http://www.spiegel.de./politik/debatte/0,1518,485236,00.html
Ein paar Gründe für die Verunsicherung vieler junger Männer wurden ja schon genannt:
1. Tendenziell höhere und vor allem heterogenere Erwartungen an sie, als an junge Frauen.
2. Fehlen einer "männlichen Philosophie".
Ich fasse Punkt 1 gerne folgendermaßen zusammen: Frauen dürfen alles. Männer müssen alles.
Frauen können heute stark und eigensinnig sein oder verletzlich und romantisch oder alles zusammen oder welcher Mix gerade vorhanden ist. Natürlich wird die ein oder andere Konzeption immer mal wieder kritisiert, aber insgesamt herrscht der unausgesprochene Grundtenor, dass Frauen in ihrem Persönlichkeitsbild alle Freiheiten der Welt haben.
Männer hingegen sollen alles sein, von romantisch, sensibel, kommunikativ, über abenteuerlustig, stark, intelligent, lustig usw. Kein Wunder, dass Mann sich leichter überfordert fühlt, wenn er viel mehr Erwartungen zu erfüllen hat. Und wenn eine Seite zuwenig ausgeprägt ist gibts Schelte für das "Weichei" oder den "Macho".
Was genau der Autor mit Punkt 2 sagen will, ist mir unklar. Vielleicht ist mein geschlechterstereotypisches Denken nicht ausgeprägt genug, um mir heutzutage noch eine sinnvolle "männliche" und "weibliche Philosophie" vorstellen zu können. Ich denke, wenn es um Lebensphilosophie und Ethik geht an Menschen, nicht an Frauen und Männer.
Meiner Meinung nach hinzu kommt noch, dass bestimmte Rollenkonzepte für Männer noch problematisch sind, die für Frauen insgesamt akzeptiert sind. Frauen können Karriere machen oder Hausfrau werden oder versuchen beides zu vereinen. Männer aber die Hausmänner sind oder gar als Wunsch angeben, mal Hausmänner zu werden, stoßen auf wenig Akzeptanz.
Ein weiter wichtiger Punkt ist, dass die Frauen in den Medien tendenziell deutlich besser abschneiden als Männer. Jungs sind faul, unbegabt, haben mangelndes Einfühlungsvermögen, sind streitlustig usw. Mächen hingegen sind intelligent, sprachbegabt, kommunizieren gerne, sind fleißig, brav usw. Solche Geschlechterstereotypen können sich im Gehirn festsetzen...
Ein Beispiel für diese diskriminierende Berichterstattung habe ich erst kürzlich im Unispiegel lesen dürfen -> http://www.spiegel.de./unispiegel/jobundberuf/0,1518,480883,00.html