selbstverursachten Unfall im Sarg oder Rollstuhl zu landen (das wär für mich eindeutig als Dummheit aufzufassen).

Zitat von Lykurg:Und selbstverständlich würde ich NUR mit 0,0 Promille und gut ausgeschlafen fahren. Auch an deiner Stelle. :cool:
(Ist nur die Frage, ob sich die Anschaffung dann noch lohnt.) :angel:

Lyki! Soooo schlimm bin ich nun auch nicht xD
Btw: Ich fahre äußerst ungern müde/verkatert Auto oder Mopped, alkoholisiert schon gar nicht. Fühle mich dann einfach nicht im vollbesitz meiner geistigen Kräfte, ich fahre merklich schlechter/unkontrollierter, das macht mir dann wiederum Angst und verhindert jegliche Spaßentwicklung, was dem eigentlich Sinn des Motorradfahrens widersprcht ^^

Milena
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Di 23. Jan 2007, 18:37 - Beitrag #4

..lieber Da-fe..^^

sehr gut kann ich mich in dich hineinversetzen,
aber auch in die Besorgnis deiner Eltern....

ich glaube, du bist sogar jünger als mein Sohn, unabhängig davon,
ich würde es ihm nicht verbieten wollen,
denn er würde es trotzdem machen....

und was die Gefahr angeht,
ich lebe nach dem Motto:
jedem sein Schicksal......
soll heissen,
wenn es passieren sollte,
dann passiert es ohnehin,
sei es mit dem Motorrad oder als Fussgänger...^^

vielleicht kannst du deine Eltern dazu bewegen, sich diesen Thread hier einmal anzuschauen...^^
aber natürlich verstehe ich die Sorgen einer Mutter um ihr geliebtes Kind....
und verstehen tue ich dich auch als junger Mensch mit seinen Wünschen
und Freiheiten...^^

ich glaube allerdings,
solange du noch bei deinen Eltern wohnst und von ihnen finanziell abhängig bist, wird es nicht möglich sein, mit dem Motorrad locker das Elternhaus weiterhin zu betreten (im übertragenen sinne gemeint..^^)

ich drücke dir die Daumen,
dass dir deine Eltern deinem Wunsche nachkommen werden..;)

e-noon
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Di 23. Jan 2007, 20:24 - Beitrag #5

wenn es passieren sollte,
dann passiert es ohnehin,
sei es mit dem Motorrad oder als Fussgänger
Seine Eltern sind aber offenbar der Überzeugung, dass es einen sehr großen Unterschied macht und dass er ohne Motorrad sicherer dran ist. Was, wie Da-Fe selbst schon erwähnt hat, von zahlreichen Statistiken bestätigt wird.

Also ich als deine Mutter/dein Vater würde es dir verbieten, Da-Fe; und auch dir würde ich raten, erst mal abzuwarten, und dich vielleicht nach etwas umzusehen, dass dir ein ähnliches Gefühl der Freiheit vermittelt. Vielleicht fühlst du dich ja besser, wenn du mal eine Weile ins Ausland gehst, was deinen Horizont sicher mehr erweitert als Motorrad fahren. Und wenn du das ernsthaft versucht hast und dein Wunsch nach Monaten mindestens genau so stark bleibt, dann würde ich das deinen Eltern sagen und ihnen die Notwendigkeit erklären.

Ich hatte allerdings ein wenig den Eindruck, es geht darum, JETZT ein Motorrad zu fahren - um über irgendwas hinwegzukommen oder dich aus einem momentanen Stimmungstief herauszureißen. Überlege dir doch vorher, ob es dazu nicht andere Wege gibt :)

Und wenn dus trotz des Risikos durchsetzt, wünsche ich dir (kopfschüttelnd) schon mal viel Spaß :)

Da-Fe
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Di 23. Jan 2007, 22:36 - Beitrag #6

@ Milena: Den Thread werd ich meinen Eltern sehr wahrscheinlich zeigen.

