@Pad: Wichtig ist aber, dass ich allen Akteuren Kompetenz zu einem Thema unterstelle, die sich meiner Einschätzung nach ausreichend mit dem Thema beschäftigt haben, unabhängig davon, ob sie meine Meinung teilen.
Aber das ist eigentlich nur ein Nebenschauplatz. Ich mache meine Ansichten idR nicht an der Meinung der Mehrheit fest. Selbst wenn alle anderen außer mir eine pluralistische Ontologie vertreten würden, wäre sie immer noch nicht für mich annehmbar, weil augenscheinlich logisch widersprüchlich.
@Leid: Dazu können natürlich auch Nicht-Biologen was sagen - Psychologen z.B. ^^
@Fanum:
Maurice, schade, dass du nicht auf meine Beiträge eingehst.
Ich denke auf den beitrag davor bin ich eingegangen. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Aber jetzt zu deinem anderen Post:
D.h. wenns einem schlecht geht, denkt man einfach daran, auch wenns nicht stimmt, oder was auch immer, das beruhigt einen. Das ist schon der erste Grund an einen Gott zu glauben.
Das ist vielleicht ein Grund als Antwort auf die Frage "Soll ich an Gott glauben?" im Sinne von "Nützt es mir an Gott zu glauben?" aber nicht im Sinne von "Gibt es gute Gründe, an Gott zu glauben?". Wenn ich nämlich nicht völlig falsch liege, beurteilen wir den Wahrheitsgehalt einer Aussage nicht daran, ob es uns nützt oder schadet, sie für wahr zu halten. Von daher spielt der Nutzen einer Meinung normalerweise keine Rolle für die Frage, ob die Meinung wahr ist. Wenn jemand den Wert einer Meinung allein an den Nutzen dieser Meinung festmacht, kann er das machen, aber er bewegt sich dann auf einer Argumentationsebene, die mit der der meiten anderen nicht kompatibel ist.
Bevor hier jemand meint, ich würde mir selbst widersprechen: Natürlich geht es mir letzten Endes auch bei der Frage von Wahr und Falsch um den Nutzen, aber halte ich das Sekundärprinzip, Meinungen nach ihrem Wahrheitsgehalt zu beurteilen, statt nach ihrem singulären Nutzen für strukturell erfolgversprechender. Ich gehe davon aus, dass eine realitätsadequate Weltsicht deutlich mehr Potential auf ein gelungenes Leben enthält, als eine Weltsicht, bei der alle Teile nach Belieben so zurechtgelegt sind, wie sie einem gerade angenehm sind. Wenn es also nicht wahr ist, dass es einen Gott gibt, sollte man gemäß diesem Sekundärprinzip nicht an Gott glauben, da das strukturell nutzenmaximierende Sekundärprinzip Vorrang vor der punktuellen Nutzenmaximierung eines Gottesglauben hat.
Ein anderer ist, dass es wissenschaftliche Studien gibt, die belgen, dass religiöse Menschen im Durchschnitt gesünder leben und sind!
Davon habe ich auch irgendwo mal was gehört. Ich kenne diese Studien aber nicht selbst und stehe dieser Aussage kritisch gegenüber, weil ich vermute, dass hier zu einseitig Daten erhoben sein könnten.
Kritisch nachgefragt speziell bezüglich der These mancher Soziobiologen, Religion stelle einen Fitness-Vorteil dar: Kann religiöser Glauben nicht auch schädlich für die Gläubigen sein? (Angst vor Strafen, Gehemmtsein der Persönlichkeitsentfaltung auf Grund religiöser Vorschriften, Investition in uneffiziente Rituale, politischer Missbrauch usw.) Angenommen Religion war früher nützlich, ist sie es aber noch heute? Stellt die soziobiologische Erklärung als Genealogie nicht zugleich eine Kritik dar? Immerhin wird der Glaube auf einen Fitnessvorteil und nicht auf eine göttliche Offenbarung zurückgeführt.
Ein anderer ist, dass Gott nicht widerlegt werden kann.
Derjenige, der eine positive Existenzbehauptung aufstellt, sollte idR die größere Beweislast tragen.
Warum? Ich versuche es mal an einem Beispiel zu erläutern: Ich behaupte, dass in meiner Uhr ein kleiner grüner Kobold wohnt, der mich ärgert, indem er immer mal wieder dafür sorgt, dass meine Uhr ein paar Minuten vor geht. Aber man kann ihn weder hören noch sehen. Da er nicht entdeckt werden will, verhält er sich nämlich ganz leise. Man könnte ihn zwar theoretisch sehen, aber immer wenn ich meine Uhr öffne, macht er sich schnell unsichtbar. Da man ihn nur mit bloßen Augen sehen kann, helfen auch keine technischen Hilfsmittel. Da er für uns nicht zu sehen ist und besonders flink ist, schaffen wir es auch nicht, in zufällig mit unseren Fingern zu ergreifen.
Eine tolle Geschichte, um zu erklären, warum meine Uhr manchmal nicht die richtige Zeit anzeigt, oder? Aber würdest du sie glaube? Wahrscheinlich nicht und das obwohl du nicht widerlegen kannst, dass ein solcher Kobold in meiner Uhr wohnt...
PS: Ich hoffe, ich war noch soweit allgemein verständlich, obwohl ich 1-2 philosophische Fachbegriffe verwendet habe. Ich gehe davon aus, dass es nicht zuviel verlangt ist, diese wenigen Ausdrücke notfalls nachzuschlagen. Notfalls kann man auch einfach mich nochmal fragen. Aber bitte vorher selbst mal kurz nachgeschaut haben.
