Intelligenz der heutigen Gesellschaft

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Mo 29. Okt 2001, 21:13 - Beitrag #21

Ich glaube nicht das unsere heutige Gesellschaft unintelligenter ist als früher. Heute bezieht sich unsere "intilligenz" auf Technik und Biologie. Allgemein mehr Lösungen für die Zukunft. Es gibt sicherlich mehr Menschen die "klug" sind, als früher, jedoch bezweifle ich, wie Orald schon sagte, ob die ne Kuh melken können oder im Wald überleben.

Traitor
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Mo 29. Okt 2001, 22:01 - Beitrag #22

Hier ist die Frage, ob man Intelligenz braucht, um eine Kuh zu melken. Dies ist eine rein manuelle Tätigkeit, die man stupide lernen kann, und somit sicher ein schlechtes Beispiel.
Was ihr damit sagen wollt, ist mir aber schon klar. DIe "Alltagstauglichkeit" der Menschen hat rapide abgenommen, die Abhängigkeit von anderen und von Technik ist deutlich höher als noch vor 200 Jahren. Aber auch das ist nichst neues: Schon ein Mensch der Aufklärungszeit war viel abhängiger von Gesellschaft und Technik als ein Germane um Christi Geburt, und dieser wiederum mehr als ein Cro-Magnon. Eingesetzt hat diese Entwicklung mit der Einführung der Arbeitsteilung bereits in der Altsteinzeit, und sie ist durchaus als positiv anzusehen, da sie die Stärke und Überlebensfähigkeit der Gesellschaft als ganzes verbessert.

Thod
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Di 30. Okt 2001, 14:05 - Beitrag #23

Hi Traitor,
ich halte das Beispiel mit der Kuh für gar nicht so schlecht. Dies war eine früher zeitgemäße Technik. Heute beherrschen wir andere Techniken. Autofahren, Fahrkartenautomaten benutzen, Schreibmaschine Tippen, u.v.m. Auch das Herstellen von Computerchips ist letztlich für diejenigen, die es tun das Anwenden einer Technik. Wir sind darum nicht intelligenter, und auch nicht dümmer. Unsere Gesellschaft erfordert andere Anpassungen an die Umwelt, als die früheren, und dem werden wir im großen und ganzen sogar gerecht.
Dennoch denke ich, ist etwas verloren gegangen. Früher gab es einen stärkeren sozialen und menschlichen Bezug, heute ist das abstrakter und mehr auf Technik bezogen. Ich glaube, das ist ein Phänomen der sog. Hochkulturen, dadurch zeichnen sie sich, nicht unwesentlich, aus.
Intelligenz, bzw. die Fähigkeit dazu ist grundsätzlich biologisch angelegt. Die Gesellschaft prägt dann die Art, wie sie genutzt wird. Darum ist es auch verständlich, daß ältere Menschen in einer schnellebigen Zeit Schwierigkeiten mit den Anpassungen haben. Was in ihrer Jugend lebensnotwendig war, sieht später anders aus. Hier ist wohl auch ein Grund für die Ansich, es würde alles schlechter werden, gelegt. Ebenso lieg in diesem Mißverständnis auch ein Grund dafür, daß ältere Generationen einen Sittenverfall, und auch einen Verlust (selber) erlernter Fähigkeiten betrauern.

Objektiv sind diese Einschätzungen meiner Ansicht nach aber nicht haltbar.

Gruß,
Orald

Padreic
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Di 30. Okt 2001, 17:01 - Beitrag #24

Wenn man Intelligenz als das definiert, was der Intelligenztest misst, hat die Intelligenz der Bevölkerung in den letzten paar Jahrzehnten sogar deutlich zugenommen. Man kann sich fragen, warum. Ich denke, dass schnelles Denken durch unsere Lebensform durchaus gefördert wird, tiefes dagegen nicht unbedingt. Aber ich denke nicht, dass es in diesem Thread wirklich nur um Intelligenz geht, oder?