@ E-noon: Ausland? Nein, Danke ^^ Ich bin (Dank an meine wohlhabenden Eltern) schon viel in der Welt herum gekommen. Thailand, Amerika, Italien, Ägypten, Tunesien, Türkei... außerdem hatte ich einen Auslandsaufenthalt in Frankreich, der eigentlich 3 Monate dauern sollte, den ich aber nach schon gut einem Monat abgebrochen habe. Ich fühle mich im Ausland nicht wohl, finds schon in Deutschland kacke genug und imo ist es überall nur noch schlimmer xD
...und wie gesagt kann ich mir kaum etwas Schöneres vorstellen, als Motorrad fahren.
...und was das mit dem Verbieten soll, verstehe ich erhlich gesagt nicht. Meine Eltern können mir noch relativ genau 3 Monate lang etwas verbieten und wollen tun sie es jetzt schon nicht mehr (denk ich zumindest ^^)

Milena
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Di 23. Jan 2007, 23:42 - Beitrag #7

..e-noon,^^

Verbote, Rücksichtnahme, Ängste sind quatsch.....

er wird das tun, was er tun möchte,
so oder so.......
und mit dem Unverständnis und Rückzug seiner Eltern erst recht und sowieso.....

er wird auf sich achtgeben,
nicht mehr und nicht weniger wie sonst auch.....

keiner, ein niemand wird irgendwas verhindern können (unfallmässig)...

er sagte schon:

ein lebenstraum...
ich finde es klasse,
überhaupt einen zu haben.^^

warum verbieten,
einen,
seinen traum zu leben...?!

Lykurg
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Mi 24. Jan 2007, 00:41 - Beitrag #8

Ich fühle mich im Ausland nicht wohl, finds schon in Deutschland kacke genug und imo ist es überall nur noch schlimmer xD
Daran würde ich unbedingt arbeiten, vielleicht mit einem freiwilligen sozialen Jahr in irgendeinem Land, in dem es tatsächlich weitaus schlimmer ist... Das kann durchaus die Leere ausfüllen, und ich habe so einige erlebt, denen es tatsächlich sehr viel gegeben hat (und niemanden, der es im Nachhinein lieber nicht gemacht hätte).

Ansonsten schließe ich mich allerdings Milena an und hatte dementsprechend geantwortet.

Ipsissimus
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Mi 24. Jan 2007, 10:15 - Beitrag #9

hüte dich vor deinen Träumen, sie könnten in Erfüllung gehen^^ Lebensträume mit 18 haben normalerweise kurze Halbwertszeiten^^

das statistische höhere Risiko ist für den Einzelfall belanglos.

Frag doch mal deine Eltern, warum sie nicht jedesmal in Tränen ausbrechen und den großen Abschied einläuten, wenn dein Vater seine Silber Wing besteigt. Es kommt mir weniger so vor, als seien sie grundsätzlich gegen Motorradfahren eingestellt, sondern vielmehr so, als sei ihr Vertrauen, daß du die dafür notwendige Reife schon erlangt hast, noch nicht sonderlich ausgeprägt

Feuerkopf
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Mi 24. Jan 2007, 13:34 - Beitrag #10

Wie wäre es, Da-Fe, wenn du zunächst mal was machst, das mit Sicherheit elternkompatibel ist: den PKW-Führerschein.
Das hat den Vorteil, dass du auch mobil bist, dich an höhere Geschwindigkeiten gewöhnen kannst und deine Eltern nicht tausend Tode sterben, wenn du mal allein unterwegs bist.
Den Motorradführerschein kannst du auch mit Anfang/Mitte 20 machen, wenn du ihn allein finanzieren kannst und du ein sicherer Autofahrer bist.

Manchmal sind Kompromisse gar nicht so schlecht. Und ein Traum wird nicht weniger schön, wenn man auf seine Verwirklichung vielleicht ein wenig hinarbeiten muss.

DocVeltins
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Mi 24. Jan 2007, 14:07 - Beitrag #11

...und nun der Vater

Ich habe eine Weile gebraucht um zu überlegen, ob es sinnvoll ist hier zu posten.

Da ihr aber ein paar tolle Rückmeldungen gegeben habt, nutze ich die Gelegenheit gerne um noch ein bischen mehr zu differenzieren.

Zitat von Ipsissimus: Frag doch mal deine Eltern, warum sie nicht jedesmal in Tränen ausbrechen und den großen Abschied einläuten, wenn dein Vater seine Silber Wing besteigt. Es kommt mir weniger so vor, als seien sie grundsätzlich gegen Motorradfahren eingestellt, sondern vielmehr so, als sei ihr Vertrauen, daß du die dafür notwendige Reife schon erlangt hast, noch nicht sonderlich ausgeprägt


Natürlich hast Du vollkommen Recht! Meine Argumentation steht in diesem Punkt auf tönernen Füßen. Hier kommt einfach etwas ins Spiel was "man" im Forum schlecht rüberbringen kann. - Lebenserfahrung. Ich war natürlich genau wie DaFe in seinem Alter vernarrt in die Zweiräder und habe mich mit 20J. entschieden mein Motorrad gegen ein Auto einzutauschen. Maßgeblich waren praktische Gründe (Witterung, Transporte) und die Erkenntnis, dass ICH (als 20 Jähriger) eine viel zu hohe Risikobereitschaft hatte. - Jetzt bin ich 45 J. und glaube mich anders zu verhalten. Ich suche nicht mehr den Kick und brauche auch keine Außenwirkung mehr, sondern cruise gemütlich schaukelnd durch die Lande Bild. - Wahrscheinlich ist es wirklich besser ich trenne mich von dem Teil, weil ich DaFe damit ein schlechtes Rollenvorbild gebe.

DaFe ist seines Vaters Sohn und toppt mich locker in fast allen Bereichen (was mich sehr stolz macht). Leider auch in meinen Schwächen - Insbesondere im Punkto Risikobereitschaft!

Ich habe ihn im Moped FS unterstützt, weil ich gespürt habe wie wichtig für ihn zu diesem Zeitpunkt die Mobilität und Unabhängikeit war. - Er war auch zunächst sehr glücklich, hat dann aber prompt nach wenigen Monaten seine Maschine getunt und wurde von den grün-weißen zum Rückbau genötigt, nachdem sie ihn mit 90km/h gestoppt haben....

Seit ich DaFe kenne, hat er immer Grenzen gesucht - Ich möchte einfach nicht erleben müssen, wie er seine letzte Grenze gefunden hat!

DaFe steht zur Zeit auf dem Standpunkt alles - inklusive seiner Existenz - sei sinn- und wertlos. Da paßt Motorradfahren enfach nicht! Es wird ihm nicht helfen einen Sinn zu finden, sondern schnell seine berauschende Wirkung - danach sucht DaFe - verlieren, wenn es nicht in seiner Dosis an Thrill gesteigert wird.

Die Konsequenzen aus dieser Haltung dürften für jeden von Euch klar sein.

P.S. Hat DaFe erwähnt, dass seine Eltern beide längere Zeit in der Intensivmedizin gearbeitet haben und die Konsequenzen erlebt haben? "Gewollt" hat das keiner der Opfer.

Milena
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Mi 24. Jan 2007, 14:28 - Beitrag #12

..Kompliment DocVeltins,Bild
dass sie/du sich getraut haben hier zu antworten...^^
meine Tochter würde es wohl eher peinlich finden, würde ich was in ihrer gilde(wow) oder sonst wo sagen wollen...^^

Es wird ihm nicht helfen einen Sinn zu finden, sondern schnell seine berauschende Wirkung - danach sucht DaFe - verlieren, wenn es nicht in seiner Dosis an Thrill gesteigert wird.


ja, das hat das Motorradfahren so an/in sich....
sich zu berauschen, das Gefühl von Freiheit usw. zu erleben...

Ihre/deine Angst kann ich selbst als Elternteil durchaus verstehen....
andererseits,
diesen Kick könnte er sich auch woanders holen,
nicht wahr,
durch eine andere Art von Rausch....
(Drogensucht, Raserei mit Auto, Bungee Jumping etc..)
auch solche unschuldigen Opfer dürften sie schon mal gesehen haben......

Ob jetzt oder später,
er wird sich das holen,
was er sich holen möchte.....

vielleicht gilt es ihn,
hierbei zu unterstützen,
siehe bei:
Motorradauswahl (Qualität, Verkehrssicherheit..)
speziellen Motorradkurs (Sicherheitstraining...)
und beim Vertrauen ihm gegenüber,
Respekt und Achtung seiner Selbst,
als einem jungen, wünschenswerten Sohn gegenüber.....^^

Da-Fe
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Mi 24. Jan 2007, 14:38 - Beitrag #13

@ DocVeltins/Vater: Du darfst mich hier ruhig deinen Sohn oder Felix nennen und nicht Da-Fe, das klingt irgendwie seltsam ^^
...und was eure Klinikzeit angeht: Ich denke da liegt ein weiteres Problem, da man dort imo ein sehr einseitiges Bild bekommt, denn glückliche Motorradfahrer landen normalerweise nicht in der Notaufnahme.

