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Basisdemokratie am Thalia Theater Hamburg

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 15:06
von Lykurg
Das von mir meistbesuchte und -geschätzte Theater hierzustadt hat sich für die nächste Spielzeit eine Aktion einfallen lassen, die wohl Publikumsnähe und aktuelle politische Strömungen aufgreifen soll - jedenfalls rufen sie dazu auf, bis zum 16.12. mit Wahlzetteln oder per E-mail Stückvorschläge einzusenden - die drei meistgenannten Stücke (sowie ein von einer Jury ausgewähltes weiteres aus der Liste) sollen gespielt werden. Allerdings haben sich naturgemäß Interessengemeinschaften gebildet, die irgendwelche andernorts gefloppten Stücke von Gegenwartsautoren reindrücken wollen (möglicherweise mit handfesten kommerziellen Interessen eben dieser verknüpft?)^^ - und deren Vorschläge sind, durch Ketten-Email-Aktionen gefördert, im Moment auf den ersten Plätzen. (Eine böse Glossedazu findet sich hier).

Ich finde aber, man sollte mehr tun als jammern. Eine Initiative bewirbt drei Stücke, von denen man eines per Mailans Thalia vorschlagen kann - und ich bitte euch, das zu tun. Unsere Vorschläge sind

Pierre de Marivaux: "Der Streit"
Thornton Wilder: "Wir sind noch einmal davon gekommen"
Friedrich Dürrenmatt: "Die Ehe des Herrn Mississippi"

Ich hätte besonders viel Lust auf den Marivaux; wenn der reinkommt, verspreche ich meinen Besuch und eine Rezension, die sich gewaschen hat. Vergeßt aber nicht, in der Mail euren Namen und eure Adresse zu nennen. Spamrisiko: gering. Das Thalia ist ein Staatstheater, kein Adressenhändler (hat auch nichts mit der Buchhandelskette zu tun^^).

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 15:39
von Ipsissimus
so böse finde ich die Glosse gar nicht; wenn das Thalia versäumt hat, deutlichere Regeln zugrunde zu legen - als allermindestes Auswahllisten - dann sind sie den Schlamassel tatsächlich selbst schuld und Jammern über die besser Organisierten wäre wohlfeil. Aber natürlich machst du genau das Richtige, kehrst die Waffen um^^

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 17:48
von Lykurg
Sie ist realistisch, ja, wirft den Veranstaltern ihre Blauäugigkeit vor, es nicht vorhergesehen zu haben. Interessanter wäre (darüber diskutierte ich gestern mit einer Freundin), wenn auf einem solchen Weg tatsächlich ein Propagandastück etwa der Rechten sich auf der Bühne wiederfände (wobei man dann ja immer noch inszenieren könnte, wie man will), oder wenn ein Verlag offen für eines seiner Stücke Werbung machte. Aber ich denke auch, den Machenschaften kann man nur durch eigene Machenschaften entgegentreten, also stimmt doch einfach mit ab.

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 18:11
von e-noon
Deinem Wunsch wurde entsprochen. :)

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 21:35
von janw
Mh, also nicht mehr der Vorschlag vom letzten Wochenende? ;)

Die Sache mit dem Streit und sich gewaschen haben ist schon etwas...naja, so lange sie keine Badeanstalt draus machen^^

Schwierige Auswahl...der Wilder könnte mich auch reizen, leicht absurd. Warum nicht Bezahlt wird später oder Die Unterrichtsstunde?

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 21:50
von Lykurg
Tja, janw, meine Stimme hab ich ja auch schon für Oscar Wilde vergeben. Trotzdem ist das Bündeln für Marivaux und die anderen beiden Stücke, wenn da mehrere andere mitsammeln, sinnvoller, als weiter Seperatlösungen zu verfolgen. Die Frage, warum nicht "...", erklärt sich aus der Begrenzung der Vorschläge pro Person und der spielbaren Stücke pro Spielzeit. Ein Stück für nur eine Aufführung zu inszenieren, wäre teuer und für alle Teilnehmer eine unverhältnismäßige Belastung. -

Danke, e-noon! :)

BeitragVerfasst: Fr 2. Dez 2011, 22:51
von janw
Dann können wir beide also nicht mehr mitstimmen, oder?

Vielleicht kommt ja die Huldigung für Eris dran *gespannt bin*^^