... ist zwar die Gesellschaft unbegrenzt verantwortlich, aber auch unmöglich zur Verantwortung zu ziehen, da keine Einzelentscheidungen mehr zu isolieren sind ...
Obdachlose haben normalerweise eine Geschichte des Abstiegs hinter sich, und diese Geschichte des Abstiegs hangelt sich entlang nachvollziehbarer Sachverhalte. Ob dahinter Einzelentscheidungen oder strukturelle Maßnahmen stehen, nimmt sich letztlich nichts. Es ist für den Obdachlosen ziemlich gegenstandslos, ob ihn sein Chef feuerte (isolierbare Einzelentscheidung) oder ob ihm ein anonym bleibender Mitarbeiter irgendeines Amtes die amtliche Unterstützung verweigert (isolierbare strukturelle Entscheidung), weil irgendwelche Bedingungen, an die diese Unterstützung geknüpft ist, von ihm gar nicht mehr erfüllbar sind.
Es ist erkennbar, wenn Menschen in eine Abstiegsspirale geraten sind, und diese könnte auch aufgehalten werden. Allerdings ist Solidarität auf gesellschaftlicher Ebene heute nur noch ein Wort, ohne Inhalt, und von daher der Irrealis^^
- in nicht konvertierbarer Form, um die Durchführung der Anpassung sicherzustellen, oder auch in konvertierbarer, wenn der Obdachlose als ein Teil der Gesellschaft ex negativo verstanden wird, als solcher erforderlich und sein endgültiger Niedergang gewünscht ist.
das ist in der Tat ein Spannungsfeld. Bislang plädiere ich allerdings dafür, dem Obdachlosen diese Entscheidung selbst zu überlassen. Ich bezweifele nicht, dass es Menschen geben wird, die den Totalabsturz wählen. Aber auch das kann man vielleicht zu tun wünschen, wenn man im Trockenen und Warmen sitzt, statt wettergepeitscht unter einer Brücke. Für die Mehrzahl der Obdachlosen dürfte allerdings ihr Dasein weit weniger von der Idylle geprägt sein, die ihnen zuhauf unterstellt wird; eine echte Hilfe - in Entgegensetzung zu den Almosen privater oder staatlicher Seiten, die bisher als solche ausgegeben werden - dürfte da etliches Veränderungs- und Verbesserungspotential freisetzen
Dass es dabei einige Leute gibt, die Leuten mit kaputter Psyche und Alkoholsucht, die auf der Straße leben, geschadet haben, und ein Haufen Leute, die ihnen wohl nicht genügend geholfen haben, steht außer Frage.
schön^^ was machen wir nun mit dieser Einsicht? weiter wie bisher, mutmaßlich^^ weniger unschuldig vielleicht?
Schuld sind jene, die geben. Würde denn jemand betteln, wer er nie etwas bekommen würde?
ein wirklich schönes Motto, oh Maglore^^ in die Sprache der ARGE und der Arbeitspolitik übersetzt hieße das wohl "einen Anreiz geben"^^ gemeint wäre natürlich die gute alte brutale Erpressung, bei ARGE zur Akzeptanz von Sklavenarbeit, in unserem Kontext hier zu systemkonformem Verhalten^^
übrigens können auch unsere einheimischen Fachkräfte in der genannten Hinsicht einiges vorweisen, wir sind diesbezüglich schon lange kein Entwicklungsland mehr^^
die "Tafeln" sind auch so ein schönes Beispiel tätiger Milde, wem gegenüber, darf noch hinterfragt werden. Jedenfalls werden die Aldi und Co auf diese Weise ihren abgelaufenen Krempel los, den sie sonst teuer entsorgen müssten. Ist es nicht schön, dass Obdachlose auf diese Weise doch noch etwas für unsere Wirtschaft tun?