Durch spekulative Anlagengeschäfte sind im letzten Jahr eine Reihe von Banken in eine Krise geraten oder gar zusammengebrochen, etliche dieser Banken haben danach finanzielle Hilfen ihrer Staaten in Form von finanziellen Mitteln oder Bürgschaften in Anspruch genommen.
Im Falle einer dieser Banken, der HypoRealEstate, reichen diese Mittel nicht aus, hier wird nun eine staatliche Beteiligung am Kapital der Bank erwogen, die allerdings umstritten ist, da Vorbehalte gegen staatliche Einflussnahme auf Wirtschaftsunternehmen bestehen, teilweise werden Vergleiche zur Staatswirtschaft des ehemaligen Ostblocks bemüht.
Ich frage mich nun, was es an dieser Idee wirklich zu kritisieren gibt - abgesehen davon, daß hier ziemlich verantwortungsloser Umgang mit Risiken mit Steuergeldern bezahlt wird und die Verursacher ihre hohen Gehälter behalten dürfen.
In meinen Augen sollte die Beteiligung als Risikobeteiligung behandelt werden mit einer entsprechend hohen Verzinsung des geliehenen Geldes.
Als Problem sehe ich hierbei, daß Eigenkapital als ganzes eine Rendite erzielt, die dann anteilig auf die Anteilseigner entfällt, hier jedoch aufgrund des besonderen Risikos eine besonders hohe fixe Verzinsung der vom Staat gewährten Tranche zu fordern wäre, notfalls zulasten der Rendite der anderen Anteilseigner.
Ganz generell stelle ich mir die Frage, ob das Finanzsystem nicht deutlich strengere Regeln braucht, einschließlich des expliziten Verbots / der expliziten Genehmigungserfordernis für bestimmte Anlageformen.
Wozu sind z.B. Hedge-Fonds überhaupt notwendig, wodurch gerechtfertigt?
Weshalb eigentlich ist der Verstoß gegen Regeln wie jene, nie mehr Risiken einzugehen, als durch Sicherheiten gedeckt sind, nicht schon jetzt als Betrug strafbar?
Weshalb dürfen nach wie vor unsichere Kredite in gemischte Portfolios verpackt werden?
Was ist aus der Forderung geworden, Staaten, die sich nicht an die Regeln halten, die Briefkastenfirmen erlauben und Steueroasen darstellen, für den Bankenverkehr zu sperren?