Seite 1 von 1

1W100 Inder erblindet

BeitragVerfasst: Fr 5. Dez 2014, 22:42
von Traitor
Sollte tatsächlich eine wahre Geschichte dahinter stecken, ist es natürlich ein trauriger Anlass - aber was die Medienlandschaft daraus macht, ist eine Komödie:
Zitat von SpOn:Mehr als 60 Menschen haben sich in Indien einer kostenlosen Augenoperation unterzogen, die von einem Hilfsprojekt angeboten wurde.

Mich irritierte, dass keine Details zum betroffenen Hilfsprojekt genannt wurden, also wollte ich eigentlich nur ein-zwei Alternativquellen absuchen. Was Google News, deutsch wie englisch, allerdings ergab, war insbesondere ein riesiges Zahlenchaos - einig scheint man sich nur zu sein, dass es um 10 bis 60 Opfer geht. Aber der genaue Wert? Anscheinend reine Würfelsache.

SpOn: mehr als 60
T-Online: 11
Süddeutsche: 16
India Today: 60
CTV News: at least 24
ABC News: 11
Huffington Post: at least 24
AOL News: 24
Globalnews.ca: at least 11
BBC News: 15
WDSU New Orleans: at least 10

Und das ist nur eine willkürliche Google-Stichprobe...
1w100inder.jpg


(Ob die 60 als (weiche) Obergrenze etwas mit der traditionellen Assoziation großer Verwirrung mit Babylon zu tun haben...?)

BeitragVerfasst: Fr 5. Dez 2014, 22:48
von Ipsissimus
was ist das Problem?^^

BeitragVerfasst: Fr 5. Dez 2014, 22:52
von Traitor
Gewisse Schwankungen in der Kolportage "harter Fakten" ist man ja gewöhnt, aber das ist doch schon ein ziemlich extremer Fall.
Und immerhin ist es mal ein Gegenbeweis zu "alle schreiben von allen ab" - hier gibt es zumindest eine Handvoll klar abgetrennter Abschreibekartelle. ;)

BeitragVerfasst: Fr 5. Dez 2014, 23:03
von Ipsissimus
sieh es mal so, im Universum gibt es eine Temperaturspannweiten zwischen 0 K und einigen Milliarden K, da ist die Differenz zwischen 10 und 60 Leuten praktisch 0^^

BeitragVerfasst: Fr 5. Dez 2014, 23:15
von Traitor
Ich habe eher das Gefühl, dass es ein Fall von "in Indien gibt es >1,2 Mrd Inder, was ist da schon die Differenz zwischen 1,2 Mrd - 10 und 1,2 Mrd - 60?" ist. Bei westlichen Opfern wäre genauere Recherche zu erwarten gewesen. Dagegen spricht nur, dass auch (anglo)indische Quellen schon die gleiche Spannbreite zeigen.