Naturwissenschaftlich und technisch gibt es heute durchaus noch Genies. In der Philosophie ist wohl ein großes Problem, dass vieles eben schon gedacht und aufgeschrieben wurde. Und in der Literatur gibt es durchaus noch gute Leute. Es ist natürlich die Frage, was man als heutig auffasst, aber Mitte des 20. Jahrhunderst wurden z. B. der Herr der Ringe und Die Physiker geschrieben. Und ich denke, dass das noch nicht so sehr nachgelassen hat (aus einem Freund meines Bruders könnte durchaus mal was werden *g*).

Padreic

Thod
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Di 30. Okt 2001, 18:45 - Beitrag #25

also die Physiker würde ich eigentlich nicht so als Beweis für Geniale Schriftsteller hinstellen. Ich halte das eher für leichte Kost.
Was die Intelligenztests angeht: Man kann sie lernen, und sich auf deren Art einstellen. Ich denke nicht, daß sie viel über wirkliche Intelligenz aussagen.

Gruß,
Orald

Traitor
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Di 30. Okt 2001, 19:12 - Beitrag #26

Die Physiker ist wohl am ehesten ein Beweis für den Wahnsinn des Autors *g* Trotz Analye in der Schule finde ich es auch nach wie vor nicht allzu tiefgängig.

Ich denke, die "Intelligenz" der Menschen ist mehr oder weniger gleich wie früher (der Zeitraum ist zu kurz, um hier evolutionär viel zu ändern). Sie wird nur anders angewandt.

Thod
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Di 30. Okt 2001, 19:14 - Beitrag #27

da haben wir ja dann endlich doch was gefunden, wo wir einer Meinung sind.

Gruß,
Orald

Traitor
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Di 30. Okt 2001, 19:29 - Beitrag #28

Nach intensiver Recherche konnte ich herausfinden, dass wir im Grass/Israel-Thread auch schon mal quasi einer Meinung waren *g*
Es besteht also noch Hoffnung ;)

Padreic
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Di 30. Okt 2001, 21:11 - Beitrag #29

Ich halte Die Physiker eigentlich für recht gut. Ich hab es aber erst einmal gelesen und noch nicht genauer analysiert *g*. Und ich weiß auch nicht genau, ob es genial ist, aber wie schon gesagt, finde ich es wirklich ziemlich gut. Die Komik, als sich rausstellte, dass alle drei in Wirklichkeit gar nicht verrückt waren und das dunkle, als am Schluss die Ärztin praktisch die Weltherrschaft übernimmt.

@Traitor
Es ist erwiesen, dass heutzutage die Leute in Intelligenztests besser abschneiden als früher. Aber eine Begründung durch Evolution sehe ich nicht, sondern eher durch die veränderte Gesellschaft.

Padreic

Traitor
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Di 30. Okt 2001, 21:37 - Beitrag #30

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass die Evolution das begründet, sondern, dass die Evolution es nicht begründen kann (keine Zeit).
Das bessere Abschneiden in Intelligenztests sagt nicht automatisch etwas über die Intelligenz aus. Viele Psychologen (oder welche Wissenschaft auch immer sich um solche Tests kümmert?) gehen davon aus, dass unsere heutigen Unterrichtsformen und der häufige Umgang mit Technik (vor allem Computer) die Art von Aufgaben, die in IQ-Tests vorkommen, besser trainiert als dies früher der Fall war, also das man nur mehr Übung in diesen Aufgaben hat und deshalb besser abschneidet.

Feuerkopf
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Di 30. Okt 2001, 22:08 - Beitrag #31

Orald,

unterliegst Du nicht ein bisschen der historisierenden Sozialromantik?

Denk mal 100 Jahr zurück! Wer hatte denn überhaupt den Zugang zu Schulen, Bildung und humanistischem Ideengut?
Das war günstigstenfalls das Bildungsbürgertum.

