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Die segensreiche Rückkehr des Neandertalers?

BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2013, 01:56
von 009
Wie im Spiegel zu lesen plant der nicht unrenomierte Genforscher George Church, der am Genom-Projekt mitarbeitete, die inzwischen wohl hinreichend erforschte DNA von einer Leihmutter zu einem neuzeitlichen Neandertaler austragen zu lassen. Dieser soll gegen heutige Krankheiten resistent und so für die Menschheit äußerst relevant sein.

Verrücktes Gedankenspiel eines Forschers?

Ein möglicher Weg?

Würde er nutzen und kann er moralisch/ethisch akzeptiert werden?

BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2013, 11:51
von Ipsissimus
das ist genau die Art von der ethischen Dimension ihrer Arbeit gegenüber ignoranten Wissenschaftler, der ich die Möglichkeit des Forschens komplett verweigern würde, weil es hinterher, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, nichts mehr nützt, sie verantwortlich zu machen und sie es sowieso unter gar keinen Umständen gewesen sind

BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2013, 11:59
von e-noon
Mir ist nicht klar, warum der Neandertaler gegen heutige Krankheiten resistent sein sollte... viel wahrscheinlicher ist doch, dass er, wie die Indianer, mit unseren Krankheiten nie in Berührung kam und damit sein Immunsystem keine Abwehr entwickelt hat, und er somit durch eine einfache Grippe oder einen Schnupfen sterben würde.

Ich habe den Artikel aber auch nicht so verstanden, dass der Neandertaler resistent sein würde, sondern dass Neandertaler geklont und heutige Menschen resistent gemacht werden könnten. Wo steht denn, dass der Neandertaler selbst resistent sein soll?

BeitragVerfasst: Mi 23. Jan 2013, 20:32
von Maglor
Es sicherlich ein medienwirksames Gedankenspiel. :rolleyes:
Ähnliche Konzepte gab und gibt es seit Jahren für die Rückkehr der Mammuts. In den Permafrost-Kadavern der Mammuts liegt qualitativ und quantativ mehr Gen-Material vor als beim Neanderthaler. Trotzdem gab es keinen Erfolg.
Ein ähnliches Projekt läut für den Tasmanischen Tiger bzw. Beutelwolf - ausgerottet im frühen 20. Jahrhundert - ohne jeden Erfolg. Hier liegen in Alkohol eingelegte Körper in den Museen.

Ein Anlass zum Glauben, dass Neanderthaler gegen heutige sapiens-Seuchen resistant sein könnten, sehe ich nicht. Laut Spiegel handelt es sich bei der Rückkehr des Homo neanderthalensis und der Erschaffung des Homo sapiens superior um getrennte Visionen des selben verrückten Wissenschaftlers. Eine Resistenz gegen allen Viren der Welt ist bei fortschreitender Evolution jener Erreger faktisch nicht zu erreichen. (Zu prüfen wäre auch ob derartige Resistenzen überhaupt genetisch vererbt werden.)

Zur Ethik:
Die Durchführung würde sicherlich menschliche Eizellen, vielleicht auch Embrionen verbrauchen. Man braucht daher nicht nur eine "abenteuerlustige" Leihmutter, sondern auch Frauen die Eizellen produzieren wie die Hühner.

BeitragVerfasst: Do 24. Jan 2013, 08:41
von 009
Letztlich sehe/begriefe ich die Vorteile einer solchen "Züchtung" auch nicht, denke wegen der massiven Folgen, wenn sie denne rfolgte aber auch, man sollte mit der Umsetzung extrem vorsichtig sein und nur bei einem breiten wissenschaftlichen Konsens und aus wirklich wichtigen Gründen das umsetzten, was möglich scheint.
Womöglich ist es das aber noch nichtmal, so wie ich die ergebnislos herumtigernde Mammut-Forschung verstehe.