Hallo. Ich möchte bei euch Rat suchen im Zusammenhang mit einem Thema, dass mich seit einigen Monaten beschäftigt. Und zwar habe ich das Gefühl, dass ich gewissermaßen in die "Welt der Erwachsenen" reingepresst werde ohne dafür reif zu sein.
Ich bin vor einigen Monaten 18 geworden, bin jetzt also volljährig. In meinem Heimatort besuche ich nach wie vor die Schule und mache das Abitur. Ich übe demnach keinen Beruf aus, lerne auch keinen oder studiere, sondern bin finanziell voll und ganz von meinen eltern abhängig. Dennoch scheint man in meinem Umfeld so zu tun, als wäre ich an meinem Geburtstag von einem Tag auf den anderen ein ganz anderer Mensch geworden, auch wenn das einfach nicht der Fall ist.
Ein typisches Beispiel dafür ist die Zuzahlungspflicht bei Arzneimitteln o.ä... Ich bin bei meinen Eltern versichert, habe keine eigenes Einkommen. Solange ich noch 17 war hat niemand irgendwelche Fragen gestellt; Arzneimittel wurden von der Kasse bezahlt und etwaige Behandlungen (wie z.B. eine physiotherapeutische) wurden auch übernommen, zumindest soweit ich mich entsinnen kann. Nun da ich 18 bin, fallen für meine Familien zusätzliche Kosten an, und dass obwohl mein Status in der Gesellschaft der gleiche ist. Ich bin immer noch ein Schüler der von seinen eltern abhängig ist, trotzdem bekomme ich Medikamente erst dann von der Kasse bezahlt, wenn die jährlichen Ausgaben für Medikamente in meiner Familie einen bestimmten Wert überschreiten. Vorher hat sowas keinen gejuckt, was für mich anfiel wurde halt geblecht.
Jetzt ist mir mal wieder eine physiotherapeutische Behandlung verschrieben worden. Ich begebe mich also zur Praxis und wrde dort nach Zuzahlung/Befreiung befragt. Ich habe also keine Ahnung und erkläre der Dame, wie es sich für Medikamente verhält. Heute hält sie mir einen Vortrag darüber, wie das so andere Leute in meinem Alter machen die sie so kennt, was mir natürlich absolut nicht weiterhilft. Wie dem auch sei, ich darf morgen mal wieder zur Kasse botten und mir von dneen erklären lassen wie das läuft. Und da werd ich mit Sicherheit von irgendsoner Pute "beraten" die absolut keine Ahnung hat..
Und was bringt es mir bei all dem Stress, dass ich jetzt "volljährig" bin? Einige freuen sich in meinem Alter ja tierisch drüber. Können endlich Sauferei kaufen wie sie wollen. Konnte ich vorher auch schon, musste nur an der Kasse etwas Glück mit der Kassiererin haben.
Darf jetzt Auto fahren. Na super, in ner stadt wie dieser könnte ich die meisten Dinge auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. Auto fahren an sich ist zwar lustig, aber auch nicht immer. Silvester bin ich bei glatter Straße jemandem aufgefahren. Na super, wieder Stress, auch wenn kaum was passiert ist.
Bis in die Puppen darf ich jetzt abends von zu Hause weg sein, in Diskos etc. Als ob ich da vorher Probleme gehabt hätte.
Entweder sollten die Übergänge fließend sein (also der Zusammenhang von Alter und Rechte/Pflichten) oder die Herrschaften sollten ganz einfach mal etwas realitätsnäher sein, wenn sie es mit jemandem zu tun haben, der bei aller Volljährigkeit genauso planlos ist wie mit 17 noch. Ich mach genau das gleiche wie vorher, und trotzdem gehen mir alle auf den Sack wenn ich wegen Problemen mit der Wirbelsäule Gymnastik verschrieben bekomme. Das ist doch totaler Schwachsinn!
Und bitte erzählt mir nichts von Wahlrecht , dagegen argumentier ich mal mit Wehrpflicht und damit, dass ich im Herbst soweiso entweder protestlinks oder gar nicht wähle.
Ist mir noch zu helfen?
Mal im Ernst, die ganze Rennerei ist einfach nur unnormal. Und es ist ja nicht alles, Kosten entstehen auch (siehe Zuzahlung)