Der normale Arbeiterhaushalt hatte unbeschreibliche Arbeitszeiten, unbeschreibliche Arbeitsbedingungen und war überwiegend autoritär/patriarchalisch strukturiert.
Da blieb keine Zeit für feingeistige Diskussionen oder liberales Gedankengut.

Noch 100 Jahr zurück gab es Leibeigenschaft, Zwangsrekrutierungen, Sklavenhandel. Keine gute Zeit für denkende Menschen.

Das Mittelalter gar war rabendüster.

Was wir über die Vergangenheit wissen, ist überwiegend geprägt von gebildeten Menschen, die mindestens dem reichen Bürgertum angehörten.

Familie war bis zur Aufklärung eine Zweckgemeinschaft, die keine Sentimentalitäten wie Kindesverhätschelung oder gar Zärtlichkeit zuließ. Schon wegen der enormen Kindes- und Müttersterblichkeit war eine zu große emotionale Bindung gar nicht erwünscht.
Missbrauch und Brutalität war die Norm, nicht die treusorgende Oma am Herd und die liebende Mutter im Lehnstuhl oder so.

Mit der besseren Ernährung, den besseren Lebensbedingungen, der besseren Ausbildung wurde auch die Intelligenz der breiten Masse (fieser Ausdruck, ich weiß) wesentlich erhöht.
Auch Einrichtungen wie die allgemeine Schulpflicht haben dazu beigetragen, denn Intelligenz ist durchaus etwas, was trainierbar ist, wie Du richtig bemerkst.

Thod
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Mi 31. Okt 2001, 14:44 - Beitrag #32

das mit der Sozialromantik will ich nicht völlig ausschließen. Tatsächlich sympathisiere ich sehr mit allen möglichen Richtungen der Romantik.
Dennoch kann man es sich meiner Ansicht nach nicht ganz so einfach machen. Das Mittelalter war gewiss nicht düsterer, als alle anderen Zeiten, insbesondere der Heutigen. Diese Klischees werden nachträglich in zeiten reininterpretiert. Sagen wir mal: So düster das mittelalter ist, so kalt ist die heutige Zeit.

Du hast recht, wenn du die unterschiedliche Chancengleichheit in anderen Zeiten und Ländern hervorhebst. Sie zeigen, daß nur ein kleiner Teil der Menschheit Zugang (und auch Bedarf) an Bildung hatte.
Ich denke, das ist heute nicht viel anders. Die meisten Menschen wollen das gar nicht, und sie sind auch nicht in der Lage, sich entsprechend zu bilden. Sie können es aber behaupten. Das halte ich jedoch für Makulatur.
Die Arroganz wächst, die Meinung jedes ungebildete zählt exakt gleich mit der eines Spezialisten, je nach dem wie sie präsentiert wird, und somit haben wir eine breite, aber einflußreiche Masse ohne Bildung, mit viel Arroganz und nach wie vor einige wenige, die sich aus ihr herausheben.
Die Mechanismen, welche zu dieser, nennen wir es einmal "Elite" fürhen, sind andere. Quantitativ dürfte das aber im ähnlichen prozentualen Rahmen liegen.

Soweit erst mal zu meiner Meinung. :)

Gruß,
Orald

Traitor
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Mi 31. Okt 2001, 15:57 - Beitrag #33

Quantitativ dürfte das aber im ähnlichen prozentualen Rahmen liegen.

Also das wage ich zu bezweifeln. Ich denke dass jeder heutige Gymnasiast (30% oder so?) durchaus ein zumindest, in Schulnoten gesprochen, befriedigendes bis ausreichendes Bildungsniveau hat. Und damit ist man den "alten Zeiten" bereits weit voraus, wo Bauern und andere niedrige soziale Schichten, die quasi gar keine Bildung hatten, 90% oder mehr der Bevölkerung ausmachten (Mittelalter) und auch in der frühen Neuzeit waren es noch mehr als 70%.
Und auch die Nichtgymnasiasten haben großenteils ein recht akzeptables Bildungsniveau. Wir, die ich jetzt einfach mal pauschal zur "Bildungselite", wie du sie nennst, zähle, neigen aufgrund unserer "höheren" Bildung wohl dazu, auf andere mit weniger guter Bildung herabzusehen und uns zu wundern, wie wenig sie wissen. Aber dass sie trotzdem noch sehr viel wissen, übersehen "wir" dabei leicht.

Thod
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Mi 31. Okt 2001, 16:00 - Beitrag #34

da kenn ich aber schon persönlich genügend Ausnahmen. Auch gibt es so Kataloge, was diese sog. Bildungsbürger an allgemeinwissen haben.. *Kopfschüttel*

Gruß,
Orald

SoF
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Do 1. Nov 2001, 23:39 - Beitrag #35

Ich denke, dass die Menschheit immer schlauer wird. Grund sind da vermutlich die immer bessere Technologie, so dass man Wissen und Informationen immer aktueller und schneller abfragen kann (z.B. Internet). Die Schule baut ein ziemlich gutes Grundwissen auf, dass von Klasse zu Klasse immer mehr erweitert wird. Es gibt vielleicht nicht mehr so viele helle Köpfe (wie z.B. Albert Einstein), die sich durch ausserordentliches abheben, aber in der heutigen Zeit ist die gesamte Masse viel sachlauer als früher. Das Fernseh trägt auch viel dazu bei, es gibt zwar sehr hirnrissige Sendungen, aber es gibt auch Sendungen, wo man sehr viel dazu lernen kann, wie z.B. Wissenschaftssendungen (Welt der Wunder, Gallileo) oder auch Quiz-Shows (Wer wird Millionär?, Die Quiz-Schow). Früher hat man dass halt nicht gehabt, dass man aus mehreren Quellen Wissen aneignen konnte. Da ist man nur zur Schule gegangen und hat dadurch Bücher lesen können. Man lernt das ganze Leben lang, so dass man immer schlauer wird.

Thod
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Do 1. Nov 2001, 23:51 - Beitrag #36

ich denke, daß die Menschheit nicht schlauer, sondern abgehobener wird.
Sie benötigt immer bessere und abstraktere Techniken, um ihren "Wissensstand" und Lebensstandard zu halten. Dadurch kommt sie sich immer unfehlbarer und unüberwindbarer vor. Das Spiel hatten wir schon in unzähligen Hochkulturen. Das Problem ist, daß durch die Abstraktheit der Technik, irgendwann ganz banale Themen, alles zum Einsturz bringen. Man könnte auch sagen, die Menschheit wird immer dummer. Das kommt aufs gleiche raus.

Gruß,
Orald

Monoceros
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Fr 2. Nov 2001, 19:32 - Beitrag #37

