Was mich am bisherigen Diskussionsverlauf stört, und so auch immer wieder (hier, in Medien und RL) bei ähnlichen Themen passiert: eine vielleicht nicht sonderlich effektive, aber zumindest auch nicht groß schadende Regelungsinitiative wird sofort gleichgesetzt mit dem Verbieten anderweitig quasi unverzichtbarer Einrichtungen/Objekte/Verhaltensweisen.
Sprich: Wenn durch dickere Schaufensterpuppen 502 Personen, oder auch nur 2, gerettet werden könnten, während sie nun wirklich niemandem schaden, dann ist das durchaus lohnend. Genausoviele, oder auch ein paar mehr, Menschen durch Messerverbot zu retten, während die Gesamtbevölkerung sich dann nur noch unter großem Mehraufwand ernähren kann, ist dagegen ungleich absurder und kein geeigneter Vergleich.
Das andere Problem bleibt aber natürlich, dass ein ursächlicher Zusammenhang von dünnen Schaufensterpuppen und Bulimiekranken nun wirklich nicht offensichtlich ist, und von den Petitionsinitiatoren vermutlich auch nicht nachgewiesen wurde. Und da die Initiative zwar an sich niemandem schadet, aber doch einen gewissen bürokratischen Aufwand mit sich bringt, sollte man die Sache wohl doch lieber schnell wieder vergessen.
Eine gesetzliche Regulierung von Kleidergrößen fände ich da schon sehr viel sinnvoller. Vielleicht auch wegen der gelegentlich ins Spiel gebrachten negativen Konnotationen für gesundes Körpergefühl (warum ist M eine Zwergengröße, während der Durchschnitt bei L-XL liegt?), primär aber einfach, um das System endlich mal logisch, konsistent und überblickbar zu machen. ISO-Kleidergrößen, direkt an das SI gekoppelt, keine zig verschiedenen Systeme, nach Nation, Geschlecht und Kleidungskategorie unterschiedlich, und dann auch noch bei angeblich gleichen Größen völlig verschiedene Ergebnisse je nach Hersteller oder Jahrgang!
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