http://derstandard.at/?url=/?id=3194446
Artikel und Forum.....
:-)
![]() ![]() |
Do 24. Jan 2008, 19:21 - Beitrag #1 |
"eine 89 jährige Kettenraucherin, die in extremer Weise ihre Unabhängigkeit suchte" |
le ciel c'est bourré...
|
![]() ![]() |
Fr 25. Jan 2008, 01:19 - Beitrag #2 |
Tatsächlich ein amüsant verarbeitetes, doch eher ernstes Thema - und mal wieder ein guter Einblick in österreichische Mentalität
![]() Wann wohl das letzte Gespräch in Eyak stattgefunden hat? |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
|
![]() ![]() |
Fr 25. Jan 2008, 10:53 - Beitrag #3 |
wahrscheinlich am Sterbebett ihrer Eltern^^
ob hinter dem Verschwinden der Eyak wohl auch ein Genozid steckt? Die meisten Indianderstämme sind nicht freiwillig ausgestorben |
Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
-------------------------------------------------------------------------- ... nicht das Licht und nicht die Finsternis ... die Schatten, die leisen Übergänge ... |
![]() ![]() |
Fr 25. Jan 2008, 21:08 - Beitrag #4 |
Der englische Wiki-Artikel beschreibt die Verdrängung der Eyak-Sprache insbesondere durch das verwandte Tlingit, schon vor der Dominanz des Englischen. Der deutsche Artikel zum Volk nennt außer Drogen und Zivilisationsseuchen die spanische Grippe als wesentlichen Grund des Aussterbens; wieweit in früherer (und eventuell späterer) Zeit auch gezielt vorgegangen wurde, ist aus der Ferne wohl eher schwer zu beurteilen. Ein weiterer Anteil der Holzwirtschaft und zuletzt etwa der Exxon-Valdez-Katastrophe (die aber wohl zu spät kam, um zum bereits besiegelten Schicksal der Eyak noch ernsthaft beizutragen) ist denkbar.
|
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
|
![]() ![]() |
Fr 25. Jan 2008, 22:03 - Beitrag #5 |
Jenseits der Tragik des Einzelfalls ist IMHO die situative Eingebundenheit des Themas besonders relevant, konkret die Differenz zwischen zwei Todesfällen hinsichtlich der allgemeinen, gerade auch medialen, Wahrnehmung. Da trauert die halbe westliche Welt um einen kaum erwachsenen Darsteller in einem amerikanischen Kommerzfilm, bis in die Schlagzeilen der Tageszeitungen und in tagesschau und verwandte Sendungen hinein, der Tod einer alten Dame, die wie wenige für den drastischen Verlust an kultureller Vielfalt steht, vor dem wir gerade stehen - der auch ein ganz wesentlicher Aspekt gerade der Regenwälder-Diskussion ist, dort leben die meisten der vom Aussterben bedrohten Völker - ist den Schreiberlingen und Moderatoren keine Silbe wert.
Dabei, würde ich sagen, entsprechen die Verluste an kultureller Vielfalt in den letzten hundert Jahren für den menschlichen "Kultur-pool" den Verlusten an Arten an der Kreide-Tertiär-Grenze für den globalen Arten-pool. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
![]() ![]() |
Sa 26. Jan 2008, 00:49 - Beitrag #6 |
Tja, janw
der Mensch ist eben das Maß aller Dinge. Er allein gibt den Dingen ihren Wert und ihre Bedeutung und die Mehrheit der Weltbevölkerung scheint sich für das Leben und Ableben von sogenannten Stars mehr zu interessieren als eben für bedrohte Völker. Auch in meiner Welt existierte diese Sprache bis eben gar. Ob sie wohl in meinem Langzeitgedächtnis überleben kann? ![]() Es ist wohl eine sehr deutsche Ansicht, dass Nautrvölker nur durch den weißen Mann und dessen Drogen und Seuchen zu Grunde gehen können. Tatsächlich sind auch Indianerstämme dazu in der Lage einander zu bekriegen oder auch einander aufsaugen und assymilieren können. Das langsame Aussterben von Sprachen ohne Gewalteinwirkung oder Sanktionen ist für viele kaum vorstellbar, aber wohl eher die Regel. Bevor es Staaten und Nationalismen gab, starben ja auch schon Sprachen aus. Es ist viel mehr eine Frage des Wandels. Irgendwann sahen es, Eltern nicht mehr ein ihren Kindern eine Sprache beizubringen, die z.B. einen niedrigen sozialen Status hat. Sprachen sind nur so eine Modeerscheinung. Deutsch ist doch viel vornehmer als wendisch und praktischer auch noch! ![]() Ansonsten würde ich noch gerne hinterfragen, ob Ejak überhaupt eine Sprache war! An sich sind die Definitionen doch recht merkwürdig. Polnisch und Slowakisch sollen unterschiedlich Sprachen und Plattdeutsch ist nur ein Dialekt. Von den Unterschieden zwischen Serbisch und Kroatisch schweige ich lieber mal. Hat den jeder Mini-Stamm (ein paar 100 Menschen!) seine eigene, eigenständige Sprache? Sicher hatte jener Stamm ein paar sprachliche Eigenheiten, wie sie sich teilweise heute noch in Dörfern der deutschen Provinz finden, aber andere, benachbarte Indianerstämme (nicht Inuit und Aleuten) sprechen doch eng verwandte Sprachen. Vielleicht ist es ja der Geltungsdrang kleiner und kleinster Ethnien, ihr Wille nach Unabhängigkeit usw, warum sie ihre Mundart mal eben als Sprache deklarieren. Tja, und da wären wir wieder bei Serbisch und Kroatisch; als sich die beiden Volksgruppen noch besser verstanden, kannte man noch eine serbo-kroatische Sprache. ![]() MfG Maglor ![]() |
"Merkel und Steinmeyer werden noch als dunkles Kapitel in den Geschichtsbüchern erscheinen, fürchte ich. Und Schily als ihr Wegbereiter." janw
|
![]() ![]() |
Sa 26. Jan 2008, 01:27 - Beitrag #7 |
Maglor, nicht die Mehrheit der Bevölkerung interessiert sich für einen sog. Star, sondern sie wird dafür interessiert, und auch die öffrechtlichen Medien sind eingebunden in Interessensysteme. Mit Filmen wird Geld verdient, also werden die dort Beteiligten bekannt gemacht. Indigene Völker sind bestenfalls kapitalneutral, wenn sie nicht - oft genug Unseren - Interessen im Wege sind. Es sind Unsere Konzerne, die in Brasilien Soja anbauen und in Borneo Palmölplantagen betreiben oder in Neuguinea Erze abbauen usw.
Natürlich hat es immer einen "Umsatz an Sprachen und Kulturen gegeben, wie auch an Arten. Aber das Eindringen der Westler nach Zentralafrika und Amerika hat in einer beispiellosen Geschwindigkeit zum Verschwinden von Kulturen geführt, und nicht nur als unbewusster Kollateralschaden: Nachdem man um die Gefährlichkeit westlicher Grippeviren und Pockenerreger wusste, hat man in Brasilien bewusst infizierte Kleidung ausgeteilt. Plattdeutsch als Sprache...dafür ist es in sich aber ziemlich heterogen. Wir haben hier die mi/mik-Grenze, z.B. Nein, es ist gegenüber dem Oberdeutschen ähnlich abgegrenzt wie das Alemannische oder das Sächsische, es entspricht eben der heterogenen Zusammensetzung der Deutschen insgesamt, eine in zahlreiche Dialekte zerfallende Sprache zu haben. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
![]() ![]() |
Sa 26. Jan 2008, 12:51 - Beitrag #8 |
janw, wenn die Öffentlichkeit ehrliches Interesse für die letzte Eyak hätte, würde das schon durch die Anzahl der Klicks auf entsprechende Nachrichtenseiten und -Unterseiten deutlich. Ich wette, daß, wenn nebeneinander die Nachrichten "Indianersprache in Alaska ausgestorben" und "Britney Spears' Schwester bringt ihr Kind bei den Eltern unter" stehen, eine verschwindende Minderheit sich für die Kulturnachricht interessieren wird. Auch Medien sind dem Markt unterworfen, auch wenn sie natürlich gelegentlich ihren Einfluß auf ihn ausüben. - Unsere Konzerne, ja, sonst würden es andere machen (wobei es allerdings die von "uns" forcierten alternativen Wege der Energieerzeugung waren, die jetzt für Regenwaldvernichtung bzw. Nahrungsproduktionsverringerung zugunsten neuer Energiepflanzen-Anbauflächen verantwortlich sind).
Die bewußte Unterdrückung und Auslöschung von Völkern und Kulturen ist bekannt und hat eine lange Tradition (auch in Kanada wurden im 19. Jh. blatternverseuchte Wolldecken verschenkt); und das Schulwesen spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle - in diesem Fall deuten aber Indizien darauf hin, daß die Wurzeln der Entwicklung, deren Endpunkt hier gesehen werden konnte, wesentlich weiter zurück lagen (denn den Verlust der letzten Generation, der nicht Eyak lernenden Kinder dieser Frau, kann man nicht mehr ernsthaft als verpaßten Wendepunkt bezeichnen). |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
|
![]() ![]() |
Sa 26. Jan 2008, 13:12 - Beitrag #9 |
Selbiges ist auch im 100-jährigen, englisch-französischen Krieg in Kanada geschehen. Der amerikanische Kontinent bildet sicherlich einen Sonderfall auf Grund. Eine derartige Seuchenproblematik ist in historischer Zeit unbekannt. In Afrika waren es ja eher die afrikanischen Krankheiten, die die Kolonisten ausmerzten. Das Bild vom edlen Wilden ist ein sehr deutsches Phänomen. Ein kurzer Blick nach Ruanda zeigt ja, dass sich die Afrikaner auch ohne europäischer Invasoren recht gut gegenseitig ausmerzen können. Ähnliches gilt teilweise auch für den nordamerikanischen Kontinent. So standen sich etwa im 100-jährigen Krieg, der sicherlich ein gewichtigen Beitrag zum Niedergang der Stämme im Nordwesten Amerikas beitrug, nicht nur Franzosen und Engländer gegenüber, sondern auch Huronen und Irokesen. Der geneigte Karl-May-Fan wird nun natürlich den Europäern die Schuld geben, aber ist es nicht so, dass sich die Indianer freudig der neuen Feuerwaffen annahmen um sie aufeinander zu richten? Nutzen sie nicht geschickt die Feinschaft den Krieg aus, um selbst alte Rechnungen mit Nachbarstämmen zu begleichen? Sicherlich zogen sie am Ende den Kürzeren]Wilden[/I] zu tun. Auch bei den Ejak klingt es ja so, als wäre die Verdrängung durch benachbarte indigene Völker ein entscheidender Faktor! Auch, denke ich, dass wir das Aussterben von Sprachen und Kulturen vom tatsächlich, physischen Aussterben von Völkern zu trennen. Eine Sprache kann ja durchausverschwinden ohne Pockenepidemien und Völkermord. Dies ist auch z.B. in Schwarzafrika der Fall. Beispiellos ist sicherlich das Eindrigen der Europäer in Amerika damit verbundender Infektionskrankheiten. Hier war es doch aber in der Regel nicht der Vernichtungswille der Europäer; häufig erreichten die Seuchen die Indianer schon vor den Konquistadoren. Die Sprachgrenzen sind immer in Bewegung. Beispiel Mitteleuropa: Irgendwann lange nach Caesars Eroberung, fanden die Gallier, dass ihre keltische Sprache doch recht bäurisch wäre und es besser den Kindern lieber gleich Latein beizubringen, was ja viel vornehmer ist. Die lateinische Sprache jedoch in Folge des Imperium auf weite Teile des Mittelmeeres ausgedehnt, teilte sich jedoch in zahllose Dialekte auf, aus denen im Laufe der Jahrhunderte eigene Sprachen wurden. Ähnliche Prozesse gab es ja