Denkt Ihr ähnlich? - Zusammenleben mit Mitmenschen

Das Forum für allgemeine Diskussionen! Alle Themen, die nicht in andere Bereiche passen, können hier diskutiert werden.
Amely67
Active Member
Active Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 162
Registriert: 07.01.2012
So 5. Feb 2012, 10:36 - Beitrag #1

Denkt Ihr ähnlich???

Meiner Meinung nach ist das Leben zwischen Menschen schön, wenn es keine Intrigen gibt, wenn jeder so sein darf wie er ist- auch wenn er der gesellschaftlichen Norm nicht entspricht, darf keiner ignoriert werden wegen seines Andersseins. Menschen sollen da leben dürfen wo es ihnen behagt und nicht wo Behörden sie hinverbannen wollen. Alter soll keine Schande sein und Zigarettenqualm soll taboo sein, wenn es Menschen stört beim Atmen sauberer Luft. Jeder der seine Gesundheit fahrlässig zerstört mit Alkohol und Zigaretten, soll selber dafür blechen und nicht Unschuldige. Unfaires, boshaftes Verhalten soll bestraft werden, damit niemand mehr darunter leiden muss. fazit - wir haben doch nur dieses eine, kurze Leben - wollen wir uns das nicht so angenehm wie möglich gestalten?

Ja, wegen dieser meiner Meinung werde ich oft gehasst. Dann sag ich mir immer - macht doch was ihr wollt - ohne mich.- So habe ich meist Freunde, die weiter weg wohnen, keine Zeit haben und auch wegen ihrer Denkweise nicht verstanden werden. Man wird zum Außenseiter, wenn man sich nicht anpasst. Doch niemals würde ich eine mitrauchen nur um dazuzugehören. Das habe ich in meiner frühesten Jugend aus Dummheit getan.
Feiert man ohne sich zu betrinken, fällt man schon auf. Ich weiß nicht mehr, wann ich zum letzten mal bei einer Party war.
Es nervt einfach, wenn es Leute gibt, die einem da etwas aufdrängen wollen - immer wieder, obwohl man schon 10 mal ablehnte...

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6865
Registriert: 02.09.2005
So 5. Feb 2012, 12:11 - Beitrag #2

Ähmm, nein?

Erstens ("darf keiner ignoriert werden wegen seines Andersseins") möchte ich jederzeit jemanden ignorieren dürfen, wenn er mich ungefragt mit lautstarken Äußerungen behelligt. Wenn jemand mich damit wirkungsvoll davon abhält, mich mit Personen zu unterhalten, die einen zurückhaltenderen Umgangston pflegen wollen, sehe ich es als unbedingt notwendig an, den Störer auszublenden (da ich nicht jeden zur Rede stellen kann und will, der mich irritiert; das tun zu müssen auch als einen Eingriff in seine und viel mehr meine Freiheit sähe).

Zweitens soll deiner Meinung nach jeder so leben können, wie er möchte, aber Zigaretten sollen tabu sein? ... Ich habe nie geraucht, und Rauch stört mich oft ebenfalls sehr - aber deine beiden Wünsche sind offensichtlich unvereinbar. Ich finde schwierig, nachzuvollziehen, warum Raucher nicht tun und lassen sollten, was ihnen beliebt, solange sie niemand anderen damit behelligen. - Ich hoffe aber, daß du mit "unfaires, boshaftes Verhalten" einen neuen Gedankengang meintest. - Sich das kurze Leben 'so angenehm wie möglich zu gestalten' kann jedenfalls in gewisser Konsequenz auch die regelmäßige Einnahme weit härterer Drogen bedeuten...

Zum Rest fallen mir ein paar weitere Sachen ein, ich weiß aber nicht so recht, ob du darauf hinauswillst (die Titelfrage hilft mir da auch nicht wirklich weiter), warte daher lieber auf deine Antwort oder eine sonstige Erleuchtung.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
So 5. Feb 2012, 12:57 - Beitrag #3

Kommentar zu "Denkt ihr ähnlich?"

Jeder der seine Gesundheit fahrlässig zerstört mit Alkohol und Zigaretten, soll selber dafür blechen und nicht Unschuldige.
hast du schon mal den Begriff "Solidargemeinschaft" gehört? Das hat etwa mit "solidarisch" zu tun und besagt, grob gesagt, dass füreinander eingestanden wird, ohne die Schuldfrage zu stellen. Vielleicht bist du ja reich genug, oder selbständig, und darfst dir dann gerne eine Privatversicherung leisten, mit der du auf das Solidarprinzip verzichten kannst. Dass pass aber nur auf, dass du das Kleingedruckte verstanden hast, denn sonst kann es dir wie der Blitz passieren, dass du wegen irgendeiner Kleinigkeit nicht mehr in den Genuss der Leistungen kommst, wenn du sie mal benötigst.

Sag mir bitte noch, was das Rauchen eines Menschen mit dessen Persönlichkeit zu tun hat? Können Raucher keine liebenswerten, freundlichen, gütigen Menschen sein? Du sagst zwar immer wieder, es ginge dir darum, als Mensch angenommen zu werden, wie du bist; bei anderen Menschen schaust du aber auf jede Menge Äußerlichkeiten und verwirfst diese Menschen wegen dieser Äußerlichkeiten. Möglicherweise findest du deswegen niemand? Weil du das eine redest und das andere lebst, und man dir das überdeutlich anmerkt? Aber erwartest, dass deine kleinen oder größeren Schwächen souverän übergangen werden.

Und ja, Menschen sind keine Engel. Unfaires, boshaftes Verhalten ist nicht nett, aber es ist nicht notwendigerweise bösartiges oder verbrecherisches Verhalten. Möchtest du, dass die eine Hälfte der Menschen, die sich unfair und boshaft behandelt fühlt, die andere Hälfte hinter Gitter bringen oder sonstwie bestrafen darf? Das Problem dabei ist nur, dass jeder Mensch in Bezug auf bestimmte Menschen zur falschen, zur unfairen Hälfte gehört. Ist vielleicht eine Lösung, wir sperren uns einfach alle ein und werfen den Schlüssel weg^^

Und zu guter Letzt: möglicherweise wirst du ja gar nicht wegen dieser deiner Meinung gehasst. Sondern wegen der Härte, mit der du Menschen anhand untauglicher Kriterien bewertest.

Nicht, dass du hier gehasst würdest^^ hier analysieren wir nur^^ kluge Menschen lernen daraus

e-noon
Sterbliche
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4576
Registriert: 05.10.2004
So 5. Feb 2012, 13:07 - Beitrag #4

Ich nehme an, mit "boshaftes Verhalten" ist eher Mobbing und so etwas gemeint?

Alter soll keine Schande sein und Zigarettenqualm soll taboo sein, wenn es Menschen stört beim Atmen sauberer Luft.
Das finde ich allerdings auch, ist aber ja meist gegeben. Die wenigen Orte, an denen noch in wichtigen öffentlichen Plätzen geraucht wird (vor dem Unieingang, in wenigen Kneipen oder Raucherkellern) kann man recht gut meiden. Seniorenstudenten werden zwar bei uns häufig veräppelt, aber das aufgrund ihrer unpassenden Beiträge und nervigen Rückfragen, nicht aufgrund ihres Alters.

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6865
Registriert: 02.09.2005
So 5. Feb 2012, 13:21 - Beitrag #5

Die wenigen Orte, an denen noch in wichtigen öffentlichen Plätzen geraucht wird (vor dem Unieingang, in wenigen Kneipen oder Raucherkellern) kann man recht gut meiden.
LOL - ich beginne zu verstehen... Bild

Ansonsten sehe ich es aber ähnlich: Wer sich in der Öffentlichkeit in einer Weise verhält, die andere irritiert - etwa das lautstarke Dummschwätzen Betrunkener (oder Nüchterner^^) in öffentlichen Verkehrsmitteln oder die langatmig-nervigen Wortmeldungen mancher Seniorstudenten in Vorlesungen, die mehr ihre eigene Lebensgeschichte erzählen als eine Frage beantwortet haben wollen - muß damit zurechtkommen, daß sein Gegenüber sich ein eigenes Bild davon macht, was ggf. auch Ablehnung beinhalten kann. Warum sollte ich zu allem lächeln, was mir nicht gefällt?

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
So 5. Feb 2012, 13:39 - Beitrag #6

Da ja schon der Titel eine Aufforderung zur Diskussion ist, passt dieses Thema wohl besser ins Diskussionsforum als in die Weblogs. Daher auch Vereinigung mit Ipsis Kommentarthread. Amely, wenn du mehr über persönliche Erfahrungen berichten möchtest, sind dafür die "Weblogs" der richtige Bereich.

@Lykurg: Im auch von e-noon zitierten Satz sagte sie doch klar, dass es nur um Rauchen in Anwesenheit unwilliger Anderer gilt. Und das halte ich auch für eine gezielte und völlig unnötige Asozialität, die ruhig stärker verfolgt werden sollte, bis hin zur Einstufung als versuchte Körperverletzung.

@Ipsissimus: Solidargemeinschaft heißt mitnichten, dass die Schuldfrage nicht gestellt werden darf. Es gibt zur Genüge solidarische Leistungen, die bei grober Fahrlässigkeit oder gar bewusster Herbeiführung der Hilfsbedürftigkeit eingeschränkt oder gestrichen werden. Der die Schuldfrage ausklammernde Teil der Solidarität sollte sich aber zumindest auf die grundlegende Existenzsicherung erstrecken, somit insbesondere auch auf die Lebenserhaltung, und somit auch für mich Rauchgegner eindeutig noch die Gesundheitsleistungen für Raucher, die z.B. bereits akut an Lungenkrebs leiden, mit umfassen. Erhöhte Versicherungsprämien für Raucher fände ich aber absolut verträglich mit dem Solidargedanken.

@Amely selbst: Wie Lykurg halte ich das Ignorieren einem ungenehmer Mitmenschen für ein Grundrecht. Jemanden wegen Anderssein aktiv zu benachteiligen, zu diffamieren oder zu verfolgen, das sollte möglichst vermieden werden. Aber Ignorieren, warum sollte man das nicht dürfen?
Mit "macht doch was ihr wollt - ohne mich" sagst du ja auch selbst, dass du Menschen ignorierst, deren Verhalten dich stört. Das ist auch gut und vernünftig so. Wenn du dich in einer bestimmten Gesellschaft unwohl fühlst, dann reflektiere, ob es wirklich an unänderbaren Eigenschaften dieser Menschen und dir selbst liegt, und wenn ja, such dir andere.

Feiern ohne zu trinken, kann durchaus funktionieren, es müssen halt nur Feiern sein, auf denen das Trinken nicht Hauptziel ist.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
So 5. Feb 2012, 13:59 - Beitrag #7

wen nehmen wir dann noch raus, Traitor? Lass mal sehen - dicke Menschen, was müssen die sich so vollfressen. Autofahrer, weil die wussten ja, welcher Gefahr sie sich aussetzen und haben es vorsätzlich trotzdem getan. Unsportliche Menschen, die sollen sich gefälligst mehr bewegen. Leseratten wegen vorsätzlicher Schädigung der Augen. Unverheiratete, weil statistisch gesehen Familienmenschen weniger krank sind und eine höhere Lebenserwartung haben. Am Schluss kommt heraus, dass nur noch 24 bis 28jährige, verheiratete, idealgewichtige, nichtrauchende, zu Fuß gehende Sportler mit 2 Kindern Anspruch auf Solidarleistungen haben, alle anderen sind zuviel Risiko. Und die Berechtigten brauchen die Solidarleistungen nicht. Wir können Krankenkassen abschaffen. Problem gelöst^^

Die Frage nach der Schuld halte ich in Solidargemeinschaften für völlig unangebracht. Die Frage hat immer dann Konjunktur, wenn zu wenig Geld da ist. Das sollte man dann aber auch so kommunizieren: wir müssen Solidarleistungen einschränken, weil unsere Politiker Geld im Überfluss für Scheiße, z.B. Bankenrettungen, einsetzen. Nicht wegen des angeblichen Fehlverhaltens von Menschen.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
So 5. Feb 2012, 14:11 - Beitrag #8

Zum "haben es trotzdem getan" schrieb ich doch:
Zitat von Traitor:er die Schuldfrage ausklammernde Teil der Solidarität sollte sich aber zumindest auf die grundlegende Existenzsicherung erstrecken, somit insbesondere auch auf die Lebenserhaltung

Grundsätzlich jedem Menschen ohne Prüfung irgendwelcher Bedingungen jede Forderung zu erfüllen, wäre keine Solidarität, das wäre nichtmal mehr Kommunismus, das wäre völliger Irrsinn... Irgendwelche Anspruchsüberprüfungen und damit Anspruchsverwirkungsmechanismen muss es geben, damit ein Solidar- und/oder Versicherungssystem funktioniert. Die Frage ist wie immer nur, wie hart man diese Kriterien ansetzt. Und das hängt nicht nur von dem zur Verfügung stehenden Geld ab, sondern auch davon, dass Versicherungsprämien und -leistungen genauso wie Steuern einen steuernden Effekt haben.
Ich bin immer wieder überrascht, dass du anscheinend einen Staat haben willst, der in Finanzdingen so stark wie möglich ist und alles Geld komplett umverteilt, in allen anderen Fragen aber so schwach wie möglich ist und niemandem irgendetwas vorschreibt oder nahelegt. ;)
Aber beides führt hier zu weit vom Thema ab, bei Bedarf bitte ein neues aufmachen.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
So 5. Feb 2012, 14:56 - Beitrag #9

Grundsätzlich jedem Menschen ohne Prüfung irgendwelcher Bedingungen jede Forderung zu erfüllen, wäre keine Solidarität, das wäre nichtmal mehr Kommunismus, das wäre völliger Irrsinn.
wo habe ich das verlangt? Wir beziehen uns im Moment auf das Feld "Solidargemeinschaft im Gesundheitswesen", Krankenversicherungen mithin. Soweit mir bekannt ist, gibt es da einen Überprüfungsmechanismus, anhand dessen entschieden wird, ob eine Solidarleistung berechtigt ist oder nicht. Ein Arzt untersucht dich und sagt dann, dass du krank bist oder nicht. Was Amely und andere wollen, ist, dass der Arzt nicht nur bestätigt, dass du krank bist, sondern dass er entscheidet, ob du berechtigterweise krank bist. Und an der Stelle ist die Solidargemeinschaft gebrochen. Und ich würde jedem, dem solches widerfährt, das Recht zusprechen, alle seine Beiträge, die er je in die Kasse eingezahlt hat, wieder zurück zu erhalten. Denn das ist ja die Kehrseite: diese Menschen haben teilweise 40 Jahre und mehr in die Kasse eingezahlt. Mit 60 also ungefähr 100mal so viel, wie ein 25jähriger Jungfuchs. Und dieser Jungfuchs sieht jetzt nicht ein, warum er mit seinen unglaublichen Beiträgen für den 60jährigen einstehen soll. Geil. Wirklich geil.

Amely67
Active Member
Active Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 162
Registriert: 07.01.2012
So 5. Feb 2012, 17:44 - Beitrag #10

Mal anders herum gedreht

Ich verzichte freiwillig auf Zigaretten und werde bewusst nicht Alkoholigerin, obwohl mir auch manchmal so ist, schlimme Gedanken todzusaufen.
Ich habe mir ein Buch zugelegt, das mich lehrte aus schlimmen Gedanken annehmbare zu machen.
Ich könnte mir Zigaretten gar nicht leisten und Alkohol - nein, warum soll ich dafür sorgen, dass ich dümmer werde?
Dennoch bezahle ich die Beiträge mit für jene, denen ihre Gesundheit so völlig egal ist und ebenso die Gesundheit ihrer Mitmenschen.
So überlege ich nun, könnte es nicht wenigstens eine kleine Prämie geben, dafür, dass ich mir Mühe gebe gesund zu bleiben?

Versteht Ihr mich jetzt besser?

Lieb grüßt Amely

e-noon
Sterbliche
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4576
Registriert: 05.10.2004
So 5. Feb 2012, 18:30 - Beitrag #11

Bei einigen Krankenkassen gibt es meines Wissens sogar Prämien dafür, dass man beispielsweise zu Vorsorgeuntersuchungen geht.

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4281
Registriert: 25.12.2001
So 5. Feb 2012, 18:49 - Beitrag #12

... oder Prämien für Rentnersuizid. ;)

Der Beginn der Nikotinabhängigkeit liegt häufig noch in der Jugend. Viele haben bereits mit 13 oder so angefangen regelmäßig zu rauchen. Sobald man das gesetzliche Einstiegsalter erreicht hat, ist der Einstieg in der Regel nicht mehr attraktiv.
Sucht ist als psychische Krankheit zu verstehen.

Amely67
Active Member
Active Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 162
Registriert: 07.01.2012
So 5. Feb 2012, 20:43 - Beitrag #13

Ja stimmt natürlich Sucht...

...was ich jedoch nicht verstehe ist, dass wir tag-täglich während unseres Unterrichtes mit den Folgen der Raucherei konfrontiert werden - Bilder von extremen Erkrankungen sehen und Röntgenaufnahmen von Raucherlungen ...und dennoch ca. 80 % der Schüler in allen Pausen raus rennen, sich in die Raucherecke stellen und sich das Zeugs - dieses ekelhaft stinkende lustig ins Gesicht pusten.
Wo - liebe Leute - bitte sagt mir, wo dabei der Verstand geblieben ist!

Früh, auf dem Weg zur Schule - von der Straßenbahn aus, stürme ich - egal wie weit hinten ich ausgestiegen bin - bis ganz an die Spitze - überhole das qualmende Elend und atme tief durch, wenn ich vorbei bin.
Oh man - und das jeden Tag - na wenn das nicht fit hält - so als Nebentraining.

Warum sagen manche nur, dass es das Einzige ist, was sie vom Leben haben - ein Fetzen Papier mit Heu in der Mitte und einer Menge giftiger, chemischer Substanzen. Wenn das alles ist, was sie noch vom Leben haben, dann ist mein Mitleid für diese Menschen grenzenlos.

Anaeyon
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1287
Registriert: 03.08.2004
So 5. Feb 2012, 20:47 - Beitrag #14

dann ist mein Mitleid für diese Menschen grenzenlos.


Das bleibt weiterhin zu bezweifeln, bei solchen Aussagen:

bitte sagt mir, wo dabei der Verstand geblieben ist!



Jeder hat seine Macken und du hast definitiv welche, die schwerer zu ertragen sind, als die Zigarette eines Anderen. (nicht nur du, natürlich)
Du wertest immernoch.

e-noon
Sterbliche
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4576
Registriert: 05.10.2004
So 5. Feb 2012, 21:02 - Beitrag #15

...und dennoch ca. 80 % der Schüler in allen Pausen raus rennen, sich in die Raucherecke stellen und sich das Zeugs - dieses ekelhaft stinkende lustig ins Gesicht pusten.
Das muss eine ungewöhnliche Schule gewesen sein, an der du das beobachtet hast. Im Schnitt rauchen ca. 30% der Schüler an weiterführenden Schulen.


Wo - liebe Leute - bitte sagt mir, wo dabei der Verstand geblieben ist!
Eine rationale Entscheidung ist leider selten ausschlaggebend für das Rauchverhalten der Menschen. Die mögliche Gefahr in 10-30 Jahren wird als weniger wichtig erachtet als der Coolnessgewinn und das Zugehörigkeitsgefühl, die einen zur ersten Zigarette greifen lassen.

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
So 5. Feb 2012, 21:50 - Beitrag #16

@Ipsissimus: Wenn nachträglich entschieden wird, dass einem langjährigen braven Beitragszahler Leitungen nicht gewährt werden, dann ist das ein Bruch nicht nur der Solidarität, sondern auch einiger anderer Prinzipien. Leider in vielen eigentlich sogar weniger diskussionswürdigen Fällen als dem Rauchen längst Praxis... Leistungsausschlüsse wiederum sind prinzipiell nicht mit der Solidarität unvereinbar, aber moralisch für mich nicht zu vertreten. Beitragserhöhungen (idealerweise gestaffelt und mit Übergangs- und Härtefallregeln, sie sollen erziehen, nicht bestrafen) aber schon. Aber wie gesagt, hier zu weitgehendes Thema.

@Amely: Prämien für Gesundheit wären vielleicht schön, aber ist Gesundheit an sich nicht auch Prämie genug? Du kannst dich ja jetzt schoneinmal daran zu erfreuen versuchen, dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit viele der verhassten Raucher überleben wirst.
80% Schülerraucheranteil fände ich auch sehr überraschend...

@Anaeyon: Mitleid kann man auch haben, wenn man jemanden verachtet.

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Mo 6. Feb 2012, 01:14 - Beitrag #17

Zitat von Amely:...was ich jedoch nicht verstehe ist, dass wir tag-täglich während unseres Unterrichtes mit den Folgen der Raucherei konfrontiert werden - Bilder von extremen Erkrankungen sehen und Röntgenaufnahmen von Raucherlungen ...und dennoch ca. 80 % der Schüler in allen Pausen raus rennen, sich in die Raucherecke stellen und sich das Zeugs - dieses ekelhaft stinkende lustig ins Gesicht pusten.
Wo - liebe Leute - bitte sagt mir, wo dabei der Verstand geblieben ist!


Ganz einfach, zu rauchen ist keine Frage des Verstandes, sondern ein psychosomatisches Bedürfnis. Nikotin und die anderen Zigaretten beigefügten Stoffe machen Raucher abhängig, so daß sie sich ohne zu rauchen unwohl fühlen, das reicht je nach Mensch von Konzentrationsschwäche bis hin zu Muskelzittern und Schweißausbrüchen.
Davon weg zu kommen, muss ein Betroffener aktiv wollen, und es ist sehr schwer und anstrengend. Ich habe das in meiner Familie erlebt.

Gegen die Belästigung anderer durch das Rauchen helfen eigentlich nur Nikotinpflaster.

Hinsichtlich der Solidargemeinschaft sehe ich es wie Ipsi, es wäre auch überhaupt nicht zu kontrollieren, ob und wieviel jemand raucht oder trinkt.
Und immerhin kannst Du Dir das Geld, das andere verrauchen (müssen), auf die Seite legen und Dir etwas schönes davon leisten, und kannst dich Deiner Gesundheit erfreuen, wo Raucher und Alkoholiker leicht schwer erkranken.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Mo 6. Feb 2012, 13:16 - Beitrag #18

Sucht ist als psychische Krankheit zu verstehen.
Sucht ist als Teil des menschlichen Verhaltenskanons zu verstehen, der derzeit massiv diffamiert wird, weil der Staat und verschiedene Interessengruppen in immer höherem Maße meinen, den Individuen vorschreiben zu müssen, wie die ihr Leben zu führen haben.

...was ich jedoch nicht verstehe ist, dass wir tag-täglich während unseres Unterrichtes mit den Folgen der Raucherei konfrontiert werden - Bilder von extremen Erkrankungen sehen und Röntgenaufnahmen von Raucherlungen ...und dennoch ca. 80 % der Schüler in allen Pausen raus rennen, sich in die Raucherecke stellen und sich das Zeugs - dieses ekelhaft stinkende lustig ins Gesicht pusten.
Wo - liebe Leute - bitte sagt mir, wo dabei der Verstand geblieben ist!
man nennt so etwas "Manipulation", und es bleibt auch dann noch Manipulation, wenn man es "Erziehung" oder "pädagogische Maßnahme" nennt. Der Verstand vieler Erwachsener hat - wenn er es denn erkennt - etwas dagegen, manipuliert zu werden und empfindet es als Unverschämtheit, wenn erwachsene Menschen noch erzogen werden sollen. Üblicherweise ist so etwas totalitären Regimen und Umerziehungslagern vorbehalten.

Es kommt hinzu, dass Krebs ein multikausales Geschehen ist. Diese Bilder machen aus Korrelationen die eine Ursache, die es für Krebs, auch für Lungenkrebs, aber ganz klar nicht gibt. Es wäre in dem Kontext wirklich witzig, mal zu untersuchen, wieviele Menschen Lungenkrebs entwickelt haben, weil sie den Suggestionen dieser Bilder erlegen sind. Dass das so ganz und gar überhaupt nicht wissenschaftlich untersucht wird, scheint mir ein Hinweis darauf zu sein, dass diese Frage nicht erwünscht ist, die ganze Kampagne also einen ausschließlich politischen Hintergrund und keinen medizinischen hat. Wenn man nicht diesen wundervollen Hauptverdächtigen hätte, müssten schließlich eine ganze Menge unverzichtbarer Errungenschaften unserer Zivilisation hinterfragt werden. Viel einfacher, wenn man dabei bleibt, dass Rauchen böse ist.

