Soll Cannabis legalisiert werden?

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Legalisierung von Cannabis: ja/nein?

Cannabis soll völlig legalisiert werden und überall frei erhältlich sein
19
24%
Cannabis soll unter strenger staatlicher Kontrolle nur an Erwachsene abgegeben werden
28
35%
An der Gesetzeslage soll sich nichts ändern
9
11%
Cannabiskonsum und -handel sollen härter bestraft werden
17
21%
Ist mir egal
7
9%
 
Abstimmungen insgesamt : 80

fanvarion
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Di 24. Aug 2004, 19:50 - Beitrag #101

Re: Re: Legalisierung

Original geschrieben von mjb


Ich schätze das haben wir den Christen zu verdanken, da cannabis und andere bewusstseinserweiternde stoffe mit Heiden in verbindung gebracht wurden...aber weihrauch ist ok..klar...


Schuster bleib deinen Leisten, jetzt sind wir schon bei den Reisenden aus dem Morgenland die uns die Drogen bringen und weil sie Heiden sind dürfen wir sie nicht verwenden.

Bitte beim Realismus bleiben!

mjb
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Di 24. Aug 2004, 20:01 - Beitrag #102

Schuster bleib deinen Leisten, jetzt sind wir schon bei den Reisenden aus dem Morgenland die uns die Drogen bringen und weil sie Heiden sind dürfen wir sie nicht verwenden.

Bitte beim Realismus bleiben!


Du willst mir also weiss machen das man eine Einstellung die von der Gesellschaft gestützt wird ohne die Vergangenheit dieser Gesellschaft betrachten kann? leicht naiv würde ich sagen.

mjb
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Di 24. Aug 2004, 20:06 - Beitrag #103

Original geschrieben von Fritz
Dein Traum von der spirituellen Reife hört sich wirklich süß an, aber denkst du das jemand, der erfährt, wie einfach es ist, sich in diesen Zustand zu kiffen, danach noch für was anderes interessiert?


Ja denke ich, jemand der anfängt fahrrad zu fahren hat am anfang ja auch stützräder oder?
Natürlich wird es menschen geben die sich dann hängen lassen, aber wie shcon gesagt ist das nicht die schuld der droge sondern ist in der persönlichkeit und erziehung des menschens und zeigt sich mit sicherheit auch in anderen dingen.

fanvarion
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Di 24. Aug 2004, 20:33 - Beitrag #104

Re: Legalisierung

Original geschrieben von Schneckenhengst
Warum sollte Cannabis net legalisiert werden? auf Rezept bekommt jeder Spacken in diesem Land seine "Drogen": Nasentropfen(sehr gefählich, kenn da jemanden der seid Jahren süchtig ist!!!), die besten Schmerzmittel(eigene Erfahrung da "Migräne-Opfer"), Anti-Depressiva und alles was das Chemiker-Herz freuen lässt!.


Klar bekommt jeder seine Drogen, aber die meisten Medikamente die verschrieben werden können, richtig angewendet helfen und danach kann man sie wieder absetzen.
Drogen kann man meistens nicht mehr absetzen wenn man einmal angefangen hat.

Cannabis als Medizinische Zugabe Klasse, weil dann sind es nähmlich dosierte Zugaben und mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit werden sie dann nicht gekifft.


Original geschrieben von Schneckenhengst
Alkohol und Nikotin(komm nicht los davon :o ) sind die härtesten Drogen dieser Welt (Crack mal ausgenommen) .....


Alkohol und Nikotin sind Drogen klar. Fast jede andere ist schlimmer als Alkohol! Bloß von diesen beiden werden die meisten Leute "abhängig" und man kann von diesen Drogen auch wieder wegkommen. Mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als von anderen Drogen.
Wir schrieben bis jetzt über Cannabis, aber wenn Du jetzt mit den anderen Drogen anfängst sind
Heroin
Kokain
Crack
uva. sind schlimmer.

Original geschrieben von Schneckenhengst
......und nur tolleriert, weil die gesammte Gesellschaft säuft und raucht. Würden die Menschen seid Jahrtausenden Kiffen, wäre dann Cannabis verboten? :confused: Wohl ehr nicht.


Wieviel hier toleriert wird hängt wohl eher vom Verständnis der Menschen ab, es stimmt aber das Alkohol häfig nicht als Droge angesehen wird.

Aber darüber wurde hier schon in verdammt vielen Thread geschrieben wie die allgemeine Meinung dazu ist.

Vielleicht hast Du Recht das wenn wir seit Jahrhunderten Kiffen würden wäre es normal und es würde noch nicht solange gegen die Allgemeine Volksdroge gekämpft werden. Aber dann wäre dort auch eine Steuer drauf.

Original geschrieben von Schneckenhengst
Der bewuste Umgang mit den einzelnen Drogen spielt meines Erachtens nach eine wesentlich größere Rolle.Aufklärung ist das A & O und nicht Ammenmärchen,etwa "wie schlimm das Gras und toll der Alk!" für die Volks-Drogen Nummer ein wird sogar geworben, und das unverblümt.


Man kann nicht mit den Drogen Verantwortungsvoll umgehen da sie abhängig machen ob man das möchte oder nicht. Da nützt einem auch super Körpbeherrschung und Selbstkontrolle nicht.

Sei doch froh das wir den Fehler mit Cannabis nicht auch noch machen wollen.
Stelle Dir doch mal die Werbung vor: 5m² Plakat
"Ein Joint am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen"

Mit Aufklärung erreichst Du gar nichts oder siehst Du in deinem Freundeskreis deswegen welche die weniger trinken, also wird sie bei Drogen auch nichts wirken.
Denn der eigene Selbsterhaltungstrieb gaukelt einem lange genug vor "wenn ich keine Lust mehr habe höre ich sofort auf!"

Ammenmärchen wer erzählt denn hier gerade eins?


Original geschrieben von Schneckenhengst
Der Staat macht Kinder süchtig und nicht der Verkaüfer.(siehe Alkopops: erst Alk dann Chemie/Medikamente und dann Zigaretten).Jeder Bürger sollte frei entscheiden können, wie er sich wegballert, soweit er es nötig hat.So nun reicht´s erst mal.... :s11:


Nicht der Staat, sondern die Industrie macht Kinder süchtig und dazu kommen noch die Eltern und Bekannten die wissen was ihre Kinder machen und nicht dagegen vorgehen.
Desweiteren der Kioskverkäufer oder Ladenbesitzer der sie nicht an die vom Staat vorgegebenen Gesetzte hält.
Wenn diese Leute sich ihrer Verantwortung bewußt wären, hätten wir weniger Drogenopfer jeglicher Art.
Der Gruppenzwang ist auch ausserordentlich hoch und bringt viele 12jährige zum Alk und zur Zigarette, dann ist der Weg in der Gruppe auch nicht mehr weit weg vom Joint.

Original geschrieben von Schneckenhengst
PS.: Am Gras verdient der Staat nicht mit :D . Alle Sprittis würden anfagen zu Kiffen und der Staat wär schon lange Pleite :D


Dann würde es hier eine Steuer geben. Die meisten Firmen müssten sich Geräte besorgen um zu überprüfen ob der Mitarbeiter in den letzten 2 Tagen gekifft hat. Die großen Firmen würden in ihre Verträge schreiben das der Genuß von Drogen(z.B. Cannabis) ein Kündigungsgrund ist und jeder der sich schützend vor seinen Kollegen stellt darf direkt mitgehen. Da die Gefahren für den Arbeitssicherheit noch ein Quentchen höher ist als bei Alki´s.

Original geschrieben von mjb


Du willst mir also weiss machen das man eine Einstellung die von der Gesellschaft gestützt wird ohne die Vergangenheit dieser Gesellschaft betrachten kann? leicht naiv würde ich sagen.


Ich sehe einfach keinen Zusammenhang mit unserer Christlichen Vergangenheit.

Sonder ich sehe das Problem mit den Drogen als ein Problem der Jetztzeit an.

Sarkasmus an
Natürlich kann ich die steigende Zahl des Kindesmissbrauches mit den Vertreibungen des Zweiten Weltkrieges in verbringen.
Sarkasmus aus
Deine Christen haben nichts mit Cannabis zu tuen wie das andere mit dem 2 Weltkrieg!

Cernunnos
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Di 24. Aug 2004, 21:18 - Beitrag #105

Begriffsklärung

Wird hier von Cannabis als Droge oder Rauschgift gesprochen?
Ist Cannabis eine Droge hat sie Medizinische Vorteile, ist es ein Rauschgift, bringt es dem Körper nur Schaden. Das Cannabinoide als Medikament eingesetzt werden ist nix neues, bei Nikotion und Alkohol wäre mir das neu.....
Schaut Euch mal in eurer Drogerie um, alles Suchtkranke die Kunden :D
Trotz alledem sollte jeder Bürger frei entscheiden können.

Man kann nicht mit den Drogen Verantwortungsvoll umgehen da sie abhängig machen ob man das möchte oder nicht. Da nützt einem auch super Körpbeherrschung und Selbstkontrolle nicht.

Bin auch Pfefferminztee-süchtig!Oder war es Muskat?

Mit Aufklärung erreichst Du gar nichts oder siehst Du in deinem Freundeskreis deswegen welche die weniger trinken, also wird sie bei Drogen auch nichts wirken.

Da bin ich anderer Meinung, nur Aufklärung über Drogen hilft den Mißbrauch zu Verhindern. Man muß den Kids die Nachteile von klein auf beibringen. Ihr Dealer wird das nicht tun!!!

mjb
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Mi 25. Aug 2004, 01:09 - Beitrag #106

Re: Re: Legalisierung

Original geschrieben von fanvarion
Alkohol und Nikotin sind Drogen klar. Fast jede andere ist schlimmer als Alkohol! Bloß von diesen beiden werden die meisten Leute "abhängig" und man kann von diesen Drogen auch wieder wegkommen. Mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als von anderen.


Ich denke die Verharmlosung und Akzeptanz in der Gesellschaft macht Alkohol und Nikotin sehr viel gefährlicher, nicht weil die Droge ansich gefährlicher ist sondern weil die meisten Menschen die Gefahren entweder nicht kennen oder nicht ernstnehmen. (wenn es so gefährlich wäre, wieso machen es dann alle?)

Original geschrieben von fanvarion
Vielleicht hast Du Recht das wenn wir seit Jahrhunderten Kiffen würden wäre es normal und es würde noch nicht solange gegen die Allgemeine Volksdroge gekämpft werden. Aber dann wäre dort auch eine Steuer drauf.


Und? Wäre doch gut, dann würde man nich mehr vom Dealer verarscht werden können, man hätte gute Qualität zu fairen Preisen und der Staat würde dabei noch profitieren...

Original geschrieben von fanvarion
Sei doch froh das wir den Fehler mit Cannabis nicht auch noch machen wollen.
Stelle Dir doch mal die Werbung vor: 5m² Plakat
"Ein Joint am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen"

Mit Aufklärung erreichst Du gar nichts oder siehst Du in deinem Freundeskreis deswegen welche die weniger trinken, also wird sie bei Drogen auch nichts wirken.
Denn der eigene Selbsterhaltungstrieb gaukelt einem lange genug vor "wenn ich keine Lust mehr habe höre ich sofort auf!"

Ammenmärchen wer erzählt denn hier gerade eins?


Aufklärung heisst NICHT Werbung, der unterschied zwischen Niktoin/Alkohol/usw und Cannabis ist REAL, es macht nicht körperlich abhängig, es gibt keinerlei Entzugserscheinungen. Das Einzige was dem nahe kommt ist Gewöhnung aber so etwas abzulegen ist relativ einfach.

---

Original geschrieben von fanvarion
Ich sehe einfach keinen Zusammenhang mit unserer Christlichen Vergangenheit.

Sonder ich sehe das Problem mit den Drogen als ein Problem der Jetztzeit an.

Sarkasmus an
Natürlich kann ich die steigende Zahl des Kindesmissbrauches mit den Vertreibungen des Zweiten Weltkrieges in verbringen.
Sarkasmus aus
Deine Christen haben nichts mit Cannabis zu tuen wie das andere mit dem 2 Weltkrieg!


Ok und unsere Christliche Vergangenheit hat auch überhaupt nichts damit zu tun dass bei uns Sonntag Ruhetag ist und das wir jede menge christliche Feiertage (die zu den wichtigsten in unserem Land zählen) haben, Religion in der Schule zum Pflichtfach gehört (ja es gibt Ethik, aber so oder so muss man einen der Kurse besuchen) etc. und du meinst dass alles hätten wir durch die Kirche bekommen (ich gehe einfach mal davon aus dass du da nicht widersprichst) aber sie ist nicht für die Verdrängung von einigen heidnischen Bräuchen zuständig? Schonmal über Hexenjagd nachgedacht, Hexen wurden mit solchen Kräutern in Verbindung gebracht, Hanf galt wenn ich mich richtig erinner sogar als Teufelskraut, von daher...

Traitor
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Sa 28. Aug 2004, 14:41 - Beitrag #107

Ach Leute, muss sich diese Diskussion denn dermaßen im Kreis drehen? Alles, was mjb und Schneckenhengst hier zuletzt erzählt haben, tauchte in wechselnder Besetzung schon auf den ersten Threadseiten auf; fanvarion muss schon seit endlosen Zeiten die immer gleichen Gegenargumente bringen, die dann einfach mehr oder weniger übergangen werden.

In Sachen körperliche / psychische Abhängigkeit wurde schon mehrfach gesagt, dass die "alles harmlos"-Doktrin nach neueren Forschungen so definitiv nicht stimmt. Es wurde auf die Unwirksamkeit des Coffeeshop-Prinzips eingegangen. Es wurde auf die großen Differenzen zu Alkohol und Tabak eingegangen. Es wurde auf die (Ir)relevanz der historischen Entwicklung der Cannabis-Rezeption in der Gesellschaft eingegangen. Und so weiter und so fort.

Warum habe ich nur das Gefühl, dass sich die meisten Cannabis-Befürworter hier (janW ausgenommen) nicht wirklich für saubere Argumentationen oder einen sinnvoll fortschreitenden Diskussionsverlauf interessieren?

schmidi
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Do 2. Sep 2004, 13:15 - Beitrag #108

Mir ist das völlig egal es laufen auch so genug leute rum die kiffen und die keiner dafür bestraft weil sie sich nicht erwischen lassen dabei! :s141:

Carlo
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Fr 3. Sep 2004, 02:33 - Beitrag #109

nochwas worauf man steuern erheben könnte....

janw
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Fr 3. Sep 2004, 14:58 - Beitrag #110

In der Kürze liegt die Würze, doch etwas mehr Inhalt wäre nicht von Übel ;)

Ich will der Diskussion mal eine andere Wende geben, die wir meines Erachtens noch nicht so hatten.
Und zwar stehen im Raum die Fragen, ob Cannabisprodukte so schädlich sind, daß der Staat seine Bürger unbedingt vor ihnen schützen muß, oder ob nicht kontrollierte Abgabesysteme (z.B. coffeeshop-Modell) das vorhandene Risikopotential eindämmen können und dabei mindestens gleich effizient und kostengünstiger sind als das Repressionsmodell hierzulande.

Die Frage nach der Schädlichkeit wird kontrovers diskutiert. Insgesamt läßt sich sagen, daß es eine große Zahl an Menschen gibt, die damit verantwortungsvoll und selbstbestimmt umgehen und keine Abhängigkeitssymptome irgendeiner Art entwickeln.
Die auch Cannabisprodukte nicht irgendwann durch Heroin o.ä. mit deutlich höherem Abhängigkeitspotential ersetzen.

Der Anteil der Menschen, die Cannabisprodukte konsumieren, ist in Deutschland schwer zu schätzen, da jeder, der sich als Konsument outet, zugleich mindestens eine Ordnungswidrigkeit zugibt.
Ich zweifle aber ernsthaft daran, daß die staatliche Verfolgung des Konsums in Deutschland den Anteil der Konsumenten deutlich gegenüber den Niederlanden erniedrigt.

Insofern erscheint es mir widersinnig, den Konsum in Deutschland mit einem wirklich aberwitzigen finanziellen Aufwand zu verfolgen, wo man ihn doch durch coffeeshops, wohl auf etwa gleicher Höhe, quantitativ wie qualitativ kontrollieren könnte.
Selbstverständlich wären die Produkte mit einer Steuer zu belegen, und Werbung käme auch nicht in Betracht.

Das dealen an Kinder und Jugendliche ist zu verfolgen - keine Frage, aber auch das haben wir in Deutschland nicht mehr im Griff als in den Niederlanden.

Ein weiterer Aspekt, die Frage, was ist wenn doch mal jemand eine Abhängigkeit entwickelt?
Bei Alkohol und Tabak kein Problem, es gibt alle möglichen Hilfsangebote bis hin zur Raucherentwöhnung bei der Krankenkasse.
Ich lass mich gern eines anderen belehren, aber gerät man mit einer Drogenabhängigkeit nicht auch gleich in die Fänge von Justitia? Das könnte ein großes Problem sein für Menschen, die da doch mal eine Abhängigkeit entwickelt haben.
Kommissar: Du kommst auch straffrei weg, wenn Du uns sagst wer Dir den Stoff verkauft hat..." - was tun, wenn der Dealer der wirklich beste Freund in allen Lebenslagen ist...(und selbst im Prinzip unschuldig an der Abhängigkeit, oder kann man den Kneipenbesitzer für eine Alkoholsucht verklagen?)?

Traitor
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Fr 3. Sep 2004, 23:07 - Beitrag #111

Da dein Hauptargument anscheinend auf der finanziellen Ineffizien einer Prohibition liegt, wäre es mal interessant, herauszufinden, wie in den Niederlanden das Kontrollsystem der Coffee-Shops funktioniert. Denn um den dortigen Verkauf vernünftig zu reglementieren, muss sicher auch ein gehöriger Behörden-, Polizei- und Rechtsaufwand getrieben werden. Denn wie effektlos simple Vorschriften und seltene Stichprobenprüfungen sind, sehen wir am deutschen Alkoholverkauf an Jugendliche.
Deshalb denke ich nicht, dass ein vernünftig kontrolliertes legales Abgabesystem wirklich Geld sparen würde.
Der einzige wirklich effektvolle finanzielle Faktor wären IMHO neue Steuereinnahmen. Aber gerade die Besteuerung schadet dem legalen Verkaufssystem: warum sollte ein Dealer in den legalen Verkauf wechseln und dort entweder eine geringere Eigengewinnspanne oder durch erhöhte Preise geringeren Absatz akzeptieren, wenn er weiterhin illegal verkaufen kann, und das mit geringerem Strafrisiko als früher (dieses Argument habe ich ganz am Anfang auch schonmal gebracht). Auch über diesen Faktor kenne ich keine Statistik, aber ich bin mir sicher, dass das illegale Dealen in den Niederlanden bei weitem nicht auf 0 gesunken ist.

Dein Abhängigkeits-Therapie-Punkt ist interessant. Aber meines Wissens ist ja der Konsum nicht strafbar, sondern nur der Besitz, und so lässt es sich wohl immer hinbiegen, dass einem geständigen Abhängigen kein Strafverfahren angehängt wird. Es gibt ja bereits viele Cannabisgeschädigte in offiziellen Therapien, bei denen man nie etwas von Strafen hört.

janw
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Sa 4. Sep 2004, 01:11 - Beitrag #112

@Traitor: Ich hab hier mal den finanziellen Aspekt in den Vordergrund gestellt, weil er IMHO vorher ein wenig zur kurz gekommen war. Letztlich ist es aber nur einer von mehreren gleich gewichtigen Gründen, die IMHO für einen Systemwechsel sprechen.

Die Sache mit dem Anreiz für die Dealer zum Wechsel in den legalen Verkauf hat noch einen abderen Aspekt, den ich erst kürzlich erfahren habe. Und zwar geht das coffeeshop-Modell einher mit einer wohl sehr großen Angebotspalette verschiedener Sorten, die ein normaler Dealer nicht vorhalten kann. Diese Angebotsvielfalt bringt nun die Kunden dazu, im coffeeshop einzukaufen und eben nicht bei einem dealer, zumindest schwerpunktmäßig.
Statistiken über die Entwicklung des illegalen Dealens in den Niederlanden habe ich leider nicht, es würde mich aber doch wundern wenn es erheblich höher wäre als hierzulande.

Zur Geschichte mit der Abhängigkeits-Therapie-Beziehung:
Da der Besitz strafbar ist, ist es letztlich auch der Konsum, und die Geschichte mit dem Kommissar entspricht etwa einigen mir bekannten Fällen. Aus irgendwelchen Gründen, warum auch immer, dingfest gemachten Konsumenten wird Straffreiheit gewährt, wenn sie ihre Dealer benennen.
Ich muß sagen, Menschen zu zwingen, andere Menschen der Strafverfolgung auszuliefern, kommt für mich bei Diebstahl, Mord und Totschlag, Verbrechen also, in Betracht, hier halte ich es für überzogen.
Interessanterweise gibt es selbst aus Polizeikreisen vernehmliche Stimmen, die sich für eine Legalisierung von Cannabisprodukten aussprechen.

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Sa 4. Sep 2004, 01:41 - Beitrag #113

Die Angebotsvielfalt ist ein Pluspunkt für legale Shops, aber ich bezweifle, dass sich die meisten Jugendlichen, die sich einfach nur "zukiffen" wollen, für soetwas interessieren, und die sind ja die Problemgruppe bzw. Zielgruppe für Dealer.

Statistiken über die Entwicklung des illegalen Dealens in den Niederlanden habe ich leider nicht, es würde mich aber doch wundern wenn es erheblich höher wäre als hierzulande.
Höher werden sie natürlich auf keinen Fall sein, das wäre widersinnig. Die Frage ist, um wieviel niedriger sie sind, bzw. ob sie als verschwindend gering betrachtet werden können. Denn nur dann wäre die Liberalisierung ein Erfolg.

Die Polizei/Justiz hat Beweispflicht. Auch wenn der gesunde Menschenverstand sagt, dass ein Konsument das Zeug mal besessen haben muss, reicht diese Schlussfolgerung juristisch nicht aus und der Konsum muss unabhängig mit Sachbeweisen nachgewiesen werden.
Die Kronzeugen-Straffreiheit ist generell eine etwas seltsame Geschichte. Aber solange es verboten ist, ist Cannabishandel genauso eine Straftat, auf die sie anzuwenden ist, wie jede andere.

JaY
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Fr 1. Okt 2004, 00:06 - Beitrag #114

Ich schweife mal kurz vom Thema ab. Seit etwa einen Monat habe ich einen neuen Arbeitskollegen. In einenm Gespräch habe ich ihn dann gefragt wo er denn gelernt hätte und er sagte, bei der Drogenhilfe. So wurde mir einiges klar. Bei mir in der Klasse waren selbst 5 von den Typen doch nur einer hielt es länger als 5 Monate durch. Wir haben uns dann allgemein über Drogen unterhalten. Und dann kam der Satz den ich euch nicht vorenthalten will:

"Der größte Fehler in meinem Leben war der das ich an einem Joint gezogen habe."

Wir gingen ins Detail und er erzählte so frei aus seinem Leben. Er sagte, er dachte das er alles unter kontrolle hatte immer und zu jeder Zeit. Plötlich wurde er ruhiger und geriet ins Stocken. Er sagte jeder der das behauptet ist schon viel zu weit drin. Denn du selbst hast keine Kontrolle mehr sondern nur die Drogen egal welcher Art sie sind. Er zeigte mir Narben in seinem Oberarm und ich wuste was da wohl abgelaufen sein muss. Das der Staatsanwalt ihn irgendwann mal am Arsch hatte war das besste was ihm passieren konnte. Er hatte die Wahl entweder 60 Monate Knast oder 9 Monate Entzug mit anschleißender Lehre. E entschied sich für das zweite. Er betonte in diesem Gespräch immer wieder das Man Drogen egal welcher Art nicht kontrollieren kann, gegen einen Schluck dann und wann ist nichts einzuwenden oder gegen ne Kippe. Doch bei den Sachen die Illegal sind hört der Spaß auf denn die kann man nicht kontrollieren. E sagte auch das man den Stoff den es in den 70ern und 80ern gab niemals mit dem heutigem Zeigs vergleichen darf denn die THC-Menge ist um ein vielfaches gestiegen.


In diesem Gespräch festigte sich meine Meinung über Drogen, selbst wenn sie legalisiert werden und nur unter strenger Staatlicher Kontrolle ausgegeben werden ist das Zeug noch verdammt gefährlich egal um was es sich handelt (auch Alkohol).

Übrigens Sieger brauchen keine Drogen! Drogen ist für die Leute die nicht mit der Realität umgehen können.

nemisisali
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Mo 4. Okt 2004, 23:16 - Beitrag #115

Wer kann schon mit dieser realität umgehen??
Nur Leute die alles Hinnehmen und nicht selber denken. Rausgift is doch nicht schlimm?!
Mein Kumpel, der kifft sicher oft, und hate r shcon mal eine schlägerei angefangen?? Hat er sich schon mal sinnlos die birne zu gesoffen und is auch noch stolz drauf??
ich finde das es legalisiert werden soll. Alc kann sich auch ein 13 jähriger besorgen.. und dann würde sich der arme Staat noch was dazu verdienen.
An Cannabis is noch nie jemand gestorben so viel ich weis, und mein Kumpel is da echt chillig stresst net rum und bemerkt Sahcen die jemanden mit "normalen" Verstand gar nicht aufgefallen wären.

Ich mag das, ich liebe ihn dafür das er abgedrehter ist alls alle anderen, und bis jetzt denke ich nicht das er irgendwinmal dran streben muss oder so was.
Er bereut es auch nicht.

Traitor
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Di 5. Okt 2004, 00:26 - Beitrag #116

Tut mir leid, nemisisali, aber dieser Beitrag reiht sich unter die unfundiertesten und undurchdachtesten in diesem Thread ein.

Was ist das denn bitte für eine Weltanschauung, dass nur Nichtdenkende die Welt ertragen können? Eine pauschale Beleidigung gegen die große Gruppe sehr vernünftiger und intelligenter Menschen, die ohne Drogen oder sonstige Fluchthilfen in der Realität leben und diese mitgestalten.

Was "Rausgift is doch nicht schlimm?!" und "An Cannabis is noch nie jemand gestorben" angeht: lies die vorangehende Diskussion, da findest du mehr als genug Argumente, die eine so gutgläubig-naive Position gehörig demontieren.

Punkerlady
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Di 5. Okt 2004, 14:24 - Beitrag #117

Hi
Ich finde das es legalisiert werden sollte und in bestimmten Shops zu kaufen sein. Aber nicht an jeden sondern erst gegen 16 oder 18.
Bis dann
Punkerlady

nemisisali
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Di 5. Okt 2004, 16:25 - Beitrag #118

Traitor vielleicht siehst du die Welt naiv? Denkst du das du unfehlbar bist?
Ich denke das ich viel scheisse baue, aber in meiner Hinsicht auf die Welt und die Geselschaft habe ich schon ein genaues Bild.

Darüber könnetn wir uns sicher noch Tagelang streiten, aber ich denke das mir das egal ist ob ich vielleicht doch irgendwann grausam sterben muss... ich mein du musst auch sterben... und was bringt es dir nichts ausprobiert zu haben?
Gut es bringt dir sicher auch nix alles gemaht zu haben den in der Ewigkeit ist das nicht mehr wichtig, vielleicht?!

streiten wir nicht wegen so was! Wir kiffen und du chillst mit uns? wir haben zusammen Spass! is doch en vorschlag?

JaY
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Di 5. Okt 2004, 17:00 - Beitrag #119

@ nemisisali:

Auf die Frage wer mit dieser realität umgehen kann, kann ich dir nur antworten: Jeder der keine Drogen zum Entspannen braucht.

Sorry du hast wirklich ein ernsthaftes Problem. Als nächstes Behauptest du auch noch du hättest es im Griff! Glaub mir ich habe schon viele gesehen die mit dem kiffen angefangen haben und an der Nadel geendet haben.

Bei uns gibt es in der nahen Umgebung (6Km) ein Drogenrehabilitationszentrum (Verdammt schwieriges Wort, hab ich bestimmt falsch geschreiben) da bekommt man so einiges mit.

Ich habe gesehen was alleine das Kiffen anrichten kann und wer behauptet es sei keine Einstiegsdroge der lügt. Personen die Abhängig lügen sich jedesmal selbst an wenn sie behaupten jeder Zeit damit aufhören zu können.

Wenn ich in meinem Leben so weit heruntergekommen bin das ich nur doch Bekifft oder auf Drogen meinen "Spaß" haben kann, weil ich nur noch die hälfte mitbekomme, werde ich meinen letzten Tauchgang machen. Das ist kein dummer Spruch sondern mein purer Ernst. Denn ein Leben in dem ich mich selbst nicht mehr unter Kontrolle habe möchte ich nicht.

Am Kiffen selbst sind genause viele Menschen wie am Alkohol genuss gestorben, nämlich gar keine. Menschen sterben nicht an der Droge selbst sondern an den Folgen.

Wenn du dich fragst weshalb ein "normaler" bestimmte Dinge nicht sieht aber ein Bekiffter schon kann ich nur sagen er hat jeden Bezug zur Realität verloren und leidet möglicherweise unter Wahnvorstellungen oder Haluzinationen.

Pachouli
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Di 5. Okt 2004, 21:51 - Beitrag #120

Klare Antwort: NEIN!
Kiffen ist scheisse und macht blöd... meine Meinung und das schon seit jahren... mehr habe ich dazu nicht zu sagen, denn mehr gibts dazu nicht zu sagen...
Wer Kifft ist in meinen Augen nicht fähig sich selbst und die Welt um ihn herum zu ertragen...selbiges gilt für Alkoholiker etc.... ich finde das arm und schwach...
speziell diejenige, die Kiffen weil es ja "sooo coool" ist sind die schlimmsten...erst recht für die wirds zur Einstiegsdroge...
Kiffen ist Scheisse! Kiffer sind scheisse... in my opinion... kenne auch ein paar nette Kiffer... aber die versuchen ale davon wegzukommen...was gar nicht so einfach ist!

Pach

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