Der Eva-Herman-thread

Das Forum für allgemeine Diskussionen! Alle Themen, die nicht in andere Bereiche passen, können hier diskutiert werden.
janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Mi 12. Sep 2007, 01:16 - Beitrag #1

Der Eva-Herman-thread

Hier ein aktuelles Herman-Interview in der WELTWOCHE:

Eva Herman
«Die Frau kann mehr als der Mann»
Von Peer Teuwsen

Die ehemalige «Tagesschau»-Sprecherin Eva Herman ergreift in ihrem neuen Buch Partei für die unterdrückten Männer, spricht über ihren Glauben und wettert gegen den Krippenzwang.

Frau Herman, was ist mit Ihnen passiert?

Können Sie konkreter werden?

Im ersten Buch waren Sie angriffig, jetzt, im zweiten Buch, kommen Sie mir vor wie die Pressesprecherin des Papstes.

Echt? Das liegt daran, dass wir denselben Chef haben. Womit nicht die Kirche gemeint ist.

Sie rufen zur «Versöhnung» der Geschlechter auf, zum Beenden der «Grabenkämpfe» zwischen Feministinnen und anderen Frauen, Sie predigen die «Nächstenliebe».

Ich vermisse, dass in der Öffentlichkeit über diese Dinge gesprochen wird. Wir reden nur noch über Leistungsmaximierung, Gewinne, Kostensenkung – aber es geht nicht mehr um den Menschen und sein Innerstes.

Aber warum sind Sie so harmoniesüchtig?

Ich beschreibe auch viele Missstände, was mir Ärger einbringen wird, etwa die politische Tendenz, den Bürger zu entmündigen. Aber im «Eva-Prinzip» war zu wenig von Versöhnung die Rede. Ich liebe die Menschen über alles, möch-te nicht nur kritisieren, sondern auch Mut zur Eigenprüfung machen.

Ist das eine neue Taktik, oder haben Sie Angst vor dem eigenen Mut bekommen?

Nein, ich weiss ja, was ich tue. Es ist viel erreicht: Durch mein Buch schämen sich viele Frauen nicht mehr, ihrem Mann abends ein Spiegelei zu braten. Sie haben Spass daran, sich auch auf andere Werte zu besinnen, die nicht im Zeitgeist liegen.

Ihr neues Buch ist eine gute Zusammenfassung des aktuellen Geschlechter- und Familiendiskurses. Aber was ist neu darin?

Ich habe etwa die Rolle des Schöpfers verdeutlicht. Wenn wir den Glauben weggeben, können wir nicht überleben als Gesellschaft. Der christliche Bezug wird aber aus der EU-Verfassung gestrichen. Und wer sich öffentlich positioniert mit «Ich glaube an Gott», wird in die rechte Ecke geschoben. Das ist mir passiert, und das hat mich überrascht. Umso mehr werde ich nun darüber reden – auch weil ich weiss, dass es viele Menschen gibt, die an Gott glauben wollen, aber sich nicht trauen.

Beten Sie morgens?

Ich bete häufig am Tag. Oft danke ich Gott für alles, was er uns schenkt. Im Vaterunser findet sich der Lebenskodex, um glücklich zu leben. Empfinden wir jeden Satz darin intensiv nach, erschliessen sich unsere Aufgaben deutlich.

Auch auf Sie ging immer sofort die typisch deutsche Holocaust-Keule nieder. Warum?

Wir Deutschen haben die Geschichte überhaupt nicht verarbeitet – deswegen kocht sie auch immer wieder hoch und schlägt uns ins Genick! Alice Schwarzer kann ungestraft und ohne Donnerwetter sagen, meine Äusserungen seien eine Sua-da, -angesiedelt zwischen «Steinzeit» und «Mutterkreuz». Oder wenn man sie auf die demografische Krise anspricht, sagt sie: «Wir müssen dem Führer heute kein Kind mehr schenken.» Darauf reagiert kaum jemand. Wenn ich aber über Glauben, Mutterglück oder Fortbestand unse-res Volkes spreche, beschimpft man mich. Soll ich nicht darüber sprechen – nur weil es das Dritte Reich, nur weil es diesen völlig durchgeknallten, hochgefährlichen Menschen gegeben hat?

Warum grenzen Sie sich ab? Hitler ist doch einfach eine historische Tatsache.

Stimmt, wir sind da in einer ständigen Erklärungswut. Wir kommen damit nicht zurecht. Und vor lauter Verzweiflung nähern wir uns jetzt den Urwurzeln des Sozialismus. Wenn Honecker und seine Freunde noch ein paar Jahre durchgehalten hätten, die Deutschen würden ihnen heute zu Füssen liegen. Der Staat ist der neue Gott der Deutschen, man lässt ihn dankbar sein Privatleben bestimmen.

Sie lächeln. Weil Sie genau wissen, dass Sie übertreiben.

Kann sein.

Ihnen ist eine Mission zugefallen.

Wie Sie wollen. In der Schwangerschaft begann ich plötzlich, Menschen anders zu sehen, das Kind in ihnen. Viele Frauen erleben in dieser Zeit eine innere Umkehr. Hirnforscher begründen dies dann mit Hormonen. Ich denke, dahinter steht ein geniales System. Da treten empathische Fähigkeiten zutage, die nicht nur für die Mutter, sondern für ein ganzes Volk wichtig sind. Frauen wirken ja nicht nur auf ihre Kinder, sondern auf alle Menschen. Deshalb müssen nicht alle Frauen Kinder bekommen. Aber wir Frauen müssen heute mehr geben lernen. Das haben wir vergessen. Wir Frauen leiden vielfach unter Allmachtsgefühlen, sind oft egozentrisch geworden. Als mein Sohn zur Welt kam, musste ich viel mehr geben – und ich konnte es zunächst nicht, denn ich war auf mich fixiert. Ich hatte dann das grosse Glück, dass meine Schwiegereltern zu uns zogen – meine Schwiegermutter ist eine ausgesprochen selbstlose Frau, von der ich wieder geben lernen durfte.

Sie genossen als «Tagesschau»-Sprecherin eine grosse Attraktion. Vermissen Sie dieses Gefühl?

Nein.

Sie haben immerhin vier Männer erlegt.

Ich habe immer gleich geheiratet.

Warum denn?

Gute Frage. Meine Mutter sagt: «Weil du so ein pflichtbewusstes Kind warst.» Darüber möchte ich aber nicht so viel reden.

Aber ich. Ihr Vater starb, als Sie sechs Jahre alt waren. Den haben Sie immer schrecklich vermisst.
Ja, das stimmt.

Ihr exzessives Heiraten hat nichts mit dem frühen Tod Ihres Vaters zu tun?

Das hat es wohl auch. Hören Sie jetzt auf.

Nein, denn Sie machen in Ihrem Buch das Gleiche mit Alice Schwarzer. Sie unterstellen ihr «Muttermangel» und erklären sich damit Schwarzers Abneigung gegen Mütter.

Ja, darunter scheint sie schwer zu leiden.

Ist es Zufall, dass Schwarzer kinderlos ist?

Vielleicht nicht. Die Verbindung der Mutter zum Kind birgt so viele Geheimnisse, die wir ergründen müssen, um glücklicher werden zu können.

Die EU will die Krippen weiter fördern.

Ich weiss, aber die Länder wenden sich zunehmend ab. Schweden, das Krippenland schlechthin, zahlt ab 2008 monatlich 300 Euro für Kinder, die von ihren Eltern zu Hause betreut werden. Die Mehrheit der Schweden ist heute der Ansicht, die Kinder sollten die ersten drei Lebensjahre bei ihren Eltern aufwachsen. Irland und Spanien machen auch die Rolle rückwärts. Noch 1990 haben die Kinderärzte der DDR in einem landesweiten Zusammenschluss vor den staatlichen Krippen gewarnt, weil die Mutter-Kind-Beziehung das Wichtigste ist. Von 0 bis 3 soll man sein Kind nicht in die Krippe geben, ausser es lebt in sozial benachteiligten Verhältnissen.

Für Sie sind also Krippen des Teufels. Warum aber schreiben Sie nicht, dass niemand gezwungen wird, seine Kinder fünf Tage die Woche in die Krippe oder die Ganztagesschule zu stecken?

Was reden Sie denn da? Wer kein Geld für die Erziehung zu Hause bekommt und nur die Wahl hat, sein Kind wegzugeben, kann nicht anders. Ausserdem wird es in Hamburg bald einen Zwang geben, die Kinder in die Ganztagesschule zu stecken. In Bayern ist es bald auch so weit. Es heisst ja heute «Bildung für die Kleinsten» – nicht «Bindung für die Kleinsten». Jetzt sollen die Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden. Aber auch ein Kind ist ein Mensch, also schon im Grundgesetz vorhanden. Was dahintersteckt: Wenn der Bildungsanspruch für die Kleinsten im Grundgesetz festgeschrieben wird und der Staat frühkindliche Bildung verordnet, dann muss man sein Kind weggeben. Wenn man es nicht tut, schreitet das Jugendamt ein. Das ist das Ziel. Man will um jeden Preis die Mütter zur Arbeit zwingen. Um das Wohl der kleinen Kinder schert sich keiner.

Das ist reine Kapitalismuskritik.

Ja. Prüft, Menschen, was mit euch gemacht wird! Es geht der Familienpolitik nur darum, die billige Arbeitskraft Frau in den Kapitalismuskreislauf einzubinden. Jemand sagte neulich: «In Deutschland herrscht ein ausgeprägter lesbokratischer Stalinismus.» Eine interessante, exklusive Sichtweise. Mich wundert schon lange, warum die Politiker nicht aufstehen und sagen: «Wir lassen uns das nicht mehr gefallen. Wir werden hier von den Frauen gegängelt.» Das sei eben, sagen zunehmend mehr Wissenschaftler, auch eine erlebte Mutterentbehrung, die die Politiker hilflos macht, wenn plötzlich eine mächtige Frau wie eine Ministerin oder eine Kanzlerin vor ihnen steht und sagt: «Wir machen das jetzt so. Punkt!» Sie mucken nicht auf, weil sie sich nach Mutters Sympathie und Anerkennung sehnen und sie nicht verärgern wollen.

Musste eine Frau wie Sie kommen, um die Männer zu wecken?

Die Feministinnen konnten es bis jetzt verhindern, aber an mir werden sie sich die Zähne ausbeissen. Wir Frauen haben einen falschen Weg eingeschlagen, der uns von uns selbst wegführt.

Es geht Ihnen im Grunde genommen um diesen Satz im Buch: «Wir haben versucht, Natur durch Kultur zu ersetzen.»

So ist es. Eines der grössten Probleme unserer Gesellschaft ist heute das «Gender-Mainstreaming». Die Jungs sollen Einrad fahren, die Mädchen Fussball spielen. Warum? In Deutschland wird gerade von einer Gleichstellungsbehörde überprüft, ob Frauen genug Chancen haben, den Beruf des Müllmannes ergreifen zu können. Das bezahlen wir Steuerzahler.

War die Macht der Frau schon immer grösser als die des Mannes?

Ich glaube schon, dass die Frau mit ihren Anlagen mehr kann als der Mann. Eine Frau ist näher mit dem Himmel verbunden und ist in der Lage, intuitiv mehr zu erfassen, rückblickend wie vorausschauend. Die Männer folgen in ihrer klaren Einfachheit einer Frau bedingungslos, wenn sie sie lieben. Dann hat die Frau die Macht, den Mann zu steuern. Das aber muss sie gut und verantwortungsvoll tun.

«Der Mann ist sozial und sexuell ein Idiot», hiess es in den siebziger Jahren.

Dann ist er nicht gut geführt. Da hat die Mutter in seinen jungen Jahren versagt, hat ihm zu wenig Zuwendung gegeben.


Was dem Mann die Mutter ist der Frau der Vater...Hermans Vater ist früh gestorben. Sollte dies der tiefere Grund sein für ihre femininen Minderwertigkeitskomplexe, die sich äußern in übersteigerter Idealisierung
Ich glaube schon, dass die Frau mit ihren Anlagen mehr kann als der Mann.[...]
:para:

Zurück zu Diskussion

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast