Seit wann sind Nerds eigentlich cool?

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Maglor
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Mo 29. Okt 2012, 22:57 - Beitrag #1

Seit wann sind Nerds eigentlich cool?

Nur mal gefragt, scheint es dem derzeitigen Trend zu entsprechen.
Vielleicht liegt es an Sit-Coms, am angeblich damit zusammenhängenden Brillen-Trend oder einfach daran, dass Star Trek gestorben ist.

Ipsissimus
Dämmerung
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Di 30. Okt 2012, 11:28 - Beitrag #2

sind Nerds denn cool? Mir kommen sie eher als linkisch vor^^ zumindest im Klischee^^

Lykurg
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Di 30. Okt 2012, 12:50 - Beitrag #3

"Big Bang Theory" ist jedenfalls ein aktuelles Beispiel dafür, wie man Nerds positiv und überaus^^ sympathisch darstellen kann. Ich überlegte gerade, ob ein frühes Beispiel davon in "WarGames" (1983) zu sehen ist, allerdings handelt es sich bei David höchstens um einen sehr gemäßigten Nerd. Wie wäre es mit "Matrix"?

Ipsissimus
Dämmerung
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Di 30. Okt 2012, 13:17 - Beitrag #4

na ja, trotzdem müssen sie meistens von ihren Freunden und Freundinnen vor den Schrecklichkeiten des wahren Lebens bewahrt werden, bis die eine Situation kommt, in der sie den Weltenretter spielen können^^

Lykurg
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Di 30. Okt 2012, 14:11 - Beitrag #5

Stimmt, das gilt für einige dieser Filme. Manchmal kann die Beschützerin dem Nerd aber auch nicht mehr helfen, siehe GoldenEye...

Anaeyon
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Di 30. Okt 2012, 15:40 - Beitrag #6

Man merkte in den letzten Jahren, dass sich mehr und mehr Frauen in die Spieleszene und auch ansonsten ins Internet wagen, wodurch man Computer nicht mehr ganz so einfach als Objekt für Freaks abtun kann. Nerds sind cooler geworden. aber nicht unbedingt die Big-Bang-Theory-Nerds, also die, bei denen das Wort Nerd am ehesten auf ihren jungfräulichen Status hinweist ^^. Es verstehen mittlerweile mehr Mainstreamler, warum man berechtigtes Interesse daran haben kann, viel Zeit vorm Computer zu verbringen und dass "stundenlang vorm PC" nicht Computerfreak bedeutet, sondern dass es dafür viele verschiedene Gründe haben kann. Auch sind mittlerweile IT-Geräte zum Status-Symbol geworden. Ich denke es lässt sich schlecht mit Apple-Geräten angeben, wenn man von Technik nichts hält.

In den 80ern war Talent im Computerbereich größtenteils Hobby und für den großteil der Welt nutzlos, ganz im Gegensatz zu heute und nein, Wargames war nicht cool und die Menschen, die auf PCs standen, damals ebensowenig. Höchstens in den Köpfen von kleinen bis mittelgroßen Jungs Bild

Zu der eigentlichen Frage: Wenn ich mich recht entsinne, waren 2000, 2001 so in etwa 4 Millionen Deutsche online, heute sind es 40 Mio. Darin findet sich dann wohl auch der Grund, warum ein großer Teil der Welt nicht von einem immer kleiner werdenden als etwas Unliebsames dargestellt werden möchte.

Lykurg
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Di 30. Okt 2012, 19:07 - Beitrag #7

Anaeyon, dein wichtiger Hinweis auf Frauen hat mich an "Das Netz" (1995) erinnert - was deine Thesen deutlich bestätigt. Der erste Satz der Plotbeschreibung auf Wikipedia
Die Computerexpertin Angela Bennett ist ein isoliert lebender Mensch, die ihre Pizza über das Internet bestellt und kaum Kontakt zu den Nachbarn hat.
dürfte inzwischen, knapp zwanzig Jahre später, auf einen erheblichen Teil der Bevölkerung zutreffen.

Ich sprach David aus "WarGames" die Nerdigkeit auch eher ab, weil er - soweit ich mich an den Film erinnern kann - Ansätze von Sozialkompetenz zeigt. Für seine Zeit war er aber zweifellos schon sehr PC-affin.

Maglor
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Di 30. Okt 2012, 21:08 - Beitrag #8

Ich sehe Matrix nicht so sehr als Nerd-Film, obwohl Neo ja als Hacker und Internet-Fuzzi dargestellt wird. Der Film speichelt zwar einer Subkultur, nicht aber den Nerdtum.

Die filmische Darstellung hat sich über Jahre kaum verändert.
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Ein wichtiges Symptom ist vielleicht auch der Aufstieg der Piraten-Partei, was auch immer sie bedeuten mag.
Seit Jan. 2011 gibt den Mensch-Maschine-Blog von Sascha Lobo bei Spiegel-Online.

Lykurg
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Mi 31. Okt 2012, 14:45 - Beitrag #9

Neo gehört nur zu Anfang dazu - ich dachte eher an Cypher und Mouse.

Sheldon sitzt an der falschen Stelle. Und er hat den falschen Gesichtsausdruck. Bild

e-noon
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Mo 5. Nov 2012, 22:30 - Beitrag #10

Ich würde mich Ipsis Frage anschließen: Sind Nerds cool? In der Mediendarstellung sind sie doch weiterhin eher nützlich und witzig als cool und sexy, und die Nerds im engeren Sinne (nur computerinteressiert, ungepflegt, lächerlich angezogen, schüchtern und abweisen) sind auch nicht besonders cool, es sei denn, siehe Ipsi, sie würden gerade die Welt retten.

Was allerdings passiert ist, da würde ich Wikipedia zustimmen, ist das:
"Nerd" is a derogatory, stereotypical term, but as with other pejoratives, it has been reclaimed and redefined by some as a term of pride and group identity.

Mittlerweile werden nerdige Menschen im weiteren Sinne weit positiver gesehen als früher, aufgrund der schon genannten Ausbreitung von Internet, Rollenspielen etc., allerdings auch aufgrund der gesteigerten Bedeutung/Akzeptanz von Spezialisierung im Job, Konzentration auf einige wenige Spezialgebiete auch unter Verzicht auf soziale Kompetenzen/Privatleben...


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