auch heute noch in der Neuzeit, etwa Afrikans, das aus dem Holländischen entstand, oder die Pidgin-Sprachen Südostasien, die dem Englischen nahestehen. Die Inuit hatten ihre 30 Bezeichnungen für Schnee aber keine für solch Wörtchen wie Lastwagen, Zellorganell, Zeitung... Ein übriges erfüllen die neuen Möglichkeiten. Wie die allgemeine Schulpflicht deutschen Kinder den Dialekt austrieb, so ging es auch mit den Kinder der indigenen Völker um. Auch die Vermischung mit anderen Völkern führt zur erneuten "Integration". Schließlich sind es noch die bösen Medien, die vieles zerstören, nicht nur der Rundfunk, das Fernsehen auch die schlichte Schriftsprache setzt neue Standards. Wer wird es denn Eltern übel nehmen, wenn sie ihren Kindern lieber gleich Englisch bebringen, statt ihnen eine Sprache beizubringen mit der sie später sowieso nichts anfangen können? Zumindest in Westeuropa scheint der Trend zum Aussterben der kleineren Sprachen gebrochen. Kleine Regionalsrachen und auch Dialekte und Mundarte entwickeln zunehmend eine eigene Literatur. Auch werden sie zunehmend in Schulen gelehrt und finden besonderen staatlichen Schutz. Deutschland scheint mir da noch ein wenig hinterherzuhinken, dabei ist es doch besonders vom Dialektsterben betroffen. Die Vertreibung der Deutschen aus Schlesien, Preußen, Posen usw führte auch zum Aussterben der zahllosen Dialekte jener Regionen. Hoch- und Niederpreußisch sprechen heute nur die wenigen, die noch in der alten Heimat aufgewachsen sind, aber sie werden wohl in wenigen Jahren das Zeitliche segnen und ihren Dialekt mit ins Grab nehmen. Ob es in zehn Jahren auch heißt: Letzte Sprecherin des oberpreußischen Dialektes starb inm Alter von 89 Jahren ??? MfG Maglor ![]() |
"Merkel und Steinmeyer werden noch als dunkles Kapitel in den Geschichtsbüchern erscheinen, fürchte ich. Und Schily als ihr Wegbereiter." janw
|
![]() ![]() |
Sa 26. Jan 2008, 16:37 - Beitrag #10 |
Sicher ist das Aussterben von Sprachen nicht nur ein Phänomen bei indigenen Völkern, sondern in Teilen auch bei uns - aber in einer anderen Dimension.
Natürlich ist es bedauerlich, dass die Dialektvielfalt der ehemals deutschen Ostgebiete verschwindet - warum haben die Vertriebenen sie eigentlich nicht an ihre Kinder weiter gegeben? - umso bedauerlicher ist dabei aber für mich der Verlust jener eigenständigen Kultur, die diese Gebiete bis vor dem Naziterror kenn/auszeichnete, das Gemisch aus verschiedenen Volksgruppen mit eigenen Kulturen, in dem aber zahlreichen Quellen zufolge ein übergreifendes Gemeinsamkeitsgefühl herrschte. Dies zu zerstören, ist den Deutschen - und ich sage bewusst nicht "den Nazis" - trefflich gelungen. Was den edlen Wilden betrifft, ich bin fern jeder romantischen Verklärung. Ich bin nur mit dem Schicksal geschlagen, durch Zweisprachigkeit in die Erkenntnis hinein gewachsen zu sein, wie sehr Sprache Ausdruck ist von kultureller Individualität und von Weltbildern. Versuch mal, Kant ins Englische zu übersetzen, nur mal so...
Die erst zum Problem wurden, als die Kolonialisten versuchten, europäische Besiedelungsmuster auf die tropischen Landschaften zu übertragen und damit geradezu in die Malariafalle rannten. Die Bewohner Zentralafrikas hatten längst schon herausgefunden, dass man die Niederungen als Siedlungsplätze meiden sollte. Und die Hirtenvölker hatten immer versucht, außerhalb des Verbreitungsgebietes der Tsetsefliege zu leben, zumindest durch Wanderungen zeitweise auszuweichen.
Nun, Verdrängungen hat es sicher immer gegeben, das ist das, was ich mit "Umsatz" bezeichnet habe. In Europa waren es die Goten, die solche Verschiebungen anstießen. Nur ist der kleine Unterschied heute der, dass die Verdrängung keinen Raum mehr hat, die Verdrängten können nicht mehr ein paar Kilometer die Küste hinab ziehen, denn dort haben heute die Holzkonzerne abgeräumt oder stehen so seltsame Betonansammlungen, die wir "Städte" nennen.
Natürlich sind Sprachen als Merkmal Mittel zur Kategorisierung von Menschen, sowohl im Sinne oktroyierter wie auch selbst angenommener Kategorisierungen, und es ist eine interessante Frage, was dazu führt, dass die eine Sprechergruppe sich von außen oktroyierte (Minder)wertigkeitsurteile selbst zu eigen macht und sich darauf hin an die äußere Macht assimiliert oder dass in einer anderen Sprechergruppe derartige Urteile zur Stärkung eines inneren Eigenwertempfindens führen - was war bei den Kelten anders als bei den Kurden oder den Basken? Das Afrikaans ist ein Beispiel eines neu entstandenen Dialekts, oder Sprache, wenn man will, infolge Ablösung von der Hauptsprechergemeinschaft. Vergleichbar dem amerikanischen oder Australischen, oder jenem Küchenlatein, aus dem das (Süd)Französische (Langues d'oc), Spanische und Portugiesische wurde. Sicher entstehen auf diese Weise neue Sprachen, aber doch in deutlich geringerem Maße, als heute Vielfalt verschwindet. Pidgin würde ich als Fall eines sprachlichen Synkretismus ansehen, den Einbau fremder Kategorien und Begriffe in das eigene System, parallel zum religiösen Synkretismus, den der Cargo-Kult IMHO darstellt. Ich erinnere mich, einen interessanten Pidgin-Begriff gelesen zu haben, der einen für die Polynesier neuen Gegenstand bezeichnet, die Schraubenmutter: Mama bilong skru. Der Begriff beinhaltet die Kategorie des zu-etwas bzw. des jemandem gehörens (was für einige der Völker in der westlichen Intensität der Kategorieverwendung neu gewesen sein dürfte) und die Übersetzung Mutter-Mama und dem Xenologismus skru aus engl. Schraube. Wie weit die Art der Wortkoppelung dem Polynesichen entspricht, wie es sich dort mit dem Genetiv verhält, weiß ich nicht. Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass das Nordfranzösiche (Langue d'oil) ursprünglich auch aus einer Art "Kelto-Pidgin" hervorgegangen ist. Aber derartige Fälle - in denen ja ein Teil der ursprünglichen Identität erhalten bleibt - sind eher die Ausnahme in meinen Augen, es dominiert die Ausrottung und das lautlose Verschwinden. Um dem Vorwurf eines zu einseitigen Euramerikoskeptizismus zuvor zu kommen, natürlich ist es in gleichem Maße bedauerlich, wie dergleichen auch in Russland und China passiert. Nur - wir hofieren deren Machthaber, denen wir als Vorbilder dienen, bis dahin, dass wir es zulassen, dass sie sich mit Dingen wie einer Olympiade schmücken dürfen. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste