Das Geltende Jugendschutzgesetz ist eigentlich gut, aber es wird nur nciht umgesetzt und daran muzss gearbeitet werden,[...]
*Ncik*^^
Das Problem, wie ich es sehe, ist, daß wir, um mit dem Dicken^^ zu sprechen, eine "Geistig-moralische Wende" brauchen oder eine Erneuerung an Haupt und Gliedern...der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor für sie gefährlichen Dingen, bzw. ihre schonende Heranführung daran muss Allgemeingut werden, das Problem des Alkoholkonsums von Jugendlichen muss auch in den Familien - so von "Familie" noch zu sprechen ist - und in Vereinen usw. "Thema" sein, wo es nämlich beginnt, IMHO
bevor die Kids anfangen in der Fußgängerzone Alkopops zu saufen.
Klar, und die Verkäufer müssen es sich einfach zur Gewohnheit machen, immer, wenn irgendwie Unklarheit über das Alter besteht, nach dem Perso zu fragen. Wie auch jeder beobachten kann, ob das geschieht. Ganz so, wie IMHO jeder hinschauen sollte, wenn einer alten Dame die Handtasche geklaut wird. Zivilcourage ist in meinen Augen die geeignete Alternative zum Nachtwächterstaat.
Zitat von eginobili20:Warum genau soll das bitte schön irgendeine Verletzung von irgendwelchen Würden sein ... Der Mensch wird doch oft genug als Spitzel gebraucht, vor allem wenn sie selbst die Spitzel sind ...
Und dann schadet einmal mehr auch nicht?
Ich weiß jetzt nicht, wie weit der Begriff der Würde in dieser Angelegenheit strapaziert wurde, in meinen Augen kann man das Thema aber auch niedrigerem Wertelevel diskutieren - im Sinne von wieviel Kontrolle ist nötig und erträglich, dürfen Kontrolleure dürfen, was andere nicht dürfen, können Jugendliche einerseits als schutzbedürftig und "unreif" gelten, andererseits mit Aufgaben betraut werden, mit denen selbst Erwachsene nur sehr selektiv betraut werden würden, usw.
Ich denke, das einzig wirksame Mittel gegen den verbreiteten Alkoholmissbrauch wird sein, daß die Gesellschaft, wir alle irgendwie, mehr hinschaut, was die Kinder treiben, daß es mehr und vielfältigere - und bezahlbare!- Angebote für die Kinder gibt, gerade auch in den sozialen Brennpunkten, mit denen sie zu einem "sinnvolleren" und alkfreiem Zeitvertreib gebracht werden. Vor allem im Bereich der Kultur (Musik, Theater, künstlerisches Gestalten) könnte hier viel mehr passieren.
Natürlich...darf man den Alk nicht verteufeln, nach meiner Konfirmation hab ich gern am Sonntag mal ein Glas Wein mitgetrunken, aber Alkohol war dadurch etwas besonderes, nicht für jeden Tag und schon ab drei. Und den Ausflug mit meiner damaligen Schulfreundin durch das elterliche Obstlersortiment vergesse ich sicher nie, das war nämlich äußerst vergnüglich^^
Zitat von Wrzlprmft:An einen Überwachungsstaat erinnert mich das Ganze auch nur sehr entfernt. Hier wird nicht irgendein Privatleben überwacht, sondern ein ganz normaler Einkauf in einem der Öffentlichkeit zugänglichen Geschäft o. Ä. versucht.
Für mich muss staatliche Kontrolle an enge Grenzen gebunden sein, etwa die Abwehr unmittelbarer Gefahr oder großer Übel - die Geschwindigkeitskontrollen sollen dazu dienen, die Einhaltung von Regeln zu forcieren, die zum Schutz von Leben (durch Unfallvermeidung an Gefahrenpunkten) erlassen wurden - und als hoheitlicher Akt muss sie durch identifizierbare Organe des Staates erfolgen. Wenn ich zu schnell gefahren und dabei geblitzt worden bin, bekomme ich hierüber einen Bescheid, unterschrieben von POM Müllermeier vom 14. Revier, und kann dessen Messung vor Gericht anzweifeln. Das kann ich nicht, wenn Benny Schmidt (16) im Taschengeldeinsatz im Busch gehockt hat.
Außerdem ist die Grenze zwischen dem
Versuch eines Einkaufs und seiner Provokation ein sehr schmaler Grat, man kann sicher sein, daß die jugendlichen Schlapphüte wie ihre erwachsenen Kollegen am Ende des Tages eine Beute anschleppen wollen, schließlich sollen sie ja Bösewichten auf die Schliche kommen, wurde ihnen gesagt, wird der "Führungsoffizier" sicher zufrieden mit ihnen sein, wenn sie "erfolgreich" waren, und gibt es Wettbewerb mit den anderen Schlapphüten um die höchste Quote.
Weil sie hoffentlich vorher über sowas informiert werden? Ich kenne den Gesetzentwurf zwar nicht (und scheitere auch daran, ihn im Netz zu finden – typisch), aber ich gehe stark davon aus, dass hier nicht gerade dämliche Jugendliche auf Dauer eingesetzt werden sollten und vorher genau über das, was sie da tun, in Kenntnis gesetzt werden.
Auch Beamte werden darüber in Kenntnis gesetzt, daß sie keine Geschenke annehmen dürfen - und es passiert trotzdem. Sie werden darüber in Kenntnis gesetzt, daß Freundlichkeit oder angebotene Zuwendungen nicht zu einer Ungleichbehandlung führen dürfen - und plötzlich sprießen ihnen doch die Hühneraugen.
Beamte und Angestellte können dafür belangt werden, Benny Schmidt (16) nicht so leicht.
Das stimmt zwar, aber ist als solches alles andere als einfach zu bekämpfen. Im Gegensatz hätte der Einsatz von ein paar Testkäufern sicherlich enorme Wirkung auf den Zugang zu Alkohol unter Jugendlichen und ich denke auch auf lange Zeit auf die Akzeptanz des Kavaliersdelikt durch die Gesellschaft, da bei erfolgreichen Kontrollen der Zugang nur über obskurere Wege funktionieren würde.
Nun, im Drogenbereich läuft es etwa so, die intensive Überwachung drängt den Handel auf Bahnhofsklos usw. ab.
Allerdings nicht mit der Folge, daß nennenswert weniger Menschen Heroin, Koks usw. konsumieren als sie es sonst tun würden, es gehen nur mehr daran zugrunde.
Gut, das ist extrem und nicht auf Alkohol zu übertragen, so lange der noch in Geschäften angeboten wird, aber ich denke, wer wirklich mit 16 an Schnaps kommen wollen würde, der würde es auch in einem kontrollierten System schaffen. Und wenn es dann auf dem Hinterhof passiert. Hoffen wir nur, daß nicht irgendwann mit panschen angefangen wird.