Ich halte dir Fragestellung nicht für richtig, zu fragen ob die heutige Gesellschaft intelligenter ist als früher. Sicher, diese Frage ist eindeutig geklärt, durch die optimalen Lebensbedingungen (perfekte Eiweiß-Versorgung) und nicht zuletzt die Technik hat sich im Schnitt der Intelligenzquotient erhöht, das ist wissenschaftlich erwiesen.
Intelligenz zu besitzten bedeutet aber nur, ein geistiges Potential zu besitzen, dass man nutzen lernen kann oder auch nicht und das man für die unterschiedlichste Zwecke einsetzen kann, ob "gut" oder "böse".
Tatsache ist, die moralischen und ethischen Einstellung des Menschen sind nach wie vor archaisch, daher kann man nicht von einer wirlichen Weiterentwicklung sprechen. Die Technik hat sich weiterentwickelt, hat aber den Menschen überholt, zu was das geführt hat und zu was das führt, sieht man in aktuellen wie in vergangenen Konflikten.
Hier wurde auch die Wissenssammlung per Internet oder durch Fernsehsendungen (auch wenn Beispiele wie "Welt der Wunder" und "Galileo" eher lächerlich sind) angesprochen. Dabei darf eines aber nicht vergessen werden, gerade in Bezug auf das Internet: Im Netz der Netze werden Unmengen an Informationen zur Verfügung gestellt, die man sammeln kann, aber sie sind völlig wertlos, wenn man sie nicht aufnehmen und selbst verarbeiten kann. Der Spruch "Wissen ist wissen wo's steht." ist nun mal kein Allheilmittel, wirkliches Wissen, Erkenntnisse und das Nachdenken über die gesammelten Informationen sind unverzichtbar, was bei dem reichhaltigen Informationsangebot aber immer mehr ins Hintertreffen gerät.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Thod
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Sa 3. Nov 2001, 16:24 - Beitrag #38

die Frage ist tatsächlich von der Definition von Intelligenz abhängig. Der Intelligenzquozient, und die optimale Versorgung mit Grundstoffen, bilden da nur einen kleinen Aspekt. Was heute fehlt, ist daß, was man Weisheit nennen könnte. Hierfür ist dieser Quotient nicht all zu ausschlaggebend.
Der Mensch wird durch viele Determinanten und Parameter bestimmt. Hierbei spielt die Rolle der Angepasstheit, Unabhängigkeit, des Wissens, der Möglichkeit Wissen zu verwerten und vieles andere eine Rolle. Wir sind in einer sehr einseitigen, in eine bestimmte Richtung auf Leistung hin orientierte Gesellschaftsform gesetzt. Der Wissesn- und Intelligenzbegriff ist einerseits sehr eng gefasst, bezieht sich fast nur auf Technik und dadurch auf Kausalitäten, aber er hat in diesem speziellen Gebiet doch eine sehr große Tiefe erreicht. Man könnte populär sagen, wir sind so eine Art Fachidioten, die auf allen Gebieten mitsprechen wollen, aber nur eins beherrschen. Dieses dafür so gut, daß wir denken, wir bräuchten sonst nichts.
Hierin siehe ich unser größtes Defizit.

Gruß,
Orald

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Sa 3. Nov 2001, 18:57 - Beitrag #39

@Orald: Dass wir heute "intelligenzmäßig" sehr auf Technik und Logik eingeschränkt sind, bezweifle ich nicht unbedingt. Aber warum gehst du so selbstverständlich davon aus, dass die Menschheit früher eine breitere Intelligenz hatte? Dem ist meiner Meinung nach nämlich nicht so. Ich denke, die Menschen waren damals auch sehr auf ein Thema fixiert, nämlich das tägliche Überleben. Und ein Denken, dass nur darauf fixiert ist, ist genausowenig wie unser heutiges in der Lage, alle Probleme zu lösen, eher sogar weniger, da das Leben damals wohl deutlich schwerer und problemreicher war als heute.
Also würde ich nicht sagen, dass die Intelligenz sich eingeschränkt hat, sie hat sich nur verlagert.

SoF
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So 4. Nov 2001, 00:40 - Beitrag #40

Heutzutage gibt es immer mehr Sachen, die man wissen kann/muß/sollte. Da ist es schwer, über viele Themen alles zu wissen (alles kann man sowieso nicht wissen), und so bleibt nur sich auf ein oder vielleicht ein wenig mehreren Themen zu konzentrieren, und von anderen Dingen nur ein gewisses Grundwissen zu besitzen. Früher hat es weniger Sachen gegeben, die man wissen konnte. Klar hat sich auch durch unseren Lebensstandard sich der Wissensschwerpunkt verlagert, da wir (in Deutschland) kaum ums tägliche Überleben kämpfen müssen, und uns somit auf andere Dinge konzentrieren können.

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