Seite 1 von 2

Der Euro - wie habt ihr euch inzwischen dran gewöhnt?

BeitragVerfasst: Fr 12. Apr 2002, 18:21
von Traitor
Genau das ist die Frage...

BeitragVerfasst: So 21. Sep 2008, 17:39
von Maglor
Ja, an den Euro habe ich mich eigentlich recht schnell gewöhnt.
Es wird ja auch langsam Zeit! :crazy:

BeitragVerfasst: So 21. Sep 2008, 17:59
von Milena
...bleibt ja nichts anderes übrig, als sich daran zu gewöhnen...
darüber hinaus sagt die gewöhnung nichts aus, ob mensch das auch gut findet oder nicht....
die eins zu eins übersetzung in manchen angeboten,
schlichtweg eine unverschämtheit....sonst nix...^^

BeitragVerfasst: Mo 22. Sep 2008, 09:48
von C.G.B. Spender
Der Kontrast zwischen steigenden Lebenshaltungskosten und fallenden Preisen auf dem breiten Gebiet der Mikroelektronik ist mir in letzter Zeit viel stärker aufgefallen, als die damaligen Verteuerungen durch den Euro. Das hängt natürlich auch mit der schon seit langem hohen Entwicklungsrate bei der Mikroelektronik zusammen; zum Anderen wohl auch daran, dass der Markt langsam aber sicher übersättigt ist. Trotzdem ist es teilweise irrwitzig.

An den Euro habe ich mich recht schnell gewöhnt, aber ab und an rechne ich immer noch grob in DM um, d.h. verdoppele den Preis. Und siehe da - so manche Waren, die auf den ersten Blick preiswert erscheinen, sind in Wirklichkeit gar nicht so billig...

Natürlich ist das relativ zu sehen, denn hätte man den Euro nicht eingeführt, so wären die Dinge trotzdem teurer geworden. Viele Sachen wären aber sicher nicht so sprunghaft im Preis angestiegen, da gibt es gar keine Frage.

BeitragVerfasst: Mo 22. Sep 2008, 16:43
von Tille_65
Also ich rechne gar nicht mehr um. Es ging bei mir recht schnell. Wahrscheinlich, weil ich damals noch relativ jung war. Mir ist oft aufgefallen, dass meine Mutter noch recht lange umgerechnet hat, doch seit einiger Zeit tut sie dies auch nicht mehr.

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2008, 00:18
von Ipsissimus
wie mein Schatz schon meinte: wenn man überlebt, hat man sich dran gewöhnt - dass damit allerdings in irgendeiner Weise eine Rechtfertigung für die anmaßende Zumutung verbunden sei, sich umgewöhnen zu müssen, kann ich beim besten Willen nicht bejahen.

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2008, 10:50
von Lykurg
Ich empfinde es auch als Einschränkung, im Nachbarland nicht mehr nach Wechselstuben suchen zu dürfen - das Glück, wenn man eine mit gutem Kurs fand! - und natürlich als Eingriff in meine Privatsphäre, daß die Tütchen mit Fremdwährungsrestchen sich erledigt haben. Mußte richtig umräumen in meinem Schrank deswegen - und diese Umgewöhnung!^^

Die Preissteigerung allerdings - klar, und auch amüsant, wie sie wegerklärt wird. Letztlich scheint jeder, der sie hatte, die Gelegenheit genutzt zu haben - mit der Folge, daß kaum einer tatsächlich einen Mehrwert davon hat. Nur kann man natürlich auch nicht wissen, wie sich die Preise ohne die Umstellung entwickelt hätten und welche Mechanismen mit hineingespielt haben.

Zurück zur Frage: Ich habe mich ziemlich schnell völlig daran gewöhnt und denke eigentlich nur noch darüber nach, wenn ich auf andere Währungen stoße, etwa in älteren Texten. Da die aber ohnehin nicht vergleichbare Kaufkraft haben, muß man sich spezifisch darauf einstellen. Den Eintopf mit Brötchen für 30 Pfennig der 50er hätte man in den 80ern so auch nicht mehr bekommen - aber entsprechend komplizierter wird es mit den Arbeitslöhnen in Reichsmark, Thaler oder Mark banco.

BeitragVerfasst: Di 23. Sep 2008, 21:13
von Traitor
Schlechter als vor 6 Jahren - seit ich in Amerika war, kann ich irgendwie die 2- und 5-Cent-Münzen nicht mehr auseinanderhalten, ohne hinzugucken. :angry3:

Ansonsten keine Probleme, und auch die Teuerung stört mich weniger, als sie es eigentlich sollte, da bisher mein zur Verfügung stehendes Geld durchweg stärker stieg als die Preise. Was sich aber natürlich in einiger Zeit erledigen wird, aber dann hat sich der Euro-Umstellungs-Sprung vermutlich auch bereits wieder rausgemittelt, sodass das dann nur das generelle Inflations-Thema ist.

Derzeit bin ich gespannt, ob der Wertverfall des Pfunds - von 1,50€ auf 1,25€ in knapp anderthalb Jahren, neben der Dollarentwertung ging das in den Medien ganz unter - dazu führt, dass Großbritannien endlich umdenkt und sich auch anschließt. Oder lieber doch nicht, diese Entwicklung ist für's DVD-Kaufen über den Kanal sehr praktisch.

BeitragVerfasst: Mi 24. Sep 2008, 00:19
von Feuerkopf
Ich rechne nicht mehr so häufig um. Nur bei großen Beträgen mache ich das gelegentlich, vielleicht, um mir vor Augen zu führen, dass 50 Euro eben doch ein ganz erkleckliches Sümmchen sind. ;)
Wünschte mir, die Münzen wären so gut zu unterscheiden wie die vormaligen.

BeitragVerfasst: Do 25. Sep 2008, 20:22
von abv
mh meine oma sagt oft noch "mark" statt € ... glaub die hat den wechsel nicht so mitbekommen^^

ich rechne aber auch schon lange nichtmehr um...
...hätt ich damals mal in gold investiert... ma sehn wie lange es noch dauert bis wir 10€ für n apfel zahln^^

BeitragVerfasst: Fr 26. Sep 2008, 13:53
von Proxy_Blue
Also ich muss sagen ich hatte noch nie wirklich umgerechnet.
Ehrlichgesagt weis ich schon garnicht mehr, wie es noch mit der D-Mark war. Kann mich nicht erinnern früher mal was mit Mark bezahlt zu haben :D

Ich bin mir nicht sicher, dass der Euro dran Schuld hat, dass alles teurer geworden ist. Das wäre ohnehin irgendwann passiert. Ich denke der Euro war vielmeher einfach gerade eine passende Gelegenheit und der gefundene Sündenbock, auf den man die Preiserhöhungen schieben konnte.

BeitragVerfasst: So 28. Sep 2008, 16:00
von keles
Ich habe michn an den Euro schnell gewöhnt.
Mir war es im grunde egal ob ich mit DM oder mit Euro zahle
und umgerechtnet habe ich nur sher selten

Woran ich mich immer noch nicht gewöhnt habe ist, das die scheine potthässlich sind


LG Keles

BeitragVerfasst: Di 7. Okt 2008, 15:35
von Aldair
Moin Moin,

also ich hab mich damals sehr schnell an den Euro gewöhnt und ich rechne schon seit Jahren nichts mehr um.
Mein ältester Bruder kommt gerne noch mal mit dem Spruch "das sind doch so und so viel Mark...".
Aber wenn man alles umrechnet würde einem mittlerweile eh alles teuer vorkommen wegen der Inflation der letzten Jahre.

Gruß,
Aldair

PS: Hehe... mein erster Beitrag seit über 2 Jahren. Mal schauen, ob es in den nächsten Tagen mehr werden... :) :) :)

BeitragVerfasst: Mi 8. Okt 2008, 21:45
von Traitor
Irgendwie hatte ich doch im Gefühl, dass so ein Thema damals zur besten Zeit der Matrix nicht unbeantwortet bleiben konnte. Anscheinend ist mir damals ein Doppelpost unterlaufen, hier der damals beantwortete Doppelgänger.

Aldair, willkommen zurück, und schreib gerne mehr.

BeitragVerfasst: Do 9. Okt 2008, 12:40
von Ipsissimus
der eigentliche Ärger am Euro besteht nicht in der Einführung einer neuen Währung, und auch nicht in der damit einhergehenden Teuerungswelle (dass z.B. in der Gastronomie teilweise einfach nur in DM-Beträgen das DM- gegen das Euro-Zeichen ausgetauscht wurde, ist da nur das Tipfelchen auf dem i). Das eigentliche Ärgernis liegt in dem Umstand, dass ich - und mit mir alle anderen natürlich - für blöde genug gehalten werden, den systematischen Charakter zu übersehen, der dem Geschehen innewohnt. Dass mensch sich aus Überlebensgründen natürlich bis zur Unkenntlichkeit flexibel erweist, was den Umgang mit der neuen Währung anbelangt, hat nichts mit dem zu tun, wofür die neue Währung tatsächlich eingeführt wurde - und auch die von Lykurg ins Spiel gebrachten Vorteile haben nichts mit dem zu tun, wofür die neue Währung etabliert wurde, das sind lediglich Appetizer, nach dem Motto: Mit Speck fängt man Mäuse.

BeitragVerfasst: Do 9. Okt 2008, 18:31
von Padreic
Und wofür wurde die neue Währung eingeführt?

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2008, 12:39
von Ipsissimus
die von mir erwähnte Systematik liegt in der über 30 Jahre medial vorbereiteten psychologischen Verankerung der "Notwendigkeit" der Öffnung der lokalen Märkte für die Marktstrategie der "Globalisierung". Jeder Volkswirt lernt im ersten Semester, dass es ein probates Mittel gibt, lokale Märkte nachhaltig zu schädigen: Wegfall der Zollschranken. Jedoch leben wir im Zeitalter der Betriebswirte, zum Nutzen großer national ungebundener Konzerne, die man heute eben nicht mehr "Trusts" sondern "Global Players" nennt. Wie schon im frühen 20sten Jahrhundert führt auch heute die Existenz und das Gebaren von Trusts nicht zur Förderung lokaler Märkte - allem Geschwätz von "sich eröffnenden Chancen auf dem Weltweiten Markt" zum Trotz - sondern zu deren allmählichen Ausschaltung. Die Einführung einer einheitlichen Währung ist diesbezüglich das Tüpfelchen auf dem i, gut für einen vereinfachten Geldverkehr, für den außer den Trusts niemand eine echte Notwendigkeit hat. Darüberhinaus:mag sein, dass der mit der Euro-Einführung einhergehende Verteuerungs-Tsunami auch ohne den Euro gekommen wäre, aber in dem unverschämten Ausmaße und mit diesem Maß an Verschleierung wäre es nicht so ohne weiteres möglich gewesen.

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2008, 20:08
von Padreic
Auch wenn du mir manches zu sehr zu vereinfachen scheinst, halte ich es für gut möglich, dass einen lokalen Markt ganz gut sein kann, ein paar Zollschranken zu haben. Allerdings möchte ich zumindest zwei Sachen dazu anmerken

1) Zumindest, dass zu hohe Zölle schädlich sind für den Wohlstand, dürfte klar sein; wir müssen Dinge importieren, denn manche Dinge gibt es bei uns nicht, andere können wir nur zu wesentlich höheren Kosten herstellen. Böses China hin oder her, wir hätten keine so billige Kleidung, wäre sie in Deutschland hergestellt. Ähnliches bei vielem anderen. Zudem kann ein gewisser Konkurrenzdruck, der durch Protektionismus deutlich gelindert würde, manchmal Innovationen auf die Sprünge helfen.
2) Vielleicht noch wichtiger: für ein Land mag es positiv sein, wenn es verhindern kann, dass in gewissen Sparten ausländischen Unternehmen keine Produkte platzieren können, aber man selber überall ohne Zollschranken Produkte platzieren kann. Aber das heißt noch lange nicht, dass für alle Länder im gesamten gut ist, wenn alle hohe Zollschranken haben. Ich denke, dass war einer der Gedanken der EWG und später der EG und der EU, dass, wenn alle Länder in der EU ihre Zollschranken fallen lassen, diese alle Vorteile haben (zumindest im Mittel). Zollunionen haben selbstverständlich ja auch schon eine sehr viel längere Geschichte; waren es auch Betriebswirte, die 1834 den deutschen Zollverein begründet (und etwas früher binnenstaatliche Zölle immer weiter aufgehoben) haben?

--

Eine Notwendigkeit für die einheitliche Währung hat natürlich keiner; genauso weniger wie für Geld, Tauschhandel funktioniert in gewissem Grade auch ;). Hast du schonmal Geld nach England überwiesen? Schecks nach Amerika geschickt? Und das mit Überweisungen innerhalb der EU verglichen? Ein einheitliches Finanzsystem erleichtert auch für den Privatmann manches, stärker noch für kleinere, aber dennoch transnational operierende Unternehmen, denke ich; sowohl vom Komfort (/Verwaltungsaufwand) als auch von den Kosten her.

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2008, 21:48
von Traitor
Da gebe ich Padreic Recht. Zumal gerade die Großkonzerne und Finanzprofis viel weniger Probleme mit nationalen Handels-, Rechts- und Währungsschranken haben als Privatleute oder kleine Betriebe und parallel auch noch große Gewinne aus Währungsspekulationen ziehen können. Daher denke ich, dass die negativen Auswirkungen der Globalisierung auch ohne Währungsvereinheitlichung nicht geringer ausfielen, der Normalbürger aber große pragmatische Vorteile aus ihr zieht.

BeitragVerfasst: Mo 13. Okt 2008, 21:52
von Maglor
Die Euro-Land ist doch auch nur ein lokaler Markt, der sich nach außen hermetisch abriegelt. :crazy:

Was die Geschichte der Zollunionen angeht, so hat Padreic sicherlich recht.
Gerade die kleineren Staaten oder auch die weniger produktiven Volkswirtschaften binden ihre Währung durch einen festen Wechselkurs an eine Leitwährung. Deutschland war da nie verdächtig, aber für die Zwergstaaten ist die Währungsunion schon seit dem ein oder anderen Jahrhundert Realität.
(Im Grunde geht's auch eigentlich nur darum die goldenen Zeiten der römischen Reiches nachzuahmen.)