Ipsissimus
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Mi 24. Jan 2007, 14:59 - Beitrag #14

da scheinen wir recht ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben, DocVeltins^^ auch ich bin mit 20 Jahren kurze Zeit Motorrad gefahren und bin dann auf Auto umgestiegen, nicht zuletzt, weil es mir zu gefährlich wurde. Aber an der Stelle lässt sich ein grundsätzliches Problem herausarbeiten, welches Milena, meine Herzallerliebste, schon angerissen hat. Du konntest diese Erfahrungen machen, und bist aufgrund deiner Erfahrungen davon abgekommen. Das ist natürlich der Idealfall, welcher aber nun zu dem Wunsch führt, daß der Sohn ohne die Erfahrungen zum gleichen Schluss kommen und sich einsichtig zeigen möge - das klassische Dilemma.

Wie das zu überwinden ist, dazu gibt es viele wunderbare Bücher, die allesamt wohlmeinend und im Angesicht konkreter Individuen völlig nutzlos sind.

Vielleicht: Weiter diskutieren, versuchen, die eigenen Standpunkte transparenter zu machen, etwaige Anknüpfungspunkte zwischen den Standpunkten finden, sowas in der Art. Aber letzten Endes ist es wahrscheinlich unvermeidbar - wenn auch nicht unbedingt in dieser Situation - das beide Seiten voller Respekt, aber einsehen müssen, daß hier einfach irreduzible Lebensentwürfe verschiedener Individuen zur Debatte stehen. Erfahrungsgemäß ist das für Eltern emotional schwieriger zu begreifen, während die Kinder andererseits erst spät erfassen, was damit WIRKLICH alles verbunden ist.

Solange die Liebe währt, wird alles gut.

Da-Fe
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Mi 24. Jan 2007, 15:03 - Beitrag #15

Zitat von Feuerkopf:Wie wäre es, Da-Fe, wenn du zunächst mal was machst, das mit Sicherheit elternkompatibel ist: den PKW-Führerschein.
Das hat den Vorteil, dass du auch mobil bist, dich an höhere Geschwindigkeiten gewöhnen kannst und deine Eltern nicht tausend Tode sterben, wenn du mal allein unterwegs bist.


Den hab ich doch schon mit 17 gemacht ^^
...und gegen meinen Autofahrstil hatte mein Vater bis jetzt auch nichts einzuwenden.

Lykurg
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Mi 24. Jan 2007, 16:00 - Beitrag #16

Vielleicht gäbe es tatsächlich die Möglichkeit, durch ein FSJiA oder ähnliche Aktivitäten (Feuerwehr/THW?) für beide Seiten erkennbar Lebenserfahrung zu erringen und danach weiterzusehen? Hmmm - ob das das Richtige für dich wäre, weiß ich natürlich auch nicht.

janw
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Mi 24. Jan 2007, 17:33 - Beitrag #17

Nun...Da-Fe, es gibt Eltern, die notorisch besorgt ihren Kindern alles verbieten, was irgendwie einen Hauch von Risiko birgt - und sie damit letztlich daran hindern, eigene Erfahrungen zu machen, die eigenen Grenzen kennen und mit ihnen umgehen zu lernen.
Aus Deiner Schilderung und den Äußerungen Deines Vaters kann ich diesen Eindruck des Notorischen, Übertriebenen für Deine Eltern nicht gewinnen - und ist das Motorrad nach dem, was ich selber erlebt habe IMHO nicht der Punkt, an dem Besorgnis übertrieben werden kann.
Ich hatte mal, da war ich etwa 17, ein Erlebnis, das mir alle Easy-Rider-Gelüste ausgetrieben hat, nämlich die mehrwöchige Konfrontation mit jungen Menschen, alle so 18, 20 aufwärts, deren Leben sich absehbar nur noch im Rollstuhl abspielen würde, und 80 % waren vorher Motorrad gefahren. Was es bedeutet, durchs Leben zu rollern, durfte ich dann auch noch 2-3 Wochen lang erleben, wobei es eben für mich nur diese Zeit war, absehbar also für mich und danach eine bessere Zukunft.

Der Punkt, um des es geht, ist, daß Motorradfahren wirklich gefährlich ist. Und zwar gefährlich in einem Bereich, der sich zum guten Teil Deiner eigenen Einwirkung entzieht. Du kannst noch so vorsichtig und umsichtig fahren, es hilft Dir nichts, wenn Autos und Laster so fahren wie sie es tun, wenn sie Motorräder übersehen, schneiden, ihre Geschwindigkeit falsch einschätzen...
und Du dem nichts entgegen zu setzen hast, keine Knautschzone, keinen Airbag, keine Seitenverstärkung,...
Wenn man mit dem Auto einen Unfall hat, so hat man heute gute Chancen, mit Prellungen, je nach dem auch einigen gebrochenen Knochen davon zu kommen, letztlich mit Folgen, die abheilen und keine dauernden Schäden hinterlassen. Unfälle mit dem Motorrad enden - und das kommt zu ihrer Häufigkeit dazu - ganz überwiegend sehr viel schwerer, überwiegend mit Folgen, mit denen Fahrer sein Leben lang zu kämpfen hat.
Natürlich kann es bei Dir gut gehen, die Statistik sagt nichts für den Einzelfall aus, wie Ipsi richtig bemerkt, aber bedenken sollte man es doch.

Auf jeden Fall denke ich, daß Du, wenn Du trotzdem Motorrad fahren willst, die Verbindung dazu lösen musst, daß es für Dich so etwas wie einen kick und Freiheit bedeutet. Letztlich wirst Du sonst sehr schnell dahin kommen, wieder Mehr zu wollen, mit dem nicht zufrieden zu sein, was Du hast und kannst und bist. Wirst vielleicht das Motorrad aufmotzen wie das Moped, und dann vielleicht dummerweise die Grenzen überschreiten, die in Deinem fahrerischen Können liegen. Weil leider keine Grün-Weißen davor waren.
Ehrlich, es wäre schade um Dich.

DocVeltins
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Mi 24. Jan 2007, 18:48 - Beitrag #18

Zitat von Ipsissimus: das statistische höhere Risiko ist für den Einzelfall belanglos.


Findet ihr nicht, dass das der pure Fatalismus ist. Es gibt unvermeidbare und eben VERMEIDBARE Risiken.

Warum rate ich dann meinen Patienten nicht zu rauchen, Sport zu treiben und auf ihr Gewicht zu achten? Es gibt Leute die keine dieser Ratschläge beherzigen und trotzdem "gesund" alt werden. - WENIGE!
Stimmt: Das beeinflusst ihr individuelles Schicksal nicht nachweisbar, aber es verändert ihr INDIVIDUELLES relatives Risiko bzgl. Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenkrebs und Diabetes.

Es gibt eine große Mehrheit schadlos überlebender Motorradfahrer, aber das INDIVIDUELLE Risiko für Invalidität und Tod in frühem Lebensalter reduziert sich am stärksten durch Abstinenz!

Konsequenterweise bräuchten wir uns bei einer solchen Risikoeinschätzung keine Gedanken über Umweltverschmutzung, Handystrahlen, Klimawandel etc. zu machen - Es ist angesichts der Realitäten bedeutungslos.

Natürlich hat die ganze Debatte viel von "Father and Son". Es kann doch niemand ernsthaft glauben wollen, dass der Respekt und das Verständnis ggü. meinem wunderbaren Sohn soweit gehen, dass man als Eltern seine Besorgnis und seine Gefühle angesichts einer so ernsten Angelegenheit für sich behält und dann achselzuckend

Zitat von Milena:.
wenn es passieren sollte,
dann passiert es ohnehin,
sei es mit dem Motorrad oder als Fussgänger...^^


sagt.

Ich bin glücklich, dass Felix unsere Meinung Wert schätzt! Es macht mich Stolz zu shen, wie er um Lösungen ringt.

Es frustriert mich aber gleichzeitig, wie (scheinbar?) gleichgültig ihr den möglichen Konsequenzen ggü. steht. - Oder bekonmme ich da was in den falschen Hals.

Das ist so widersprüchlich:
Zitat von janw:.
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis


...manche Fehler sind tödlich - Erkenntnis subjektiv = null - oder?

Zitat von janw:.
Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere.
J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck


...klingt für mich vernünftig.

Da sähe ich Da-Fe/Felix gerne - Den Sinn findet man nicht beim Motorradfahren - da produziert man Dopaminkicks - Die kannst Du Dir imho beim Sex besser, intensiver und sinnvoller holen.

BTW auch deutlich weniger riskant ;) - So viel zum Thema Vernunft...

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Mi 24. Jan 2007, 19:02 - Beitrag #19

Da-Fe und DocVeltins,
zunächst mal Hut ab, mit wieviel Respekt vor einander ihr mit einander umgeht. Das macht die Problemlösung natürlich nicht einfacher. ;)

Da-Fe,
mir gibt wirklich zu denken, dass du hoffst, deinen derzeitigen Durchhänger über den Kick des Motorradfahrens in den Griff zu bekommen.
Es ist schon so, dass dir eine Herausforderung fehlt und du nach einer sinnvollen Beschäftigung suchst, die vielleicht ein bisschen abenteuerlich ist.
Ohne Quatsch: Wie wäre es, freiwillig beim THW, Roten Kreuz, der freiwilligen Feuerwehr oder beim DLRG zu arbeiten? Du erwirbst neue Fähigkeiten und Teamkompetenz.
Versuch mach kluch. :)

janw
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Mi 24. Jan 2007, 21:16 - Beitrag #20

Zitat von DocVeltins:Findet ihr nicht, dass das der pure Fatalismus ist. Es gibt unvermeidbare und eben VERMEIDBARE Risiken.

Sicher gibt es die, und die fangen bei Zigarrette und Bier an - wobei es sich aber immer um Wahrscheinlichkeiten handelt, die eben nicht auf einen Einzelfall zutreffen müssen.
Der Fatalismus wird geringer, liest man den Satz im Zusammenhang mit dem, was in dem Beitrag folgt.
Wie ich die beiden kenne, sind Deine zur Frustration beitragenden Befürchtungen unbegründet, Dein Sohn und sein Wohlergehen sind keinem hier gleichgültig. :)

Ich denke, vielleicht hilft es, das Risikoargument anderen Argumenten etwas gleicher zu stellen, wie dem Argument der Suche nach dem Kick, die nach meinem Dafürhalten mit nichts etwas auf der Straße verloren hat, nicht mit dem Auto, dem Motorrad und auch nicht mit dem Fahrrad eigentlich.

Zu meiner Sig: Der erstere Satz ist von anfang an hier meine Sig gewesen, er drückt eigentlich nur aus, daß vieles, ich behaupte das meiste, was an Erkenntnis gewonnen wurde - man könnte es auch auf die Evolution ausdehnen, die ohne Mutationen nicht funktionieren würde - gewonnen wurde, weil irgendetwas schief gegangen ist, aus dem man etwas über das Funktionieren eines interessierenden Systems erfahren konnte - siehe die Hirnforschung z.B.
Daß manche Fehler auch zu einer lethalen Erkenntnis führen können, ist klar, allerdings birgt auch dieser Ausgang für das System, in dem sich das abgespielt hat, auf der Metaebene also, das Potential zur Erkenntnis, daß dieser Weg eben nicht der sicherste ist.
Das ist aber eben eher eine systemtheoretische Betrachtung, die nicht unbedingt mit den menschlichen Konnotationen des Scheiterns verträglich ist, das gebe ich zu.

Der zweite Satz ist interessant vor dem Hintergrund der Autorschaft, stellt er doch das gesamte Schaffen Sartres in Frage scheinbar, zumindest habe ich den Widerspruch noch nicht auflösen können.
Bezüglich des enthaltenen Imperativs bin ich eher skeptisch - sollte Helfen nicht von sich heraus erfolgen, weil man dazu in der Lage ist, nicht, weil man auf die Kicks angewiesen ist, welche die Angewiesenheit eines anderen auf einen auslösen kann?

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