Comstock-Todesfall

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Ipsissimus
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Sa 9. Nov 2013, 15:52 - Beitrag #1

Comstock-Todesfall

http://www.stern.de/panorama/us-polizis ... 70044.html

man hat nicht das Gefühl, dass da auch nur einer versteht - oder auch nur verstehen will - woran es lag

Padreic
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Sa 9. Nov 2013, 18:07 - Beitrag #2

Und, woran lag es?

Ipsissimus
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So 10. Nov 2013, 00:44 - Beitrag #3

Gott hat es so gewollt

/edit: nun gut, ich gebe zu, das war böse, weil ich nicht glauben konnte, dass die Frage ernst gemeint war. Vielleicht war sie doch ernst gemeint, darum doch auch eine ernst gemeinte Antwort: eine völlig überzogene Law and Order-Mentalität, die nicht für fünf Pfennig daran denkt, sich selbst zu hinterfragen, noch nicht mal, nachdem das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde.

Padreic
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Mi 13. Nov 2013, 03:56 - Beitrag #4

@Ipsissimus: Ich denke, den einen Grund zu suchen, ist verfehlt. Es gab ja schon drei handelnde Parteien: Den Vater, den Sohn und die Polizei (aka heiliger Geist), die sich alle drei falsch verhalten haben (meines Erachtens). Die Motive des Sohnes sind jedenfalls nicht durch Law and Order zu erklären. Und, will man ihn nicht als psychisch krank oder sonstwie nicht zurechnungsfähig charakterisieren, muss man ihm wohl die Hauptschuld an dem Vorgefallenen geben. Ganz abgesehen vom Entwenden des Wagens ist doch bekannt wie die Polizei in den USA auf so etwas reagieren kann. Vielleicht war es ohnehin ein halbbewusster Schritt richtig Suizid.
Und zur Verteidigung der Polizei sollte man zumindest hinzufügen, dass der Sohn zwar unbewaffnet war, die Polizei dies aber nicht wissen konnte. Durch den weitaus höheren Anteil an Schusswaffen in den USA ist das Gefährdungspotential für die Polizei natürlich auch höher. Die Gründe für die Schusswaffenverbreitung kann man, denke ich, nicht schlicht mit 'Law and Order' zusammenfassen. Nichtsdestotrotz finde ich das Verhalten der Polizei/des Polizisten falsch. Selbst die mögliche eigene Gefährdung rechtfertigt nicht, Schüsse abzugeben, die leicht einen möglicherweise unbewaffneten töten können.
Beim Vater trifft deine Grundcharakterisierung wohl zu. Man kann nur ahnen, wie das Verhältnis von Vater und Sohn gewesen ist, aber schwanen tut mir nichts gutes.

Ipsissimus
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Mi 13. Nov 2013, 13:29 - Beitrag #5

na ja, der Sohn "entwendet" das Auto des !Vaters! wenn es hoch kommt für eine halbe Stunde, der "Diebstahl" ist also eine primär familieninterne Geschichte von Ungehorsam oder Rebellion inmitten der Pubertät. Da überhaupt von "Schuld" zu sprechen empfinde ich schon als grenzwertig. Und die Polizei müsste in so einem Fall nicht unbedingt auf die große Diebstahl- und Schurkenschiene gehen, man könnte, wenn man wollte, die Situation auch zu verstehen versuchen. Da hätte sich niemand was vergeben, zu warten, bis der Junge zurück ist, um ihn im Wohnzimmer zu empfangen.

Padreic
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So 17. Nov 2013, 01:06 - Beitrag #6

Der Sohn ist 19 Jahre, also kein Kind mehr. So oder so, meinetwegen kann man das entwenden des väterlichen Autos als familieninterne Sache sehen. So oder so - der Wagen ist formal gesehen gestohlen. Die Hauptdummheit des Sohnes ist aber, dass er sich nicht der Polizei gestellt hat. Wenn er sich keine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hätte, sondern beim Auftauchen der Polizei brav angehalten hätte, wäre er auch nicht erschossen worden. Die Frage ist, ob er hoffte, entkommen zu können, oder ob ihm egal war, was mit seinem Leben passiert (in Anbetracht seiner Probleme). Selbst wenn die Polizei ihn nicht erschossen hätte, war die Verfolgungsjagd selbst sicherlich schon nicht ungefährlich.

Zur Polizei: Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob die Polizei darüber informiert war, dass der Vater wusste/vermutete, dass sein Sohn den Wagen genommen hat. Meine Vermutung ist, dass nein. Wenn der schießende Polizist wusste, dass es sich um den Sohn des Besitzers handelt, dann ist sein Verhalten wirklich schwer verzeihlich [ich wollte erst schreiben: unverzeihlich, aber eine schlimme Tat sehe ich nie als unverzeihlich]. Die Vermutung, dass der Sohn das Auto bewaffnet genommen hat, liegt dann auch wirklich nicht nahe; und wenn der Polizist davon ausgehen musste, dass der Autodieb unbewaffnet ist, ist es einfach eine Straftat, auf ihn zu schießen. Deswegen gehe ich davon aus, dass zumindest der schießende Polizist nicht davon wusste, dass es sich um den Sohn des Besitzers handelte.


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