Mitleid kann man auch haben, wenn man jemanden verachtet.
das ist dann aber weniger ein Mitleid aus Warmherzigkeit als vielmehr eines, das die Überlegenheit der eigenen Position bestätigen soll

blobbfish
Listenkandidat
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 3022
Registriert: 26.01.2003
Mo 6. Feb 2012, 13:29 - Beitrag #19

Bevor das hier in die nächste Raucher- oder Grundversorgungsdebatte ausartet, vielleicht noch mal eine Frage an dich, Amely: Was möchtest du mit diesem Thread bezwecken? Ich denke, jeder der hier Schreibenden hat seine Wertevorstellungen, die ihm ein friedliches Miteinander mit seinen Mitmenschen ermöglichen; niemand hier diskriminiert Ausländer oder mobbt täglich irgendwelche anderen Leute. Worauf möchtest du also hinaus? Dass friedliches Zusammenleben möglich ist, ist klar; dass das Leben dann trotzdem nicht immer schön ist, auch. Menschen ignorieren zu dürfen ist ein wichtiger Grundpfeiler des friedlichen Zusammenlebens; wenn mir jemand, den ich nicht mag, ständig seine Gesellschaft und seine Laster aufzwingen würde, müsste ich diesem deutlich aggressiver gegenüber treten, als wenn unsere Lebenswege verlaufen, ohne sich allzu häufig zu kreuzen.

Eine gewisse Selbstgenügsamkeit ist auch hilfreich: Wer auf niemanden unmittelbar angewiesen ist, wird eher problematische Dinge mit sich selbst ausmachen können und seine verdrängten Probleme nicht so nach außen tragen, wie das jemand tut, dessen intensives Bedürfnis nach Zuwendung tagtäglich enttäuscht wurde oder wird. Eine Selbstentwicklung hin zu einem Menschen, der wenig von anderen erwartet, aber viel empfangen und viel geben kann, wenn dies freiwillig und gewollt stattfindet, ist wohl die beste Voraussetzung zu einem guten Gleichgewicht zwischen Individuum und Gesellschaft.

e-noon
Sterbliche
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4576
Registriert: 05.10.2004
Mo 6. Feb 2012, 13:30 - Beitrag #20

Bevor das hier in die nächste Raucher- oder Grundversorgungsdebatte ausartet, vielleicht noch mal eine Frage an dich, Amely: Was möchtest du mit diesem Thread bezwecken? Ich denke, jeder der hier Schreibenden hat seine Wertevorstellungen, die ihm ein friedliches Miteinander mit seinen Mitmenschen ermöglichen; niemand hier diskriminiert Ausländer oder mobbt täglich irgendwelche anderen Leute. Worauf möchtest du also hinaus? Dass friedliches Zusammenleben möglich ist, ist klar; dass das Leben dann trotzdem nicht immer schön ist, auch. Menschen ignorieren zu dürfen ist ein wichtiger Grundpfeiler des friedlichen Zusammenlebens; wenn mir jemand, den ich nicht mag, ständig seine Gesellschaft und seine Laster aufzwingen würde, müsste ich diesem deutlich aggressiver gegenüber treten, als wenn unsere Lebenswege verlaufen, ohne sich allzu häufig zu kreuzen.

Eine gewisse Selbstgenügsamkeit ist auch hilfreich: Wer auf niemanden unmittelbar angewiesen ist, wird eher problematische Dinge mit sich selbst ausmachen können und seine verdrängten Probleme nicht so nach außen tragen, wie das jemand tut, dessen intensives Bedürfnis nach Zuwendung tagtäglich enttäuscht wurde oder wird. Eine Selbstentwicklung hin zu einem Menschen, der wenig von anderen erwartet, aber viel empfangen und viel geben kann, wenn dies freiwillig und gewollt stattfindet, ist wohl die beste Voraussetzung zu einem guten Gleichgewicht zwischen Individuum und Gesellschaft.

Nächste

Zurück zu Diskussion

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste